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ASML hat ein unerwartet starkes Schlussquartal hingelegt, doch das könnte erst der Anfang sein. Der Auftragseingang ist massiv gestiegen.
Vom Ottonormalverbraucher übersehen
ASML mag auf den ersten Blick unscheinbar wirken, aber schaut man genauer hin, wird deutlich, dass dieses Unternehmen die treibende Kraft hinter dem technologischen Fortschritt in der Halbleiterbranche ist.
Mit ihren Lithographiesystemen, die Mikrochips mit beispiellosem Detailreichtum herstellen, hat ASML die Grundlage für den digitalen Wandel gelegt.
Technologisch ist man der Konkurrenz um Jahre voraus, keiner kann mithalten. Die chinesische Regierung hat Milliarden in die Hand genommen, um einen Konkurrenten zu ASML aufzubauen und ist kläglich gescheitert.
Know-how kann man nicht einfach nachbauen.
Trotzdem hat der Ottonormalverbraucher, ganz im Gegensatz zu den meisten Börsianern, noch nie von dem Unternehmen gehört.
ASML ist nicht nur der faktische Monopolist für Lithographiesysteme, das Unternehmen ist auch nicht annähernd so konjunkturanfällig wie der Großteil der Branche.
Daher hatten wir uns über die Jahre hinweg immer wieder positiv zum Unternehmen geäußert.
Was ASML von anderen Unternehmen im Sektor unterscheidet
Der Aufbau von Produktionskapazitäten im Chip-Sektor dauert Jahre, neue Fabriken baut man nicht über Nacht. Und was man dazu benötigt, zumindest, wenn man um die Weltspitze mitkämpfen möchte, sind Lithographie-Systeme.
Genau hier kommt ASML ins Spiel. Hergestellt werden die Halbleiter zwar von einer ganzen Reihe von Anbietern wie Intel oder Samsung. Die Lithographie-Systeme für die Produktion dieser neuen Halbleiter-Generation fertigt einzig und allein ASML.
Egal ob Hochleistungsrechner, autonomes Fahren, 5G, Künstliche Intelligenz, Big Data, Gaming, Virtual Reality oder Medizintechnik: Überall setzt man auf sogenannte EUV-Leiterplatten.
So ziemlich jeder namhafte Hersteller von EUV-Leiterplatten und -Chips kauft bei den Niederländern ein und benötigt ihre Maschinen, um die eigene Produktion hochzufahren.
Daran dürfte sich so schnell auch nichts ändern, ganz im Gegenteil. Die Bedeutung von EUV-Lithographie nimmt immer weiter zu und ASML hat seinen technologischen Vorsprung in den letzten Jahren weiter ausgebaut.
Eine eindrucksvolle Erfolgsgeschichte
Daher konnte ASML den Umsatz in den zurückliegenden zehn Jahren von 5,25 auf 21,17 Mrd. Euro vervielfachen.
Gleichzeitig hat sich die operative Marge von 23 % auf 34 % verbessert. Der Gewinn konnte von 2,78 auf 16,08 Euro je Aktie massiv gesteigert werden.
Darüber hinaus hat man keine nennenswerten Schulden, die Expansion wurde vollständig aus dem laufenden Cashflow finanziert.
Man konnte sich sogar eine Dividende leisten und gleichzeitig die Zahl der ausstehenden Aktien von 430 auf 398 Millionen Stück reduzieren.
Die Dividendenrendite liegt derzeit bei 1,0 %.
Im gerade abgeschlossenen Geschäftsjahr konnte man nahtlos an die gute Entwicklung anknüpfen.
Im vierten Quartal konnte der Umsatz von 6,43 auf 7,24 Mrd. Euro gesteigert werden. Der Umsatz im Servicegeschäft betrug 1,56 Mrd. Euro.
Die Bruttomarge lag wie gewohnt bei über 50 %, das Nettoergebnis hat sich von 4,29 auf 5,21 Euro je Aktie verbessert.
Sind die bisherigen Erwartungen viel zu niedrig?
Der Jahresumsatz ist von 21,2 auf 27,6 Mrd. Euro gestiegen und das Nettoergebnis von 5,62 auf 7,84 Mrd. Euro.
Der Gewinn kletterte von 14,14 auf 19,91 Euro je Aktie.
Der Auftragseingang hat im Jahresverlauf jedoch geschwächelt und lag nur bei 20,0 Mrd. Euro, davon entfallen jedoch 9,19 Mrd. Euro auf das Schlussquartal.
Der Auftragsbestand lag zuletzt bei 39 Mrd. Euro. Vieles deutet darauf hin, dass ASML die Talsohle durchschritten hat.
Trotzdem äußerte man sich zurückhaltend zu 2024, jedoch sehr optimistisch für 2025. Damit lässt man ausreichend Raum, um positive Überraschungen zu liefern.
(„In spite of the positive signs […], we maintain our conservative view for the total year and expect 2024 revenue to be similar to 2023. We also expect 2024 to be an important year to prepare for significant growth that we expect for 2025.“)
Die Konsensschätzungen spiegeln das eins zu eins wider, bisher wird für 2024 kein steigendes Ergebnis erwartet. Mit Blick auf den stark anziehenden Auftragseingang und den hohen Auftragsbestand, könnte das zu pessimistisch sein.
Das scheint viele Anleger zu überzeugen, aktuell notiert die Aktie 6,53 % im Plus bei 754,20 Euro.
ASML steht unmittelbar am Allzeithoch. Gelingt ein Ausbruch über dieses Niveau, kommt es zu einem Kaufsignal mit extrapolierten Kurszielen bei 800 – 810 Euro.
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