MTU Aero Engines Aktie Prognose MTU Aero Engines im Höhenrausch – geht da mehr?

News: Aktuelle Analyse der MTU Aero Engines Aktie

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MTU Aero Engines
ISIN: DE000A0D9PT0
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Chartanalyse
Basis 6 Monate neutral
Zur MTU Aero Engines Aktie
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Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Der Sektor der Fluglinien ist in den letzten Monaten regelrecht abgestürzt und wir können hier wahrlich von einer heftigen Bruchlandung sprechen. Auch den Aktien von Flugzeugherstellern und Zulieferbetrieben erging es nicht wirklich besser.

Die Aktie des deutschen Herstellers von Triebwerken verlor seit Juni teilweise sogar mehr als 30%. Fast angekommen an den Tiefs von September des vorigen Jahres, stellte sich in den letzten Wochen zumindest eine kleine Bodenbildung ein. Im gestrigen Handel kam es dann zu einem Aufatmen. Die MTU Aero Engines-Aktie legte satte 6.10% zu.

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur MTU Aero Engines Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Es waren positive Nachrichten, welche die Kurse der Aktie gestern nach oben schnellen ließen. Nun braucht es aber deutliche Folgebewegungen, um auch einen klaren und vor allem nachhaltigen Trendwechsel zu ermöglichen.

Die letzten Anstiege im Juli als auch im August endeten an der 50-Tage-Linie, welche sich derzeit bei 182.50 EUR befindet. Diese Marke wird wohl dieser Tage die erste große Hürde sein, die es zu meistern gilt. Darunter jedoch sehe ich vorerst lediglich eine technische Gegenreaktion.

Aussicht: BÄRISCH

MTU Aero Engines Aktie: Chart vom 24.10.2023, Kurs: 176.45 EUR, Kürzel: MTX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
MTU Aero Engines Aktie: Chart vom 24.10.2023, Kurs: 176.45 EUR, Kürzel: MTX | Quelle: TWS
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Vorherige Analysen der MTU Aero Engines Aktie

Ein Minus von 12,1 Prozent macht klar: Da muss etwas Heftiges passiert sein, wenn MTU Aero Engines derart stark wegbricht. Richtig ist: Was da am Montagmittag gemeldet wurde, war nicht gut. Aber war es wirklich so dramatisch, dass dieser Kursrutsch gerechtfertigt war?

Die Nachricht, die die Aktie des Triebwerkherstellers zu Boden schickte, war die Konkretisierung der Dimension der Probleme bei in vielen Airbus 320neo verbauten Triebwerken von Pratt & Whitney. Demnach wird bei bei Pratt & Whitney eine Kostenbelastung zwischen 3,0 und 3,5 Milliarden US-Dollar durch außerplanmäßige Wartungen und Nachbesserungen erwartet.

Da MTU Aero Engines beim Bau der Triebwerke mitgewirkt hat, ist man auch hier von zusätzlichen Kosten betroffen, die man am Montagmittag, nachdem klar wurde, dass es hier um 600 bis 700 Triebwerke geht, im Rahmen einer adhoc-Meldung auf eine Umsatz und EBIT-Minderung in der Größenordnung von etwa einer Milliarde Euro bezifferte. Und das nur im laufenden Geschäftsjahr 2023.

Genauer konnte man bislang nicht werden, zog aber die bisherige Gesamtjahresprognose zurück, die zuletzt im Zuge der Halbjahresbilanz vom 26. Juli bestätigt wurde. Dort hatte man einen Umsatz zwischen 6,1 und 6,3 Milliarden Euro und ein EBIT (Gewinn vor Steuern und Zinsen) von leicht über 800 Millionen Euro avisiert. Letzteres würde jetzt also womöglich ein Verlust. Da ist es dann nicht überraschend, dass die Aktie massiv wegrutschte. Andererseits:

Expertenmeinung: Ist das nicht nur ein temporäres Problem und damit bald genug ausgestanden, um in die deutlich gefallenen Kurse hinein die Hand aufzuhalten?

Das ist eben die Frage. MTU Aero Engines erklärte in der adhoc-Meldung dazu nur: „Die damit einhergehende Liquiditätswirkung würde insbesondere in den Folgejahren 2024 bis 2026 zu erwarten sein.“ Wie groß diese ausfallen wird und was das letztlich beim Gewinn ausmachen könnte, weiß man noch nicht. Und wenn Anleger etwas fürchten, dann eine offene Perspektive, die ebenso nur ein holpriger Weg zurück in die Spur wie ein Minenfeld sein könnte.

MTU Aero Engines Aktie: Chart vom 11.09.2023, Kurs 182,75 Euro, Kürzel: MTX | Online Broker LYNX
MTU Aero Engines Aktie: Chart vom 11.09.2023, Kurs 182,75 Euro, Kürzel: MTX | Quelle: TWS

Dass der Selloff intensiviert wurde, indem der Kurs im Zuge der Abgaben durch die wichtige Supportzone im Bereich 200/203 Euro brach, nachdem er im Vorfeld nach dem Versuch, sich nach den ersten Meldungen über die Triebwerksprobleme zu stabilisieren, an der Nackenlinie des im Juli vollendeten Topps abgewiesen wurde, ist eine Sache. Das aber ist kein allzu gutes Argument, den Abverkauf als überzogen einzuordnen, denn wie gesagt: Die Wirkung auf das 2023er-EBIT ist heftig, die Folgen für die kommenden Jahre nicht absehbar. Was bedeutet:

Die MTU-Aktie ist jetzt ein fallendes Messer, das keineswegs bis an die nächste, nennenswerte Unterstützung bei 159 Euro fallen muss, grundsätzlich aber könnte. Erst, wenn die Aktie entweder diese jetzt gebrochene Zone 200/203 Euro zurückerobert oder die Folgen der Triebwerksprobleme klar eingrenzbar sind (idealerweise aber beides), könnte man sich überlegen, zuzugreifen. Dass das dann womöglich bedeutet, deutlich über dem Tief zu kaufen, ist zwar richtig. Aber solange völlig offen ist, wann und auf welchem Niveau sich dieses Tief manifestieren könnte, ist das der deutlich sicherere Weg, mit der Aktie umzugehen.

Quellen:
MTU-Pressemeldung zu den Triebwerksproblemen, 11.09.2023: https://www.mtu.de/de/newsroom/presse/aktuelle-presseinformationen/press-release-detail/expanded-geared-turbofan-inspection-program-puts-burden-on-mtu-aero-engines/

Bei Airbus-Triebwerken gibt es Probleme. Und da MTU Aero Engines bei der Herstellung dieser Triebwerke Partner der Raytheon-Tochter Pratt & Whitney ist, könnten die Kosten, um diese Probleme zu beheben, auch MTU treffen. Das Problem: Genaues weiß man noch nicht.

Bislang wissen die Investoren nur, dass es Probleme mit einem Werkstoff, konkret einem Metallpulver, geben soll, welches bei der Herstellung der Triebwerke eingesetzt wird und man möglicherweise Tausende Triebwerke vorzeitig prüfen und warten muss. Richtig ist zwar, dass MTU Aero Engines mit einem kleineren Anteil an der Herstellung eben dieser Triebwerke beteiligt ist. Aber was das kosten wird und inwieweit MTU dann ebenfalls Kosten zu tragen hat, ist noch nicht bekannt. Die Anleger reagierten dennoch sofort:

Die MTU-Aktie sackte um gut sieben Prozent weg. Aber wie gesagt: Dieses Minus basiert auf völlig unvollständigen Informationen. Es könnte ein größerer Abschlag angemessen sein … aber eventuell auch gar keiner. Man weiß es noch nicht. Es geht hier zwar um ein plötzlich aufgetauchtes Damoklesschwert. Aber ob es wirklich scharf ist, ist offen. Was bedeutet: Wer jetzt reagiert, tut das ins Ungewisse hinein, egal, ob man jetzt kauft, bei bestehenden Positionen die Reißleine zieht oder gar Short gehen würde. Wie geht man damit um?

Expertenmeinung: Wer nicht reagieren muss, da keine Position existiert, tut am besten gar nichts, denn Trading im Nebel ist grundsätzlich keine gute Idee. Aber wenn man hier bereits positioniert ist, egal, ob Long oder Short, wäre die Charttechnik jetzt der einzig sinnvolle Leitfaden. Wobei hier etwas angebrannt ist:

Durch den heftigen Kursabschlag wurde eine Toppbildung vollendet, die man als eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation sehen könnte. Deren Nackenlinie wurde gestern auch noch von der 200-Tage-Linie gekreuzt, so dass der Bruch dieser um 217,50 Euro verlaufenden Kreuzunterstützung in markant bärisches Signal ausgelöst hat. Aber eben ausgelöst auf Basis einer Reaktion ins Blaue hinein. Das reduziert auf jeden Fall die Bedeutung des Signals, ob das jedoch reicht, um Anschlusskäufe zu verhindern, ist ebenfalls noch offen. Aber:

Da das Kind jetzt ohnehin schon im Brunnen liegt, könnte man sich bei bestehenden Long-Positionen auf die nahe gelegene, nächste Auffangzone im Bereich 199 zu 203 Euro konzentrieren und erst dann die Reißleine ziehen, wenn auch diese Zone fallen sollte. Wer hingegen Short war, hat es nach diesem Abschlag leichter: Da ließe sich überlegen, einfach bei der Hälfte der Position den Gewinn mitzunehmen und für den Rest einen Stop Loss in den Bereich knapp über 230 Euro zu legen. Denn sollte die MTU-Aktie diesen Level zurückerobern, wäre die Nackenlinie der Schulter-Kopf-Schulter-Formation zurückerobert und das gestrige Minus ausgeglichen, was hieße: Wenn das gelingt, wäre einem Short-Trade vorerst die Basis entzogen.

MTU Aero Engines Aktie: Chart vom 25.07.2023, Kurs 213,00 Euro, Kürzel: MTX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
MTU Aero Engines Aktie: Chart vom 25.07.2023, Kurs 213,00 Euro, Kürzel: MTX | Quelle: TWS

Quellenangaben:
Raytheon Q2-Report, enthält die Meldung zu Pratt & Whitney, 25.07.2023:
https://www.rtx.com/news/news-center/2023/07/25/rtx-reports-q2-2023-results

Der Triebwerkhersteller MTU Aero Engines hob am Montag seine Gesamtjahresprognose an. Da schon die Vorab-Ergebnisse zum ersten Quartal den Kurs auf neue Jahreshochs hoben, könnte man denken, dass der Ausbruch nach oben jetzt ausgemachte Sache ist. Ist er das?

MTU Aero Engines peilt jetzt für 2023 einen Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) um die 800 Millionen Euro an. 2022 kam man da auf 655 Millionen, das wäre also eine beachtliche Steigerung von um die 22 Prozent. Dabei ließ man die Umsatzprognose mit 5,1 bis 5,3 Milliarden unverändert, sieht jetzt aber bei der EBIT-Gewinnmarge eine leichte Steigerung, wo man bislang eine Marge auf Vorjahresniveau avisiert hatte. Das klingt gut, aber:

Man könnte einwenden, dass diese Gewinnperspektive nur eine vorherige ersetzt, die ebenso einen Gewinnanstieg avisiert hatte. Gegenüber den vorherigen Aussagen läge der Gewinn jetzt nur im einstelligen Prozentbereich höher. Und da MTU im ersten Quartal bereits ein EBIT von 212 Millionen bei einer Marge von 13,7 Prozent erreicht hatte, deutlich höher als die 12,7 Prozent Marge im Gesamtjahr 2022, könnten einige sich da mehr erhofft haben. Aber müsste der Kurs dann nicht wenigstens an dieses im April bei 245,10 Euro markierte Jahreshoch laufen, mit dem die Trader die starken Vorab-Zahlen zum ersten Quartal quittiert hatten?

Expertenmeinung: Das wäre grundsätzlich nachvollziehbar. Zumal ja auch diese 245,10 Euro noch deutlich unter den 289,10 Euro liegen, die Anfang 2020 das bisherige Rekordhoch der Aktie markierten. Und da, kurz bevor Corona die Lage auf den Kopf stellte, hatte MTU für 2019 einen Gewinn ausgewiesen, der leicht unter dem lag, was man jetzt für 2023 erwartet. Aber mit „müsste eigentlich“ kommt man an der Börse bekanntlich nicht weit.

Damals ging man von einer rasanten Fortsetzung des Wachstums aus, hatte für 2020 weitere Gewinnsteigerungen längst eingepreist … die dann eben nicht kamen. Wirklich „billig“ ist die Aktie jetzt also nicht, zumindest nicht auf Basis eines solchen Vergleichs. Das Kurs/Gewinn-Verhältnis liegt um 21/22. Das ist nicht teuer. Aber nur, wenn der Unternehmensgewinn 2024 und 2025 schnell weiter steigt, wäre das ein Kaufargument. Und bislang sehen die Analysten da ein stetiges, aber eher moderates Wachstum um die zehn Prozent pro Jahr. Was gut ist, aber damit wäre das derzeitige Kurs/Gewinn-Verhältnis angemessen und kein Schnäppchen.

Unter dem Strich lässt sich festhalten: Dass es bei MTU Aero Engines derzeit gut läuft, ist ein bullisches Argument. Ob es so bleibt, muss sich indes erst weisen. Grundsätzlich könnte die Aktie das bisherige Jahreshoch auf Basis dieser angehobenen Jahresprognose überwinden … aber sie muss es nicht. Und was wir aktuell sehen, ist eben eine Seitwärtsspanne, die, würde die MTU das gestrige Plus wieder abgeben, sogar weiterhin ein potenzielles Topp sein kann. Zukäufe wären daher nur dann mit einem ordentlichen Chance/Risiko-Verhältnis versehen, wenn es gelingt, sich aus dieser Handelsspanne mit Schlusskursen klar über 245,10 Euro nach oben abzusetzen und dadurch diesen charttechnischen Deckel weg zu sprengen.

MTU Aero Engines Aktie: Chart vom 19.06.2023, Kurs: 236,20 Euro, Kürzel: MTX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Quellenangaben:
Prognose-Anhebung Gesamtjahr 2023, 19.06.2023:
https://www.mtu.de/de/investor-relations/publikationen-events/aktuelle-ir-meldungen/ir-news-details/mtu-aero-engines-ag-raises-earnings-forecast-for-2023/