PUMA-Aktionäre haben in diesem Jahr schon allerhand mitgemacht. In der Spitze betrug das Minus ab dem letzten Kurs des Vorjahres knapp 60 Prozent. Aber als Reaktion auf die gestern vorgelegte Bilanz des ersten Quartals kam wieder Leben in die Aktie. Genug für die Wende?
Nachdem die Aktie seit Januar von einer Enttäuschung zur nächsten weitergereicht wurde, waren die Erwartungen an das, was der Sportartikelhersteller berichten würde, natürlich nicht hoch. Und ja, wie befürchtet fielen die ersten drei Monate des Jahres ernüchternd aus:
Zwar ging der Umsatz nur leicht von 2,1 auf 2,08 Milliarden Euro zurück. Aber da die Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (EBIT-Marge) drastisch von 7,6 Prozent im Vorjahresquartal auf 2,8 Prozent zusammengeschmolzen war, kam der EBIT-Gewinn deutlich von 159 auf nur noch 58 Millionen Euro zurück. Netto blieben nur noch 0,5 Millionen Euro übrig, der Gewinn pro Aktie, der im ersten Quartal des Vorjahres noch bei 0,58 Euro gelegen hatte, sank auf null. Aber:
Diese schlechten Zahlen waren im Vorfeld von den Analysten erwartet worden, nur beim Nettogewinn lag die durchschnittliche Schätzung höher. Das blieb also alles in einem, wenn auch schlechten, Rahmen. Nicht zuletzt, weil PUMA bereits beim Ausblick auf das Gesamtjahr deutlich kleinere Brötchen gebacken hatte. Aber das alleine wäre ja kein Grund, die Aktie aus ihrem tiefen Tal herauszuholen … oder doch?
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Expertenmeinung: Als Kaufargument könnten Marktteilnehmer gestern den Umstand gewertet haben, dass PUMA die bisherige Jahresprognose bestätigte, die ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich und ein bereinigtes EBIT zwischen 520 und 600 Millionen Euro avisiert. Dies in Kombination mit der im Rahmen der Bilanzmeldung getätigten Aussage, dass das laufende Kosteneffizienzprogramm gut voranschreitet, könnte den Eindruck hervorgerufen haben, die Aktie sei zuletzt zu weit gefallen und berge jetzt Aufholpotenzial.
Allerdings schrieb PUMA, dass die Bestätigung des Ausblicks keine möglichen, negativen Folgen von US-Zöllen beinhaltet. Was zwar nachvollziehbar ist, immerhin ist völlig offen, wie sich die Zölle für den wichtigen US-Markt am Ende darstellen. Aber es ist ein Faktor, den man, wenn man hier über den Einstieg nachdenkt, besser nicht übersehen sollte. Allzu griffig wirkten die Argumente, die die Bilanz für einen Einstieg zu bieten hatten, also eher nicht. Aber reicht die Charttechnik womöglich, die Aktie weiter voranzubringen, während die Rahmenbedingungen nur nach dem Prinzip Hoffnung mitlaufen?

Zumindest kurzfristig wäre das zwar denkbar, die Sache ist für das bullische Lager aber noch nicht in trockenen Tüchern. PUMA schloss marginal über der Widerstandslinie bei 24,55 Euro. Grundsätzlich böte das die Chance, das große Abwärts-„Gap“ vom März zwischen 22,37 und 28,41 Euro weiter zu schließen, das vom 11. auf den 12. März entstanden war … oder zumindest die vorgelagerte Widerstandslinie bei 27,06 Euro zu erreichen. Aber dass das gestrige Tageshoch mit 25,39 Euro ein gutes Stück höher lag als der letztendliche Schlusskurs zeigt, dass keineswegs alle glauben, dass dieser „Gap Close“ realistisch ist. Darauf zu setzen wäre, angesichts der so erwarteten, aber letzten Endes trotzdem trüben Quartalsergebnisse nur etwas für sehr risikofreudige Trader.
Quellenangaben:
Quartalsergebnis Q1/2025, 08.05.2025; https://about.puma.com/de/newsroom/corporate-news/2025/07-05-2025-puma-erzielt-q1-waehrungsbereinigte-umsaetze-auf
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