Altria ist ein global tätiger Tabak- und Nahrungsmittelkonzern. Zum Unternehmen gehören unter anderem Marlboro USA, mit einem US-Marktanteil von nahezu 50%.
Schlummernde Werte
Das Hauptgeschäft entfällt zwar auf Zigaretten. Der Konzern besitzt aber allerlei Beteiligungen.
Darunter Chateau Ste. Michelle, der älteste Weinhersteller der USA. 45% am Cannabis-Hersteller Cronos, 35% an der Vaporizer-Marke Juul.
Darüber hinaus hat man eine eigene Investment-Tochter.
Die wichtigste Beteiligung ist aber sicherlich ein Aktienpaket von 12,2% an Anheuser Busch. Derzeitiger Wert über 12 Mrd. USD und somit fast ein Sechstel des Börsenwerts von Altria.
Ein bedeutender Teil der Unternehmensbewertung wird also bereits durch die Beteiligungen abgedeckt.
Als Investor hat man also einen gewissen Puffer, wenn das operative Geschäft ebenfalls attraktiv bewertet ist.
Gegen den Trend
Zigaretten sind keine Wachstumsbranche. Die Zahl der Raucher ist weltweit leicht rückläufig, wenn es auch Regionen gibt, in denen das anders aussieht.
Dennoch ist es Altria gelungen, den Umsatz in den letzten zehn Jahren von 16,89 auf 19,79 Mrd. USD zu steigern.
Gleichzeitig hat sich die Profitabilität verbessert, die operative Marge ist mit 53% außerordentlich hoch.
Der operative Gewinn kletterte im selben Zeitraum von 1,90 auf 4,22 USD je Aktie.
Der freie Cashflow hat sich im selben Zeitraum nahezu verdreifacht und lag zuletzt bei 7,59 Mrd. USD.
Das Geschäft ist also nicht kapitalintensiv, sonst hätte man sich all die Beteiligungen auch nicht leisten können.
Die Dividendenrendite liegt bei 7,86% und dürfte einer der Hauptgründe für einen Kauf der Aktie sein.
Ein Blick auf den Cashflow zeigt, dass sich Altria diese Zahlung tatsächlich leisten kann.
Massiver Gewinneinbruch?
Das dürfte den ein oder anderen Anleger wundern, hat man im Vorjahr doch einen Verlust gemeldet.
Die Betonung liegt wieder mal auf „gemeldet“.
Altria musste Milliarden auf die Investments von Juul und Cronos abschreiben. Das ist zwar nicht erfreulich, wahrscheinlich hat man Milliarden in den Sand gesetzt. Das Geld ist aber bereits damals abgeflossen, heute sind die Beteiligungen nur noch Buchhaltungsposten.
Am operativen Geschäft ändert das nichts und es hat auch keinen Einfluss auf den real erwirtschafteten Gewinn.
Man kann daraus auch etwas lernen: Investiere nicht in Hypes.
Wie läuft es aktuell?
Wir haben bereits gesehen, dass die langfristige Unternehmensentwicklung überzeugender ist.
Trotz der Abschreibungen hat man operativ Milliarden verdient.
Wie sieht es aber derzeit aus?
Im ersten Halbjahr ist der Umsatz um 3,9% auf 12,73 Mrd. USD gestiegen. Das Ergebnis legte um 8,5% auf 2,18 USD je Aktie zu.
Die Dividende wurde von 0,84 auf 0,86 USD je Quartal angehoben. Daraus ergibt sich eine Rendite von 7,86%.
Der Abverkauf der Aktie hatte aus meiner Sicht keine nachhaltige Grundlage. Mit einem P/FCF von 10 und einer forward P/E von 9,6 ist das Unternehmen attraktiv bewertet. Es ist nicht lange her, als man das doppelte bezahlen musste.
Altria steht dabei stellvertretend für die Branche. Bei Philip Morris und British American Tobacco ist die Situation ähnlich.
PM kommt auf eine Dividendenrendite von 5,85% und BAT auf 7,95%.
Alle drei können es sich leisten.
Stabilität in stürmischen Zeiten. Bei LYNX selbstverständlich.
Chart
Aus charttechnischer Sicht ist die Kuh aber noch nicht vom Eis, daher sollten Investoren einen schrittweisen Einstieg erwägen.
Aus Sicht der Bullen sollte die Aktie möglichst nicht mehr unter 40 USD fallen. Sonst drohen erneute Verluste bis 35 oder sogar 30 USD. In diesem Bereich wären antizyklische Käufe hochinteressant.
Über 44 USD sind weitere Kursgewinne in Richtung 49 USD wahrscheinlich. Über 51,50 USD würde sich das Chartbild nachhaltig aufhellen.
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