Nach einem Rekordgewinn in 2024 wird auch in diesem Jahr ein Gewinnsprung erwartet. Der Kurs ist trotzdem massiv eingebrochen.
Oligopol – ein guter Anfang
Symrise ist einer der weltweit führenden Hersteller von Duft- und Geschmacksstoffen sowie kosmetischen Inhaltsstoffen.
Insgesamt umfasst die Produktpalette über 30.000 Produkte, die zum Großteil auf Basis natürlicher Rohstoffe wie Vanille, Zitrusfrüchten, Blüten- und Pflanzenmaterialien hergestellt werden.
Beliefert werden Parfüm-, Kosmetik-, Getränke- und Nahrungsmittelhersteller, die pharmazeutische Industrie sowie Produzenten von Nahrungsergänzungsmitteln, Heimtierfutter und Babynahrung.
Zum Kundenkreis gehören beispielsweise Unternehmen wie Henkel/Schwarzkopf, Coca-Cola, Beiersdorf, Colgate, Danone, Diageo, Dior, Kraft, Nestlé, PepsiCo, Procter & Gamble und Unilever.
Dabei handelt es sich um ein krisensicheres Geschäft, welches auf einer äußerst breiten Basis steht.
Darüber hinaus wird der Markt für Duft- und Geschmacksstoffe von einer Handvoll Unternehmen beherrscht.
Die vier größten Akteure (International Flavors & Fragrances, Givaudan, Symrise und DSM-Firmenich) haben gemeinsam einen Marktanteil von etwa 65 %, Symrise ist in den meisten Bereichen die Nummer drei und kommt auf 10-12 %.
Ist Symrise ein Übernahmekandidat?
Das bedeutet, dass die Branche bereits stark konsolidiert ist, es aber weiterhin die Möglichkeit gibt, nicht nur organisch, sondern auch durch Übernahmen zu wachsen.
Symrise könnte sogar selbst ein Übernahmekandidat sein. Dass man in der Branche nicht vor größeren M&A-Transaktionen zurückschreckt, zeigen die Übernahmen von International Flavors & Fragrances sowie die Fusion von Firmenich und DSM.
International Flavors & Fragrances (IFF) zeigt jedoch auch, welche Gefahren schlecht durchgeführte Übernahmen bergen. Die US-Amerikaner haben sich 2021 das Geschmacksstoffe-Geschäft von DuPont einverleibt.
Seitdem läuft es bei IFF mehr als dürftig. Man hat Schulden gemacht, vermutlich zu viel bezahlt und das kurz bevor die Rohstoffpreise und Finanzierungskosten gestiegen sind.
Der naheliegendste Käufer für Symrise wäre der Marktführer Givaudan. Es gibt derzeit jedoch keinerlei Gerüchte, die in diese Richtung gehen.
Sollte sich der Kursverfall bei Symrise trotz der soliden Geschäftszahlen fortsetzen, wird das aber früher oder später Interessenten auf den Plan rufen. Symrise kommt derzeit auf einen Börsenwert von 12,8 Mrd. Euro, damit kommen auch Private-Equity-Investoren als mögliche Käufer infrage.
Noch wahrscheinlicher ist, dass Symrise einen Geschäftsbereich verkaufen könnte, da man bereits eine „strategische Bewertung der chemischen Produktion durchgeführt“ hat.
Völlig losgelöst …
Die Kursentwicklung von Symrise hat sich zuletzt vollkommen von den Fundamentaldaten entkoppelt – wie immer in solchen Fällen lässt sich das erklären und – wie immer – wird das nicht ewig der Fall sein.
Symrise war vor der Durststrecke schlichtweg irrational hoch bewertet, 2021 lag das KGV zeitweise bei über 50.
Hinzu kommt, dass der Gewinn 2022 gesunken ist. Die Aktie rutschte in das charttechnische Niemandsland und dementsprechend ist das Anlegerinteresse massiv gesunken.
Im vergangenen Jahr schien es so, als würde die Aktie endlich wieder zum Leben erwachen, was in Anbetracht eines Gewinnsprungs von 40 % logisch war. Schlussendlich scheiterte die Aktie jedoch an den alten Höchstständen und steht seitdem unter Druck.
Wenn man eine Begründung dafür sucht, wird man sie sicherlich finden, beispielsweise das schwache organische Wachstum im Schlussquartal 2024 oder eine laufende Klage in den USA wegen möglicher Preisabsprachen.
Ausblick und Bewertung
Dass der Gewinn 2024 jedoch um 40 % gestiegen ist, ist Fakt. Ebenso der Umstand, dass die Aktie heute wieder auf demselben Niveau wie 2020 notiert, obwohl der Gewinn heute mehr als anderthalbmal so hoch ist.
Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres ist der Umsatz organisch um 4 % gestiegen und die Prognose wurde bestätigt.
Für 2025 stellt Symrise weiterhin ein organisches Wachstum von 5 – 7 %, eine EBITDA-Marge von 21 % und einen freien Cashflow von 14 % in Aussicht.
Symrise erwartet demnach ein solides Wachstum und eine leichte Zunahme der Profitabilität.
Dazu passen die Konsensschätzungen, die für das laufende Geschäftsjahr einen Gewinnsprung um 11 % auf 3,82 Euro je Aktie vorhersehen.
Symrise kommt demnach auf ein KGVe von 23,7. Das ist in Anbetracht von zweistelligen Wachstumsraten vertretbar. Im langjährigen Durchschnitt liegt das KGV bei 30.

Aktuell notiert Symrise wieder am unteren Ende der mehrjährigen Handelsspanne. Es wäre möglich, dass es ausgehend von dieser Basis wieder zu einer Rallye kommt. Gelingt ein Anstieg über 95 Euro, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit Kurszielen bei 100 und 105 Euro.
Sollte die Aktie jedoch unter 88 Euro fallen, würde sich das Chartbild weiter eintrüben und es dürfte eine große Zahl an Stopps ausgelöst werden.
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