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Ginge es nur nach den Prognosen der Analysten, wäre die Quartalsbilanz von BMW durchaus ordentlich ausgefallen. Doch das Minus, mit dem die Zahlen quittiert wurden, macht klar: Viele hatten mehr erwartet und nicht bekommen. Damit ringt die Aktie jetzt um eine wichtige Zone.
Der Umsatz lag zwar mit 36,6 Milliarden Euro einen Tick unter den 36,9 Milliarden des Vorjahreszeitraums und damit auch minimal unter der durchschnittlichen Analystenprognose, die einen gehaltenen Level gesehen hatte. Aber dafür machte man aus etwas weniger Umsatz etwas mehr Gewinn als prognostiziert. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) kam auf 4,05 Milliarden (Prognose 3,96 Mrd.), der Nettogewinn auf 2,95 Milliarden (Prognose 2,67 Mrd.). Warum also das Minus in der Aktie?
Gut möglich, dass viele dachten, dass sich der Autobauer aufgrund der weiterhin lebhaften Nachfrage nach den renditestarken, größeren Modellen besser würde behaupten können, denn auch, wenn die Gewinnprognosen überboten wurden: Ein Minus zum Vorjahresquartal waren diese Ergebnisse trotzdem. Und zwar ein recht deutliches, konkret von 25 Prozent beim EBIT und von 18 Prozent beim Nettogewinn. Wieso dieser so deutliche Rückgang?
Weil die Gewinnmarge unter Druck geriert. Im mit Abstand wichtigsten Bereich Pkw kam die EBIT-Marge von 12,1 Prozent im Vorjahr auf 8,8 Prozent zurück. Zwar war auch das nicht wirklich überraschend, zumal BMW selbst für 2024 für die EBIT-Marge einen Zielkorridor von acht bis zehn Prozent ausgegeben hatte, da liegt man jetzt nur leicht unter der Mitte. Aber wie gesagt:
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Expertenmeinung: Manche hatten wohl gehofft, da wäre mehr drin. Jetzt ist die Aktie als Reaktion auf die Ergebnisse gefallen … und damit kommt es jetzt zum Schwur: Fällt sie weiter oder dreht sie wieder nach oben? Diese Entscheidung ist jetzt fällig, denn der Kurs hat genau da aufgesetzt, wo die Scheidemarke zwischen dem oberen, bullischen und dem unteren, bärischen Teil der Handelsspanne der letzten gut zwölf Monate verläuft.
Sie sehen im Chart, dass sich zwischen 100,40 und 101,10 Euro eine seit Ende Mai 2023 mehrfach von beiden Seiten getestete Zone befindet, die in ihrer Relevanz noch durch die ebenfalls dort verlaufende 200-Tage-Linie aufgewertet und durch die mittelfristige Aufwärtstrendlinie um 99 Euro verstärkt wird. Diese Zone liegt fast genau in der Mitte der Handelsspanne zwischen 86,80 und 115,36 Euro, in der sich die Aktie in den vergangenen zwölf Monaten bewegt hat. D. h. es geht um die Frage:
Halten die Käufer die BMW-Aktie im positiven Sektor oder muss sie „absteigen“, weil die Ergebnisse zu vielen Tradern zu mager waren? Den Mittwoch vermochten die Bullen erst einmal für sich zu entscheiden. Es blieb zwar bei einem Minus, der Kurs konnte sich aber deutlich vom Tagestief lösen und ging knapp über all diesen Chartmarken ins Handelsende.
Aber jetzt müssten die Bullen umgehend nachlegen, denn noch ist die Aktie nicht aus der Gefahrenzone heraus. Das wäre erst bei einem Schlusskurs über der Widerstandszone 105,16/105,54 Euro zu unterstellen. Und sollte BMW in den kommenden Tagen unter dem gestrigen Tagestief, das bei 98,56 Euro lag, schließen, wäre der Abstieg trotz der gestrigen Gegenwehr doch noch vollzogen. Da ist also noch alles offen, es sollte lohnen, die Aktie im Auge zu behalten.
Quellenangaben:
Quartalsmitteilung 1. Quartal 2024, 08.05.2024; https://www.bmwgroup.com/content/dam/grpw/websites/bmwgroup_com/ir/downloads/de/2024/q1/Pressemeldung_BMW_Group_Q1.pdf
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