HYPOPORT gehörte zu den großen Gewinnern der Corona-Hausse zwischen März 2020 und Februar 2021. Doch jetzt werfen die Bären begehrliche Blicke auf die Aktie, denn seit Wochen ist der Kurs im rapiden Sinkflug und muss um mittelfristig entscheidende Unterstützungen ringen. Und die könnten tatsächlich brechen, denn:
Hier treffen übergroße und jetzt enttäuschte Erwartungen sowie eine überzogene Hausse aufeinander. Als der Betreiber von Finanzdienstleistungsplattformen Ende Februar seine vorläufigen 2020er-Ergebnisse präsentierte, begann die Aktie abzurutschen. Gestern kamen die endgültigen Ergebnisse, die damit keine Überraschung mehr waren. Aber der 2021er-Ausblick war noch offen. Und als der gestern vorgelegt wurde, fiel die Aktie wie ein defekter Fahrstuhl. Am Ende standen zwar „nur“ acht Prozent Minus zu Buche. Aber am Tagestief hatte das Minus 13,59 Prozent betragen. Das überrascht nicht, wenn man sich den Ausblick ansieht:
Für 2021 erwartet HYPOPORT mit einer Spanne zwischen 430 bis 460 Millionen Euro einen Umsatzanstieg zwischen 11 und 19 Prozent. Die Analysten hatten bislang im Schnitt mit 22 Prozent gerechnet. Selbst das obere Ende der Prognose lag also unter den Erwartungen. Desgleichen beim Gewinn. Hier sieht das Unternehmen vor Steuern und Zinsen (EBIT) 40 bis 45 Millionen Euro, das wäre ein Gewinnanstieg zwischen 10,5 und 24,3 Prozent gegenüber 2020. Die Analystenprognose lag mit im Schnitt 50,6 Millionen Euro (das wären 40 Prozent) weit höher. Das dürfte manchem Bullen den Boden unter den Füßen weggezogen haben.
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Expertenmeinung: Das Gewinnwachstum betrug auf Basis des EBIT 2020 zehn Prozent gegenüber 2019, jetzt stellt HYPOPORT 10 bis 25 Prozent Gewinnanstieg für 2021 in Aussicht. Das ist ein Wachstumstempo, das ein Kurs/Gewinn-Verhältnis zwischen 20 und 40 rechtfertigen würde. Doch die Erwartung, dass HYPOPORT zum großen Corona-Gewinner würde, trieb die Aktie weit schneller nach oben, als der Gewinn zulegen konnte. Selbst nach der bereits recht weitreichenden Korrektur der vergangenen Wochen läge das Kurs/Gewinn-Verhältnis der Aktie für den 2020er-Gewinn um 100, für die unternehmenseigene 2021er-Prognose somit zwischen 80 und 90 … weit über einer angemessenen Bewertung.
Solange der Trend dynamisch nach oben weist, ist das nahezu allen Tradern egal, sie folgen dem Trend und würdigen Bewertungen keines Blickes. Kippt die Hausse aber, sieht das auf einmal anders aus … zumal potenziellen Leerverkäufern klar wird, welche Möglichkeiten sich bei einer Aktie auftun, bei der die Analysten deutlich zu hoch geschätzt hatten. Der Boden für die Fortsetzung des Abwärtsimpulses wäre durch das gestrige Minus zumindest bereitet:
HYPOPORT war Anfang des Monats durch den mittelfristigen Aufwärtstrend sowie unter die 200-Tage-Linie gefallen, dann folgte der Versuch einer Gegenbewegung. Doch die wurde genau da abgewiesen, wo sie abgewiesen werden muss, um die Bären anzulocken: auf Höhe der vorher durchbrochenen Unterstützungen. Mit dem gestrigen, erneuten Abwärtsschub wurde der Trendbruch bestätigt, jetzt geht es um die breite Unterstützungszone zwischen 372 und 400 Euro. Sollte die fallen, wäre der Weg nach unten erst einmal frei – gut möglich also, dass die Bären sich in Kürze daran machen, diesen Weg frei zu räumen.

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