Henry Hub Natural Gas Prognose Gaspreis rauscht in den Keller – Minus 70% in wenigen Monaten

News: Aktuelle Analyse des Henry Hub Natural Gas Futures

von |
In diesem Artikel

Henry Hub Natural Gas
ISIN: --
|
Ticker: NG
|
Währung: USD
Chartanalyse
Basis 6 Monate bearish

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Der Henry Hub Natural Gas Futures wird in den USA an der NYMEX gehandelt und gilt als führender Indikator für den Gaspreis, welcher größtenteils an den Ölpreis gebunden ist. Nachdem hier die Kurse kurz nach der Eskalation in der Ukraine 2022 in die Höhe schossen, hat sich die Lage mittlerweile wieder deutlich entspannt.

Kurzfristig hatten sich die Preise mehr als verdreifacht, doch der Bullenmarkt ist längst zu Ende. Allein in den letzten sechs Monaten gab der Rohstoff um über 70% nach – Tendenz weiter fallend. Auch zu Wochenbeginn sind die Kurse erneut unter Druck geraten und der intakte Abwärtstrend setzt sich somit weiter fort. Ein gutes Signal für Konsumenten und die Inflation, auch wenn es noch eine Weile dauern wird, bis die Preise beim Endkunden ankommen.  

Expertenmeinung: Mittlerweile sind die Notierungen bereits deutlich unter jene Marke gefallen, welche wir vor Kriegsbeginn hatten. Der entscheidende Faktor für den nachhaltigen Trendwechsel war der Bruch der Seitwärtsbewegung, welche sich von Oktober bis Dezember bildete.

Während dieser hatten sich die Bullen und Bären noch ein zähes Hin und Her geliefert, welches schlussendlich von den Bären entschieden wurde. Selbst das Tief von Dezember 2021 wurde mittlerweile deutlich nach unten verletzt.

Aussicht: BÄRISCH

Chart Henry Hub Natural Gas Futures vom 30.01.2023 Kurs: 2.713 Kürzel: NG | Online Broker LYNX
Weltweit an den Börsen handeln

Investoren, Anleger und Trader genießen mit einem Depot über LYNX den direkten Zugang zu nationalen und internationalen Börsenplätzen in Deutschland, Europa, den USA und Asien. Handeln Sie an 150 Märkten, in 33 Ländern und 26 Währungen. Jetzt informieren: Alle Märkte

--- ---

--- (---%)
Mkt Cap
Vol
T-Hoch
T-Tief
---
---
---
---

Displaying the --- chart

Heutigen Chart anzeigen

Loading ...
Alle Börsenblick-Artikel

Nachricht schicken an Achim Mautz
  • Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.

Vorherige Analysen des Henry Hub Natural Gas Futures

Die Gasvorräte sind im Vorfeld kräftig aufgestockt worden – und jetzt sehen wir einen bislang sehr milden Winter: Die Sorge vor einer Energieknappheit ist damit vom Tisch, der Gaspreis fällt auf den tiefsten Stand seit Frühjahr 2021. Die Frage ist, ob er da auch bleibt.

Wenn man sich den Verlauf des Gaspreises über zehn, zwanzig Jahre ansieht, so fällt auf, dass ein Muster nicht immer, aber doch oft auftaucht: Im Herbst steigt der Gaspreis, zur Jahreswende fällt er dann bis mindestens ins Frühjahr hinein. Dass es auch diesmal so kommt, darauf setzen diejenigen, die bei Natural Gas massiv Short sind. Und diese Erwartung schürt natürlich auch das Feuer am Aktienmarkt. Denn wenn die Energie nicht knapp wird und im Gegenteil die zuvor exorbitant nach oben geschossenen Kosten sinken, wird das die Unternehmensgewinne höher ziehen. Und was sollte da schon schiefgehen, die Gasproduzenten sind ja nicht organisiert wie die OPEC.

Aber immer, wenn verdächtig viele eine für sie ideale Entwicklung in der Zukunft als „sicher“ ansehen, sollte man vorsichtig werden. Immerhin bedeutet ein auffälliges Ungleichgewicht bei den Erwartungen der Trader das Risiko extremer Gegenbewegungen. Genau das hatten wir ja auch nach dem Hausse-Exzess bis August erlebt. Dass Gas derart schnell und weit fiel, wurde auch dadurch begünstigt, dass die Stop Loss-Absicherungen des zuvor übervollen Bullen-Lagers fielen wie Dominosteine und diese Verkäufe den Abstieg noch intensivierten. Warum sollte das auf der Gegenseite nicht genauso laufen?

Expertenmeinung: Nur, weil die Mehrheit der Trader bei Natural Gas weiter fallende Kurse wünscht und das auch im Sinne nahezu aller ist, ob Aktienmarkt-Anleger oder normale Verbraucher, wird das nicht passieren. Würden die Börsen nach den Wünschen der Mehrheit laufen, gäbe es keine Crashs, nicht einmal normale Abwärtstrends. Und man sollte nicht übersehen, dass eine Klientel sehr wohl an wieder höheren Gaspreisen interessiert ist: die Hersteller.

Momentan trifft der durch den extrem angekurbelten Bedarf des Herbstes hochgefahrene Produktionslevel auf einen unter den Befürchtungen zurückbleibenden Verbrauch, das begünstigt den Abstieg des Kurses. Aber das Angebot passt sich, wenngleich mit Verzögerung, veränderten Gegebenheiten an. Und wenn man auf das saisonale Phänomen verweist, dass Gas oft nach der Jahreswende monatelang gefallen ist, sollte man nicht vergessen: Da sind die Gaspreise dann auch im Herbst stark gestiegen und nicht, wie in diesem Fall, dramatisch gefallen.

So gesehen wäre es gewagt zu sicher zu sein, dass Natural Gas noch lange weiter nachgeben und dann auch noch unten bleiben müsste. Es wäre sicher kein Fehler, die nächstgelegene Widerstandslinie im Bereich 4,07/4,10 US-Dollar im Auge zu behalten. Sollte sie überwunden werden, könnte das schon reichen, um einen Short Squeeze auszulösen, der den Gaspreis in Richtung der oberen Begrenzung des mittelfristigen Abwärtstrendkanals bei 5,80 US-Dollar tragen könnte.

Natural Gas-Aktie: Chart vom 18.01.2023, Kurs 3,32 US-Dollar, Kürzel NG | Online Broker LYNX

Eines der Argumente für die Rallye der europäischen Aktienindizes ist, dass die Gasvorräte gut aufgefüllt sind und der stark gesunkene Gaspreis die Unternehmen entlastet. Doch seit Ende Oktober steigt der Gaspreis schon wieder. Wie weit? Worauf muss man jetzt achten?

Man könnte denken, dass der Preis für Erdgas im Winter aufgrund des höheren Bedarfs automatisch anzieht und der Anstieg seit Oktober daher normal ist. Aber zum einen ist der Gaspreis nicht alleine von der Nachfrage, sondern auch von der Spekulation an den Märkten abhängig. Zum anderen decken sich Energieversorger ja nicht täglich neu ein, sondern ordern Gas über die Futures deutlich vorweg und in entsprechend großen Mengen.

Daher sehen wir öfter, so auch 2020 und 2021, ab Ende Oktober eher eine Abwärtsbewegung des Preises und danach eine Seitwärtsbewegung bis zur Jahreswende. Das scheint diesmal anders zu laufen, denn der Kurs des aktuellen Futures-Frontmonats mit Liefertermin Januar für Henry Hub Gas, der Basis-US-Sorte, zieht seit Ende Oktober recht kräftig an. War die feste Erwartung vieler Trader, dass der Gaspreis die alten Rekorde nicht mehr erreichen werde, voreilig?

Expertenmeinung: Das ist letzten Endes nicht vorhersagbar. Die Energiepreise vorhersehen zu wollen, ist ohnehin äußerst knifflig. Jetzt, da die Politik überall mit hineinspielt, ist es schlichtweg unmöglich. Daher kann man hier nur eines tun: entsprechend der Signale der Charttechnik reagieren. Und da lässt sich für den Moment erst einmal festhalten:

Die Vollendung dieses riesigen Doppel-Topps, das sich aus den beiden im Juni und August ausgebildeten Peaks von Henry Hub ergeben hatte, ist zur Bärenfalle geworden, wie unser Chart auf Wochenbasis zeigt. Der Kurs hat die Nackenlinie bei 6,31 US-Dollar längst wieder deutlich überboten. Das kann als ein kleineres Zwischenhoch enden, wenn der Kurs zeitnah wieder nach unten abdreht. Aber dafür muss der Gaspreis idealerweise an der 200-Tage-Linie bei momentan 8,26 US-Dollar, spätestens aber an der Widerstandslinie bei 8,92 US-Dollar, nach unten drehen. Geht er über letztere Hürde, brennt es, dann wäre ein Anlauf an das bisherige Jahreshoch bei 11,88 US-Dollar denkbar.

Und auch, wenn Henry Hub Gas wieder nach unten dreht: Für eine echte Entwarnung müsste der Kurs durch die übergeordnete Aufwärtstrendlinie bei derzeit 5,20 US-Dollar fallen. Dass der Gaspreis schon deutlich über dieser Linie wieder Fahrt nach oben aufgenommen hat, ist ein Warnsignal dahingehend, dass die Kostenentlastung, die man an den Aktienmärkten gerade feiert, noch keineswegs in trockenen Tüchern ist.

Henry Hub Natural Gas-Aktie: Chart vom 24.11.2022, Kurs 7,58 US-Dollar, Kürzel NG | Online Broker LYNX

Jahrelang spielte Erdgas für die Börsen eine Nebenrolle, seit Frühjahr ist es in aller Munde. Es beeinflusst die Inflationsperspektive ebenso wie den Aktienmarkt. Natural Gas könnte jetzt eine Toppbildung vollenden und damit große Erleichterung auslösen. Wenn sie denn gelingt.

Grundsätzlich wäre ja insgesamt genug Gas für alle da, weltweit. Nur kommt es eben derzeit nicht in ausreichender Menge dorthin, wo es benötigt wird. Und dieser Aspekt wird so schnell nicht vom Tisch sein. Was den Kurs derzeit vor allem beeinflusst, ist die Frage, ob die logistischen Herausforderungen effektiv und nachhaltig gelöst werden können. Solange das offen ist, dürfte Gas grundsätzlich teuer bleiben, weil das Einrichten und Betreiben neuer Versorgungswege eine Menge Geld kostet. Und je dringlicher es wird, Natural Gas, sprich Erdgas, vor allem nach Zentraleuropa zu bekommen, desto höher können sich die Preise schrauben.

Da man momentan viel Zuversicht verspürt und die Versorgung derzeit ausreicht, ist der Kurs von Natural Gas in US-Dollar nach einem im August vollzogenen, kurzen Fehlausbruch über das Juni-Hoch wieder auf dem Rückzug. Ein Teil dieses Kursabstiegs wurde zwar aus Sicht der Eurozone durch den zugleich teurer werdenden US-Dollar, in dem alle Rohstoffe zu bezahlen sind, aufgefressen, aber immerhin, es gibt eine abwärts weisende Tendenz. Die Frage ist nur, ob das nachhaltig sein wird.

Expertenmeinung: Man könnte versucht sein zu glauben, dass das eigentlich nur von der Entwicklung der Witterung auf der einen und dem Tempo, mit dem es gelingt, Alterativen für das russische Erdgas beizuschaffen auf der anderen Seite abhängen würde. Doch diese Faktoren sind immer nur dann entscheidend und können jedwede Tendenz ebenso intensivieren wie auf den Kopf stellen, wenn dahingehend neue Entwicklungen bekannt werden. Den Rest der Zeit bewegt sich der Kurs von Natural Gas im Rahmen dessen, was kurzfristige Trader an diesem Markt tun, ebenso wie andere Rohstoffe auch.

Daher ist das Chartbild gerade jetzt einerseits hoch spannend, weil die Trader hier eine Entscheidung treffen müssen und werden. Andererseits muss man immer im Hinterkopf haben, dass positive oder negative Nachrichten aus dem politischen, meteorologischen und logistischen Umfeld jederzeit imstande wären, auch ein klares charttechnisches Signal auszuhebeln. Aber gesetzt den Fall, das würde in den kommenden Wochen nicht passieren, hätten wir jetzt die Chance, ein großes Doppeltopp zu vollenden, dessen rechnerisches Kursziel sogar noch unter das Tief vom Dezember 2021 knapp über 3,50 US-Dollar reichen würde. Aber um diese Formation zu vollenden, müsste Natural Gas da nach unten durch, wo sich der Kurs momentan stabilisiert:

Es geht um die breite Supportzone zwischen 5,49 und 6,45 US-Dollar (bezogen auf den hier gezeigten, aktuell entscheidenden November-Termin im Future), die vor allem durch die mittelfristige Aufwärtstrendlinie und das Ende Juni/Anfang Juli entstandene Zwischentief der beiden großen Topps definiert wird. Nachdem der Gaspreis im Sommer eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation vollendet hatte, war er dynamisch in Richtung dieser Zone abgerutscht.

Die Verkäufe stoppten aber erst einmal auf Höhe des mittelfristigen Aufwärtstrends. Sollten sich die Bullen kurzfristig durchsetzen und entsprechend problematische Nachrichten hinzukommen, wäre es daher durchaus denkbar, dass es zu einer dritten Rallye nach denen im Frühjahr und Sommer kommt. Erst, wenn diese Zone mit Schlusskursen klar unter 5,49 US-Dollar unterboten wurde und damit zudem erkennbar wird, dass die Hausse-Spekulanten vom Erdgas ablassen, könnte man hier die so dringend benötigte Entwarnung geben.

Natural Gas Aktie: Chart vom 04.10.2022, Kurs 6,83 US-Dollar, Kürzel NG | Online Broker LYNX

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: In den letzten Monaten kannten die Energiepreise nur eine Richtung und diese zeigte steil nach oben. Sowohl der Öl- als auch der Gaspreis liefen auf Dauerschleife und bildeten ein neues Hoch nach dem anderen. Der Aufwärtstrend setzte sich im letzten halben Jahr ungebremst fort.

Doch seit voriger Woche hat sich dies geändert. Das letzte Pivot-Tief der Sorte Natural Gas wurde nach unten gebrochen und somit geht der Trend erstmals wieder von einer bullischen in eine neutrale Phase über. Die Bullen haben somit das Zepter aus der Hand gegeben und dies könnte nun endlich auch für etwas Entspannung beim Thema Inflation sorgen.

Expertenmeinung: Natürlich kann es sich hier auch nur um eine größere Korrektur handeln, welche bald wieder ihren Weg nach oben sucht. Doch vorerst gehen die Preise einmal Richtung Süden und testen eventuell zeitnah das Pivot-Tief von Ende April. Sollte dieses nicht gehalten werden, wäre wohl das Hoch von Februar im Spiel, welches sich bei 5.713 USD bildete.

Mittlerweile zeigen die wichtigen gleitenden Durchschnitte der Perioden 20 und 50 nach unten und verdeutlichen den momentan herrschenden Verkaufsdruck. Es könnte durchaus sein, dass sich Anleger nun weniger auf den Ukraine Konflikt konzentrieren als auf die Tatsache, dass sich die Weltwirtschaft deutlich abkühlen dürfte. Somit wird wohl auch weniger Öl und Gas gebraucht und dies könnte sich auch nachhaltig auf die Preise auswirken. Vorerst entspannt sich hier die Lage, was für viele Unternehmen wohl eine Erleichterung mit sich bringen dürfte.

Aussicht: NEUTRAL

Chart vom 17.06.2022 Kurs: 6.944 Kürzel: Natural Gas | Online Broker LYNX