Wer am Allzeithoch kauft, riskiert viel. Oder etwa nicht? MTU Aero Engines ist mehr als nur ein Triebwerksbauer, es ist der Motor einer ganzen Branche.
Kaum ein Anleger kauft gerne am Allzeithoch, doch die Realität ist die: Der Markt notiert den größten Teil der Zeit nahe des Allzeithochs.
Dafür gibt es nur zwei Lösungen: Entweder ist man sehr diszipliniert und im Zweifelsfall bereit, Monate oder Jahre auf den nächsten großen Crash zu warten, oder man muss die wenigen Perlen finden, die es dennoch gibt.
Diesem Problem kann man sich auf mehrere Arten nähern. Der erste Schritt sollte immer sein, sich grundlegend nur mit absoluten Top-Unternehmen zu beschäftigen, so wie beispielsweise MTU Aero.
Was also macht MTU Aero Engines zu einem Top-Unternehmen?
Der Herzschlag der Luftfahrtindustrie
Zunächst einmal ist MTU Aero Engines kein klassischer Zulieferer, sondern ein strategischer Schlüsselspieler in einer der anspruchsvollsten Hightech-Branchen der Welt. Das Unternehmen entwickelt, produziert und wartet Triebwerke und Gasturbinen – die technologische Herzkammer jedes Flugzeugs.
MTU ist aber auch der weltweit größte unabhängige Instandhaltungsdienstleister für zivile Triebwerke und zählt zu den wenigen Unternehmen, die die gesamte Wertschöpfungskette abdecken – von der Entwicklung über die Produktion bis zur Wartung.
Der Kundenkreis liest sich wie das „Who’s who“ der Luftfahrtindustrie. Zu den Partnern und Abnehmern gehören internationale Hersteller und Betreiber ziviler und militärischer Flugzeuge und Helikopter. Triebwerke mit MTU-Technologie finden sich in Verkehrsflugzeugen von Airbus und Boeing ebenso wie in militärischen Maschinen – etwa im Tornado, Eurofighter oder dem Transportflugzeug A400M.
Diese Diversifizierung sorgt nicht nur für Stabilität, sondern auch für langfristig planbare Einnahmen, da viele Programme über Jahrzehnte laufen.
Ein Meilenstein
Das Geschäftsmodell von MTU ruht heute auf drei Säulen: dem zivilen Triebwerksgeschäft, dem militärischen Triebwerksgeschäft und der Instandhaltung (Maintenance, Repair and Overhaul, MRO).
Im zivilen Bereich ist MTU an Triebwerken für nahezu alle Schub- und Leistungsklassen beteiligt – vom Businessjet bis hin zum Großraumflugzeug.
Besonders hervorzuheben ist die Zusammenarbeit mit Pratt & Whitney bei der Entwicklung der Getriebefan-Triebwerksfamilie (GTF), die mit dem PW1100G-JM für die Airbus A320neo einen Meilenstein in der Effizienz darstellt.
Dieses Triebwerk war und ist ein technologischer Quantensprung und dürfte einer der wichtigsten Gründe sein, warum die A320-Familie zum meistverkauften Flugzeug der Welt aufgestiegen ist.
Inzwischen fliegt jedes dritte Verkehrsflugzeug weltweit mit MTU-Technologie – ein eindrucksvoller Beleg für die technologische Führungsposition des Unternehmens.
Über den Wolken
In Anbetracht des stetig zunehmenden Flugverkehrs und der enormen Nachfrage nach neuen Flugzeugen dürften alle Geschäftsbereiche von MTU in Zukunft mindestens so gut laufen wie in der Vergangenheit.
Bemerkenswert ist auch, dass MTU Aero selbst 2020 noch profitabel war.
Im letzten Geschäftsjahr konnte der Umsatz um 38 % auf 7,41 Mrd. Euro gesteigert werden.
Der Umsatz im zivilen Triebwerksgeschäft hat sich von 711 Mio. auf 1,84 Mrd. Euro mehr als verdoppelt. Das militärische Triebwerksgeschäft verzeichnete ein Umsatzplus von 14 % auf 612 Mio. Euro.
Die mit Abstand wichtigste Konzernsparte, die zivile Triebwerksinstandhaltung, verzeichnete ein Plus von 20 % auf 5,07 Mrd. Euro. Das Ergebnis nach Ertragssteuern lag bei 642 Mio. Euro, was 11,77 Euro je Aktie entspricht.
Durch die Decke
Im laufenden Geschäftsjahr hat sich die positive Entwicklung konsequent fortgesetzt. In den ersten neun Monaten konnte der Umsatz um 19 % auf 5,3 Mrd. Euro gesteigert werden.
Die bereinigte EBIT-Marge verbesserte sich von 14,0 auf 15,9 %. Das bereinigte operative Ergebnis kletterte um 34 % auf 995 Mio. Euro.
Daraufhin wurde die Prognose für das laufende Geschäftsjahr erhöht: „Das bereinigte EBIT dürfte 2025 im mittleren Zwanziger-Prozentbereich zunehmen und damit das obere Ende der bisher prognostizierten Spanne erreichen. Den Free Cashflow erwarten wir jetzt bei 350 bis 400 Mio. €.“
Bisher war die MTU von einem Anstieg des bereinigten EBIT im niedrigen bis mittleren Zwanziger-Prozentbereich ausgegangen.
Das Unternehmen hatte mit einem Free Cashflow zwischen 300 und 350 Mio. € gerechnet. Der Umsatz-Ausblick der MTU bleibt unverändert: 2025 will das Unternehmen 8,6 bis 8,8 Mrd. € Umsatz erwirtschaften.
Ausblick und Bewertung
Zum Umsatzwachstum sollen alle Geschäftsbereiche beitragen. Mit einem organischen Plus im mittleren bis hohen Zehner-Prozentbereich dürfte der Umsatz der zivilen Instandhaltung am stärksten zunehmen.
MTU Aero dürfte in diesem Jahr einen Rekordgewinn einfahren und einen Gewinnsprung um etwa 46 % auf 17 Euro je Aktie verzeichnen.
MTU kommt somit auf ein KGVe von 22,6.
Für ein Unternehmen mit einer starken Position in einer wachsenden Branche, weitgehend planbaren Umsätzen, nennenswertem Wachstum und hoher Profitabilität ist das problemlos vertretbar.
Darüber hinaus verschiebt sich der Blick zunehmend auf das kommende Jahr, in dem ein weiterer Gewinnsprung um 8 % erwartet wird. Die Chancen stehen jedoch nicht schlecht, dass die Prognosen zu niedrig sind.
Daher hatte ich mich bereits mehrfach positiv zum Unternehmen geäußert, zuletzt bei einem Kurs von 310,40 Euro:
MTU: Ein globaler Champion

Gelingt jetzt ein Ausbruch über 394 Euro, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit extrapolierten Kurszielen bei 425–430 und 450 Euro.
Antizyklische Investoren könnten hingegen einen Einstieg zwischen 358 und 368 Euro erwägen.
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