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Operativ läuft es bei der Deutschen Bank. Die gestern vorgelegten Zahlen zum zweiten Quartal weisen bei Umsatz und bereinigtem Vorsteuergewinn Zuwächse aus. Trotzdem war die Aktie mit -8,32 Prozent der Tagesverlierer im DAX … denn man fand ein Haar in der Suppe.
Der Plan der Bullen manifestierte sich im Chartbild: Man zog die Deutsche Bank-Aktie im Vorfeld der für gestern Früh vorgesehenen Quartalszahlen an die kurzfristige Abwärtstrendlinie, um von dort aus mit dem Rückenwind starker Zahlen einen Befreiungsschlag in Richtung des Ende April bei 17,014 Euro markierten Jahreshochs zu vollziehen. Dieser Plan ging schief. Die Frage stellt sich aber, wieso.
![Deutsche Bank Aktie: Chart vom 24.07.2024, Kurs 14,378 Euro, Kürzel: DBK | Quelle: TWS | Online Broker LYNX Deutsche Bank Aktie: Chart vom 24.07.2024, Kurs 14,378 Euro, Kürzel: DBK | Quelle: TWS | Online Broker LYNX](https://www.lynxbroker.de/app/uploads/2024/07/20240725-deutsche-bank-aktie-chart-es-ueberrascht.jpg)
Denn die operativen Ergebnisse waren tadellos. Der Umsatz stieg auf 7,59 Milliarden nach 7,4 Milliarden im Vorjahreszeitraum und damit stärker als von den Experten im Vorfeld geschätzt (7,44 Milliarden). Um Sonderfaktoren bereinigt legte der Gewinn vor Steuern (EBT) deutlich von 1,4 auf 1,7 Milliarden Euro zu. Was also will man da denn mehr?
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Expertenmeinung: Es gab nur einen Aspekt, der dafür verantwortlich gewesen sein konnte, dass statt Rallye Abverkauf angesagt war … und der hatte mit diesem „um Sonderfaktoren bereinigt“ zu tun. Denn bereinigt man das EBT nicht um diese Sonderfaktoren, stehen nach den 1,4 Milliarden im zweiten Quartal 2023 nur 411 Millionen zu Buche. Ernüchternd? Mag sein, aber vorhersehbar war es im Grundsatz auch.
Denn was da drückte, war der Aufbau der Rückstellungen im Zusammenhang mit dem laufenden Prozess, der sich mit der Übernahme der Postbank befasst. Und dass man dafür vorhat, eine insgesamt 1,3 Milliarden Euro große Rückstellung zu bilden, war schon Ende April bekannt gemacht worden, das war es, was die Aktie da von ihrem vorherigen Jahreshoch abrupt in die Tiefe gezogen hatte. Dass die auf das zweite Quartal entfallende Risikovorsorge höher ausfiel als vermutet, mag ja sein. Aber das Problem an sich ist bekannt … und selbst, wenn diese Summe tatsächlich zu zahlen wäre: Wirklich entscheidend ist für einen Anleger eigentlich vor allem die Frage, ob das Geschäft an sich rund läuft. Und das tut es.
So gesehen wäre es hinreichend gut denkbar, dass Trader diesen scharfen Rücksetzer für Käufe nutzen, um besser nicht voreilig das Kreuz über den Aufwärts-Chancen der Aktie zu schlagen. Zumal es auch aus charttechnischer Sicht bislang nur etwas kokelt, aber noch nicht wirklich angebrannt ist. Wir sehen, dass der Kurs zwar knapp durch die im letzten Oktober etablierte, mittelfristige Aufwärtstrendlinie gerutscht ist, die Unterstützungszone 14,04/14,35 Euro aber halten konnte.
Denkbar wäre zwar, dass die Aktie auch dann weiter abrutscht, wenn viele erkennen, dass hier eigentlich nichts Dramatisches passiert ist, und zwar dann, wenn der DAX tiefer in den Sog der US-Börsen geraten sollte. Aber erst, wenn darüber hinaus auch die 200-Tage-Linie sowie die Unterstützung 12,85/12,92 Euro unterboten werden sollte, wäre hier ein Szenario gegeben, das wirklich als bärisches Signal umsetzbar wäre.
Quellenangaben: Ergebnisse 2. Quartal 2024, 24.07.2024: https://investor-relations.db.com/files/documents/quarterly-results/2024/Q2-2024-Media-Release.pdf
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