Der Kurs von Albemarle ist von 145 auf 50 kollabiert, dann auf über 300 USD gestiegen, nur um jetzt wieder auf 90 USD zu fallen. Einsteigen?
Börsenwahnsinn und wie schnell die Zeit vergeht
Albemarle ist der weltweit größte Produzent von Lithium, stellt aber auch Flammschutzmittel, Katalysatoren und Chemikalien zur Oberflächenbehandlung her.
Schätzungen zufolge kontrolliert der Konzern mittlerweile rund ein Drittel des weltweiten Lithium-Geschäfts. Gleichzeitig ist man aber auch gut diversifiziert.
Beim Blick auf manche Aktien wird einem schlagartig klar, wie schnell die Zeit verfliegt und dass sich an der Börse nie etwas ändern wird.
Die ersten beiden Analysen zu Albemarle habe ich 2019 geschrieben.
Damals war der Lithiumpreis rückläufig und der Kurs von Albemarle hatte sich von 145 auf 70 USD in etwa halbiert.
Die Einleitung zum ersten Artikel aus 2019 liest sich wie folgt:
Jeden Tag wird eine andere Sau durchs Dorf getrieben. Sektoren gehen durch die Decke und stürzen dann ab. Es drohen herbe Verluste. Verhält man sich aber antizyklisch, kann man das zu seinem Vorteil nutzen. Der nächste Hype für den Lithium-Weltmarktführer Albemarle wird kommen.
Lektionen aus der Vergangenheit
Der nächste Hype kam und katapultierte den Kurs von Albemarle auf mehr als 300 USD.
Im Dezember 2021 veröffentlichte ich dann einen Artikel mit dem selbsterklärenden Titel: „Albemarle: Time to say Goodbye“.
Zu diesem Zeitpunkt notierte die Aktie bei 245 USD.
Wer den Artikeln gefolgt ist, hat einen Gewinn von etwa 250% eingestrichen, obwohl weder das Tief noch das Hoch perfekt getroffen wurden.
Aber wer nach Perfektion strebt, ist an der Börse fehl am Platz. Bottom -Fisching etc. ist ein Spiel für Narren.
An der Börse geht es darum, direktional und grundlegend richtigzuliegen – und das in einem möglichst großen Teil der Fälle.
Ich erzähle Ihnen diese Geschichte nicht, weil ich mir selbst auf die Schulter klopfen möchte. Sondern, weil man aus der Geschichte etliche Lehren ziehen kann.
Zum Beispiel, wie kurzsichtig an der Börse agiert wird und wie wenig die kurzfristige Kursentwicklung mit dem eigentlichen Wert eines Unternehmens zu tun hat.
Des Weiteren, welche Vorteile antizyklisches Handeln mit sich bringt und wie man die übertriebenen Kursschwankungen, vor allem in zyklischen Sektoren, für sich nutzen kann.
Ist Albemarle wieder interessant?
Nachdem Albemarle mehr als drei Viertel an Wert verloren hat, drängt sich unweigerlich die Frage auf, ob die Aktie nicht langsam wieder interessant sein könnte.
Gleich vorweg: Die Chancen, dass die Aktie ihr finales Tief erreicht hat, sind äußerst gering.
Ein Nachfrageüberhang für Lithium wird frühestens wieder ab dem kommenden Jahr erwartet.
Die globale Nachfrage nach Lithium wird 2025 voraussichtlich auf 2,2 Millionen metrische Tonnen Lithiumcarbonat-Äquivalent (LCE) steigen.
Es besteht die berechtigte Sorge, dass die Produktion damit nicht Schritthalten kann.
Sollten die derzeitigen Schätzungen für 2026 richtig sein, wird es spätestens dann so weit sein. Denn derzeit geht man davon aus, dass die globale Nachfrage nach Lithium 2,8 Millionen Tonnen erreichen wird.
Bewertung und Potenzial für den nächsten Aufschwung
Wir werden die Lage fortlaufend beobachten. Sobald sich der Trend bei Lithium umkehrt, wird das auch bei Albemarle geschehen und es wäre keine große Überraschung, wenn sich die Aktie dann wieder vervielfachen würde.
Da der Preis von Lithium und dementsprechend auch der Gewinn von Albemarle stark schwanken, liefert das KUV einen besseren Hinweis darauf, wo sich die Aktie bewertungstechnisch befindet.
Der Umsatz je Aktie dürfte in diesem Jahr bei 49,75 USD liegen. Albemarle kommt demnach auf ein KUVe von 1,86.
In den letzten zehn Jahren lag das KUV durchschnittlich bei 3,1 und am absoluten Tiefpunkt bei 1,5.
Das ist eine gute Basis, um mit der Aktie vom nächsten Aufschwung in der Branche zu profitieren.
Aus technischer Sicht ist die Aktie angeschlagen. Sollte die Aktie jetzt unter 91 USD fallen, könnte das einen Abverkauf in Richtung 83 oder 75 USD einleiten.
Gelingt hingegen eine Rückkehr über 98 USD, könnte das eine Erholung bis 107 oder 111 USD einleiten.
Über 111 USD würde sich das Chartbild wieder deutlich aufhellen.
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