Die Aktie des Biokraftstoff-Herstellers VERBIO war seit ihrem Hoch aus dem Jahr 2022 bereits dramatisch gefallen. Das mochte auf so manchen Anleger wie ein Schnäppchen gewirkt haben, aber gestern zeigte sich, dass, was billig scheint, leicht noch viel billiger werden kann.
Dieser alte Börsenspruch heißt übersetzt nichts anderes wie: Handle nicht gegen den Trend bzw. greife nie in ein fallendes Messer. Dass VERBIO ein solches ist, bewies sich gestern, als die Aktie als Reaktion auf die Anpassung der Gewinnprognose für das seit 1. Juli laufende Geschäftsjahr 2024/2025 um dramatische 23,95 Prozent einbrach.
Auslöser dafür, dass man die sowieso schon so gebeutelte Aktie erneut wie eine heiße Kartoffel fallen ließ, war die Senkung der Prognose für den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von bislang 120 – 160 Millionen Euro auf einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag. Begründet wurde diese Prognose-Senkung zum einen durch technische Probleme in der Anlage in den USA und zum anderen durch verstärkten Preisdruck bei den Treibhausgas-Quoten.
Dabei kommen diese Schwierigkeiten zu bereits bestehenden hinzu. Denn obwohl VERBIO im vergangenen Geschäftsjahr eine Rekordproduktion gelang, sank der Umsatz spürbar und der Gewinn deutlich, weil vor allem aus China Biokraftstoffe zu Dumpingpreisen kommen. Die zwar, so VERBIO, oft nicht die Voraussetzungen für Biokraftstoffe erfüllen, dies aber seitens der Politik bislang nicht effektiv eingedämmt wird. Das Ergebnis:
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur VERBIO Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Ein Crash. Nicht der erste, seit die Bullen hier im Herbst 2022 die Flinte ins Korn warfen. Und, vielleicht, auch nicht der letzte. Sicher, die Kursziele der Analysten liegen deutlich höher. Aber bislang konnte man auf diese unerwartete Prognosesenkung auch nicht reagieren. Und eine derart trübe Perspektive wiegt umso schwerer, als das auf Basis der bisherigen Erwartung eines gegenüber 2023/2024 erholten Gewinns pro Aktie relativ günstige Kurs-/Gewinn-Verhältnis jetzt auch noch eher teuer ist. Zumal man jetzt nicht einmal mehr überzeugt sein könnte, dass es 2025/2026 besser wird.
Hinzu kommt, dass dieser Selloff aus charttechnischer Sicht für das bärische Lager perfekt war. Sie sehen in unserem Chart auf Wochenbasis, dass der Kurs gerade dabei war, eine Bodenbildung zu vollziehen und die wichtige, bis ins Jahr 2020 zurückgehende Widerstandszone um 13,38/13,88 Euro anzugehen. Dort entstand in der vergangenen Woche aber ein Doji, jetzt sehen wir eine lange, rote Wochenkerze mit einem neuen Viereinhalb-Jahres-Tief. Damit bleibt VERBIO ein fallendes Messer. Hier einzusteigen ist auch auf diesem Kursniveau nur etwas für Trader ohne Nerven.
Quellenangaben: Senkung der Ergebnisprognose für 2024/2025, 15.01.2025: https://www.verbio.de/investor-relations/aktuelles-publikationen/detail/verbio-reduziert-ebitda-prognose-fuer-202425-erwartung-fuer-nettofinanzverschuldung-von-max-eur-190-mio-unveraendert
Mit einem Margin Konto können Sie zum Beispiel mit Hebel handeln und Ihre Trading-Strategien durch Leerverkäufe oder den Einsatz von Optionen und Futures diversifizieren.
Entdecken Sie jetzt die umfangreichen Handelsmöglichkeiten, die Ihnen dieser Kontotyp bietet: Margin Konto
--- ---
--- (---%)Displaying the --- chart
Heutigen Chart anzeigen