MTU Aero Engines treibt nicht nur Flugzeuge an und hält die ganze Branche am Laufen. MTU ist auch eine der größten Erfolgsstorys am deutschen Aktienmarkt.
Ein Pionier und bis heute führend
MTU Aero Engines ist ein führender Hersteller von Triebwerken und Gasturbinen sowie der weltweit größte unabhängige Instandhaltungsdienstleister für zivile Triebwerke.
Zum Kundenkreis zählen internationale Hersteller und Betreiber von zivilen und militärischen Flugzeugen und Helikoptern sowie von Industriegasturbinen. Triebwerke von MTU Aero Engines finden sich beispielsweise in Großraumflugzeugen von Airbus und Boeing, aber auch in Militärmaschinen wie dem Tornado, Eurofighter oder dem Militärtransporter A400M.
Die Wurzeln der MTU reichen bis in die Anfänge des Motorflugs zurück. Nach der Ausgliederung aus der BMW AG im Jahr 1934 wechselte das Unternehmen mehrfach den Besitzer und wurde 2005 eigenständig an die Börse gebracht.
Seitdem hat sich MTU zu einer der größten Erfolgsgeschichten am deutschen Aktienmarkt entwickelt, der Kurs ist um etwa 1.500 % gestiegen.
Im Jahr 2019 ist man in den DAX aufgestiegen, was nicht nur den wirtschaftlichen Erfolg widerspiegelt, sondern auch die strategische Weitsicht, mit der die MTU ihre Position in einem hochkompetitiven Markt gefestigt hat.
Das Geschäftsmodell der MTU basiert auf drei zentralen Säulen:
Dem zivilen Triebwerksgeschäft, dem militärischen Triebwerksgeschäft und der Instandhaltung (Maintenance, Repair and Overhaul, MRO).
Die Basis für den Erfolg von Airbus
Im zivilen Bereich ist die MTU an Triebwerken für alle Schub- und Leistungsklassen beteiligt, von Business-Jets bis hin zu Großraumflugzeugen wie dem Airbus A380. Besonders hervorzuheben ist die Zusammenarbeit mit Pratt & Whitney bei der Entwicklung der Getriebefan-Triebwerksfamilie (GTF), die mit dem PW1100G-JM für die Airbus A320neo einen Meilenstein in der Effizienz darstellt.
Dieses Triebwerk reduziert den Treibstoffverbrauch und die CO₂-Emissionen um 16 Prozent und den Lärm um 75 Prozent. Das Triebwerk gilt als technologischer Quantensprung.
Inzwischen fliegt jedes dritte Verkehrsflugzeug weltweit mit MTU-Technologie.
Im militärischen Bereich ist die MTU Systempartner der Bundeswehr. Hinzu kommen Partnerschaften mit Branchengrößen wie beispielsweise GE Aviation, Rolls-Royce und Safran Aircraft Engines, wodurch man auch an zahlreichen internationalen Projekten beteiligt ist.
Da die Entwicklungskosten für Triebwerke enorm sind, sind Kooperationen und Joint-Ventures in der Branche gang und gäbe.
Ein weiterer zentraler Erfolgsfaktor ist das MRO-Geschäft, das von der Tochtergesellschaft MTU Maintenance getragen wird. Mit Standorten in Hannover, Ludwigsfelde, Vancouver, Zhuhai und weiteren globalen Niederlassungen ist die MTU gemessen am Umsatz der weltweit größte unabhängige Instandhaltungsdienstleister für zivile Triebwerke.
Im Aufwind
In Anbetracht des stetig zunehmenden Flugverkehrs und der enormen Nachfrage nach neuen Flugzeugen dürften alle Geschäftsbereiche von MTU in Zukunft mindestens so gut laufen wie in der Vergangenheit.
Bemerkenswert ist auch, dass MTU Aero selbst 2020 noch profitabel war.
Im letzten Geschäftsjahr konnte der Umsatz um 38 % auf 7,41 Mrd. Euro gesteigert werden.
Der Umsatz im zivilen Triebwerksgeschäft hat sich von 711 Mio. auf 1,84 Mrd. Euro mehr als verdoppelt. Das militärische Triebwerksgeschäft verzeichnete ein Umsatzplus von 14 % auf 612 Mio. Euro.
Die mit Abstand wichtigste Konzernsparte, die zivile Triebwerksinstandhaltung, verzeichnete ein Plus von 20 % auf 5,07 Mrd. Euro. Das Ergebnis nach Ertragssteuern lag bei 642 Mio. Euro, was 11,53 Euro je Aktie entspricht.
Ausblick und Bewertung
Im laufenden Geschäftsjahr wird ein Gewinnsprung um 30 % auf etwa 15,00 Euro je Aktie erwartet.
Die am 6. Mai vorgelegten Quartalszahlen sprechen dafür, dass das realistisch ist. MTU kommt demnach auf ein KGVe von 20,8.
In Q1 konnte der Umsatz um 25 % auf 2,1 Mrd. Euro gesteigert werden. Das bereinigte EBIT verbesserte sich um 38 % auf 300 Mio. Euro und übertraf die Erwartungen in Höhe von 262 Mio. Euro deutlich.
Das bereinigte Nettoergebnis kletterte um 41 % auf 221 Mio. Euro.
Die MTU stellt für das Geschäftsjahr 2025 weiteres Wachstum bei Umsatz und Ergebnis in Aussicht. Der Umsatz 2025 soll 8,3 bis 8,5 Mrd. Euro erreichen. Zum Umsatzwachstum sollen alle Geschäftsbereiche beitragen.
Für das bereinigte EBIT 2025 prognostiziert MTU eine Zunahme im mittleren Zehner-Prozentbereich. Der bereinigte Gewinn nach Steuern und das bereinigte EBIT dürften gleichermaßen steigen.
Mit einem Auftragsbestand von 27,7 Mrd. Euro, was mehr als dem Dreifachen des Jahresumsatzes entspricht, ist das Geschäft vorerst gesichert.
Den größten Anteil am Auftragsbestand haben die Triebwerke der PW1000G-Familie.

Als Reaktion auf die Quartalsergebnisse hat die Aktie trotzdem nachgegeben. Vermutlich, weil MTU davon ausgeht, dass die US-Zollpolitik Kosten im mittleren bis hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich verursachen könnte.
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