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Der freie Cashflow ist um 30 % gestiegen und die nächsten Rekorde stehen an. Steuert Nemetschek jetzt das Allzeithoch an?
An der Weltspitze
Nemetschek ist einer der weltweit führenden Anbieter von Softwarelösungen für die Architektur-, Ingenieur- und Bauindustrie.
Das Unternehmen bietet eine breite Palette von Softwareprodukten an, die verschiedene Aspekte des Bauprozesses abdecken, darunter Planung, Design, Modellierung, Simulation, Dokumentation und Projektmanagement.
Zu den bekanntesten Produkten des Unternehmens gehören Vectorworks, ArchiCAD, Allplan und Bluebeam. Nemetschek ist international tätig und bedient Kunden auf der ganzen Welt.
Das Unternehmen hat Tochtergesellschaften und Niederlassungen in verschiedenen Ländern, darunter die USA, Großbritannien, Frankreich, Italien, Japan und China.
Die intelligenten Softwarelösungen decken den gesamten Lebenszyklus von Bau- und Infrastrukturprojekten ab und ermöglichen Kreativen, ihre Arbeitsabläufe zu optimieren. Kunden können Gebäude und Infrastrukturen effizienter und nachhaltiger planen, bauen und verwalten sowie digitale Inhalte wie Visualisierungen, Filme und Computerspiele kreativ entwickeln.
Inzwischen nutzen mehr als sieben Millionen Anwender die Lösungen von Nemetschek. Zu den größten Konkurrenten gehören Autodesk und Trimble.
Transformation zum Abo-Modell: Nemetschek auf Erfolgskurs
Derzeit läuft bei Nemetschek eine Umstellung auf ein Abo-Modell, wie es in der Softwarebranche üblich geworden ist.
Autodesk, der größte Konkurrent von Nemetschek, hat diesen Weg bereits vor etwa 10 Jahren beschritten, was maßgeblich zu dem Erfolg der US-Amerikaner beigetragen hat.
In den Jahren vor der Umstellung, war die Aktie ein schlechtes Investment, seitdem hat sich der Kurs verfünffacht.
Wir hatten bereits vor einigen Monaten auf die Transformation von Nemetschek hingewiesen und darauf, dass sie erstaunlich gut verläuft:
Nemetschek: Rekordergebnis noch in diesem Jahr?
Bei vielen Unternehmen verursacht die Umstellung auf ein Abo-Modell erhebliche Reibung, in vielen Fällen bricht der Gewinn kurzfristig massiv ein.
Bei Nemetschek ist das nicht der Fall.
Gewinn vs. freier Cashflow
Am 21. März wurden die abschließenden Geschäftszahlen für 2023 vorgelegt. Demnach hat sich die positive Entwicklung auch im vierten Quartal fortgesetzt.
Der Umsatz konnte von 801,8 auf 851,6 Mio. Euro gesteigert werden. Der Anteil der wiederkehrenden Umsätze konnte von 72 % auf 84 % gesteigert werden.
Der Gewinn lag wie auch im Vorjahr auf einem Rekordniveau 1,40 Euro je Aktie.
Bisher war man davon ausgegangen, dass das Ergebnis aufgrund der Umstellung auf 1,34 Euro je Aktie sinken würde.
Erst für 2024 wurde ein neues Rekordergebnis von 1,59 Euro je Aktie erwartet.
Nachdem das Schlussquartal besser verlaufen ist als angenommen, wäre es gut möglich, dass die Schätzungen jetzt nach oben revidiert werden müssen.
Darüber hinaus stellt sich zunehmend die Frage, inwieweit der gemeldete Gewinn noch eine Aussagekraft hat.
Bei Abo-Geschäftsmodell ergibt eine Bewertung auf Basis des Gewinns wenig Sinn.
Es würde den Rahmen sprengen, das im Detail zu erklären. Der Hauptgrund dafür ist die zeitliche Differenz zwischen Zahlungseingängen und der Erbringung von Dienstleistungen.
Nehmen wir beispielsweise an, ein Kunde zahlt heute für ein Zweijähriges Abo.
Dadurch fließt Nemetschek heute Geld zu und natürlich arbeitet man mit diesem Kapital und investiert es in den laufenden Betrieb.
Da der Umsatz aus dem Vertrag nicht sofort bilanziell erfasst wird, sondern erst zum Zeitpunkt der Leistungserbringung, drückt das gemeldeten Gewinn.
Ausblick und Bewertung
Daher ist der freie Cashflow bei Abo-Geschäftsmodell deutlich aussagekräftiger. Während 2023 „nur“ ein Jahresüberschuss von 161,3 Mio. Euro erreicht wurde, lag der freie Cashflow vor M&A bei 240,6 Mio. Euro.
Nemetschek kommt demnach auf einen P/FCF von 41,7. Das ist nicht gerade wenig, doch es ergibt sich ein vollkommen anderes Bild als ein Blick auf das KGV suggerieren würde (Das KGV liegt bei 62).
Für 2024 stellt das Unternehmen trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen ein Umsatzwachstum von 10-11 % in Aussicht.
Die wiederkehrenden Umsätze sollen um 25 % zulegen, der Anteil der wiederkehrenden Umsätze am gesamten Konzerngeschäft soll auf 85 % steigen. Die EBITDA-Marge dürfte bei 30-31 % weitgehend unverändert bleiben.
Leider hat Nemetschek keine Prognose für den freien Cashflow vorgelegt. Es ist jedoch anzunehmen, dass eine stark überproportionale Steigerung erreicht wird.
Nemetschek hat den Großteil der Umstellung des Geschäfts bereits vollzogen und dürfte jetzt in eine Phase eintreten, in der zunehmend die Früchte dieser Weichenstellung geerntet werden.
Unterstellt man beispielsweise einen Anstieg des freien Cashflows um 20 %, würde der P/FCF im laufenden Geschäftsjahr auf 34,7 sinken.
Das ist für Unternehmen mit wiederkehrenden Umsätzen, planbaren Cashflows und den vorliegenden Wachstumsraten nicht viel.
Das zeigt auch ein Vergleich mit der direkten Konkurrenz. Nemetschek wächst am schnellsten, auf Platz 2 folgt Autodesk und dann weit abgeschlagen Trimble.
Autodesk kommt derzeit auf einen P/FCF von 43,8 und Trimble wird mit einem P/FCF von 28,8 bewertet.
Seit der letzten Analyse hat Nemetschek massiv zugelegt und die Bewertungslücke hat sich verringert, doch Nemetschek dürfte auch heute noch die attraktivste der drei Aktien sein.
Nemetschek ist auf allen Zeitebenen bullisch. Gelingt jetzt ein Ausbruch über den Widerstand bei 90 – 91 Euro, würde das ein prozyklisches Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 100 – 103 USD auslösen.
Darüber wäre der Weg in Richtung Allzeithoch bei 115 Euro frei.
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