Crocs Aktie Prognose Crocs vs. Birkenstock: Ein unterschätzter Dauerbrenner

News: Aktuelle Analyse der Crocs Aktie

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Crocs
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Crocs vs. Birkenstock: Kaum ein Unternehmen wurde so konsequent unterschätzt – und das seit Jahren.

Erstaunliche Fehleinschätzung

Es gibt wenige Unternehmen, bei denen die Prognosen so konsequent und über einen so langen Zeitraum falsch sind, wie es bei Crocs der Fall ist.
Ich beobachte das Unternehmen bereits seit einigen Jahren und seitdem ich mich zum ersten Mal positiv zur Aktie geäußert habe, hat Crocs in nahezu jedem Quartal die Erwartungen übertroffen.

Das Erstaunliche daran ist nicht nur, dass die Prognostiker systematisch daneben liegen, sondern in welchem Umfang und über welchen Zeitraum.
Man sollte meinen, dass irgendwann ein Umdenken stattfindet, doch das ist nicht der Fall.

So läuft das jetzt seit 2017. Den Schätzungen zufolge sollte Crocs in den Geschäftsjahren 2017 und 2018 nicht mal profitabel sein, war es am Ende aber. In den folgenden beiden Jahren verdiente man doppelt so viel wie erwartet und in den Geschäftsjahren 2022 und 2023 konnte man die Prognosen ebenfalls deutlich übertreffen.

Im laufenden Geschäftsjahr sieht es nicht anders aus. In Q1 lag der Gewinn mit 3,02 je Aktie weit über den Erwartungen von 2,25 USD. Der Umsatz übertraf mit 939 Mio. die Analystenschätzungen von 885 Mio. USD ebenfalls.

Im zweiten Quartal lag der Gewinn mit 4,01 je Aktie wieder weit über den Erwartungen von 3,60 USD. Der Umsatz übertraf mit 1,11 Mrd. die Analystenschätzungen von 1,08 Mrd. USD. Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 4 % und einem Gewinnsprung um 12 %.

Das Erfolgsgeheimnis von Crocs

Es spricht immer mehr dafür, dass Crocs kein Modetrend sind. Das Unternehmen scheint eine treue Kundenbasis zu haben, die stetig wächst.

Bei Crocs handelt es sich eben nicht um ein klassisches Modeprodukt, sondern um ein zweckmäßiges.
Daher dürfte das Geschäft sehr viel weniger von Modetrends beeinflusst sein als bei anderen Marken. In einem Sektor, der einer besonders starken Veränderung unterworfen ist, ist das ein erheblicher Pluspunkt.

Darüber hinaus hat es dem Erfolg von Crocs keinen Abbruch getan, dass die meisten die Schuhe nicht sonderlich schick finden. Es gibt genug Menschen, für die das keine Rolle spielt und denen Bequemlichkeit wichtiger ist.
Mehr als 4 Mrd. USD Jahresumsatz sprechen eine klare Sprache.

Crocs ist demnach fast zweieinhalbmal so groß wie Birkenstock und obwohl die Schuhe exorbitant günstiger sind, sind die Gewinnspannen höher. Das dürfte nicht zuletzt an den sogenannten Jibbitz liegen. Das sind kleine Pins, die man an den Schuhen befestigen und sie somit individualisieren kann. Die Margen für die kleinen Anstecker sind sehr viel höher als bei den Schuhen selbst,

Crocs vs. Birkenstock – Ein Vergleich, der Fragen aufwirft

Interessanterweise kommt Birkenstock trotzdem auf einen höheren Börsenwert als Crocs, obwohl Crocs im letzten Geschäftsjahr mehr als das Siebenfache verdient hat und höhere Wachstumsraten verzeichnet.

Brikenstock wird trotzdem mit einer P/E von über 30 und Crocs mit einer P/E von 10 bewertet. Die Bewertungslücke lässt sich nur durch eine unterschiedliche Wahrnehmung der Unternehmen erklären.
Aber wenn sie mich fragen, ist beides dasselbe, nur einmal in Leder und einmal in Plastik. Man kann das eine oder andere besser oder schöner finden, an den Zahlen lässt sich jedoch nicht rütteln.

Gelingt es ein drittes Mal?

Nachdem Crocs im letzten Quartal wieder die Erwartungen übertroffen hat, hat man die Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr von 12,25 – 12,73 auf 12,45 – 12,90 USD je Aktie erhöht.

Da man im ersten Halbjahr bereits 6,26 USD je Aktie verdient hat, erscheint das plausibel bis konservativ. Crocs kommt demnach auf eine forward P/E von etwa 10. In den letzten fünf Jahren lag die P/E durchschnittlich bei 17,7.

Nach dem ersten Artikel zu Crocs vom 08.04.2022 hat sich die Aktie mehr als verdoppelt. Nach dem letzten Artikel vom 09.10.2023 hat sich der Kurs ebenfalls fast verdoppelt (Link).
Vielleicht gelingt das auch ein drittes Mal.

Crocs Aktie: Chart vom 10.09.2024, Kurs: 125,73 USD - Kürzel: CROX | Online Broker LYNX
Crocs Aktie: Chart vom 10.09.2024, Kurs: 125,73 USD – Kürzel: CROX | Quelle: TWS

Die Charttechnik spricht jedoch dafür, dass es vorher nochmal 1-2 Etagen tiefer gehen könnte. Mögliche Kursziele auf der Unterseite liegen bei 108, 100 und 90 USD.
Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass die Aktie irgendwo in diesem Bereich zur Oberseite drehen wird. Anschließend könnte Crocs wieder in Richtung 150 – 160 USD durchstarten.

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Vorherige Analysen der Crocs Aktie

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Das Papier des US-amerikanischen Schuhherstellers konnte zum Ende der vorigen Woche erneut durchstarten. Bei vielen Anlegern ist die Crocs-Aktie bereits seit Anfang des Jahres ein Thema und konnte bis April gut +50% an Wert zulegen. Nach dem Anstieg begann eine Zwischenkorrektur, welche Anfang Mai beendet wurde.

Zuletzt konnte das Unternehmen mit starken Quartalsergebnissen punkten, welche die Kurse wieder zum alten Widerstand zurückbrachten. Danach bildete sich eine kleine Zwischenkonsolidierung, welche am Freitag nach oben verlassen wurde. Die im Chart eingezeichnete Cup & Handle Formation wurde somit komplettiert und es bildete sich ein neues Kaufsignal.

Expertenmeinung: Der Trend bleibt in einer bullischen Gesamtkonstellation. Mit dem eingeleiteten Kaufsignal ergeben sich neue technische Kursziele. Die Spanne der Formation, gemessen vom Hoch bis zum Tief, beträgt rund 29 USD. Wenn wir diese zum Ausbruchspunkt addieren, ergibt sich ein theoretisches Kursziel auf bis zu 176 USD.

Im langfristigen Chart befinden sich noch bei rund 151 USD und bei rund 184 USD mögliche Widerstände, welche sich durchaus noch auf den Kursverlauf der Aktie auswirken dürften. Vorerst gebe ich dem Papier positive Aussichten mit auf den Weg.

Aussicht: BULLISCH

Crocs Aktie: 24.05.2024, Kurs: 149.05 USD, Kürzel: CROX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Crocs Aktie: 24.05.2024, Kurs: 149.05 USD, Kürzel: CROX | Quelle: TWS

Eine alte Börsenweisheit besagt: „Erst kommen die Schmerzen, dann das Geld.“ Warum das so ist und wie wichtig diese Einsicht ist…

Erst die Schmerzen…

Crocs ist ein optimales Beispiel dafür, wie schwierig sich antizyklisches Investieren beim Leser verkaufen lässt, allerdings auch dafür, wie profitabel die Sache sein kann.

Das Problem am antizyklischen Investieren ist, dass man im ersten Moment meistens dafür bestraft wird, denn in den seltensten Fällen erwischt man beim Kauf den absoluten Tiefpunkt.

Meistens steigt man ein und die Kurse sinken weiter und darüber freut sich niemand.
Der Mensch möchte belohnt werden und das möglichst sofort, daher verwerfen die meisten Anleger diesen Ansatz auch schnell wieder.

Antizyklisch zu kaufen ist emotional herausfordernd und widerspricht unserer Natur. Aus diesem Grund wird die Mehrheit niemals so handeln und deshalb ist die Strategie auch so profitabel.

Die Mehrheit steigt erst bei laufenden Rallyebewegungen ein, nachdem die Kurse bereits gestiegen sind.
Man will kaufen und unmittelbar im Plus sein. Das ist zwar verständlich, aber langfristig hat mit dieser Strategie kaum ein Anleger wirklichen Erfolg.

Das sind nur einige von vielen Gründe, warum die wenigsten Anleger jemals konsequent und auf Dauer antizyklisch investieren werden.

Dabei ist die empirische Lage eindeutig und auch abseits von Statistiken springen uns die Beispiele für den Erfolg von antizyklischen Ansätzen entgegen.
Nvidia, Meta, Tesla, Adobe, Salesforce, Alphabet, Amazon, Booking gehörten im vergangenen Jahr zu den größten Verlierern und in diesem Jahr sind sie allesamt in der Top 20 des S&P 500 zu finden.

… dann das Geld

Genauso schwierig, wie konsequent antizyklisch zu handeln, ist es, diesen Ansatz in Artikeln zu verpacken.
Denn auch als Autor erwischt man selten das exakte Tief.

Im vergangenen Jahr hatte ich mich beispielsweise positiv zu Crocs geäußert. Online ist leider nur noch die Einleitung (Link) abrufbar.

Damals notierte die Aktie bei 70 USD und gab danach auf knapp unter 50 USD nach. Als Autor sieht man damit ziemlich schlecht aus.

Wer damals eingestiegen ist, wird sich in den Wochen danach vermutlich gefragt haben, ob das nicht ein großer Fehler war.
Was dachte sich der Autor nur bei dieser vermaledeiten Crocs-Analyse?

Anschließend stieg der Kurs jedoch auf über 150 USD. Wer in den Wochen nach der Analyse eingestiegen ist, konnte sein Geld verdoppeln oder verdreifachen.

Antizyklisches Investieren ist simpel, aber nicht einfach, denn man wird für logisches und rationales Handeln im ersten Moment bestraft. Die Belohnung erhält man meistens erst Monate später.

Daher stammt wohl auch die Börsenweisheit: „Erst kommen die Schmerzen, dann das Geld.“

Vielleicht gehören Sie zu dieser kleinen Minderheit, die bereit ist, diesen Weg zu gehen. Aus eigener Erfahrung kann ich Ihnen sagen, dass es zu den besten Entscheidungen gehört, die ich jemals getroffen habe.

Da sind wir wieder

Damit schließt sich der Kreis zu Crocs, denn inzwischen ist die Aktie wieder erheblich zurückgekommen, obwohl mehrfach die Erwartungen übertroffen wurden.

Seitdem Andre Rees 2017 den Posten als CEO übernommen hat, kennen die Geschäftszahlen nur noch eine Richtung.

Der Umsatz von Crocs ist seitdem von 1,02 auf 3,56 Mrd. USD gestiegen. Das Ergebnis konnte von 0,17 auf 10,92 USD je Aktie gesteigert werden.

Dazu hat eine Mischung aus sehr klugem Marketing, Kooperationen sowie neuen Produkten beigetragen und die Erfolgsgeschichte scheint noch lange nicht zu Ende zu sein.

Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres konnte man den Umsatz um 34% steigern, der Gewinn legte um 27% zu und die Prognose wurde erhöht.
Im zweiten Quartal verzeichnete man ein Umsatzplus von 11%, einen Gewinnsprung um 11% und die Prognose wurde erhöht.

Derzeit wird erwartet, dass das Ergebnis in diesem Jahr um 11% auf 12,15 USD je Aktie steigen wird.
Crocs kommt demnach auf eine forward P/E von 7 und ist heute etwas günstiger als zum Zeitpunkt der Analysen vom vergangenen Jahr.

Entweder endet die Erfolgsgeschichte von Crocs, oder die Aktie ist unterbewertet.

Crocs Aktie: Chart vom 09.10.2023, Kurs: 84,82 - Kürzel: CROX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Crocs Aktie: Chart vom 09.10.2023, Kurs: 84,82 – Kürzel: CROX | Quelle: TWS

Aus technischer Sicht steht die Aktie vor einer Richtungsentscheidung. Fällt Crocs nachhaltig unter 85 USD, muss eine Ausdehnung der Korrektur in Richtung 80 oder 66-70 USD eingeplant werden.

Darunter könnte sogar das Vorjahrestief nahe der Unterstützungszone bei 44-48 USD angesteuert werden.

Kaufsignale würden sich hingegeben über 92 USD ergeben. Gelingt ein Anstieg über diesen Widerstand, könnte das eine Erholung in Richtung 100-102 USD einleiten.