EUR.USD Prognose Euro/US-Dollar: War es das jetzt mit der Euro-Stärke?

Aktuelle Entwicklung des EUR.USD

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EUR.USD
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Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Bereits im Vorfeld hatte es eine kleine Toppbildung gegeben, mit der überraschend deutlichen Senkung der Einfuhrzölle zwischen den USA und China wurde die vorherige Hausse des Euro zum US-Dollar dann vorerst beendet. Aber kehrt die alte Dollar-Stärke jetzt wirklich zurück?

Rein charttechnisch betrachtet ist der Euro auf kurzfristiger Ebene jetzt erst einmal bärisch, der US-Dollar bullisch. Wir sehen, dass der Euro zum Greenback am Montag als Reaktion auf die positiven Meldungen in Bezug auf China nachgab, womöglich zum Teil auch wegen der Hoffnung, Donald Trump habe jetzt doch etwas in Bezug auf die Ukraine-Thematik bewegt. Das Währungspaar durchbrach die immens steile, Anfang März etablierte Aufwärtstrendlinie sowie die Unterstützungslinien, die sich von den beiden Hochs vom August und September 2024 bei 1,1202/1,1214 und vom Zwischenhoch vom Dezember 2023 bei 1,1140 US-Dollar pro Euro ableiten.

Das nächste Kursziel wäre der Bereich der Hochs vom November 2024 und März 2025 bei 1,0937/1,0955 US-Dollar. Bis dahin wäre ein Rücksetzer allemal denkbar, ohne dass das zwingend einen Paradigmenwechsel für das Währungspaar bedeuten müsste. Erst, wenn auch diese, jetzt ja schon recht nahe gekommene Linie fallen sollte und man darunter um die bei aktuell 1,0795 US-Dollar verlaufende 200-Tage-Linie ringt, würde es mittelfristig bedeutsam. Könnte es dazu kommen?

Den aktuellen Kurs und Chart des Währungspaars EUR.USD und historische Wechselkurse finden Sie hier.

Expertenmeinung: Das könnte es aus aktueller Sicht eigentlich nur, wenn seitens der USA mehr an Erfolgen und vernunftbetonten Entscheidungen auf den Tisch kommt als bisher. Denn ja, es wirkt auf den ersten Blick, als hätten die USA China jetzt zu Zugeständnissen gebracht. Nur gibt es die wohl noch gar nicht. Man hat Kanäle geschaffen, um zu verhandeln und beiderseitig guten Willen suggeriert. Aber konkrete Schritte hin zu einem „Deal“ gab es nicht, nur diese Geste gesenkter Zölle für die Dauer von 90 Tagen, um die eigentlichen Verhandlungen unter geringerem wirtschaftlichem Druck führen zu können.

Das ist also bei genauem Hinsehen zumindest bis jetzt noch keine Gemengelage, die die Verlässlichkeit und Berechenbarkeit der USA als Investitionsstandort und damit das „Standing“ des US-Dollars wiederherstellen könnte. Man hat einfach beiderseits erkannt, dass man die Zölle erst einmal herunternehmen muss und das umgehend, um Schäden zu verhindern, die man danach nicht mehr so leicht würde reparieren können. Aber:

Ein Währungspaar hat natürlich immer zwei Seiten, was hieße: Ob der Euro in Kürze oberhalb mittelfristig wichtiger Unterstützungen die „zweite Luft“ bekommt oder nicht, hängt auch davon ab, wie sich die EU jetzt geopolitisch und wirtschaftspolitisch präsentiert. Ob Zölle oder Ukraine, die Forex-Trader werden sich beide Seiten, die Eurozone ebenso wie die USA, in den kommenden Wochen genau ansehen und erst dann mittelfristig relevante Weichen stellen. Kurzfristig stehen die zu Gunsten einer US-Dollar-Erholung. Aber das sollte man im Trading dann auch mit entsprechend kurzfristigem Zeithorizont angehen und das Fell der US-Dollar-Bären besser nicht verkaufen, bevor sie erlegt sind … denn das sind sie bislang ohne Zweifel noch nicht.

Euro/US-Dollar: Chart vom 12.05.2025, Kurs 1,1086 USD, Kürzel: EUR.USD | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Euro/US-Dollar: Chart vom 12.05.2025, Kurs 1,1086 USD, Kürzel: EUR.USD | Quelle: TWS
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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Vorherige Analysen von EUR.USD

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
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In den letzten Tagen ist der Abstieg des US-Dollars zum Euro einer Gegenbewegung gewichen … und zugleich ziehen auf einmal US-Aktienindizes und US-Bonds wieder an. Was hat da was motiviert, wer liefert die Vorgaben, die Aktien, die Anleihen oder der Devisenmarkt?

Diese Frage lässt sich nie völlig sicher beantworten. Je nachdem, welche Einflussfaktoren Bewegungen auslösen, können Konjunkturdaten oder Unternehmensbilanzen dazu führen, dass die Trader am Aktienmarkt einen Impuls anstoßen, dass auf Basis von Bond-Auktionen oder Statements der Notenbank zunächst die US-Anleihen reagieren und der US-Dollar dann nachzieht. Aber die Grundtendenz ist:

Wenn der US-Dollar dieser Tage einem Impuls bei Aktien oder US-Bonds nicht glaubhaft folgt, ist Vorsicht geboten. Denn ein schwacher US-Dollar ist ein Signal dafür, dass internationale Investoren gerade nicht in den US-Markt hinein-, sondern eher aus ihm herausgehen. Und eine Rallye bei Aktien und/oder Anleihen, die nicht von ausländischen Tradern mitgetragen wird, steht auf tönernen Füßen. Und wenn wir momentan sehen, dass der Euro zum US-Dollar zwar aktuell etwas zurückkommt, der Aufwärtstrend des Euro und damit der Abwärtstrend des US-Dollars an sich aber intakt bleiben, hat sich am negativen Sentiment gegenüber US-Anlagen eben noch nichts grundlegend verändert. Und aktuell müsste man hinzufügen: wie auch?

Euro/US-Dollar: Wochenchart vom 24.04.2025, Kurs 1,1370 USD, Kürzel: EUR.USD | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Euro/US-Dollar: Wochenchart vom 24.04.2025, Kurs 1,1370 USD, Kürzel: EUR.USD | Quelle: TWS

Expertenmeinung: Zwar versucht man in Washington dieser Tage, die Wogen weiter zu glätten, nachdem man bereits mehrfach in Bezug auf die Zölle zurückrudern musste, weil man sah, wie extrem negativ die Börsen darauf reagierten. Was in einem Land, in dem es normal ist, einen Gutteil der Altersvorsorge über Aktien aufzubauen, fatal ausgehen kann. Aber diese Versuche fallen nicht besonders überzeugend aus.

Wenn man von einer denkbaren Halbierung der Zölle auf China-Importe spricht, lägen diese danach immer noch katastrophal hoch. Wenn Donald Trump sagt, man sei bereits in täglichem Kontakt mit China und das dortige Außenministerium erklärt, es gebe keinerlei Kontakte, ist das keine Basis für die Rückkehr des Vertrauens in die US-Regierung bzw. in US-Investments, von der Entwicklung in Bezug auf die Ukraine ganz zu schweigen.   

Das spiegelt sich im Aufwärtstrend des Euro zum US-Dollar wider, der seit Anfang Februar deutlich an Boden verloren hat. Dass es da auch mal zu Gegenbewegungen kommt, ist völlig normal. Aber erst, wenn wir hier ein klares charttechnisches Signal sehen würden, dass der US-Dollar wieder gekauft wird und die Dollar-Bären sich zurückziehen, könnte man davon ausgehen, dass die Stimmung sich wieder so weit zu Gunsten der USA als Anlageziel verändert hat, dass Aufwärtsbewegungen am US-Aktien- und am US-Anleihemarkt eine Chance haben, beständig zu sein.

Ein solches Signal ließe sich dann unterstellen, wenn die Euro/US-Dollar-Relation, die jetzt erst einmal im ersten Anlauf an der Widerstandszone 1,1495/1,1704 hängen geblieben ist, die jetzt als Unterstützung dienende Zone 1,1140/1,1276 US-Dollar pro Euro unterschreiten sollte. Das wäre ein Indiz dafür, dass große internationale Adressen massiv Kapital zurück in den US-Dollar-Raum transferieren. Aber solange man die US-Politik mit dem Wort „irrlichternd“ beschreiben könnte, ist das ein Szenario, das auf der Wahrscheinlichkeitsliste nicht ganz oben steht.

About the author

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysis methodology

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
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Einen Tag, nachdem Donald Trump am 2. April die nächste Zollrunde verkündete, fielen die Aktien weltweit erheblich … und der US-Dollar verlor zum Euro deutlich an Boden. Dann wurde es ruhiger um diese Währungsrelation – bis gestern. Und das ist ein bemerkenswertes Votum.

Als Reaktion auf diese überraschend drastisch ausgefallene und zugleich willkürlich wirkende Welle an „reziproken Zöllen“ sackte der US-Dollar am 3. April erheblich weg, der Euro gewann also zum „Greenback“ an Wert. Das Ergebnis: Ein neues Jahreshoch, das den Euro/US-Dollar-Kurs an eben diesem 3.4. auf im Hoch 1,1146 US-Dollar pro Euro und damit nahe an das 2024er-Jahreshoch trug. Danach beruhigte sich die Sache aber wieder, es setzte eine Konsolidierung ein, der Euro kam etwas zurück, wenngleich er seinen kurzfristigen Aufwärtstrend hielt. Gestern aber war es mit der Ruhe auf einmal vorbei.

Der Euro stieg immens, d.h. der US-Dollar verlor massiv an Boden. Das US-Dollar-Minus lag in der Spitze bei 2,66 Prozent zum Vorabend. Dadurch lief der Euro an die beiden nahe beieinander liegenden Hochs vom vergangenen Sommer bei 1,1201/1,1214 US-Dollar heran, hatte zeitweise sogar darüber gelegen. Der Chart auf Wochenbasis zeigt dabei, dass es hier eigentlich um eine seit zwei Jahren geltende Seitwärtsspanne geht, die das 2023er-Hoch bei 1,1276 mit einschließt.

Euro / US-Dollar: Wochen-Chart vom 10.04.2025, Kurs 1,1197 USD, Kürzel: EUR.USD | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Euro / US-Dollar: Wochenchart vom 10.04.2025, Kurs 1,1197 USD, Kürzel: EUR.USD | Quelle: TWS

An diesen „Deckel“ klopft der Euro … und ginge es hier durch, hätte er aus rein charttechnischer Sicht Spielraum bis an die nächste Widerstandszone 1,1496/1,1704 US-Dollar. Das ist die Nackenlinienzone der großen Toppbildung, die mit Beginn der Biden-Präsidentschaft vollendet wurde und zu einer deutlichen Aufwertung des US-Dollars, sprich zu einem Abstieg von Euro/US-Dollar führte.

Die Frage ist jetzt: Warum sah der Euro ausgerechnet am gestrigen Donnerstag einen derartigen Aufwärtsimpuls bzw. der US-Dollar einen solchen Verkaufsdruck?

Expertenmeinung: Wir wissen, was eine starke Währung ausmacht: Vertrauen in die Wirtschaft des Landes, eine verlässliche Politik, idealerweise eine nur mäßige Inflation, ein gutes Investitionsumfeld. Dazu kommen gute, gegenüber der anderen Hälfte des Währungspaars höhere Renditen im Anleihebereich. Ist das alles gegeben, zieht es Investitionen an, in Aktien, Anleihen und Unternehmen gleichermaßen, und stärkt damit die Nachfrage nach der entsprechenden Währung. Lange Zeit war all das in Bezug auf die USA so gegeben und führte zu einem schwachen Euro zum US-Dollar. Seit Anfang 2025 geht es indes in die Gegenrichtung: Der Euro zieht immer weiter an, der „Greenback“ verliert an Boden.

Das bildet ab, was das internationale Kapital von Donald Trumps Plänen und bisherigen Entscheidungen hält. Man sieht die Verlässlichkeit als wichtige Basis für unternehmerische Investitionen schwinden, die Wirtschaft schwächer werden, fürchtet sinkende Renditen durch Leitzinssenkungen. Die Stimmung ist also umgeschlagen. Und dass es ausgerechnet gestern zu einem derart deutlichen Abriss des US-Dollars kam, nachdem der davor liegende Schwächeanfall die Reaktion auf Trumps „reziproke Zölle“ war, lässt eines stark vermuten:

Euro / US-Dollar: Tageschart vom 10.04.2025, Kurs 1,1197 USD, Kürzel: EUR.USD | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Euro/US-Dollar: Tageschart vom 10.04.2025, Kurs 1,1197 USD, Kürzel: EUR.USD | Quelle: TWS

Der Schuss in Form dieses 90-Tage-Moratorium für Länder, die sich nicht gegen diese Zölle gewehrt haben, ging nach hinten los. Der Aktienmarkt mochte eine wilde Kaufwelle gesehen haben, weil man da von dieser unerwarteten Entscheidung überrumpelt wurde. Aber der Euro/US-Dollar-Kurs gab bereits am Mittwochabend im Tagesverlauf erreichte Gewinne wieder ab, aus diesem Tag ging der US-Dollar im Vergleich zum Dienstag nur geringfügig höher hervor. Und dann, einen Tag später, als man Zeit gehabt hatte, die Sache durchzudenken, dieser Abverkauf beim Dollar.

Das deutet an, dass die internationalen, großen Adressen diesen Rückzieher nicht als kluge Entscheidung hin zu einer moderateren Politik, sondern als Planlosigkeit und Schwäche auslegen und weiterhin Geld aus dem Dollar-Raum abziehen. Der US-Aktienmarkt verlor am Donnerstag zwar nur einen Teil der Vortags-Gewinne. Aber wenn man dieses Signal, das der Abstieg des US-Dollars zum Euro aussendet, ernst nimmt, müsste man konstatieren, dass nicht nur der Euro gute Chancen hat, die nächste Widerstandszone zu erreichen, sondern auch die US-Aktien trotz der Mittwochs-Rallye weiterhin mit anderthalb beinen über dem Abgrund hängen. Denn wenn das internationale Geld den Daumen senkt, wird es auch am Aktienmarkt eng, denn ohne dieses Kapital ist eine tragfähige Aufwärtswende bei den US-Aktien kaum zu schaffen.

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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

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Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
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Neuer Monat, neue Rallye: Nach Anfang März kam jetzt der zweite, kräftige Rallye-Impuls zu Gunsten des Euro in der Euro/US-Dollar-Relation. Am Freitag gab der Euro zwar wieder nach, aber wenn sich das Umfeld entwickelt wie bisher, hätte er noch einiges an Luft nach oben.

Eine Währung ist dann stark, wenn die Investoren davon ausgehen, dass der dazugehörige Währungsraum Kapital anzieht, idealerweise durch Investitionen, lukrative Zinsen und einen starken Aktienmarkt gleichzeitig. Dazu braucht es Planungssicherheit und Vertrauen.

All diese Attribute sprachen lange Jahre im Vergleich zum Euro klar für den US-Dollar. Jetzt nicht mehr. Die US-Politik wirkt unstet und wankelmütig, die für Investitionen nötige Planungssicherheit wird damit markant unterminiert. Am US-Aktienmarkt bekommt das Geld gerade Beine … und nur ein Teil dürfte dabei im US-Dollar bleiben, indem es in US-Anleihen umgeschichtet wird. Und was die lukrativen Zinsen angeht, rechnet man aktuell mit mehr Zinssenkungen der US-Notenbank als zuvor, um die offenkundig bereits jetzt unter Wasser geratene US-Konjunktur zu unterstützen.

Und auch, wenn die US-Notenbank standhaft bliebe: Mit einer zunehmenden Inflation ist angesichts der jüngsten Schritte in Washington auf jeden Fall zu rechnen – auch ein Argument, nicht ausgerechnet in den US-Dollar zu investieren. Das Barometer am Devisenmarkt steht auf Sturm für den US-Dollar … und damit auf „Schön“ für die Euro/US-Dollar-Relation, die abbildet, wie viel US-Dollar man für einen Euro zahlen muss. Der Chart zeigt:

Euro / US-Dollar: Tages-Chart vom 04.04.2025, Kurs 1,0952 USD, Kürzel: EUR.USD | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Euro / US-Dollar: Tageschart vom 04.04.2025, Kurs 1,0952 USD, Kürzel: EUR.USD | Quelle: TWS

Expertenmeinung: Das wurde in den letzten Wochen deutlich mehr, der US-Dollar verliert also an Wert. Und diese Tendenz einer Abkehr der internationalen Investoren vom US-Dollar kann sich verstetigen, denn in Bezug auf den wichtigen Faktor des Vertrauens in stabile Verhältnisse ist man in Washington ja gerade mit einem umfassenden Rückbau beschäftigt. Wo liegen die nächsten „Meilensteine“ für das Wiedererstarken des Euro?

Der immense Run in den Euro, eigentlich vor allem eine Flucht aus dem US-Dollar, trug das Währungspaar am Donnerstag über die Widerstandszone 1,0937/1,1002 US-Dollar pro Euro, an der es noch im März erst einmal hängen geblieben war. Am Freitag kam es dann zwar zu einem Rücksetzer. Da der aber nicht von US-Dollar-bullischen Fakten unterfüttert wurde, kann es gut sein, dass wir hier nur einen Pullback an den Ausbruchslevel sehen und der Euro seine Aufwärtsbewegung zeitnah wieder aufnimmt.

Die nächste, wichtige Hürde wäre der Bereich 1,1214/1,1275 US-Dollar, das sind die im Wochenchart gut zu sehenden Jahreshochs 2023 und 2024. Das ist ein gegenüber der gerade überbotenen Widerstandszone zwar größeres Kaliber. Aber wenn sich die Entwicklung in den USA weiter Richtung eines der eigenen Wirtschaft ebenso wie dem Rest der Welt schadenden Chaos fortsetzt … was man zumindest im Augenblick befürchten muss … dürfte auch dieser Widerstandsbereich keiner sein, der den Abstieg des US-Dollars und damit den Anstieg der Relation Euro/US-Dollar aufhalten müsste.

Euro / US-Dollar: Wochen-Chart vom 04.04.2025, Kurs 1,0952 USD, Kürzel: EUR.USD | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Euro / US-Dollar: Wochenchart vom 04.04.2025, Kurs 1,0952 USD, Kürzel: EUR.USD | Quelle: TWS
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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

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Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Long / Buy
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
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Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Seit Beginn der Korrektur an der Wall Street zeigt sich der Euro gegenüber dem US-Dollar von seiner starken Seite. Anfang März gelang der entscheidende Ausbruch über den Bereich bei 1,053/1,054. Zu diesem Zeitpunkt übernahmen die Bullen die Kontrolle und führten den Euro in einen neuen Aufwärtstrend.

Der nächste Widerstand war zu diesem Zeitpunkt im Chart recht eindeutig zu erkennen. So richteten die Marktteilnehmer ihren Blick auf das Pivot-Hoch von Anfang November 2024. In diesem Bereich angekommen, wurden erste Gewinne realisiert, was zu einer technischen Zwischenkorrektur führte. Nachdem der Kurs auf die 20- und 200-Tage-Linie zurückgesetzt hatte, übernahmen vergangene Woche erneut die Bullen und erhöhten den Kaufdruck.

Expertenmeinung: Die gestern von Trump angekündigten Strafzölle scheinen einen erneuten Impuls in Richtung Norden ausgelöst zu haben. Die Marke bei 1,095 könnte womöglich noch diese Woche getestet werden. Ein nachhaltiger Bruch dieses Niveaus würde die Tasse-Henkel-Formation im Chart vervollständigen.

Das theoretische Kursziel könnte dann ein Anstieg des Euro auf bis zu 1,17 gegenüber dem US-Dollar sein. Zuvor wäre jedoch noch ein Test der Marke bei rund 1,12 zu erwarten, wo sich die Bullen bereits im vergangenen Jahr schwertaten. Aktuell stehen die Zeichen weiterhin auf Aufwärtstrend.

Aussicht: BULLISCH

EUR.USD Relation: Chart vom 03.04.2025, Kurs: 1,09103, Kürzel: EUR.USD | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
EUR.USD Relation: Chart vom 03.04.2025, Kurs: 1,09103, Kürzel: EUR.USD | Quelle: TWS
About the author

Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.

Analysis methodology

Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.

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Der Euro hatte zum US-Dollar im Vorfeld der gestrigen US-Notenbankentscheidung etwas nachgegeben, dann aber mit dem um 19 Uhr unserer Zeit vorgelegten Statement wieder etwas Boden gutgemacht. Die Reaktion ist insgesamt eher moderat – was kam da auf den Tisch?

Euro/US-Dollar: Chart vom 19.03.2025, Kurs 1,0897 USD, Kürzel: EUR.USD | Online Broker LYNX
Euro/US-Dollar: Chart vom 19.03.2025, Kurs 1,0897 USD, Kürzel: EUR.USD | Quelle: TWS

Dass der Euro zum US-Dollar seit Monatsanfang erheblich Boden gutgemacht hat, basierte auf der Erwartung, dass Deutschlands Wirtschaft durch die Lockerung der Schuldenbremse und das 500-Milliarden-Infrastruktur-Schuldenpaket deutlich an Stärke gewinnen und andere Eurozone-Länder vergleichbar agieren würden. Zugleich projizierte man in diese Perspektive höhere und damit lukrativere Zinsen am Anleihemarkt als Reaktion auf das durch die dafür aufzunehmenden Kredite steigende Angebot an Anleihen. Höhere Zinsen, mehr Wachstum, das stärkt eine Währung. Dass man all das auf Pump umsetzen muss, ist da Nebensache.

Um dem US-Dollar wieder Stärke zu verleihen, braucht es überzeugende Argumente dahingehend, dass man dort weiter eine stabile, nicht von einer steigenden Inflation aufgezehrte Währung, ein günstiges Investitionsumfeld und ein solides Wachstum erwarten darf. Durch die unberechenbar wirkende Zollpolitik der neuen US-Regierung wurde dieses Vertrauen unterminiert. Optimistische Aussagen und Projektionen der US-Notenbank am Mittwochabend hätten da stützend gewirkt. Aber dass der im Vorfeld der Entscheidung leicht nachgebende Euro zum US-Dollar (sprich: ein leicht stärker werdender US-Dollar) einen Teil seiner Verluste sofort nach dem Statement der „Fed“ wettmachte, zeigt schon:

Die US-Notenbank vermochte nicht wirklich zu liefern, was sich die US-Dollar-Bullen erhofft hatten. Dass die Reaktionen eher milde ausfielen, zeigt dabei: Wirkliche Wunder hatte man da auch nicht erwartet bzw. erwarten können. Und was hätte die „Fed“ schon sagen können?

Expertenmeinung: Der Tenor in der dem Statement nachfolgenden Pressekonferenz mit US-Notenbankchef Powell war: Noch ist es zu früh, um abschätzen zu können, wie sich die stark veränderte Wirtschaftspolitik in Washington auf Wachstum, Inflation und Arbeitsmarkt auswirken wird. Immerhin sind seit der Vereidigung von Donald Trump gerade einmal zwei Monate vergangen und dessen weiteres Vorgehen ist in vielerlei Hinsicht noch offen.

Zwar passte die Notenbank ihre Projektionen für Wachstum, Inflation und Arbeitsmarkt gegenüber dem letzten, im Dezember vorgelegten Ausblick recht deutlich an. So liegt die Wachstumsprognose für 2025 jetzt bei 1,7 nach zuvor 2,1 Prozent. Der Inflationsausblick per Ende 2025 weist 2,7 Prozent in der Gesamt- und 2,8 Prozent in der Kernrate nach zuvor jeweils 2,5 Prozent aus. Und die Arbeitslosenrate sieht man zum Jahresende nach bislang 4,3 jetzt bei 4,4 Prozent. Aber zugleich liegt das Mittel dessen, was die Mitglieder des Fed-Entscheidungsgremiums FOMC an Zinssenkungen für dieses Jahr erwarten, weiter bei zwei Schritten von 0,25 Prozent.

Das ist ein janusköpfiges Gesamtbild, das ebenso wie der Umstand, dass diese zwei Zinsschritte nur der Median sind (einige sehen mehr, andere gar keine Senkungen) deutlich macht, dass man derzeit noch nicht in der Lage ist, einen klaren Weg zu erkennen. Wie also sollte das den US-Dollar nennenswert befeuern?

Es bleibt damit nach dieser Notenbanksitzung erst einmal bei einem intakten Aufwärtstrend des Euro zum Greenback.  Und damit hält sich dieser auch die Tür zu einem Ausbruch über die Widerstandszone 1,0936/1,1002 US-Dollar pro Euro offen, an welcher das Währungspaar aktuell erst einmal hängengeblieben ist. Weitere Indizien dafür, dass die Eurozone enger zusammenrückt und aktiver agiert, können dem Euro zu einem solchen Ausbruch nach oben verhelfen. Für die US-Dollar-Bullen bleibt die Gemengelage hingegen schwierig und kann noch problematischer werden, sollten die nächsten Daten zu Verbrauchervertrauen und Inflation den Eindruck verstärken, dass man in Washington einen Weg eingeschlagen hat, den viele internationale Investoren nicht mögen.

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Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.