Mit einem Minus von 6,68 Prozent wurde die Symrise-Aktie zum Wochenstart größter DAX-Verlierer. Dabei startete die Aktie gut, notierte im Plus, bevor sie am frühen Nachmittag auf einmal dynamisch zu fallen begann. Was ist da vorgefallen?
Oft sind solche abrupten Abwärtsbewegungen auf ein neues, unerfreuliches Kursziel durch einen Analysten oder Vorab-Bilanzdaten des Unternehmens zurückzuführen, die die Anleger negativ überraschen. Aber im Fall der Aktie des Duft- und Aromen-Herstellers Symrise gab es weder noch. Was indes am Markt als denkbar herumgereicht wurde, war ein sogenannter „pre close call“.
Dabei handelt es sich um vertrauliche Gespräche der Unternehmensleitung mit aus ihrer Sicht wichtigen Analysten zu oder kurz vor einem Quartalsende, in denen das Unternehmen bereits bekannte Zahlen „durchsteckt“ mit dem offiziellen Ziel, einen realistischen Konsens bezüglich der Lage und der Perspektive bei den Analysten zu erzielen. Das Problematische dabei, das viel Kritik am Markt hervorruft: Die Anleger bekommen diese Informationen erst sehr viel später, im Fall von Symrise wäre der offizielle Termin der Quartals- bzw. Halbjahres-Zahlen der 30. Juli.
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Expertenmeinung: Aber war es denn so? Da diese Informationen „vertraulich“ weitergegeben werden, ist es immer unsicher, ob so etwas stattfand und dazu führte, dass Akteure, die diese Informationen bekamen, verkauft haben und damit der Grund für das Minus waren. Denn es fällt auch auf, dass wir am Montag den letzten Tag des Quartals und Halbjahres hatten. Es könnte ebenso sein, dass große, institutionelle Investoren im Zuge ihrer Portfolio- und Performance-Optimierung zu solchen Stichtagen (Window Dressing) die Symrise-Aktie, immerhin ein klarer Underperformer im DAX, unterzugewichten.
Sucht man nach einer handfesten Ursache und findet nur ein „Vielleicht“, ist die Beurteilung einer solchen, relativ starken Kursbewegung mit Risiken behaftet. Denn angenommen, es ginge nur um dieses „Window Dressing“ zum Halbjahresende, so könnte es sein, dass die damit untergewichtete Aktie zum Start ins neue Quartal zurückgekauft wird und sich der Kurs erholt.

Immerhin hat Symrise jetzt das niedrigste aller Analysten-Kursziele, von Jefferies Mitte Juni bei 90 Euro angesetzt, erreicht. Der Schnitt der Kursziele liegt bei 115 Euro. Zwar sind die Analysten insgesamt angesichts des wenig dynamischen Wachstums nicht gerade euphorisch. Aber immerhin 13 der 19 die Aktie derzeit überwachenden Experten raten zum Kauf … was sie auch vor diesem Abverkauf um fast 6,7 Prozent taten. Außerdem hat der Kurs jetzt eine bis in Jahr 2023 zurückreichende, zwischen 87,38 und 88,56 Euro gelegene Supportzone erreicht, wie wir im Chart auf Wochenbasis sehen. Das könnte die Aktie zusätzlich stützen.
Es sei denn, es ginge hier wirklich um unerfreuliche Informationen im Rahmen eines solchen „pre close call“. Dann wäre dieses Minus womöglich nicht das Ende der Reaktion. Was tun?
Solange die Ursache einer größeren Bewegung derart unklar ist, sollte man sich besser nicht auf Ratespiele verlegen, sondern tun, was konsequente Investoren immer tun, wenn die Sichtweite null beträgt: sich erst einmal heraushalten!
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