Der Ausblick auf 2025 wurde Ende Januar positiv honoriert, auch die Zahlen zum 1. Quartal sorgten für Käufe. Doch ein ums andere Mal wurden Rallyes der Sartorius Vorzugsaktie wieder abverkauft. Gestern aber stieg sie gegen den Trend: Kommen die Bullen zurück?
Manche Aktien notieren weit über ihrem durchschnittlichen Kursziel, sind teuer bewertet und bisweilen gehört das betreffende Unternehmen auch noch zu einer Branche, die Probleme hat. Trotzdem werden solche Aktien meist lange vom Prinzip Hoffnung und einem intakten Aufwärtstrend weitergetragen. Das lohnt erwähnt zu werden, weil es eben auch das völlige Gegenteil gibt. Und diese gegensätzlich gelaufenen Aktien sind es, die für mittel- und langfristige Anleger, die deutlich interessanteren sind. Aktien wie Sartorius?
Durchaus. Zwar leidet die Medizintechnik-Branche darunter, dass die Nachfrage deutlich länger nicht ansprang, als man es 2023 und 2024 dachte. Aber 2025 rechnet das Unternehmen mit einem Anziehen des Umsatzes und betont eine klar über 1 liegende „book to bill-ratio“, d.h. der Auftragseingang ist höher als die Auslieferungen.
Hinzu kommt, dass die Analysten diesen vorsichtigen Optimismus teilen. Überschwänglich ist man dort mit einem durchschnittlichen Kursziel von 260 Euro zwar nicht, aber aktuell bewertet kein Experte die Sartorius Vorzugsaktie mit „Verkaufen“. Doch warum kommt diese Aktie dann nicht endlich ins Laufen, während der DAX als ihr „Heimatindex“ neue Rekorde markierte, getragen von Aktien, die das erwartete Wachstum auch erst noch erreichen müssen?
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Expertenmeinung: Weil erst einmal dieser Bann brechen muss, der den Kurs bremst. Würde Sartorius im Aufwärtstrend laufen, wäre ein Kurs über dem Konsens-Kursziel der Aktie allemal denkbar. Aber dazu müssten eben erst einmal kräftige Käufe bullische Signale liefern. Diese kräftigen Käufe aber bleiben aus, eben weil Sartorius nicht im Aufwärtstrend läuft. Was es da braucht, ist eine Initialzündung.
Das könnte die Bilanz des zweiten Quartals werden, sofern die Zahlen gut ausfallen und idealerweise durch eine angehobene Gesamtjahresprognose gekrönt werden. Das kann aber auch ein Quartalswechsel sein, falls institutionelle Anleger wie Fonds oder Pensionskassen im Zuge ihrer zu Quartalswenden üblichen Überprüfung der Depotausrichtung zu dem Schluss kommen, dass diese Aktie günstig ist und zugleich eine mittelfristig gute Perspektive hat. Dass der Gesamtmarkt zum Auftakt ins zweite Halbjahr nachgab, Sartorius aber gegen den Trend zulegte, könnte ein Indiz dafür sein, dass einige Fonds jetzt zugreifen … und so etwas könnte den Kreislauf aus mangelnden Käufen, einem bärischen Chartbild und daraus resultierend weiterhin ausbleibenden Käufen brechen, wenn …

… wenn es gelingt, die Hürde zu nehmen, an welcher die Aktie zuletzt im Mai scheiterte: die bei derzeit 229,30 Euro verlaufende 200-Tage-Linie. Gelingt ein Schlusskurs darüber, wäre die Sartorius-Aktie immerhin schon mal wieder in der oberen Zone der seit einem Jahr geltenden und zwischen 200 und 273 Euro liegenden Handelsspanne. Dass der Kurs zuvor lange am unteren Ende der Range festhing und dann doch nach oben drehte, kann dabei Rückenwind liefern.
Ein solches Auf und Ab führt zwar dazu, dass auf dem Weg nach oben zahlreiche, potenzielle Widerstände warten. Darüber hinaus dürfte die Erholung der Unternehmenszahlen vorerst wohl eher langsam vonstattengehen. Aber wer mittel- und langfristig denkt, muss das nicht schrecken, denn aus derzeitiger Sicht hat die Labor- und Medizintechnik-Branche auf Jahre hinaus solides Wachstumspotenzial, da könnte man sich allemal einen etwas längeren Atem leisten.
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