Aus rein charttechnischer Sicht könnte die Vorlage für das bärische Lager nicht besser sein, da wäre jetzt der Weg nach unten erst einmal frei. Aber es geht hier um Brent Crude Oil, um den Ölpreis. Kann der in der aktuellen geopolitischen Situation wirklich nennenswert fallen?
Dieses Kursbild ist ein Leckerbissen für Charttechniker: Brent Crude Oil vollzog zunächst ein „Overshooting“ über den im Dezember etablierten Aufwärtstrendkanal hinaus, fuhr sich dann aber an der durch das 2023er-Hoch nach oben begrenzten Widerstandszone zwischen 90,64 und 92,15 US-Dollar fest. Es entstand eine Toppbildung, die gestern in einen kräftigen Abwärtsimpuls mündete, durch den der Kurs in den Aufwärtstrendkanal zurückfiel.
Damit hätte er jetzt Spielraum an dessen untere Begrenzungslinie, die momentan bei 81,70 US-Dollar verläuft. Da diese Linie fast genau auf gleicher Höhe wie die 200-Tage-Linie verläuft, wäre das für das bärische Lager ein ebenso lohnendes wie logisches Ziel. Sind der Spuk der Ölpreis-Hausse und das Risiko inflationstreibender Kurse von über 100 US-Dollar pro Barrel also ausgestanden?
Expertenmeinung: Wäre die Charttechnik beim Ölpreis dauerhaft der wichtigste Faktor und würde es darüber hinaus einen Angebotsüberschuss bzw. eine vermutlich sinkende Ölnachfrage geben, könnte man das ernsthaft hoffen. Der Haken: Das ist eben nicht so.
Derzeit ist es die Geopolitik, die den Kurs entscheidend bewegt. Es mag sein, dass viele hoffen, dass eine Eskalation im Nahostkonflikt ausbleibt, womöglich sogar die Schifffahrtswege in der Region bald wieder sicherer werden. Aber ob es auch so kommt, ist nüchtern betrachtet noch völlig offen. Und für den Fall, dass sich die Situation doch weiter verschärfen sollte, rechnete die Bank of America gerade erst gestern vor, dass dies den Ölpreis um bis zu 30 bis 40 US-Dollar nach oben treiben könnte.
Man kann vermuten, dass der gestrige Abwärtsruck zum einen auf solchen Hoffnungen basierte, zum anderen aber auch durch Stop Loss-Verkäufe im bullischen Lager intensiviert wurde, die ausgelöst wurden, als Brent Crude Oil wieder in den vorgenannten Aufwärtstrendkanal zurückfiel und damit zugleich die vorherige Toppbildung vollendete. Dass in diesem jetzt gefallenen Supportbereich viele Stop Loss Long lagen, darf man unterstellen.
Was man indes nicht unterstellen sollte ist, dass a) die Hoffnung auf eine Deeskalation der Situation zwischen Israel und dem Iran eine sichere Bank ist und b) dass sich das bullische Lager in einem solchen Umfeld jetzt einfach zurückzieht. Brent Crude Oil könnte in Richtung 81,70 Euro nachgeben, aber über ein „könnte“, mit eher zittriger Hand geschrieben, geht das bislang noch nicht hinaus!
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