Anfang 2021 ging der Internet-Autohändler Auto1 Group an die Börse. Der Ausgabepreis für die Erstzeichner lag bei 38 Euro, der erste Börsenkurs bei 55 Euro. Doch von da an ging es bergab, im März 2022 touchierte die Aktie die 9 Euro-Marke. Gelingt jetzt die Bodenbildung?
Bislang können die Unternehmensnachrichten des Online-Autohändlers den Bann nicht brechen. Am 23. März meldete die Auto1 Group die Ergebnisse des Jahres 2021. Der Umsatz stieg zwar um knapp 70 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro. Aber der Verlust vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA), der stieg eben auch: von 15,2 Millionen auf 107,1 Millionen.
Die Aktie quittierte das Zahlenwerk an diesem Tag mit einem satten Minus und dem Erreichen eines Rekordtiefs bei 8,99 Euro. Was auch am Ausblick auf 2022 gelegen haben dürfte, denn das Unternehmen erwartet zwar weiter steigende Umsätze, die EBITDA-Marge sieht man aber im Bereich zwischen -2,0 und -3,0 Prozent. Mit einem Gewinn wird es also auch 2022 nichts.
Auch die am 13.4. vorab der im Mai anstehenden Quartalszahlen gemeldeten Fahrzeug-An- und Verkäufe der ersten drei Monate 2022 brachten die Käufer nicht zurück. Mit 179.550 angekauften und 169.900 verkauften Fahrzeugen liegt man zwar einigermaßen im Rahmen der selbst gesteckten Ziele, aber damit war das kein „Game Changer“ aus Sicht der Marktteilnehmer. Was kann diese Aktie überhaupt aus ihrer Baisse holen?
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Expertenmeinung: Durch die Verknappung an Neuwagen und die vorsichtiger werdenden Verbraucher kann man im Gebrauchtwagensegment, in dem die Auto1 Group agiert, derzeit gute Preise erzielen. Möglich, dass sich das bereits in den Ergebnissen des ersten Quartals niedergeschlagen hat. Aber noch liegen diese Zahlen eben nicht auf dem Tisch. Und da es kein Geheimnis ist, dass die Gebrauchtwagen-Preise derzeit ungewöhnlich hoch sind, zugleich aber klar ist, dass das kein Dauerzustand werden dürfte, bleibt ohnehin die Frage, ob das neue Käufer rekrutieren könnte.
Aber dieser potenzielle Boden, auf dem sich der Kurs jetzt bewegt, der könnte für sich genommen eine Chance bieten. Nicht auf die große Wende, nicht für einen Run zurück an das Hoch des ersten Handelstages, das bei 56,76 Euro erreicht wurde. Aber immerhin bis an die obere Begrenzung des Abwärtstrendkanals, die derzeit bei 21 Euro verläuft. Wenn alles klappt.
Nötig wären dafür zum einen gute, ermutigende Quartalszahlen, entweder zum geplanten Termin am 11. Mai oder über eventuell vorläufige, vorab gemeldete Zahlen. Zum anderen müsste die Chance, hier eine sogenannte Untertassen-Formation zu vollenden (engl. rounding bottom), genutzt werden. Das ist eine Bodenbildung, die durch ein sukzessives Auslaufen der Verkäufe und eine langsame Zunahme der Käufe zustande kommt, ohne größere Volatilität, so dass ein solcher Boden einer Untertasse gleicht.
Die Nackenlinienzone dieser – möglichen – Formation liegt zwischen 12,64 und 13,72 Euro. Da müsste die Auto1 Group-Aktie drüber, dann hätte sie die Chance, wieder an die obere Begrenzung des Abwärtstrendkanals zu laufen. Aber wer hier nicht zu viel riskieren will, sollte auf einen Anstieg über diese Zone nur dann reagieren, wenn eine solche Wende über den Rückenwind positiver Unternehmenszahlen verfügt.

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