Bilfinger galt lange als träger Industrie-Dienstleister – heute ist das Unternehmen auf Wachstumskurs. Die jüngsten Zahlen zeigen, dass Bilfinger keine Eintagsfliege ist.
Optimieren, optimieren, optimieren
Bilfinger ist ein international tätiges Industrie- und Dienstleistungsunternehmen. Das Geschäftsmodell des Unternehmens basiert im Wesentlichen auf der Erbringung von industriellen Dienstleistungen für Kunden aus den Bereichen Chemie, Petrochemie, Energie, Pharma, Öl und Gas sowie aus der Metall- und Zementindustrie.
Darunter kann man sich im ersten Moment wenig vorstellen, doch das Angebotsspektrum von Bilfinger umfasst Lösungen über den gesamten Lebenszyklus industrieller Anlagen hinweg– von der Planung und Beratung über die Instandhaltung, Modernisierung und Inspektion bis hin zur Demontage.
Ein besonders wichtiger Bestandteil des Portfolios ist das sogenannte Engineering & Maintenance-Geschäft, das klassische Instandhaltungsarbeiten, technische Services und das technische Facility Management umfasst.
Ein weiteres zentrales Produkt- und Leistungsfeld liegt im Bereich der Automatisierung und Digitalisierung industrieller Prozesse, wobei Bilfinger unter anderem intelligente Monitoring-Systeme und datenbasierte Analysen zur Effizienzsteigerung entwickelt.
Besonders relevant sind auch die Angebote im Bereich des industriellen Rohrleitungs- und Anlagenbaus, einschließlich modularer Fertigungslösungen.
Vom Übernahmekandidat zum Highflyer
Über weite Strecken war das ein lahmendes Geschäft, im Jahr 2020 scheint man jedoch das Tal durchschritten zu haben.
Damals hatte ich auch die letzte Analyse zum Unternehmen veröffentlicht und Bilfinger als Übernahmekandidat charakterisiert. Der Titel der damaligen Analyse lautete „Wird Bilfinger übernommen?“.
Bilfinger wurde nicht aufgekauft, der Kurs hat sich seitdem jedoch in etwa verfünffacht.
Denn was auf die damalige Durststrecke gefolgt ist, ist erstaunlich. Nachdem man 2020 rote Zahlen geschrieben hat, verdiente man im Folgejahr wieder 1,92 Euro je Aktie. Seitdem hat sich das Ergebnis nochmal mehr als verdoppelt, 2024 verdiente man 4,51 Euro je Aktie.
Im laufenden Geschäftsjahr wird der nächste Gewinnsprung erwartet. Bilfinger könnte in diesem oder dem kommenden Jahr sogar ein Rekordergebnis einfahren.
Den Konsensschätzungen zufolge soll das Ergebnis 2025 um 11% auf 5,32 Euro je Aktie steigen.
Bilfinger kommt demnach auf ein KGVe von 16,8. Das ist in Anbetracht von zweistelligen Wachstumsraten vertretbar.
Nimmt die Dynamik weiter zu?
Das erste Quartal spricht dafür, dass das realistisch ist. In Q1 konnte der Umsatz um 17 % auf 1,27 Mrd. Euro gesteigert werden.
Gleichzeitig verbesserte sich die Profitabilität. Die EBITA-Marge kletterte von 4,0 % auf 4,5 % und der Gewinn von 0,66 auf 0,84 Euro je Aktie, ein Plus von 27 %.
Dass das Geschäft so gut läuft, ist auf eine Kombination von mehreren Faktoren zurückzuführen.
Erstens hat Bilfinger eine klare strategische Positionierung als führender Anbieter von Effizienz- und Nachhaltigkeitslösungen für die Prozessindustrie. Das Unternehmen konzentriert sich darauf, die Betriebsabläufe seiner Kunden zu optimieren, was in der aktuellen wirtschaftlichen Lage für viele Unternehmen dringend notwendig ist.
Darüber hinaus hat das Unternehmen auch die eigenen Prozesse verbessert und die Kostenstruktur verbessert, wodurch sich die Wettbewerbsfähigkeit verbessert hat.
Daher werden auch in den kommenden Jahren weitere Gewinnsteigerungen erwartet, für 2026 sehen die Konsensschätzungen sogar eine Zunahme der Wachstumsdynamik vor.

Bilfinger befindet sich in einer explosiven Rallyephase. Über 80,00 und 82,75 Euro ist es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit einem möglichen Kursziel 93 Euro. Darüber ergibt sich ein extrapoliertes Kursziel bei 100 Euro.
Fällt die Akte hingegen unter 82,75 Euro zurück, haben die Bullen ihre Chance vorerst vertan.
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