Was passiert, wenn das mächtigste Land der Welt am Schuldenlimit kratzt und niemand mehr helfen kann oder will?
Der scheinbar unantastbare US-Dollar wankt
Die USA sind bereits seit langer Zeit hoch verschuldet und eine Vielzahl von Crashpropheten sagen ebenso lange voraus, dass die Lage eskalieren wird.
Bisher haben die USA dieses Problem dadurch gelöst, dass man den Dollar als Weltreservewährung positioniert hat.
Dadurch waren andere Länder faktisch dazu gezwungen US-Anleihen zu kaufen und Dollarreserven zu halten.
Das hat dazu geführt, dass sich die USA günstig verschulden konnten und der Dollar stärker war als es fundamental gerechtfertigt wäre.
Die großen Profiteure dieser Situation waren die US-Konsumenten, die weit über ihren Verhältnissen leben konnten.
Diese Zusammenhänge dürften den wenigsten bewusst sein.
Die US-Verbraucher haben über Jahrzehnte hinweg in einem „Goldilocks-Szenario“ gelebt und das Beste aus allen Welten genossen: Niedrige Zinsen, ein starker Dollar und hohe Kaufkraft, obwohl sich der Staat maßlos verschuldet hat.
Vollkommene Unwissenheit
Dass die USA einen enormen Handelsüberschuss haben, ist kein Zeichen dafür, dass das Land von der Welt ausgeraubt wird – das Gegenteil ist der Fall.
Die USA kaufen in aller Welt reale Waren und tauschen sie gegen Papierschnipsel und Anleihen, die nur etwas wert sind, weil der Dollar Weltreservewährung ist.
Die US-Regierungen haben über die Jahrzehnte hinweg etliche Kriege geführt, um diesen Status zu schützen. Trump, in seiner volkswirtschaftlichen und geopolitischen Unwissenheit, wirft dieses Privileg einfach weg.
Über den Verhältnissen gelebt
Die Zollpolitik und das unvorhersehbare Verhalten schwächt das Vertrauen in den Dollar und führt zu einer Abkehr der wichtigsten Anleihen-Käufer, insbesondere China.
Das führt zu steigenden Finanzierungskosten.
In Anbetracht von 36.906 Milliarden USD Staatsschulden ist das ein gefährliches Spiel. Die Sache droht aus dem Ruder zu laufen. Was folgen könnte, ist nicht weniger als eine Weltwirtschaftskrise.
Die aktuelle Lage ist nicht mit der Vergangenheit vergleichbar. Dieses Mal ist es ernst, denn die Schulden sind höher, die Zinsen sind höher und die bisherige Lösung des Schuldenproblems wurde durch Trump beschädigt, womöglich zerstört.
Die Staatsverschuldung der USA lag vor 20 Jahren noch bei 60 % des BIP und ist seitdem stetig gestiegen.
Im Jahr 2018 waren es bereits mehr als 100 % und heute sind es etwa 123 %.
Das könnte man sich noch leisten, wenn man nicht gleichzeitig die wichtigsten Käufer von Anleihen vergraulen würde und die Zinsen nicht erheblich gestiegen wären.
Denn während der US-Staat vor einigen Jahren noch 2 % für seine Kredite berappen musste, sind es heute 4-5 %.
Staatsverschuldung am Limit?
All das wäre schon problematisch genug, doch das von Trump initiierte Gesetzesvorhaben mit dem lächerlichen Namen „the big beautiful bill“, könnte den Anleihenmarkt vollends zum Kippen bringen.
Die Gesetzesänderungen wären weitreichend und es würde den Rahmen sprengen, den mehr als 1.000 Seiten umfassenden Gesetzestext im Detail zu durchleuchten.
Die wichtigsten Änderungen dürften die Ausgabenkürzungen für Medicaid (Gesundheitsfürsorge für Menschen mit niedrigem Einkommen, Kinder und ältere Menschen) und Lebensmittelhilfen sein.
Im Gegenzug steigen die Ausgaben für die Verteidigung und es sind Steuersenkungen geplant, die vor allem höheren Einkommen zugutekommen.
Das muss man nicht weiter kommentieren.
Je nach Schätzung dürften die Gesetzesänderungen in den kommenden 10 Jahren zu einem zusätzlichen Anstieg der Staatsverschuldung um 3.300 – 5.000 Milliarden Dollar führen.
Eine tickende Zeitbombe
Diese Summe fällt zusätzlich zu der ohnehin schon erwarteten Neuverschuldung an. Im ersten Amtsjahr unter Trump dürfte der Staat etwa 1.900 Milliarden mehr ausgeben als er einnimmt.
Die Neuverschuldung liegt bei etwa 6 % des BIP und in den nächsten drei Jahren sieht es nicht anders aus.
Ganz im Gegensatz zu den vollmundigen Ankündigungen, die Staatsausgaben zu senken, steigen sie stattdessen massiv.
Rechnet man den ganzen Spaß zusammen, dürfte die Schuldenquote bis zum Ende der Legislaturperiode auf über 150 % steigen. Die USA befinden sich im finalen Stadium eines Schuldenzyklus, aus dem es kaum noch einen Ausweg gibt.
Die einzige Möglichkeit, die Sache noch weiter hinauszuzögern, sind sinkende Leitzinsen.
Das würde das Schuldenproblem zwar nicht lösen, aber wenigstens verschieben.
Wie schützt man sich davor?
Allerdings würde das ein anderes Problem nach sich ziehen. In diesem Szenario müsste der Dollar abwerten, was wiederum zu einer Erosion der US-Kaufkraft und Inflation führen würde.
Trump hat die USA in Rekordzeit in eine Sackgasse gelenkt. Vor wenigen Monaten herrschte noch die Meinung vor, dass sich kein anderes Land in einer besseren wirtschaftlichen Ausgangslage befindet als die USA – es war die Rede vom amerikanischen Exzeptionalismus – heute sind die USA die größte Gefahr für die Weltwirtschaft.
Die erratischen Aktionen der US-Administration haben dazu geführt, dass die USA und der Dollar nicht mehr als verlässlich erachtet werden.
Der Markt reagiert entsprechend. Daher ist Gold durch die Decke gegangen, und in der aktuellen Gemengelage gibt es keinen triftigen Grund, der für fallende Preise spricht.
Nähert sich der langfristige Schuldenzyklus der USA tatsächlich dem Ende, ist es ratsam, in Sachwerte zu investieren.
Aktien, Immobilien und Edelmetalle sind in derartigen Situationen die erste Wahl.
Aktien kommen im Falle einer Krise kurzfristig unter Druck, erholen sich anschließend jedoch schnell wieder, da durch die Inflation auch die Preise für Waren und Dienstleistungen steigen. Die nominalen Preise steigen.
Eine Möglichkeit, dieser Situation Rechnung zu tragen, sind Unternehmen mit Preissetzungsmacht.
Immobilien, vor allem außerhalb der USA, dürften mindestens wertstabil sein. Edelmetalle sollten zulegen.
Anleihen, vor allem langlaufende US-Anleihen, könnten sich hingegen als Wohlstandsvernichter herausstellen.

Eine weitere aussichtsreiche Gelegenheit ergibt sich bei einigen Goldproduzenten. Erstaunlicherweise tritt der Aktienkurs von Barrick Mining (ehemals Barrick Gold) auf der Stelle, obwohl der Gewinn im letzten Geschäftsjahr bereits um 46 % gestiegen ist und in diesem um weitere 45 % auf 1,82 USD je Aktie steigen soll.
Barrick Mining kommt derzeit auf eine forward P/E von 10,4. Langjährig pendelt die P/E um einen Wert von 22.
Die Bewertung von Barrick ist auch im Branchenvergleich niedrig, Newmont kommt beispielsweise auf eine P/E von 13,7 und Agnico Eagle Mines sogar auf 23.
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