MTU Aero Engines Aktie Prognose MTU: Ein globaler Champion

News: Aktuelle Analyse der MTU Aero Engines Aktie

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MTU Aero Engines
ISIN: DE000A0D9PT0
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Neutral
Zur MTU Aero Engines Aktie

Die Aktienanalysen von Tobias Krieg basieren auf einer Kombination aus Charttechnik und Fundamentalanalyse. Dabei liegt der Fokus auf der Bewertung von Unternehmen anhand ihrer finanziellen Kennzahlen, wie z. B. KGV, Cashflow oder Eigenkapitalrendite, sowie auf der Identifikation von überdurchschnittlichen Wachstumspotenzialen zu einem attraktiven Einstiegskurs.

MTU Aero Engines treibt nicht nur Flugzeuge an und hält die ganze Branche am Laufen. MTU ist auch eine der größten Erfolgsstorys am deutschen Aktienmarkt.

Ein Pionier und bis heute führend

MTU Aero Engines ist ein führender Hersteller von Triebwerken und Gasturbinen sowie der weltweit größte unabhängige Instandhaltungsdienstleister für zivile Triebwerke.

Zum Kundenkreis zählen internationale Hersteller und Betreiber von zivilen und militärischen Flugzeugen und Helikoptern sowie von Industriegasturbinen. Triebwerke von MTU Aero Engines finden sich beispielsweise in Großraumflugzeugen von Airbus und Boeing, aber auch in Militärmaschinen wie dem Tornado, Eurofighter oder dem Militärtransporter A400M.

Die Wurzeln der MTU reichen bis in die Anfänge des Motorflugs zurück. Nach der Ausgliederung aus der BMW AG im Jahr 1934 wechselte das Unternehmen mehrfach den Besitzer und wurde 2005 eigenständig an die Börse gebracht.
Seitdem hat sich MTU zu einer der größten Erfolgsgeschichten am deutschen Aktienmarkt entwickelt, der Kurs ist um etwa 1.500 % gestiegen.

Im Jahr 2019 ist man in den DAX aufgestiegen, was nicht nur den wirtschaftlichen Erfolg widerspiegelt, sondern auch die strategische Weitsicht, mit der die MTU ihre Position in einem hochkompetitiven Markt gefestigt hat.

Das Geschäftsmodell der MTU basiert auf drei zentralen Säulen:
Dem zivilen Triebwerksgeschäft, dem militärischen Triebwerksgeschäft und der Instandhaltung (Maintenance, Repair and Overhaul, MRO).

Die Basis für den Erfolg von Airbus

Im zivilen Bereich ist die MTU an Triebwerken für alle Schub- und Leistungsklassen beteiligt, von Business-Jets bis hin zu Großraumflugzeugen wie dem Airbus A380. Besonders hervorzuheben ist die Zusammenarbeit mit Pratt & Whitney bei der Entwicklung der Getriebefan-Triebwerksfamilie (GTF), die mit dem PW1100G-JM für die Airbus A320neo einen Meilenstein in der Effizienz darstellt.
Dieses Triebwerk reduziert den Treibstoffverbrauch und die CO₂-Emissionen um 16 Prozent und den Lärm um 75 Prozent. Das Triebwerk gilt als technologischer Quantensprung.

Inzwischen fliegt jedes dritte Verkehrsflugzeug weltweit mit MTU-Technologie.

Im militärischen Bereich ist die MTU Systempartner der Bundeswehr. Hinzu kommen Partnerschaften mit Branchengrößen wie beispielsweise GE Aviation, Rolls-Royce und Safran Aircraft Engines, wodurch man auch an zahlreichen internationalen Projekten beteiligt ist.
Da die Entwicklungskosten für Triebwerke enorm sind, sind Kooperationen und Joint-Ventures in der Branche gang und gäbe.

Ein weiterer zentraler Erfolgsfaktor ist das MRO-Geschäft, das von der Tochtergesellschaft MTU Maintenance getragen wird. Mit Standorten in Hannover, Ludwigsfelde, Vancouver, Zhuhai und weiteren globalen Niederlassungen ist die MTU gemessen am Umsatz der weltweit größte unabhängige Instandhaltungsdienstleister für zivile Triebwerke.

Im Aufwind

In Anbetracht des stetig zunehmenden Flugverkehrs und der enormen Nachfrage nach neuen Flugzeugen dürften alle Geschäftsbereiche von MTU in Zukunft mindestens so gut laufen wie in der Vergangenheit.
Bemerkenswert ist auch, dass MTU Aero selbst 2020 noch profitabel war.

Im letzten Geschäftsjahr konnte der Umsatz um 38 % auf 7,41 Mrd. Euro gesteigert werden.
Der Umsatz im zivilen Triebwerksgeschäft hat sich von 711 Mio. auf 1,84 Mrd. Euro mehr als verdoppelt. Das militärische Triebwerksgeschäft verzeichnete ein Umsatzplus von 14 % auf 612 Mio. Euro.
Die mit Abstand wichtigste Konzernsparte, die zivile Triebwerksinstandhaltung, verzeichnete ein Plus von 20 % auf 5,07 Mrd. Euro. Das Ergebnis nach Ertragssteuern lag bei 642 Mio. Euro, was 11,53 Euro je Aktie entspricht.

Ausblick und Bewertung

Im laufenden Geschäftsjahr wird ein Gewinnsprung um 30 % auf etwa 15,00 Euro je Aktie erwartet.
Die am 6. Mai vorgelegten Quartalszahlen sprechen dafür, dass das realistisch ist. MTU kommt demnach auf ein KGVe von 20,8.

In Q1 konnte der Umsatz um 25 % auf 2,1 Mrd. Euro gesteigert werden. Das bereinigte EBIT verbesserte sich um 38 % auf 300 Mio. Euro und übertraf die Erwartungen in Höhe von 262 Mio. Euro deutlich.
Das bereinigte Nettoergebnis kletterte um 41 % auf 221 Mio. Euro.

Die MTU stellt für das Geschäftsjahr 2025 weiteres Wachstum bei Umsatz und Ergebnis in Aussicht. Der Umsatz 2025 soll 8,3 bis 8,5 Mrd. Euro erreichen. Zum Umsatzwachstum sollen alle Geschäftsbereiche beitragen.

Für das bereinigte EBIT 2025 prognostiziert MTU eine Zunahme im mittleren Zehner-Prozentbereich. Der bereinigte Gewinn nach Steuern und das bereinigte EBIT dürften gleichermaßen steigen.

Mit einem Auftragsbestand von 27,7 Mrd. Euro, was mehr als dem Dreifachen des Jahresumsatzes entspricht, ist das Geschäft vorerst gesichert.
Den größten Anteil am Auftragsbestand haben die Triebwerke der PW1000G-Familie.

MTU Aero Aktie: Chart vom 06.05.2025, Kurs: 310,40 EUR - Kürzel: MTX | Online Broker LYNX
MTU Aero Aktie: Chart vom 06.05.2025, Kurs: 310,40 EUR – Kürzel: MTX | Quelle: TWS

Als Reaktion auf die Quartalsergebnisse hat die Aktie trotzdem nachgegeben. Vermutlich, weil MTU davon ausgeht, dass die US-Zollpolitik Kosten im mittleren bis hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich verursachen könnte.

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

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Tobias Krieg ist Chefanalyst bei LYNX Broker und Gründer von LongTerm-Value.
Er ist seit mehr als fünfzehn Jahren an der Börse aktiv, davon mehr als eine Dekade als leidenschaftlicher Vollzeit-Investor. Geprägt durch Vorbilder wie Charlie Munger, Peter Lynch und Bill Miller ist Value Investing der Grundsatz und Growth at a reasonable Price der Wahlspruch.
Denn auch gute Unternehmen können schlechte Investments sein. Ein attraktiver Einstiegskurs zum richtigen Zeitpunkt ist absolut entscheidend.

Vorherige Analysen der MTU Aero Engines Aktie

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Der Triebwerkshersteller MTU Aero Engines legte am Mittwochmorgen sein 2024er-Ergebnis und einen Ausblick auf 2025 vor. Die Aktie geriet unter Druck, aber eigentlich gab es dafür keinen zwingenden Grund. Noch haben die Bären die Sache also nicht in trockenen Tüchern.

Der Umsatz legte um überzeugende 18 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro zu, der Auftragsbestand um 17 Prozent. Der um Sonderfaktoren bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg überproportional um 28 Prozent auf 1,05 Milliarden, basierend auf einer um 1,1 Prozent gegenüber 2023 auf 14,0 Prozent gesteigerten EBIT-Gewinnmarge. Der Nettogewinn kletterte um 28,6 Prozent auf 764 Millionen. Das war schon einmal tadellos: Diese Zahlen lagen zwar nicht drastisch, aber doch über der durchschnittlichen Erwartung der Analysten … und auf Rekordlevels.

Für 2025 peilt MTU Aero einen Umsatzzuwachs um 15 Prozent an, das operative Ergebnis soll im mittleren Zehner-Prozentbereich und damit stärker zulegen als zuletzt im November avisiert. Starke Zahlen, eine Prognose weiteren Wachstums – da fragt man sich, warum die Anleger nicht zugriffen. Zwei Argumente konnte man für Gewinnmitnahmen finden:

Expertenmeinung: Zum einen setzt MTU Aero Engines das Wachstumspotenzial für 2025 vor allem deswegen höher an als bisher, weil man jetzt mit einem Euro/US-Dollar-Wechselkurs von 1,05 statt bislang 1,10 US-Dollar pro Euro plant. Da ein schwächerer Euro den Wert von US-Dollar-Umsätzen erhöht, ist das zwar rein vom Gewinnpotenzial her positiv, aber eben nur durch den Wechselkurs bedingt und nicht organisch. Zumal sich diese Planung erledigen würde, sollte der Euro zum US-Dollar in den kommenden Monaten wieder Boden gutmachen.

Zum anderen monierten einige den schwachen Free Cashflow, der unter den Prognosen lag. Doch das liegt an den Kosten für die Überprüfung der eventuell schadensanfälligen Getriebefan-Triebwerke, die seit Sommer 2023 läuft. Das basiert somit auf einem Aspekt, der jedermann bekannt ist und je nach Verbuchung der Kosten auch mal, wie im vierten Quartal der Fall, zu einem negativen Geldfluss führen kann.

Argumente für eine größere Korrektur könnte man auch in einer zu teuren Bewertung suchen, nur: Die ist nicht zu hoch, zumindest nicht, wenn MTU Aero imstande ist, die eigenen 2025er-Wachstumsziele zu erreichen. Dann käme man für 2025 auf ein Kurs-/Gewinn-Verhältnis im Bereich 22/23, das im Rahmen der Bewertung der Jahre vor der Corona-Verzerrung läge.

MTU Aero Engines Aktie: Chart vom 19.02.2025, Kurs 328,90 Euro, Kürzel: MTX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
MTU Aero Engines Aktie: Chart vom 19.02.2025, Kurs 328,90 Euro, Kürzel: MTX | Quelle: TWS

Falls die Trader weiter verkaufen sollten, würden wir hier also eine Korrektur sehen, die sich vor allem aus der starken Hausse der Aktie seit Ende Juni 2024 und dem Umstand nährt, dass man jetzt nicht imstande war, am bisherigen Verlaufsrekord vom 23. Januar bei 350,20 Euro vorbei zu kommen. Würde dabei das Zwischentief bei 320,20 Euro unterboten, würde ein Doppeltopp vollendet, das rechnerisches Abwärtspotenzial in den Bereich um 290 Euro hätte. Aber noch ist es eben nicht vollendet. Und käme es dazu, wäre Short-Trading rein von der Charttechnik unterstützt und müsste mit entsprechend größerer Vorsicht angegangen werden.

Quellenangaben:
Ergebnis des Jahres 2024 nebst Ausblick 2025, 19.02.2025; https://www.mtu.de/de/newsroom/presse/aktuelle-presseinformationen/press-release-detail/mtu-aero-engines-ag-posts-record-revenue-and-earnings-in-2024-1/

About the author

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysis methodology

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

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Erst gab ein Analyst das bislang höchste aller Kursziele für die MTU Aero Engines-Aktie aus, kurz darauf hob der Triebwerkshersteller seine 2024er-Prognose an. Der Lohn war der Ausbruch über das alte 2020er-Rekordhoch. Aber sollte man diesen Ausbruch auch kaufen?

Auf den ersten Blick ist die Sache glasklar. Ein altes Hoch wird endlich herausgenommen, die Aktie vollzieht dadurch ein „Overshooting“ über einen Trendkanal, zugleich wird erstmals die runde Marke von 300 Euro überboten: Was sollte man da schon tun als auf den dahinrasenden Zug aufzuspringen? Das taten am Dienstag zweifellos viele. Die Frage ist aber, ob das wirklich so ratsam ist.

Heißt es nicht, dass die Hausse kurz vor dem Ende steht, wenn der letzte Bär aus dem Markt gedrängt wurde? Denn immerhin darf man unterstellen, dass diejenigen, die hier Short waren, ihren Stop Loss knapp über diesen Kreuzwiderstand aus der oberen Begrenzung des 2020er-Aufwärtstrendkanals und dem alten, Anfang 2020 bei 289,30 Euro markierten Rekordhoch gelegt haben … und damit heute aus dem Markt geworfen wurden. Gehen der Aktie damit nicht jetzt langsam die Käufer aus? Das wäre durchaus ein Argument … andererseits:

JP Morgan setzte jetzt mit 370 Euro ein neues Rekord-Kursziel für die Aktie. Argumentation: Umsatz und Gewinn werden deutlich besser laufen als bislang allgemein erwartet. Und es könne jederzeit zu einer Prognose-Anhebung kommen. Und die kam ja dann heute auch:

MTU Aero Engines hob das 2024er-Ziel für den um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von bislang 0,95 bis 0,98 Milliarden auf „etwas über eine Milliarde“ an, basierend auf den vorläufigen Ergebnissen der ersten neun Monate. Die Prognose für den Umsatz blieb allerdings, wie sie ist … und wirklich revolutionär ist diese Erhöhung der EBIT-Prognose ja nun nicht gerade.

Expertenmeinung: Daher wäre es, angesichts des Umstands, dass die MTU-Aktie ja nicht nur gestern kräftig zulegte, sondern seit Monaten immens steigt und aktuell den dritten Platz nach Siemens Energy und Rheinmetall in Sachen DAX Top-Performer einnimmt, allemal angebracht zu überlegen, ob die Aktie wirklich noch kaufenswert wäre.

Aktuell liegt das Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) auf Basis der derzeitigen, durchschnittlichen Analysten-Gewinnschätzung bei 22 bis 23. Wenngleich offen bleibt, wie sich ein leicht höheres EBIT auf den Nettogewinn auswirkt, wird sich das nach dieser Prognose-Erhöhung nicht komplett ändern. 22 bis 23 ist im Vergleich zu den vergangenen zehn Jahren (außerhalb der Phase der Verzerrungen durch Corona) das obere Ende dessen, was normal war. Ausnahme war 2019, da wurde zum Jahresende ein KGV von 28 erreicht, was sich jedoch, der Chart auf Wochenbasis zeigt es, rächte.

MTU Aero Engines Aktie: Chart vom 15.10.2024, Kurs 303,90 Euro, Kürzel: MTX | Online Broker LYNX
MTU Aero Engines Aktie: Chart vom 15.10.2024, Kurs 303,90 Euro, Kürzel: MTX | Quelle: TWS

Die Analysten schätzen im Schnitt, dass der Gewinn pro Aktie in den nächsten drei Jahren stetig und deutlich steigen wird. So weit, dass das KGV auf Basis des heutigen Kurses dann per Ende 2027 um 18 liegen würde. Der Haken dabei: Solche Prognosen basieren auf Projektionen auf Grundlage eines wiederum nur als Projektion angenommenen wirtschaftlichen Umfelds. Das ist immer eine Leiter ohne Sprossen. Eine, von der die Anleger immer und immer wieder herunterfielen, weil oft doch alles anders kam als gedacht. 

Hinzu kommt, dass die Aktie durch diesen erneuten Kurssprung markttechnisch so überkauft ist wie seit gut sechs Jahren nicht mehr. Daher wäre es allemal einen Gedanken wert, die jetzt durch das „Overshooting“ über den Trendkanal ausgelöste Beschleunigung zu nutzen, um ein paar Gewinne mitzunehmen. Und um den Stoppkurs für verbleibende Bestände umgehend zwei, drei Prozent unter diesen jetzt als entscheidenden Support fungierenden, vormaligen Kreuzwiderstand im Bereich 287/289 Euro nachzuziehen, statt jetzt erst an den Einstieg oder Zukauf zu denken.

Quellen:
Anhebung der 2024er-Prognose und vorläufige Neun-Monats-Zahlen, 15.10.2024: https://www.mtu.de/de/newsroom/presse/aktuelle-presseinformationen/press-release-detail/ad-hoc-release-mtu-aero-engines-ag-raises-2024-earnings-guidance-based-on-preliminary-quarterly-results/

About the author

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

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Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

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Ein Gewinn über den Erwartungen, Prognose angehoben: Die Schlagzeilen zu den Quartalszahlen des Triebwerkherstellers MTU Aero Engines lasen sich tadellos. Die Aktie war gestern der Tagessieger im DAX … bis sie auf einmal aus der Gewinnerliste verschwand.

Am Tageshoch notierte die MTU Aero-Aktie 6,65 Prozent im Plus, gegen einen schwachen Gesamtmarkt. Ein klares Signal dafür, dass das Zahlenwerk so stark war, dass den Bullen der Himmel offensteht? Oder doch zumindest der Weg an das kurz vor dem Corona-Crash Anfang 2020 markierte Allzeit-Verlaufshoch bei 289,30 Euro?

So wirkte es. Aber ab etwa 13 Uhr setzten Gewinnmitnahmen ein … und am Ende des Tages schloss die Aktie 0,6 Prozent im Minus. Ein Intraday-Turnaround der bärischen Sorte, der charttechnisch durchaus nicht „ohne“ ist. Sehen wir uns den Chart an:

Die MTU Aero Engines-Aktie hatte den Tag bereits mit einer Aufwärts-Kurslücke begonnen, die sie über die obere Begrenzung des zuvor erreichten, im vergangenen Herbst etablierten Aufwärtstrendkanals trug. Ein solches „Überschießen“ ist per se ein bullisches Signal, aber:

Expertenmeinung: Es ist auch ein Zeichen dafür, dass man langsam in die Überhitzungszone vordringt, die Trader also höheres Risiko gehen. Und wenn das nicht schiefgehen soll, d. h. ein solches Überschießen nicht zum Bumerang werden soll, braucht es gute Argumente für die Anleger, um nicht aus-, sondern weiter einzusteigen oder doch wenigstens investiert zu bleiben. Und die gab es bei MTU Aero Engines nicht?

Richtig ist schon, dass der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) mit 252 Millionen Euro im zweiten Quartal über dem des Vorjahres (193 Millionen) und der durchschnittlichen Analystenprognose lag (223 Millionen). Aber der Umsatz lag, wenn auch knapp, unter der Prognose. Und wenn man sich ansieht, wie markant die Aktie im Vorfeld gestiegen war, kann man schon unterstellen, dass diejenigen, die da gekauft hatten, hervorragende Quartalszahlen bereits vorweggenommen haben. Aber was ist mit der Prognoseerhöhung?

Die klang in den Schlagzeilen nach mehr als sie ausmachte. Denn sie bezog sich nur auf die operative Gewinnmarge … und MTU selbst formulierte das treffender als „Konkretisierung“. Denn bislang avisierte man eine EBIT-Marge von „mehr als 12 Prozent“, jetzt heißt es „rund 13 Prozent“. Das ist also nicht einmal eine Erhöhung, sondern theoretisch sogar eine Enttäuschung, denn „mehr als 12 Prozent“ hätten eben auch 14 oder 15 Prozent sein können.

MTU Aero Engines Aktie: Chart vom 01.08.2024, Kurs 260,10 Euro, Kürzel: MTX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
MTU Aero Engines Aktie: Chart vom 01.08.2024, Kurs 260,10 Euro, Kürzel: MTX | Quelle: TWS

Wer sich die Zahlen in ihrer Gesamtheit in Ruhe ansah und einen Blick auf das Chartbild warf, musste förmlich infrage stellen, ob ein umgehender Run an das alte Rekordhoch a) möglich ist und die Aktie b) dann nicht spätestens dort wieder nach unten drehen würde. Und als die ersten diese Fragestellung in Gewinnmitnahmen verwandelten, folgten eben andere nach … ein Lawineneffekt, den man am Aktienmarkt öfter antrifft. Und jetzt?

Jetzt wird es brenzlig. Denn ein abverkaufter Anstieg, der die Aktie an den Ausbruchslevel bzw. in diesem Fall sogar darunter drückt, leicht wieder zurück in den Trendkanal, hat psychologisch eine markante Wirkung. Gut möglich also, dass dieser Fehlausbruch der Beginn einer größeren Korrektur wird, daher ist jetzt Vorsicht angezeigt: Aus dem Himmelsstürmer könnte jetzt leicht ein „fallendes Messer“ werden!

Quellenangaben:
Halbjahresergebnis 2024, 01.08.2024: https://www.mtu.de/de/newsroom/presse/aktuelle-presseinformationen/press-release-detail/mtu-aero-engines-grew-revenue-and-earnings-in-the-first-six-months-of-2024-1/

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Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Neutral
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Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Eigentlich sah es für den deutschen Triebwerkshersteller zu Beginn der Woche alles andere als gut aus, denn die MTU Aero Engines-Aktie wurde von einem massiven Gap nach Süden belastet. Die Kurse näherten sich dem seit Monaten aufgebauten Boden, und die Gefahr eines Bruchs war imminent.

Doch die Bullen nutzten die Kursschwäche, um zurückzuschlagen. Sofort ging es mit dem Papier wieder nach Norden und mittlerweile sogar über das Hoch des Wochenstarts – was für ein Comeback. Beeindruckend war vor allem auch das hohe Handelsvolumen. Hier scheinen sich einige Großanleger positioniert zu haben.

Expertenmeinung: Nach wie vor befindet sich der Trend in einer neutralen Phase. Die Gefahr eines möglichen Doppelhochs scheint mittlerweile gebannt, und nun können sich die Bullen auf den nächsten möglichen Ausbruch vorbereiten.

In der ersten Phase müsste die eingezeichnete Widerstandslinie gebrochen werden. Doch dies allein wird nicht reichen. Um nachhaltig wieder steigende Kurse zu sehen, müsste in Folge auch der Widerstandsbereich rund um die Marke von 240 EUR gebrochen werden. Dann wäre es wieder an der Zeit, die Bullenhörner aufzusetzen.

Aussicht: NEUTRAL

MTU Aero Engines Aktie: Chart vom 27.06.2024, Kurs: 8.775 EUR, Kürzel: EVT | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
MTU Aero Engines Aktie: Chart vom 27.06.2024, Kurs: 8.775 EUR, Kürzel: EVT | Quelle: TWS
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Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.

Analysis methodology

Die Aktienanalysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.