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Die Kosten steigen stärker als erwartet, Meta stürzt ab. Wird die Rallye von 100 auf 500 USD jetzt wieder zunichtegemacht oder ist es nur ein kurzer Einbruch?
Achterbahnfahrt und Lehrstück
Meta, ehemals als Facebook bekannt, ist ein multinationales Technologieunternehmen, das sich auf soziale Netzwerke und Internetdienstleistungen spezialisiert hat.
Neben Facebook gehören auch Instagram, Whatsapp, Ocolus VR, Jio und Giphy zur Unternehmensgruppe. Darüber hinaus investiert der Konzern massiv in die Entwicklung des Metaverse, was nicht bei allen Anlegern auf Gegenliebe stößt.
Es ist unklar, ob sich die Investitionen von etwa 10 Mrd. USD pro Jahr jemals auszahlen werden und daher war es einer Hauptkritikpunkte, die 2022 zu massiven Kursverlusten führten.
Hinzu kam das schwache Wachstum und eine nachlassende Profitabilität im Kerngeschäft – unter anderem, weil man zu viel Personal eingestellt hatte.
Das führte dazu, dass das Unternehmen von vielen Anlegern und auch Analysten geradezu abgeschrieben wurden. Am Tiefpunkt lagen die Konsensschätzungen für den Gewinn im Geschäftsjahr 2023 bei unter 10 USD je Aktie.
Doch die Skeptiker wurden eines Besseren belehrt. Meta verzeichnete einen Gewinnsprung um 73% auf 14,87 USD je Aktie und erzielte damit ein Rekordergebnis.
Da Meta im Jahresverlauf immer wieder die Erwartungen übertraf und die Schätzungen nach oben korrigiert werden mussten, legte die Aktie eine fulminante Rallye von 100 auf 500 USD hin.
Lassen Sie sich nicht verrückt machen
Meta ist ein Musterbeispiel dafür, wie weit die Kurse kurzfristig vom intrinsischen Wert eines Unternehmens abweichen können und dass man keine zweifelhaften Hinterhofbuden handeln muss, um an der Börse enorme Gewinne einfahren zu können.
„Good valuation work will be rewarded“ – Joel Greenblatt
Es gibt noch etliche andere Lehren, die man aus den Kurskapriolen ziehen kann. Darunter beispielsweise, dass man sich vom Kursgeschehen nicht verunsichern lassen soll.
Wenn die zugrundeliegenden Trends intakt sind und Umsatz/Gewinn/Cashflow perspektivisch steigen, wird sich der Kurs langfristig auch dementsprechend entwickeln.
Das sollte man sich in einem Moment wie diesem ins Gedächtnis rufen, denn Meta ist nach den gestrigen Quartalszahlen um 15% auf 418,85 USD abgestürzt.
Schauen wir uns also an, ob die positiven Trends noch intakt sind oder nicht.
Der Gewinn lag in Q1 mit 4,71 je Aktie weit über den Erwartungen von 4,32 USD. Der Umsatz übertraf mit 36,5 Mrd. die Analystenschätzungen von 36,2 Mrd. USD ebenfalls.
Das ist der Grund für den Kurssturz
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 27% und mehr als einer Verdopplung des Gewinns auf 12,37 Mrd. USD. Der freie Cashflow kletterte von 6,91 auf 12,53 Mrd. USD.
Der überproportionale Anstieg des Gewinns ist auf die durchgeführten Sparmaßnahmen zurückzuführen.
Dadurch sind die Gesamtkosten lediglich um 6% gestiegen, die Zahl der Mitarbeiter ist sogar um 10% gesunken. Meta eine tiefgehende Verschlankung vollzogen.
Den sprudelnden Überschuss hat man postwendend an die Aktionäre ausgeschüttet, indem man für 14,64 Mrd. USD eigene Aktien eingezogen und eine Dividende in Höhe von 1,27 Mrd. USD gezahlt hat,
Die Zahl der täglich aktiven Nutzer ist auf Jahressicht um 7% auf 3,24 Milliarden gestiegen. Die Zahl der Werbeeinblendungen kletterte um 20% und der Preis pro Einblendung um 6%.
Bisher sucht man vergeblich nach Gründen für den Kursabsturz, doch es gibt sie. Meta geht davon aus, dass der Verlust der Konzernsparte Reality Labs deutlich zunehmen wird.
Hinter dem Namen Reality Labs versteckt sich alles, was mit dem Metaverse zu tun hat.
Kosten steigen schneller als bisher angenommen
Hinzu kommen größere Investitionen im KI-Bereich. Zuckerburg zufolge sei man derzeit in einer Investitionsphase für KI und es könnte noch einige Jahre dauern, bevor man skaliert und monetarisiert.
(„Now in the investment phase for AI, may be a few years before we scale and get to monetization“)
Daher hat man die Prognose für die Capex in diesem Jahr von 30 – 37 auf 35 – 40 Mrd. USD und bei den Gesamtkosten von 94 – 99 auf 96 – 99 Mrd. USD erhöht.
Darüber hinaus hat man angekündigt, dass man im kommenden Jahr noch mehr investieren will.
Das kam an der Börse nicht gut an und wurde mit einem Kurssturz von 15% quittiert. Mehrausgaben in Höhe von 2-3 Mrd. USD haben also zu einem Verlust von 188 Mrd. USD an Börsenwert geführt.
Von Verhältnismäßigkeit kann keine Rede sein.
Tatsächlich spielt es kaum eine Rolle, ob Meta in diesem und dem kommenden Geschäftsjahr einige Milliarden mehr ausgibt.
Welchen Unterschied macht es, ob der Jahresgewinn am Ende bei 48,5 oder 51,5 Mrd. USD liegen wird?
In beiden Fällen würde es zu einem massiven Gewinnsprung kommen und das mit Abstand beste Jahr der Unternehmensgeschichte werden.
Darüber hinaus deuten die jüngsten Quartalszahlen trotz der höheren Ausgaben darauf hin, dass der Gewinn eher am oberen Ende der bisherigen Schätzungen liegen wird.
Derzeit geht man davon aus, dass der Gewinn in diesem Jahr um 35% auf knapp über 20 USD je Aktie steigen wird.
Meta kommt demnach auf eine forward P/E von 20,9. Bei den vorliegenden Wachstumsraten und Charakteristiken des Geschäfts ließe sich mehr rechtfertigen. Seit dem Börsengang vor mehr als einem Jahrzehnt dürfte Meta geschätzt 90% der Zeit teurer gewesen sein.
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