Siemens Aktie Prognose Siemens: Abgaben nach den Zahlen … und trotzdem ein positives Signal

News: Aktuelle Analyse der Siemens Aktie

von | |
In diesem Artikel

Siemens
ISIN: DE0007236101
|
Ticker: SIE --- %

--,--
EUR
---% (1D)
1 W ---%
1 M ---%
1 J ---%
Gültigkeit der Analyse
1 Woche
Erwartung:
Neutral
Zur Siemens Aktie

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Das war eine Bilanz, die „passte“: Siemens verzeichnete im ersten Kalenderquartal 2025 ein über der durchschnittlichen Prognose liegendes Wachstum. Was nicht passte, war die Aktie, denn die kam trotzdem unter Druck. Doch ein Aspekt hält den Bullen weiter die Tür auf.

Das zweite Quartal des bei Siemens immer am 1. Oktober beginnenden Geschäftsjahres war fraglos ein unerwartet gutes. Der Umsatz legte um 6 Prozent auf 19,8 Milliarden Euro zu (Analystenprognose 19,2 Mrd.). Die Gewinnmarge stieg unerwartet stark um 2,9 auf 16,9 Prozent. Und der Nettogewinn kletterte um 11 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro. All das war besser als im Vorfeld geschätzt, aber das galt nicht nur für den Blick zurück.

Der Auftragseingang stieg um 9 Prozent auf 21,6 Milliarden Euro, die Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Auftragsplus von 2 Prozent gerechnet. Die „Book-to-Bill-Ratio“, d. h. das Verhältnis von Auftragseingang zum Umsatz, liegt dadurch mit 1,1 solide vorne und sichert vorerst weiteres Wachstum.

Angesichts derart positiver Ergebnisse mag es überraschen, dass die Aktie die Rallye mit dem Ziel der Rückkehr bzw. des Überbietens des bisherigen Verlaufrekords vom 6. März bei 244,85 Euro nicht fortsetzte, sondern nachgab. Aber so ganz jeder Logik entbehrt das nicht.

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Siemens Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Zwar kann man eher nicht vermuten, dass die Erwartungen der Trader so weit über den Schätzungen der Experten lagen, dass selbst diese Zahlen schlechter waren als das, womit man im bullischen Lager gerechnet hatte. Aber die Frage stellt sich, ob diese Ergebnisse gut genug waren, um auf Sicht der nächsten Monate höhere Kurse bzw. neue Rekordhochs zu unterfüttern. Und da kommt die Gesamt-Geschäftsjahresprognose des Konzerns ins Spiel.

Denn Siemens behielt den bisherigen Ausblick trotz dieser sehr überzeugenden Ergebnisse bei. Dieser avisiert einen Umsatzzuwachs im am 30.9. endenden Geschäftsjahr zwischen 3 und 7 Prozent und einen Gewinn pro Aktie auf „like-to-like-Basis“, d. h. ohne Berücksichtigung der Erlöse aus dem Verkauf von Innomotics, zwischen 10,40 und 11,00 Euro. Da eben dieser Gewinn pro Aktie im Geschäftsjahr 2023/2024 bei 10,38 Euro lag, bleibt es bei einer eher vorsichtigen Prognose. Zumal Siemens im Quartalsbericht betonte, dass man diesen Ausblick „trotz gestiegener Unsicherheit im wirtschaftlichen Umfeld“ beibehält. Und das, obwohl der im berichteten Quartal eingefahrene Gewinn pro Aktie mit 3,00 Euro eigentlich den Anschein erweckt, dass da jetzt locker mehr erreichbar sein müsste.

Das klingt nicht so, als wäre Siemens sich sicher, dass das zweite Geschäftsjahreshalbjahr so rund laufen wird wie das erste. Und das trifft auf eine Bewertung, die auf derzeitigem Kursniveau mit einem KGV von 19,8 eher hoch ist (wobei da schon das obere Ende der Gewinnprognose gerechnet wird), denn die Aktie stieg eben noch schneller als der Unternehmensgewinn. Dass da nach dieser Rallye der vergangenen Wochen zumindest eher kurzfristig ausgerichtete Trader die Gelegenheit nutzen, Kasse zu machen, wundert also eher nicht, aber:

Der Chart zeigt, dass die Siemens-Aktie einen Gutteil der Abschläge des gestrigen Handelstages wettmachen konnte, nachdem am Tagestief die zum Wochenstart als Reaktion auf die Senkung der gegenseitigen Zölle USA/China entstandene Kurslücke geschlossen wurde.

Siemens Aktie: Chart vom 15.05.2025, Kurs 221,85 Euro, Kürzel: SIE | Online Broker LYNX
Siemens Aktie: Chart vom 15.05.2025, Kurs 221,85 Euro, Kürzel: SIE | Quelle: TWS

Dieser „Gap Close“ und der Umstand, dass die Aktie über dem Eröffnungskurs aus dem Handel ging, wiegen schwerer als das am Ende verbliebene, eher kleine Minus. Sollte Siemens doch noch unter das gestrige Tagestief bei 214,20 Euro rutschen und auch darunter schließen, wäre diese Tür, die sich die Bullen gestern selbst offenhielten, zwar doch erst einmal wieder zu. Aber das Wochen-Verlaufshoch bei 226,95 Euro bleibt damit in Reichweite. Und gelingt es, darüber zu schließen, wäre das „Projekt Rekordhoch“ umgehend wieder brandaktuell.

Quellen:
Ergebnis des 2. Geschäftsjahresquartals 2024/2025, 15.05.2025: https://assets.new.siemens.com/siemens/assets/api/uuid:c9827e8f-8a1a-4101-9f64-0dc8130661e6/2025-q2-press-release-de.pdf

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Top Flop Aktien – Übersicht der Gewinner und Verlierer

Welche Aktien in den wichtigen Indizes sind in letzter Zeit am meisten gestiegen oder gefallen? Was sind die Top-Aktien 2025? Welche Aktien haben die beste Performance über die letzten 5 Jahre und welche Aktien sind stark gefallen? Hier finden Sie es heraus: DAX Top FlopMDAX Top FlopEuro Stoxx Top FlopDow Jones Top FlopNasdaq 100 Top Flop

Wie hilfreich fanden Sie den Artikel?(erforderlich)
Wenig hilfreichSehr hilfreich
Ab jetzt täglich die neuesten Börsenblick-Analysen per E-Mail erhalten
  • Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.

--- ---

--- (---%)
Mkt Cap
Vol
T-Hoch
T-Tief
---
---
---
---

Displaying the --- chart

Heutigen Chart anzeigen

Chartanalysen
---
---
---
News
---
---
---
Chartanalysen
---
---
---
News
---
---
---
Chartanalysen
---
---
---
News
---
---
---
Chartanalysen
---
---
---
News
---
---
---
Chartanalysen
---
---
---
News
---
---
---
Loading ...
Alle Börsenblick-Artikel

Nachricht schicken an Ronald Gehrt
  • Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Vorherige Analysen der Siemens Aktie

Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Neutral
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Der deutsche Mischkonzern lieferte im letzten Halbjahr an der Börse ein solides technisches Gesamtbild. Die Kurse der Siemens-Aktie kletterten von einem Hoch zum nächsten, und gleichzeitig zeigte sich eine stabile Folge von höheren Tiefs. Diese Abfolge von höheren Tiefs wurde erstmals am 31. März unterbrochen.

Zwar konnten die Bullen die Ebene noch zwei weitere Tage lang verteidigen, doch spätestens mit dem klaren Bruch des Bodens bei 213,10 EUR wäre es ratsam gewesen, etwaige Gewinne zu realisieren. Dies dachten sich wohl auch zahlreiche Anleger, die sich mittlerweile von der Aktie trennten. Mittlerweile wurde der gesamte Anstieg des letzten Halbjahres zunichtegemacht.

Expertenmeinung: Wieder einmal zeigt sich, wie entscheidend es ist, seine Positionen durch Stopps abzusichern. Es gibt keine absolut sicheren Aktien, und in Crash-Situationen kann nahezu alles passieren. Problematisch wird es, wenn man keine Absicherung hat und in Folge von Panik erst auf Tiefpunkten reagiert – und damit möglicherweise zum ungünstigsten Zeitpunkt verkauft.

Bei Siemens könnte es einige Wochen dauern, bis sich ein stabiler Boden ausbildet. Aktuell befinden sich die Kurse unterhalb der 200-Tage-Linie. Erst wenn zumindest diese zurückerobert wird, dürfte sich die Lage etwas entspannen.

Aussicht: BÄRISCH

Siemens Aktie: Chart vom 07.04.2025, Kurs: 181,56 EUR Kürzel: SIE | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Siemens Aktie: Chart vom 07.04.2025, Kurs: 181,56 EUR Kürzel: SIE | Quelle: TWS
About the author

Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.

Analysis methodology

Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Die gestern vorgelegten Zahlen des DAX-Schwergewichts Siemens waren mit entscheidend dafür, dass der DAX auf neuen Verlaufsrekorden startete. Die Aktie eröffnete mit einem großen Gap Up … aber waren die Zahlen so gut, dass das neue Rekordniveau auch nachhaltig ist?

Ein erster Blick auf Ergebnis und Ausblick, ein zweiter auf den Siemens-Chart und als Reaktion ein Stirnrunzeln, zumindest bei mir. Richtig ist, dass der Konzern die durchschnittliche Prognose bei Umsatz, operativem Gewinn und Auftragseingang übertroffen hat. Richtig ist aber auch, dass der Umsatz nur leicht über und Auftragseingang und Gewinn unter dem Vorjahreszeitraum lagen.

Der Umsatz legte im ersten Quartal des am 1.10. begonnenen Geschäftsjahres 2024/2025 gegenüber dem Vorjahresquartal um drei Prozent auf 18,35 Milliarden Euro zu. Was daran gut war: Andere Unternehmen sehen sich mit Druck auf die Umsätze konfrontiert, Siemens wächst  und kam über der durchschnittlichen Prognose der Analysten von 18,0 Milliarden Euro herein.

Der Auftragseingang belief sich auf 20,1 Milliarden Euro. Acht Prozent unter dem Vorjahreslevel, aber immerhin über der Konsens-Prognose der Analysten, die bei 19,2 Milliarden gelegen hatte. Und über dem Umsatz, was heißt: Es kam mehr an Aufträgen herein, als abgearbeitet wurde.

Das operative Ergebnis kam auf 2,5 Milliarden Euro. Klar unter den 2,7 Milliarden des Herbstquartals 2023, aber auch hier mehr als die prognostizierten 2,4 Milliarden.

Was das Gesamtjahr angeht, wurde der bereits bestehende Ausblick bestätigt, weiterhin sieht Siemens den Gewinn pro Aktie auf vergleichbarer Basis zwischen 10,40 und 11,00 Euro.

Im Gesamtbild ließe sich festhalten: Das Wachstum tritt eher auf der Stelle, das Gesamtbild präsentiert sich aber etwas besser, als die Analysten das im Vorfeld geschätzt hatten. Aber ist ein solches Ergebnis einen immensen Kurssprung von 7,26 Prozent auf neue Rekorde wert?

Expertenmeinung: Auf dem jetzt erreichten Kursniveau käme die Siemens-Aktie auf ein Kurs-/Gewinn-Verhältnis von 20,6, wenn man das obere Ende der vom Konzern selbst avisierten Gewinnspanne annehmen will. Im Schnitt der letzten zehn Jahre lag die Bewertungsspanne der Aktie bis auf kurze Ausreißer zwischen 14 und 23. Etwas Luft bis zu einem „zu teuer“ wäre also schon noch da.

Siemens Aktie: Chart vom 13.02.2025, Kurs 227,45 Euro, Kürzel: SIE | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Siemens Aktie: Chart vom 13.02.2025, Kurs 227,45 Euro, Kürzel: SIE | Quelle: TWS

Aber so groß waren die positiven Überraschungen ja nun nicht. Und das durchschnittliche Kursziel der Analysten lag vor den Zahlen bei 217 Euro und war damit bereits erreicht worden. Dass am Donnerstag neue Kursziele von 230, 245 und sogar 260 Euro ausgerufen wurden, erhöht diesen Schnitt zwar. Aber ob man da noch hinterherlaufen müsste, nachdem die Aktie zu Jahresbeginn noch um 186 Euro notierte? Besser wäre es wohl, dieses Chartbild nüchtern als „Overshooting“ einzuordnen und entsprechend zu reagieren. Was als Option hieße:

Wer die Aktie hat, könnte „da oben“ ein paar Gewinne mitnehmen und den Stoppkurs für die Restposition knapp unter die jetzt in einen Support verwandelte, obere Begrenzung des August-Aufwärtstrendkanals (aktuell um 213 Euro) nachziehen. Wer sie nicht hat und mit dem Einstieg liebäugelt, könnte besser bedient sein abzuwarten, ob ein Rücksetzer auf die obere Linie des Trendkanals erfolgt und ob Siemens dort wirklich klar wieder aufwärts dreht, statt in den Kanal hinein zu fallen. Denn angesichts der Relation Kursreaktion/Zahlen und der schon eher teuren Bewertung wäre Letzteres zumindest nicht auszuschließen.

Quellenangaben: Ergebnis 1. Geschäftsjahresquartal 2024/2025, 13.02.2025: https://assets.new.siemens.com/siemens/assets/api/uuid:30258359-55ee-4718-86bd-e7fa8a206294/2025-q1-press-release-de.pdf

About the author

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysis methodology

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Long / Buy
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Das deutsche Technologieunternehmen zeigte sich im letzten Halbjahr an der Börse robust. Die Bullen haben hier im September des vorigen Jahres in eindrucksvoller Manier das Zepter übernommen.

Seither sehen wir eine recht konstante Folge von höheren Hochs und höheren Tiefs. Lediglich der kurze Ausrutscher im November passt nicht ganz in das sonst eher lineare Chartbild der Siemens-Aktie. Dennoch konnten auch in dieser Phase wichtige Unterstützungen gehalten werden. Alle ehemaligen Zwischenhochs, welche gebrochen wurden, lieferten dem Papier in Folge einen guten Rückhalt.  

Expertenmeinung: Der Trend befindet sich an der Börse aktuell in einer bullischen Phase. Im Januar konnte das Hoch bei 196.70 EUR gebrochen werden und wurde zur Unterstützung. Die Ebene wurde bereits vorige Woche erfolgreich getestet und wieder haben es die Bullen geschafft, einen wichtigen Support zu halten.

Vorerst scheint klar, dass dieser Boden gehalten werden muss, um die Aufwärtsbewegung beibehalten zu können. Erst darunter ist mit einer möglichen schärferen Korrektur zu rechnen. Vorläufig gebe ich Siemens bullische Bewertung mit auf den Weg.

Aussicht: BULLISCH

Siemens Aktie: Chart vom 03.02.2025, Kurs: 202.20 EUR Kürzel: SIE | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Siemens Aktie: Chart vom 03.02.2025, Kurs: 202.20 EUR Kürzel: SIE | Quelle: TWS
About the author

Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.

Analysis methodology

Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Als Reaktion auf die Zahlen des Geschäftsjahres 2023/2024 erreichte die Siemens-Aktie am Donnerstag einen neuen Verlaufsrekord. Ein neues Schlusskurs-Hoch sprang dabei aber nicht heraus, denn von zeitweise +8,97 Prozent war am Ende fast die Hälfte dahin. Ein Warnsignal?

Der bisher höchste Schlusskurs der Siemens-Aktie wurde am 10. Mai bei 188,40 Euro erreicht. Dass es gestern 20 Cent weniger waren, wirkt unproblematisch. Immerhin lag das Plus bei 4,91 Prozent, warum also sollten heute oder kommende Woche keine Anschlusskäufe kommen, die die Sache dann in trockene Tücher bringen? Im Normalfall ließe sich so denken. In diesem speziellen Fall ist die Sache mit den Anschlusskäufen aber so sicher nicht.

Denn das, was Siemens zum am 30.9. beendeten Geschäftsjahr 2023/2024 vorweisen konnte, war zwar gut. Aber es war nichts, das die Aktie in neue Sphären katapultieren müsste:

Der Umsatz stieg auf vergleichbarer Basis zum vorherigen Geschäftsjahr um drei, der Auftragseingang um vier Prozent. Daraus ergab sich ein Gewinn pro Aktie, bereinigt um Sondereffekte, von 10,54 Euro. Damit lag der Konzern in der eigenen Prognose-Spanne von 10,40 bis 11,00 Euro. Die Analysten hatten im Vorfeld im Schnitt 10,51 Euro erwartet. Das war gut. Aber es war nicht umwerfend, zumal:

Für das am 1.10. begonnene Geschäftsjahr erwartet Siemens einen Gewinn pro Aktie in vergleichbarer Höhe, zwischen 10,40 und 11,00 Euro. Der Durchschnitt der Analysten-Prognosen für 2024/2025 liegt aber momentan leicht über 11,00 Euro. Da ließe sich zwar einfach behaupten, dass Siemens bewusst tief stapelt. Aber die Bewertung der Aktie über das Kurs/Gewinn-Verhältnis läge auch bei einem auf 11,00 Euro steigenden Gewinn pro Aktie auf dem aktuellen Kurslevel bei 16. Das ist nicht zu teuer, aber es ist eine im Vergleich zu den vergangenen Jahren normale Bewertung. Warum also sollte man bei Erreichen eines neuen Verlaufshochs noch einsteigen oder zukaufen oder, anders gefragt:

Expertenmeinung: Warum sollte man die Gelegenheit eines neuen Verlaufsrekords nicht nutzen, um Gewinne einzufahren? Dass Siemens die Dividende auf 5,20 Euro pro Anteil nach oben nahm und damit mehr für das abgelaufene Geschäftsjahr ausschütten wird als erwartet, ist zwar eine positive Überraschung. Aber lohnt es, wegen 25 Cent mehr als gedacht eine Aktie zu halten, die gestern mit 195,50 Euro einen neuen Verlaufsrekord erzielte und dadurch nahe an das obere Ende des August-Aufwärtstrendkanals lief? Alleine ein Rücksetzer an die untere Begrenzung dieses Kanals würde den Kurs in den Bereich um 175 Euro zurückführen … wegen 25 Cent mehr bei der Dividende als avisiert muss man das ja nicht mitmachen. Und so dachten offenbar nicht wenige, wie der Chart zeigt.

Siemens Aktie: Chart vom 14.11.2024, Kurs 188,20 Euro, Kürzel: SIE | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Siemens Aktie: Chart vom 14.11.2024, Kurs 188,20 Euro, Kürzel: SIE | Quelle: TWS

Denn wir sehen, dass die Aktie weit unter ihr Tageshoch zurückfiel und dadurch sogar in der am Morgen als klar bezwungen wirkenden Widerstandszone 184,84 zu 188,88 Euro schloss.

Natürlich könnte es heute umgehend zu Anschlusskäufen kommen, die das Risiko eines Fehlausbruchs vom Tisch nehmen. Aber wenn Anleger eine Tageskerze wie diese sehen, kommen womöglich selbst die ins Grübeln, die ansonsten nicht an Gewinnmitnahmen denken würden. Und der Blick auf diese gute, aber nicht für eine grandiose Überraschung nebst Neubewertung taugliche Bilanz könnte dazu führen, dass die Käufer, die das Bullen-Lager jetzt bräuchte, wegbleiben. Fragt man sich also, ob diese gestrige Tageskerze bei Siemens ein Warnsignal sein könnte, lautet die Antwort: Ja, das könnte sie.

Quellenangaben: Ergebnis Geschäftsjahr 2023/2024, 14.11.2024: https://assets.new.siemens.com/siemens/assets/api/uuid:8c2cb6a3-254b-447e-bdb5-6ab1cef14822/2024-q4-press-release-de.pdf

About the author

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysis methodology

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Die Ergebnisse des 3. Geschäftsjahresquartals fielen gut und über den Prognosen aus. Doch die Siemens-Aktie kam als Reaktion darauf am Donnerstag nicht wirklich überzeugend voran. Das könnte das weitere Aufwärtspotenzial begrenzen, wenn die Bullen nicht sofort nachlegen.

Natürlich ist ein von 23,5 Milliarden im dritten Geschäftsjahresquartal (zweites Kalenderquartal) 2022/2023 auf jetzt 19,8 Milliarden gesunkener Auftragseingang nicht gut. Aber erstens sind sinkende Auftragseingänge mittlerweile bei fast allen Branchen das „neue normal“. Zweitens hatten die Analysten im Schnitt mit 19,2 Milliarden noch weniger erwartet.

Zudem liegt der Auftragseingang damit immer noch über dem Umsatz. Und der kam mit 18,9 Milliarden zwar wie erwartet herein, aber da war es zum Vorjahr (18,15 Milliarden) ein Plus. Was für den Gewinn erst recht galt. Operativ ging es um elf Prozent auf 3,0 Milliarden Euro nach oben, nach Steuern sogar um etwa 50 Prozent von 1,4 auf 2,1 Milliarden, die Experten hatten im Vorfeld 1,95 Milliarden geschätzt. Kein Haar in der Suppe?

Doch, aber kein allzu großes. Siemens sieht den Umsatzanstieg für das am 30.9. endende Gesamt-Geschäftsjahr jetzt nur noch am unteren Ende der bisherigen Prognosespanne von +4 bis +8 Prozent. Dieses „Haar“ ist aber auch deswegen klein, weil der Konzern an der Prognose für den Gewinn pro Aktie festhielt: Zwischen 10,40 und 11,00 Euro sollen da drin sein. Was auf dem aktuellen Kurslevel eine Bewertung über das Kurs/Gewinn-Verhältnis von 14,5 bis 15,3 bedeuten würde, für Siemens im historischen Vergleich im Rahmen des Normalen. Die Aktie indes reagierte überraschend schwach:

Expertenmeinung: Ein Plus von 2,09 Prozent war für diese insgesamt ja guten Ergebnisse ziemlich dünn, wenn man bedenkt, dass a) die Aktie zuvor korrigiert hatte und b) recht viele andere große Unternehmen mit ihren Zahlen weit weniger überzeugen konnten. Und dieses nur kleine Plus könnte für das bullische Lager zum Problem werden.

Denn dadurch ist weder wieder ordentliches Aufwärts-Momentum entstanden, das rein technisch orientierte Trader und Handelssysteme in Marsch setzten müsste noch dürften weniger versierte Marktteilnehmer, die die „Qualität“ einer Bilanz nur an der Reaktion im Kurs beurteilen, auf diesen Zug aufspringen. Und man darf sich ja auch zu Recht fragen: Wenn diese guten Zahlen die Aktie nicht in Schwung bringen, was dann?

Siemens Aktie: Chart vom 08.08.2024, Kurs 159,20 Euro, Kürzel: SIE | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Siemens Aktie: Chart vom 08.08.2024, Kurs 159,20 Euro, Kürzel: SIE | Quelle: TWS

Daher müsste die Siemens-Aktie jetzt umgehend und überzeugend zulegen, um das bullische Lager in die Vorderhand zu bringen. Was indes womöglich gar nicht so leicht wird. Denn der Kurs hatte seine Korrektur zu Wochenbeginn im charttechnischen Niemandsland gestoppt, d.h. nicht auf einer markanten Supportlinie gedreht. Dafür liegen die potenziellen Charthürden dicht an dicht. Entscheidend dafür, diese Aktie wieder in das bullische Terrain zu bringen, ist die Widerstandszone 165,68 zu 171,06 Euro, die zugleich noch die 20-Tage- und die 200-Tage-Linie einschließt. Bevor Siemens da nicht drüber ist, kann sie jederzeit abdrehen und den nächsten Korrekturimpuls starten.

Quellenangaben: Ergebnis 3. Geschäftsjahresquartal 2023/2024, 08.08.2024: https://assets.new.siemens.com/siemens/assets/api/uuid:25805227-abe5-47b0-9e1a-29b3a6f169ce/2024-q3-earnings-release-de.pdf

About the author

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysis methodology

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.