Palomar hat sich vom Nischenanbieter für Erdbebenversicherungen zu einem wachstumsstarken Spezialversicherer mit beeindruckender Diversifikation entwickelt.
Diversifikation als Wachstumstreiber
Palomar Holdings (PLMR) hat sich in den vergangenen Jahren von einem stark fokussierten Anbieter im Bereich der Erdbebenversicherung zu einem breit aufgestellten Spezialversicherer entwickelt.
Die Expansion in neue Geschäftsbereiche (Crop, Casualty und Surety) hat sich bisher als außerordentlich erfolgreich erwiesen und zu erheblichen Gewinnsteigerungen geführt.
Das Wachstum wurde zu einem bedeutenden Teil organisch generiert, das Unternehmen setzt jedoch auch auf Übernahmen.
Die derzeit laufende Übernahme von Advanced AgProtection (AAP) zeigt die Vorgehensweise exemplarisch. Die Akquisition markiert einen weiteren Meilenstein auf dem Weg des Unternehmens, sich als bedeutender Akteur im US-Markt für Agrarversicherungen zu etablieren.
Palomar ist erst 2023 in den Markt für Ernteversicherungen eingestiegen. Im Geschäftsjahr 2024 entfielen bereits 7 % des Konzerngeschäfts (gemessen am Prämienvolumen – Gross Written Premium, GWP) auf dieses nur wenige Monate zuvor geschaffene Geschäftsfeld.
Der spannendste Versicherungswert?
Mit dem Erwerb von AAP stärkt Palomar nicht nur den eigenen Vertrieb, sondern sichert sich auch einen direkten Zugang zu den Kunden des Unternehmens und erschließt eine wachsende Kundengruppe.
Es wird erwartet, dass der Geschäftsbereich in den kommenden Jahren ein erhebliches Wachstum erfahren wird. Durch die Integration von AAP ergeben sich Möglichkeiten zum Cross-Selling und ein beschleunigtes Wachstum im Agrarsegment, das Palomar zeitnah in die Top-10-Anbieter dieser Versicherungssparte katapultieren könnte.
Mittelfristig könnte das Prämienvolumen in etwa auf das Niveau des bisherigen Kerngeschäfts (Erdbebenversicherungen) steigen.
Strategisch betrachtet ist das ein entscheidender Schritt, um die Abhängigkeit von der volatilen Erdbebenversicherung zu reduzieren.
Die Expansion in neue Geschäftsbereiche hat zu einer Transformation des Unternehmens geführt. Weg von der einseitigen Abhängigkeit von der Erdbebenversicherung, hin zu einer breiteren Produktpalette mit stabileren Erträgen. Als Palomar im Jahr 2019 an die Börse gegangen ist, bestand das Geschäft hauptsächlich aus Erdbebenversicherungen. Heute entfällt auf dieses Segment nur noch knapp ein Drittel des Geschäfts.
Es hat gerade erst begonnen
Aus Investorensicht ergeben sich aus dieser Entwicklung mehrere Vorteile. Erstens senkt Palomar durch Diversifikation die Klumpenrisiken im Portfolio, was die Stabilität der Erträge langfristig erhöht.
Darüber hinaus sind die Laufzeiten bei Ernteversicherungen kürzer und die Kapitalrenditen höher.
Ohne allzu sehr auf die Details des Versicherungsgeschäfts einzugehen, möchte ich jedoch noch ein Beispiel aufzeigen, das ein erhebliches Potenzial zur Verbesserung der Profitabilität ermöglicht.
Einer dieser Hebel liegt in der Anpassung der Rückversicherungsstrategie. Als Palomar in neue Versicherungssegmente vorgestoßen ist, hat man sich über Rückversicherungen und sogenannte Quota-Share-Vereinbarungen (Quotenrückversicherungen) abgesichert.
Mit der zunehmenden Erfahrung in den neueren Sparten und ihrer wachsenden Größe wird man in Zukunft mehr Geschäft selbst behalten können und auch die entsprechenden Erträge erzielen.
Offensichtliche Erfolge
Eine Transformation birgt immer auch Risiken, aber Palomar steht nicht erst am Beginn einer Transformation, sondern hat längst bewiesen, dass die strategische Neuausrichtung erfolgreich ist.
In den letzten drei Jahren wurden jeweils Gewinnsprünge um mehr als 30 % erzielt und auch zukünftig wird erhebliches Wachstum erwartet.
Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres konnte der Umsatz (underwriting revenue) um 52 % auf 164,1 Mio. USD gesteigert werden.
Der Gewinn kletterte sogar um 72 % auf 1,87 USD je Aktie und lag weit über den Erwartungen von 1,58 USD.
Daraufhin hat Palomar die Prognose für den Jahresgewinn von 180 – 192 auf 186 – 200 Mio. USD erhöht.
Anschließend markierte die Aktie Ende Juni ein neues Allzeithoch bei etwa 175 USD und wurde dann abverkauft – ohne irgendwelche Nachrichten, zumindest konnte ich nichts Relevantes finden.
Ausblick und Bewertung
Im zweiten Quartal konnte der Umsatz (underwriting revenue) um 48 % auf 181,6 Mio. USD gesteigert werden.
Der Gewinn kletterte um 41 % auf 1,76 USD je Aktie und lag abermals über den Erwartungen von 1,68 USD.
Daraufhin hat Palomar die Prognose für das Nettoergebnis von 186 – 200 auf 198 – 208 Mio. USD erhöht.
Die Aktie hat daraufhin weiter nachgegeben und ist am Tief auf 110 USD gesunken. Aktuell liegt der Kurs bei 120,86 USD.
Da im laufenden Geschäftsjahr ein Gewinnsprung um 41 % auf 7,20 USD je Aktie erwartet wird, kommt Palomar auf ein forward P/E von 16,8.
Der Vorstand hat darauf reagiert und Aktienrückkäufe in Höhe von 150 Mio. USD beschlossen, was etwa 5 % des Börsenwerts entspricht.

Der langfristige Ausblick wurde auf dem Investor Day im März nochmal bestätigt. Palomar peilt bis 2027 eine Verdopplung des normalisierten Nettogewinns auf über 10 USD je Aktie an.
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