Der US-Bausektor schwächelt, doch langfristig liegt enormes Potenzial brach. Besonders LGI Homes könnte von einer Erholung überdurchschnittlich profitieren.
Der US-Bausektor steht bereits seit einiger Zeit unter Druck. Die Hoffnung auf sinkende Zinsen und eine anziehende Nachfrage für Neubau haben sich nicht erfüllt. Besonders hart hat es LGI Homes getroffen, die Aktie hat mehr als die Hälfte an Wert verloren.
Sind das Kaufkurse?

Aus charttechnischer Sicht ist die Lage angespannt und kurzfristig ist eine Fortsetzung des Trends wahrscheinlicher als eine spontane Umkehr.
Die Aktie ist jedoch auch überverkauft und versucht sich seit einigen Wochen an einer Bodenbildung. Solange der Kurs nicht unter 50 USD fällt, ist die Lage weitgehend stabil. Gelingt ein Anstieg über 60 USD, würde das Kursgewinne in Richtung 70 oder 80 USD ermöglichen.
Fällt die Aktie hingegen unter 50 USD, muss mit einem Abverkauf bis 37 – 40 USD gerechnet werden.
Eine ganz besondere Kultur
Dabei könnte der Markt jedoch die fundamentalen Qualitäten von LGI Homes übersehen. In den USA fehlen Schätzungen zufolge mehrere Millionen Wohnungen, hohe Zinsen hin oder her.
LGI Homes hat sich auf kostengünstige, aber qualitativ hochwertige Eigenheime für Einsteiger spezialisiert. Sollte die Branche eine Belebung erfahren, könnte LGI überproportional profitieren, da sich viele Amerikaner keine teureren Häuser leisten können.
Das Geschäftsmodell zeichnet sich durch eine obsessive Fokussierung auf Prozessoptimierung, eine kompromisslose Kundenorientierung und eine bewusste Abkehr von branchenüblichen Konventionen aus.
Ähnlich wie Costco hat LGI eine Kultur entwickelt, die Effizienz und Wertschöpfung in den Vordergrund stellt.
Anders als viele Wettbewerber setzt LGI auf ein begrenztes Portfolio von drei bis vier Grundrissen und baut ausschließlich sogenannte „Spec Homes“, also standardisierte Häuser, die schneller errichtet werden können als maßgeschneiderte Eigenheime. Die Bauzeit liegt bei nur 45 bis 90 Tagen.
Die Kunden haben höchste Priorität
Das führt wiederum dazu, dass man in guten Zeiten im Branchenvergleich hohe Margen und eine hohe Kapitalrendite erzielt.
Die kurze Bauzeit ist aber nicht nur ein Zeichen für Effizienz, sondern auch ein Zeichen für eine außergewöhnlich gute Kontrolle der Bauprozesse. Während die meisten Konkurrenten mit steigenden Materialkosten und Arbeitskräftemangel zu kämpfen hatten, hatte LGI kaum Probleme mit der Verfügbarkeit von Baumaterialien und Arbeitskräften.
Der Bauboom ab 2021 stellte LGI vor ganz andere Herausforderungen. Im Gegensatz zu den meisten Wettbewerbern akzeptierte man die stark gestiegenen Grundstückspreise nicht und setzte stattdessen auf unerschlossene Grundstücke, um die Preise niedrig zu halten.
Diese Transformation hat Zeit und Geld gekostet, die langfristigen Wettbewerbsvorteile jedoch gestärkt.
Ausblick und Bewertung
Der Markt sieht aber wie gewohnt nur wenige Monate in die Zukunft und denkt nicht über das langfristige Potenzial nach. Anders ist der Abverkauf kaum zu erklären.
Inzwischen liegt die forward P/E nur noch bei 8,5, obwohl für 2025 ein Gewinneinbruch von 24 % auf 6,35 USD je Aktie erwartet wird.
Die Erwartungen sind demnach im Keller und die Bewertung (P/E) weit unter dem langjährigen Durchschnitt in Höhe von 10,6.
Sollte es zu einer Belebung des Sektors kommen, beispielsweise weil die Leitzinsen sinken, könnte es zu einem Turnaround der Aktie kommen.
Das gilt umso mehr, falls sich die Erwartungen als zu niedrig herausstellen.
Mittelfristig könnte LGI wieder mehr als 10 USD je Aktie verdienen. Daraus ergäbe sich dann ein Kursziel von über 100 USD. Wann es so weit sein wird, ist jedoch schwer zu sagen.
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