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2021 hatte man für eine HYPOPORT-Aktie zeitweise über 600 Euro bezahlt, jetzt ist sie ein Schatten ihrer selbst. Aber bereits weit gefallen zu sein, ist kein Hindernis, um nicht noch weiter zu fallen. Und der Ausblick auf 2023 gab am Freitag Anlass dazu.
Viel erwartet hatte man schon im vergangenen September nicht mehr. Aber nachdem die Finanzdienstleistungsplattform HYPOPORT die 2022er-Prognose im September erneut deutlich zurückgenommen hatte, kam es zu einem förmlichen Crash: Die Aktie sackte bis auf 72 Euro ab. Doch das, so dachten diejenigen, die da zuzugreifen begannen, war dann auch wirklich genug. Immerhin hatte der Kurs im Februar 2021 noch bei 618 Euro gelegen. Was aber kein Argument ist, dass eine Aktie die Trendwende schafft, solange die Rahmenbedingungen nicht stimmen.
Der Kurs verdoppelte sich zügig, blieb dann aber an der oberen Begrenzung des im September gerissenen Abwärts-Gaps hängen. Ein erneuter Versuch, diese Widerstandslinie bei 147 Euro zu überwinden, scheiterte im Januar. Im Februar versuchten sich die Käufer erneut an dieser Linie, bissen sich dort förmlich fest. Aber die Hürde wurde mittlerweile durch die von oben herannahende 200-Tage-Linie verstärkt. Zunächst stoppte das die Käufer nur. Doch mit dem Minus von 17,23 Prozent am Freitag ist die Belagerung gescheitert. Jetzt wären die Bären am Zug. Es stellt sich die Frage, wie weit diese Abwärtsbewegung reichen könnte.
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Expertenmeinung: Wenn man sich anschaut, was HYPOPORT am Freitag für das Jahr 2022 vorlegte und vor allem, wie sich der Ausblick darstellte, muss man konstatieren: Da muss nach unten nichts unmöglich sein. Der Umsatz war 2022 um zwei Prozent gestiegen, etwas weniger als im Schnitt prognostiziert. Aber trotz des gut behaupteten Umsatzes brach der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) um 48 Prozent ein. Weniger als erwartet, aber übel genug.
Dass 2022 einen Gewinneinbruch bringen würde, wusste man, die Prognosen waren ja gesenkt und das von den Anlegern schon entsprechend negativ honoriert worden. Was man aber nicht wusste war, wie HYPOPORT das angelaufene Jahr 2023 einschätzt. Und das, was da als Ausblick kam, rechtfertigte den erneuten Abverkauf durchaus. Und womöglich auch noch weitere Abgaben oder Attacken der Short-Seller.

Denn während die Analysten bislang im Schnitt davon ausgingen, dass das EBIT 2023 zulegen würde, wobei der Schnitt der Erwartungen von ca. 24 Millionen aufgrund des etwas besser hereingekommenen 2022er-EBIT dann einen gehaltenen Gewinn bedeuten würde, sieht HYPOPORT einen Umsatzrückgang von bis zu zehn Prozent. Was zwar im Rahmen der Prognosen lag. Aber der zugleich avisierte Rückgang im EBIT von bis zu 30 Prozent, der wiederum lag ganz und gar nicht im Rahmen der Prognosen.
Die gestiegenen Zinsen und der daraus resultierende, massive Rückgang der Kredit- und Hypothekennachfrage macht dem Unternehmen also mehr zu schaffen als allgemein angenommen. Nachdem die Aktie jetzt formvollendet an einem entscheidenden Kreuzwiderstand nach unten abgewiesen wurde, hätten die Short-Seller, d.h. die „Bären“, somit die besseren Argumente. Dass die flache Aufwärtstrendlinie bei derzeit 105 Euro die Käufer zum Einstieg verleitet, wäre daher eher wenig wahrscheinlich … und ein Test des 2022er-Tiefs zumindest nicht ausgeschlossen.
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