Die Quartalszahlen fielen beeindruckend aus, die Analysten hoben danach durch die Bank den Daumen und vergaben Kursziele zwischen 30 und 40 Euro. Doch die AUTO1-Group-Aktie ging den Weg in die Gegenrichtung. Jetzt steht sie an einer entscheidenden Weggabelung.
Wie an dieser Stelle kurz nach Vorlage der Ergebnisse des dritten Quartals Anfang November berichtet, lasen sich die Wachstumsraten des Online-Händlers ganz hervorragend: 32,8 Prozent mehr Umsatz als im Vorjahresquartal, 51,2 Prozent mehr Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) und eine angehobene Gesamtjahresprognose, bei der man die Erwartung für das EBITDA von 160 bis 190 Millionen jetzt auf 180 bis 195 Millionen Euro nach oben nahm.

Es läuft also beim Unternehmen, das gerade erst im Vorjahr erstmals einen Nettogewinn erreicht hatte. Doch während die Analysten äußerst optimistisch scheinen, machten viele Anleger nach den Zahlen umgehend Kasse. Und das beschränkte sich nicht auf den Bilanzstichtag:
Die Aktie rutschte drei Tage in Folge kräftig ab, durchbrach damit die wichtige 100-Tage-Linie (im Chart blau) und ringt seither mit der 200-Tage-Linie (schwarz). Wobei der in der Vorwoche unternommene Versuch, sich von dort aus wieder über die 100-Tage-Linie zu retten, abgewiesen wurde. Dies lässt die Chance, dass die jetzt erreichte, charttechnische Entscheidungszone am Ende wirklich zum Sprungbrett eines neuen Aufwärtsimpulses wird, zumindest nicht gerade üppig erscheinen. Wo ist das Problem?
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Auto1 Group Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Es dürfte an der Kombination aus den Möglichkeiten des Online-Händlers in einem Gebrauchtwagenmarkt, der vor allem durch die extrem gestiegenen Neuwagenpreise so stark wurde, und der aktuellen Bewertung der Aktie liegen. Denn deren Kurs-Gewinn-Verhältnis bewegt sich auf Basis der aktuellen, durchschnittlichen Analystenschätzung für den 2025er-Gewinn bei 62. Das wäre dann gerechtfertigt, wenn die AUTO1 Group in den kommenden zwei, drei Jahren im Schnitt jeweils um die 30 Prozent mehr Gewinn pro Aktie erreicht. Und die Analysten schätzen sogar mehr, sehen da zum Teil bis zu 50 Prozent Gewinnplus pro Jahr und 2027 dann einen Gewinn pro Aktie von einem Euro. Käme es so, wäre die Aktie jetzt kaufenswert. Aber kann das denn gelingen?
Das Dumme an der Zukunft ist, dass man sie nicht vorhersehen kann. Daher: Natürlich kann das gelingen. Aber was wir sehen, ist, dass genug Anleger da eher skeptisch sind, um die Aktie von einem umgehenden Schwenk nach oben abzuhalten. Diejenigen, die diese Wachstumsprognosen „kaufen“, müssen hier, in diesem entscheidenden Supportbereich, zügig das Ruder in die Hand bekommen. Ansonsten wäre der Bruch dieser Zone zu befürchten, auch wenn die Aktie nach einem dann aus rein charttechnischer Sicht denkbaren, größeren Abwärtsimpuls tatsächlich eher günstig bewertet wäre. Worum genau geht es?
Es geht um den Bereich zwischen dem Monatstief des Junis bei 22,56 und der gestern erstmals leicht auf Schlusskursbasis unterbotenen 200-Tage-Linie bei 24,85 Euro. Würde diese Entscheidungszone durchbrochen, läge der nächste, charttechnisch basierte Support erst bei 19,05 Euro. Um dem zu entkommen, müsste gelingen, was in der vergangenen Woche nicht funktionierte: Die AUTO1-Aktie müsste die 100-Tage-Linie, die über Monate hinweg die Richtschnur der Aufwärtsbewegung war, zurückerobern. Die liegt derzeit bei 27,73 Euro. Machbar … aber nur, wenn die Käufer jetzt auch wirklich antreten.
Mit einem Margin-Depot über LYNX können Sie einfach auf einen Wertpapierkredit, oft auch als Lombardkredit bezeichnet, zugreifen, indem Sie im Depot befindliche Aktien beleihen und so Ihren persönlichen Handlungsspielraum im Trading erweitern. Dabei profitieren Sie von fairen Zinssätzen. Jetzt informieren: Wertpapierkredit
--- ---
--- (---%)Displaying the --- chart
Heutigen Chart anzeigen





