Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: In den letzten Wochen hat die Aktie des deutschen Sportartikelherstellers abermals den Turbo gezündet und konnte ordentlich an Boden gutmachen. Zwischenzeitlich gelang sogar der Sprung über die psychologisch wichtige Marke bei 200 EUR. Hier scheint der Kampf zwischen Bullen und Bären jetzt neu entbrannt zu sein.
Wenn es der adidas-Aktie gelingt, diese Ebene und den Boden bei rund 199 EUR zu halten, könnte sich die aktuell intakte Aufwärtsbewegung fortsetzen. Auch die gleitenden Durchschnitte der Perioden 20 und 50 zeigen weiterhin nach oben und unterstützen den vorhandenen Trend.
Expertenmeinung: Im Februar hatte ich meine Aussichten auf adidas von „neutral“ auf „bullisch“ angehoben. Und wie sich herausstellte, zum richtigen Zeitpunkt. Sollte nun die erwähnte Marke bei 199 EUR gehalten werden, könnten sich neue Kursziele nach oben ergeben. Doch wohin kann die Reise gehen?
Beim Blick auf den längerfristigen Chart offenbart sich ein klassischer Trendkanal, welcher aktuell einen Support bei rund 170 EUR und einen Widerstand bei rund 220 EUR offenbaren würde. Dies könnte mitunter das mögliche Kursziel der Aktie für die erste Jahreshälfte sein. Vorerst bleibe ich hier bei einer bullischen Einstufung.
Aussicht: BULLISCH
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Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Mit dem Bruch der 50-Tage-Linie hat der deutsche Sportartikelhersteller wieder ein kräftiges Lebenszeichen von sich gegeben. Die letzten Wochen liefen alles andere als entspannt und zahlreiche Anleger warfen nach einem Abschlag von fast 20% gegenüber dem Hoch von Ende des vorigen Jahres das Handtuch.
Doch nun dürfte das Schlimmste überstanden sein. Die adidas-Aktie bildete zuletzt ein höheres Tief und konnte im gestrigen Handel eine wichtige Widerstandsebene durchbrechen. Ist das Papier nun bereit für den nächsten Anstieg?
Expertenmeinung: Eine Kerze macht noch keinen neuen Trend. Daher will ich bewusst noch nicht zu viel Euphorie versprühen. Sollte jedoch die gestrige, überaus positive Kerze durch einen weiteren höheren Schlusskurs bestätigt werden, stünden die Chancen auf eine Rückkehr der Bullen recht gut.
Als Erstes dürfte wohl das Ende Dezember aufgerissene Gap attackiert werden und in Folge womöglich die psychologisch wichtige Marke bei 200 EUR. Es bleibt abzuwarten, ob das gestrige Kaufsignal nun bestätigt wird.
Am Mittwochabend legte adidas vorläufige Ergebnisse für 2023 und einen Ausblick für 2024 vor. Die Aktie reagierte am Donnerstagmorgen massiv negativ und lag zeitweise bis zu neun Prozent im Minus … doch dann wurde wie wild zurückgekauft. Was mag dahinterstecken?
In Euro gerechnet, ging der Umsatz des Sportartikelherstellers im Vorjahr um etwa fünf Prozent gegenüber 2022 zurück. Wäre die schon vergangene Woche von PUMA ins Feld geführte massive Abwertung des argentinischen Pesos nicht gewesen, wäre es besser gelaufen. Der Nettogewinn lag mit 268 Millionen nach 669 Millionen Euro im Vorjahr höher als die letzte unternehmenseigene Prognose von -100 Millionen. Das Gros des besseren Ergebnisses basiert aber darauf, dass adidas die verbliebenen Bestände an Yeezy-Produkten im Wert von 300 Millionen Euro doch nicht abgeschrieben hat. Die will man 2024 „kostendeckend“ verkaufen.
Auf Basis dessen avisierte adidas für 2024 einen Betriebsgewinn von 500 Millionen Euro und einen währungsbereinigten Umsatzanstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich. Und man betonte, dass „ungünstige Währungseffekte“ Umsatz und Marge auch 2024 erheblich belasten werden.
Dass man diese Zahlen und den Ausblick äußerst unterschiedlich bewerten kann, zeigte sich am Verlauf der Aktie am Donnerstag. Zuerst ließen die einen adidas fallen wie eine heiße Kartoffel, dann kauften andere den Verlust großenteils wieder auf. Wollte man hier und jetzt herausfinden, ob das Minus oder dessen Reduzierung für die nächsten Tage und Wochen richtungsweisend sind, müsste man die Frage beantworten: Wer lag da gestern richtig?
Expertenmeinung: Der Grund, weshalb die Aktie zunächst in ein Loch fiel, dürfte darin gelegen haben, dass man hier ähnlich wie zuvor bei PUMA ein „wenn dies oder das nicht gewesen wäre, dann wäre alles viel besser gelaufen“ lesen konnte. Der Faktor sich verändernder Währungsrelationen ist nun einmal immer da. Hinzu kommt, dass das Verkaufen der Yeezy-Bestände die Bilanz eben aufhellt. Statt alles abzuschreiben und zu „entsorgen“, entschied man sich 2023 für Verkäufe. Die besserten die Bilanz auf. Und wenn man den Rest der Bestände im Wert von 300 Millionen 2024 noch verkaufen wird, kommen da eben Einnahmen zustande, mit denen die Anleger vor einem Jahr noch nicht gerechnet hatten, die aber letztlich nicht unmittelbar mit dem operativen Kerngeschäft zu tun haben. Denn wenn die Yeezy-Artikel weg sind, sind sie eben weg. Aus dieser Warte heraus wirken die avisierten 500 Millionen Euro Gewinn für 2024 nicht unbedingt üppig. Zum Vergleich: Das Betriebsergebnis lag 2019, vor der Corona-Phase, bei 2,66 Milliarden.
Es ist eher schwierig, das insgesamt bullisch zu sehen. Vor allem, wenn man sich ansieht, wie die Experten, sprich die Analysten, das einstuften. Sehr viele Analysten aktualisierten als Reaktion auf die Vorab-Zahlen und den Ausblick am Donnerstag ihre Kursziele. Die neuen Ziele lagen zwischen 159 und 230 Euro, also querbeet, aber die meisten der neuen Kursziele waren Senkungen. Und gerade erst am Montag hatten die Analysten von Hauck Aufhäuser sogar ein Kursziel von 95 Euro ausgerufen. Der Schnitt der aktuell geltenden Analysten-Kursziele liegt bei 183 Euro und damit nur einen Tick über dem derzeitigen Kurs.
Da den Kurseinbruch zu Handelsbeginn als ideale Gelegenheit zum Einstieg einzustufen, erscheint nicht logisch genug, um damit diese Rückkäufe insgesamt erklären zu können. Gut möglich also, dass da einige mit tieferen Kursen Probleme bekommen würden, z.B. durch Terminmarktgeschäfte. Aber da die Argumente der Bullen auf diesem Kursniveau dünner erscheinen als die der Bären, sollte man auf das gestrige Tagestief achten, das mit 160,20 Euro auf den Cent genau auf dem Level des Tiefs lag, das die Aktie in der Vorwoche als Reaktion auf die Zahlen von PUMA markiert hatte. Auch das ist ein Hinweis, dass mehr Rettungs- als Überzeugungskäufe das Minus der Aktie reduzierten. Sollte adidas diese Marke von 160,20 Euro doch noch unterschreiten, wäre das ein markant bärisches Signal!
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Im Sog der eher enttäuschenden Quartalsergebnisse des deutschen Sportartikelherstellers Puma erwischte es im gestrigen Handel auch die adidas-Aktie. Zwischenzeitlich ging es hier sehr deutlich ins Minus, bis sich der Titel von den absoluten Tiefs wieder erholen konnte.
Das Papier bleibt allerdings vorerst eher auf dem Abstellgleis, denn der Trend zeigt weiterhin nach Süden. Seit Dezember hat sich im Chart eine Serie von tieferen Tiefs gebildet und die Kurse befinden sich nach wie vor sowohl unter der 20- als auch der 50-Tage-Linie. Wer hier auf der Long-Seite einsteigen will, spielt mit dem Feuer.
Expertenmeinung: Aus technischer Sicht gibt es derzeit nicht viel Gründe, welche für einen Einstieg sprechen würden. Lediglich der gestrige doch recht hohe Abstand zur 50-Tage-Linie veranlasste einige Anleger, spekulativ neue Positionen aufzubauen.
Eine technische Gegenbewegung mag zwar möglich sein, doch solange der Trend nach unten zeigt, müssen sich Aktionäre weiterhin auf deutlichen Gegenwind einstellen. Nahezu der gesamte Anstieg der letzten Monate ist dahin, ganz nach dem Motto: Wie gewonnen, so zerronnen. Solange die Aktie das Tief bei rund 155 EUR nicht testet, bleiben meine Aussichten auf adidas vorerst auf der neutralen Ebene.
Nike legte am Donnerstagabend einen enttäuschend schwachen Ausblick auf das laufende Quartal vor. Dass Konkurrent adidas mit in die Knie ging, wundert nicht, aber das Minus hier ist noch nicht so ausgeprägt, dass die Bullen nicht zurückkommen könnten. Tun sie es auch?
Nike fiel am Freitag als Reaktion auf zwar recht gut ausgefallene Ergebnisse im dortigen, zweiten Geschäftsjahresquartal, aber eines unerfreulichen Ausblicks auf das laufende, dritte Quartal um satte 11,83 Prozent. Dagegen macht sich adidas‘ Minus von 5,29 Prozent recht harmlos aus. Und betrachtet man es rein aus der charttechnischen Perspektive, ist das zwar problematisch, aber noch nicht dramatisch:
Die Aktie hat durch dieses Minus den Ausbruch über die Sommer-Hochs im Bereich 187,28 zu 188,60 Euro zurückgenommen, das ist auf kurzfristiger Ebene natürlich negativ. Aber die mittelfristig relevanten, entscheidenden Unterstützungen liegen noch ein gutes Stück unter dem Schlusskurs des Freitags. Das sind zum einen die im Herbst 2022 etablierte, mittelfristige Aufwärtstrendlinie bei aktuell 170 Euro und die knapp darüber, bei momentan 170,90 Euro, verlaufende 200-Tage-Linie. Würden diese beiden Linien fallen, wäre tatsächlich etwas angebrannt.
Aber warum sollten das die Ergebnisse bzw. der Ausblick eines Konkurrenten bewirken können? Immerhin könnte man den schwachen Ausblick von Nike auch so interpretieren, dass man dort Marktanteile an die Konkurrenz verloren hat, so dass adidas und auch PUMA davon sogar profitieren?
Expertenmeinung: So ganz abwegig wäre es in der Tat nicht, Nikes Problem nicht auf adidas zu übertragen, denn das US-Unternehmen sieht im dritten Quartal des dort immer am 31.5. endenden Geschäftsjahres deswegen Druck auf den Umsatz, weil man Lieferketten-Probleme hat, die adidas deswegen ja nicht auch haben muss. Aber das Problem ist auch weniger der Ausblick. Der Punkt ist, dass Nikes Zahlen in eine Zeitspanne hinein reichen, über die man bei adidas noch nichts weiß.
Dadurch, dass das von Nike berichtete Quartal am 30.11. endete, sieht man hier, wie es im Oktober und November gelaufen ist und blickt voraus auf die Monate Dezember bis Februar einschließlich. All das ist in Bezug auf adidas „terra incognita“, weil das vierte Quartal noch läuft und dessen Ergebnis offiziell erst Anfang März ansteht. Und dass Nike in Bezug auf die Monate September, Oktober und November einen US-Umsatzrückgang von vier Prozent und ein Plus in China, wo man viel mehr erwarten musste, von nur vier Prozent gemeldet hat, ist für die Optimisten, die die adidas-Aktie zuvor auf ein Jahreshoch gezogen haben, durchaus ein Warnsignal, denn das kann für die gesamte Branche gelten. Aber:
Dass adidas‘ Zahlen noch lange nicht anstehen, ist für das bullische Lager grundsätzlich erst einmal eine Chance, das Ruder herumzureißen, bevor (eventuelle) negative Fakten auflaufen. Daher wäre es gewagt, hier bereits auf Basis dieses von Nike ausgelösten Minus das Bärenfell überzustreifen. Erst, wenn der Doppel-Support aus Aufwärtstrendlinie und 200-Tage-Linie tatsächlich gefallen wäre, wären die Bullen in Nöten.
Für den Sportartikelhersteller adidas wird 2023 trotz der vor einigen Wochen leicht angehobenen Prognose kein gutes Jahr. Für die Aktie hingegen schon, die hatte im Verlauf der Vorwoche ein neues Jahreshoch markiert. Aber ist die Luft jetzt nicht reichlich dünn?
Umsatz, Marge, Gewinn … alles lag im dritten Quartal 2023 recht deutlich unter den Ergebnissen des Vorjahreszeitraums. Und das, obwohl 2022 bereits ein schwaches Jahr gewesen war, nachdem 2021 noch ein Rekordgewinn eingefahren wurde. Dass adidas im Zuge der am 8.11. vorgelegten Ergebnisse die Gesamtjahresprognose etwas anhob, änderte das Bild eigentlich nicht entscheidend:
Jetzt sieht das Unternehmen ein Minus beim Betriebsergebnis von 100 Millionen nach den bislang angepeilten -450 Millionen, was indes entscheidend dadurch beeinflusst wird, dass die Lagerbestände der Marke Yeezy mehr einbrachten als gedacht. Die Rahmenbedingungen aber bleiben weiter schwierig, konnte man den Ausführungen im Rahmen der Neun-Monats-Zahlen entnehmen. So gesehen stellt sich schon die Frage, ob das neue Hoch zu halten ist.
Expertenmeinung: Anfang Oktober hatte die adidas-Aktie eine vorherige Korrektur beendet, weil Konkurrent Nike da sehr gute Quartalsergebnisse vorgelegt hatte. Man setzte darauf, dass das für die gesamte Branche zu übernehmen wäre. Aber zumindest das Nordamerika-Geschäft war für adidas im dritten Quartal rückläufig. Dass der Abverkauf der übrigen Yeezy-Produkte besser läuft als befürchtet, ist ein Sonderfaktor, der für die Gesamtsituation nicht relevant ist. Und dass jetzt ein neuer Chef im Sessel sitzt, hat zwar im Herbst 2022 den Beginn des laufenden Aufwärtstrends begründet, aber dass „der Neue“ Björn Gulden schwierige Rahmenbedingungen nicht einfach wegzaubern kann, hätte man wissen können.
Dünn ist die Luft also allemal. Und das sehen die Analysten grundsätzlich nicht anders. Es finden sich zwar Kursziele, die bis hinauf auf 220 Euro gehen. Aber der Schnitt der aktuellen Analysten-Kursziele liegt momentan bei 186,50 Euro … und diesen Level hat die Aktie bereits überboten. Hinzu kommt, dass die Aktie durch die Rallye der vergangenen Wochen auf markttechnischer Ebene überkauft ist.
Solange das Momentum der Aufwärtsbewegung hoch bleibt, muss das den Anstieg nicht stoppen. Kurzfristige Trader wissen, dass da der Schwung schwerer wiegt als heiß gelaufene Indikatoren, die sich in solchen Fällen auch mal für Wochen in der überkauften Zone aufhalten können. Aber bei 208 Euro würde eine über den Jahresverlauf entstandene Hausse-Begrenzungslinie und bei 220,80 Euro dann im Form des März-Hochs 2022 die nächste horizontale Widerstandslinie warten. Dass bullische Trader eine dieser beiden Linien … auch mit Blick darauf, dass selbst der optimistischste Analyst die Aktie nicht über 220 Euro sieht … als Kursziel und nicht als Etappe sehen, ist wahrscheinlich genug, um zumindest langsam mal an Gewinnmitnahmen auf der Long-Seite zu denken.
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