Die Bodenbildung von Altria hat sich schier endlos hingezogen. Aber eigentlich ist das auch kein Wunder.
Wir haben es sicherlich nicht mit einem dynamischen Unternehmen zu tun und so verhält sich dann auch der Kurs.
Jahr um Jahr ging es stetig aufwärts, bis die Aufwärtsbewegung 2017 plötzlich ein Ende fand. Die Gründe dafür muss man nicht lange suchen.
Durch die langjährige Aufwärtsbewegung wurde das Sentiment der Anleger immer optimistischer und die Kurse kletterten schneller als es die geschäftliche Entwicklung hergegeben hat.
Die P/E kletterte von 2008 bis 2017 in etwa von 9 auf 24. Bei den vorliegenden Wachstumsraten war das schlichtweg zu viel.
Hinzu kamen Fehlinvestments im Vaping-Markt, die in massiven Abschreibungen endeten.
Plötzlich kippte das Sentiment und eine ebenso langwierige Abwärtsbewegung und Bodenbildung setzte sein.
Diese hat sich über ein halbes Jahrzehnt hingezogen.
Zeit
Das zeigt, um welche Zeiträume es an der Börse in Wirklichkeit geht. Die großen Trends laufen über Jahre. Die meisten Anleger haben allerdings einen Zeithorizont von wenigen Wochen oder Monaten.
Aus meinem Kontakt mit Anlegern weiß ich, dass das bei vielen dazu führt, dass zu schnell gehandelt wird.
Großartige Aktien werden mit geringem Gewinn oder wegen eines einzelnen schlechten Quartals verkauft.
Einige Jahre später stehen die Kurse viel höher und man wünscht sich nur noch, dass man dabeigeblieben wäre.
Wenn es Ihnen auch so geht, sind sie damit nicht allein, so ergeht es den meisten Anlegern.
Wenn der Zeithorizont hingegen lange genug ist, sind automatisch auch Ihre Ansprüche an potenzielle Investments sehr hoch.
Mittelprächtige Unternehmen schaffen es dann nicht in ihr Depot und bei den wirklich guten Unternehmen ist es am Ende eben das Beste, einfach dabei zu bleiben.
Es sei denn, die Bewertungen steigen auf ein nicht nachhaltiges Niveau, dann sollte man sein Geld vom Tisch nehmen.
Sonst zahlt man mit Zeit, so wie wir es bei Altria erlebt haben.
Die große Kunst ist es allerdings, auch an dieser Front nicht zu aktiv zu werden. Weniger ist mehr.
Selten ist es eine gute Idee, bei tollen Unternehmen die komplette Position zu verkaufen. Ich persönlich mache das nie.
Von 9 auf 24 auf 9
Wer bei Altria 2008 bei einer P/E 9 eingestiegen wäre, hätte seinen Einsatz bis heute mehr als verfünffacht.
Ich denke, das kann sich sehen lassen.
In den letzten Monaten hatte man, nach mehr als einem Jahrzehnt Wartezeit, wieder die Möglichkeit mit einer P/E von 9 einzusteigen. Daher hatte ich auch mehrfach auf diese Gelegenheit hingewiesen.
Die Chancen stehen nicht schlecht, dass zukünftig auch wieder eine ordentliche Rendite erzielt wird.
Die Bären werden jetzt sicher anführen, dass der Zigarettenkonsum weltweit nachlässt und Altria daher kein gutes Investment sein kann.
Dem ersten Teil der These würde ich zustimmen, der zweiten allerdings nicht.
Ausblick und Bewertung
Der Zigarettenkonsum ist bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten rückläufig, das hat Altria aber nicht zu einem schlechten Investment gemacht.
Was nämlich gerne vergessen wird, ist, dass der jährlich um 1-2% rückläufige Absatz mit ebenso großen Kosteneinsparungen in der Produktion einhergehen.
Gleichzeitig steigen die Preise jedes Jahr um 4-5%, wodurch die Margen von Altria stetig steigen. Denn Preiserhöhungen schlagen sich bei gleichbleibenden Kosten unmittelbar auf den Gewinn nieder.
Außerdem benötigt Altria in diesem Umfeld auch kein Geld zur Expansion und kann daher alle frei verfügbaren Mittel ausschütten.
Daher kann man sich die Dividendenrendite von 6,5% auch leisten. Hinzu kommen der steigende Gewinn und eine gewisse Bewertungslücke.
Im laufenden und den kommenden Geschäftsjahren werden Gewinnsteigerungen von 5-6% p.a. erwartet.
Steigt die P/E wieder auf das historische Normalniveau von 14, ergaben sich daraus entsprechende Kursziele. In diesem Szenario könnte Altria in den kommenden beiden Jahren wieder das Allzeithoch erreichen, was annualisierte Renditen von 18% entsprechen würde.
Selbst wenn man „nur“ die Dividende einstreicht und der Kurs mit den Gewinnsteigerungen mitzieht, käme man auf eine Rendite von rund 12%.

Aus technischer Sicht ist es mit dem Anstieg über 51,50 und 52,50 USD zu Kaufsignalen gekommen.
Jetzt könnten zunehmend auch prozyklische Anleger auf den Zug aufspringen. Über 55 USD wäre jetzt der Weg in Richtung 57,50 sowie 62,50 – 65,00 USD frei.
Antizyklische Anleger sollten hingegen darauf hoffen, dass es nochmal zu einem Rücksetzer in den Bereich um 52 oder sogar 49 USD kommt.
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