Donald Trump drohte Apple am Freitag mit einem Einfuhrzoll von 25 Prozent auf alle Apple-Produkte, die nicht in den USA produziert wurden. Das bringt das Unternehmen in eine ausweglos wirkende Lage. Dass das absehbar war, ändert daran nichts. Was tun die Trader?
Sie verkaufen. Von dem Kurssprung, den der vermeintliche „China-Deal“ vor zwei Wochen auslöste, ist nichts mehr übrig, im Gegenteil steht die Apple-Aktie kurz davon, eine erneute Toppbildung zu vollenden, die sich unterhalb des großen Topps abspielt, das die Aktie im April vollendet hatte.
Würde sie unter 189 US-Dollar schließen, wäre der Sack zu und der Weg grundsätzlich frei bis an das bisherige Jahrestief bei 169 US-Dollar. Wo die Aktie, wenn es richtig dick kommt, nicht haltmachen muss.

Noch könnten die Käufer rechtzeitig zurückkommen, noch wäre es möglich, sich mit einer Rallye durch die breite Widerstandszone zwischen 214 und 233 US-Dollar wieder auf bullisches Terrain zu retten. Aber zu Recht würde man sich fragen: Auf Basis wovon? Denn Trumps Drohungen bzw. die dahinterstehende Forderung bringen Apple in eine Lage, die zwar zwei Wege aufzeigt, nur: Keiner der beiden ist gut.
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Expertenmeinung: Donald Trump will, dass Apple-Produkte in den USA hergestellt werden. Apple weiß ebenso wie die Analysten und die Anleger, dass das unrealistisch ist. Die Produktionsanlagen und Kapazitäten aus China und Indien in die USA zu verlagern, würde Unsummen kosten und lange dauern. Diese Zeit gibt Trump Apple nicht. Die Kosten würde man auf die Apple-Produkte draufschlagen müssen, so dass sie drastisch teurer würden. Und davon abgesehen, hätte man die nötigen Arbeitskräfte für meist sehr einfache Arbeiten nicht. Denn dass man dafür genug US-Arbeitnehmer findet, ist illusorisch. Und selbst wenn, läge der Lohnlevel dann so viel höher, dass die iPhones etc. gleich noch einmal teurer würden. Das Doppelte wäre da dann schon sehr konservativ geschätzt.
Das würde den Umsatz massiv unter Druck setzen, ohne dass man das durch die Marge ausgleichen kann. Davon mal abgesehen könnte man sich nicht sicher sein, dass ein „Umzug“ Sinn ergibt, weil der nächste US-Präsident die Sache ganz anders sehen und angehen könnte.
Daher raten viele Analysten Apple dazu, die 25-Prozent-Zölle zu „schlucken“ weil das weit billiger käme als der Aufwand, den es bräuchte, um Donald Trumps Willen zu entsprechen. Aber wäre das eine gute Idee? Würde Trump in diesem Fall den Einfuhrzoll nicht einfach auf 50 oder 100 Prozent anheben, um Apple zu „beugen“?
Das Unternehmen steht vor schwierigen Entscheidungen, die in einem Umfeld absoluter Unsicherheit zu fällten sind. Und den Tradern ist, das deutet das Chartbild an, sehr wohl klar, dass man sich dabei zwischen Pest und Cholera entscheiden muss. Der Weg der Aktie nach oben hin zu einem Befreiungsschlag ist zwar dennoch möglich. Aber es ist in dieser Gemengelage die klar unwahrscheinliche Variante für die kommenden Wochen und Monate.
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