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3M legte gestern vor US-Handelsbeginn die Ergebnisse des vierten Quartals vor und lieferte gleich einen Ausblick auf 2023 mit. Dass die Aktie daraufhin 6,21 Prozent tiefer schloss, macht schon klar, dass Ungemach droht. Aber beschränkt sich der wirklich nur auf 3M?
3M, das seinen Namen aus dem früheren Firmennamen Minnestoa Mining & Manufacturing ableitet und vor allem für haushaltsnahe Produkte wie Post-it, Scotch Klebebänder bekannt ist, stellt aber auch Schleif-, Klebemittel und andere Stoffe für die Industrie her. Auch technologische Produkte wie Touchscreens und Projektoren gehören zum Portfolio. 3M ist also ein Mischkonzern, der überall ein wenig „mitmischt“. Und das macht seine Bilanzzahlen so wichtig für den Gesamtmarkt.
Und wie das kräftige Minus der Aktie am Dienstag schon vermuten lässt, waren diese Zahlen schlecht. Der Umsatz lag zwar einen Hauch über den Prognosen, fiel aber dennoch zum Vorjahresquartal um knapp sechs Prozent. Der Gewinn pro Aktie, der mit 2,28 US-Dollar unter der durchschnittlichen Prognose von 2,37 US-Dollar hereinkam, lag zwar nur etwa 1,2 Prozent niedriger als im Vorjahresquartal. Aber das war auch nicht das eigentliche Problem, das die Anleger mit der Meldung hatten. Es war der Ausblick auf 2023, der den Abgabedruck auslöste.
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Expertenmeinung: 3M sieht momentan einen erneuten Rückgang der Umsätze im Bereich zwischen drei und sechs Prozent. Aber diesmal vermutet man, dass der Gewinn stärker abrutschen könnte, 3M gab eine Zielspanne von 8,50 bis 9,00 US-Dollar pro Aktie für das Gesamtjahr ab, das wären zwischen 11,5 und 16,5 Prozent weniger Gewinn als 2022. Hinzu kommt, dass das Unternehmen 2.500 Mitarbeiter abbauen wird. Was zwar im Vergleich zu den fast 100.000 3M-Mitarbeitern insgesamt nicht dramatisch wirkt. Aber der Grund dafür ist es schon. Vorstandschef Mike Roman begründete diese Maßnahme und den schwachen Ausblick mit „einer rapide nachlassenden Nachfrage bei den Endverbrauchern“.
Das hätte die Investoren eigentlich über diese Aktie an sich hinaus beunruhigen können, denn da 3M überall mit von der Partie ist, ist eine solche Aussage durchaus geeignet, die zuletzt auffallend schwachen US-Konjunkturdaten zu bestätigen und klarzumachen: Die Hoffnung, man werde schon irgendwie an einer Rezession vorbeischlittern, könnte sich nicht erfüllen.
Die Aktie selbst ist durch das gestrige Minus klar bärisch. Sie wurde damit nach August und November zum dritten Mal nahe der im Chart dick schwarz hervorgehobenen 200-Tage-Linie nach unten abgewiesen. Der Bruch des im Oktober etablierten Aufwärtstrends gibt den Weg an das 2022er-Jahrestief bei 107 US-Dollar frei. Und bei einem Jahresausblick wie diesem ist es absolut keine ausgemachte Sache, dass sich die Käufer dort den Abgaben erfolgreich in den Weg stellen werden.

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