Am Mittwoch stieg die Aktie der Mercedes-Benz Group ebenso wie die anderen Aktien der deutschen Automobilbranche. Die Käufer argumentierten mit dem neuen US-Steuergesetz … aber da muss man schon recht optimistisch sein, um dieses Argument zu „kaufen“.
Das jetzt durch den Senat gegangene Trump’sche Steuergesetz hat damit voraussichtlich seine endgültige Form erreicht. Damit werden unter anderem Steuerboni für den Kauf von Elektrofahrzeugen, die eigentlich bis 2032 gelten sollten, im September vorzeitig enden.
Daraus leiteten Anleger einen klaren Vorteil für konventionelle Fahrzeuge ab und griffen bei Aktien wie denen der Mercedes-Benz Group zu. Aber ist das wirklich logisch?
Expertenmeinung: So ziemlich alle Automobilkonzerne stellen auch Elektro-Varianten her. Und die Margen sind nicht derart unterschiedlich, dass man mit „Verbrennern“ auf einmal drastisch mehr verdienen würde. Im Gegenteil würden zumindest in den USA bereits produzierte E-Fahrzeuge die Höfe der Händler verstopfen und das erst einmal Druck auf Umsatz, Marge und Gewinn nach sich ziehen. Und zu erwarten, dass dieser Nachteil für E-Fahrzeuge in den USA dazu führen werde, dass insgesamt mehr Autos verkauft werden als zuvor, entbehrt der Logik. Daher besteht eine nicht geringe Wahrscheinlichkeit, dass der Anstieg, den die Mercedes-Aktie und andere Automobiltitel am Mittwoch sahen, eine Eintagsfliege bleibt, sofern nicht zügig weitere Argumente hinzukommen.

Auch aus rein charttechnischer Sicht kann dieser Impuls noch nicht überzeugen. Die Mercedes-Aktie hat sich damit zwar in die wichtige Supportzone um 50/51 Euro zurück gerettet, die in der zweiten Junihälfte zum zweiten Mal nach April unterboten wurde. Aber letzten Endes bewegt sich der Kurs damit trotzdem weiter in einer Dreiecksformation, deren Ausbruchsrichtung offenbleibt. Und die Oberseite wirkt im Chartbild als der klar steinigere Weg:
Würde der Kurs unter das Juni-Verlaufstief bei 47,90 Euro fallen, wäre das Dreieck nach unten verlassen und die nächste Zielmarke gleich das bisherige Jahrestief vom April bei 45,60 Euro. Auf der Oberseite müsste die Mercedes-Benz-Aktie nicht nur über die obere Begrenzung der Formation bei momentan 52 Euro hinaus, sondern auch die 200-Tage-Linie bei 54,85 Euro sowie die Widerstandszone 55,57/56,95 Euro überwinden, um ein mittelfristig bullisches Zeichen zu setzen. Alleine auf Basis dieses eher wackligen Arguments der wegfallenden Steuergutschriften für E-Fahrzeuge in den USA wäre das ein Unterfangen, das gelinde gesagt ambitioniert erscheint.
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