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Die Aktie drehte genau da, wo sie drehen musste, um ein Debakel vorerst abzuwenden. Aber wird das mehr als nur eine Gegenbewegung vor dem nächsten Abwärtsimpuls? Das hängt sehr davon ab, ob die Porsche-Aktie den jetzt angegangenen Widerstand schnell bezwingt.
Eigentlich hatte die Ende Oktober vorgelegte Bilanz der ersten neun Monate ja im Rahmen der Erwartungen gelegen. Die Marge war ein wenig gedrückt, aber 18,3 Prozent nach 18,9 Prozent im Vorjahreszeitraum, davon können andere Autobauer nur träumen. Dennoch fiel die zuvor schon monatelang gedrückte Porsche AG-Aktie danach noch etwas weiter, bevor sie zur Monatswende einen Mini-Boden ausbildete. Seither gab es zwar nur drei starke Handelstage und ansonsten ein wenig Hin- und Her-Geschiebe. Aber das reichte, um sich von der Zone zu lösen, in der dieser kleine Boden ausgebildet wurde:
Vom Bereich des bisherigen, am zweiten Handelstag der Ende September 2022 an die Börse gegangenen Aktie ausgebildeten Rekordtiefs bei 81,00 Euro und dem damaligen Ausgabepreis der Aktie von 82,50 Euro. Eine auch psychologisch wichtige Supportzone, immerhin hätten neue Tiefs wohl alle die erst einmal in Deckung gezwungen, die ansonsten vorhatten, in dieser Zone zuzugreifen. Wir sehen im Chart: So gelang es, die Anleger kauften auf einem Level, den man grundsätzlich als ideal ansehen kann. Sofern diese Zone nicht doch noch fällt. Aber besteht dieses Risiko denn überhaupt?
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Expertenmeinung: Dieses Risiko besteht deswegen, weil offen ist, ob die Automobilindustrie im Allgemeinen und Porsche im Besonderen 2024 ff. Absatz- und Margenprobleme bekommt oder nicht. Die Preise liegen deutlich höher als vor der Inflationsphase, viele Autofahrer haben aber nicht mehr, sondern weniger Geld, mit dem sie disponieren können. Vorteil Porsche: Die Klientel der Sportwagenschmiede ist da mehrheitlich wohl außen vor. Was indes nicht bedeutet, dass, wer höhere Preise bezahlen könnte, auch gewillt ist, das zu tun.
Solange die Marge nicht nennenswert nachgeben sollte, wäre das unproblematisch. Aber das weiß man eben nicht. Und immer, wenn die Zukunft im Nebel liegt, nehmen die Anleger den Pfad, den sie unmittelbar vor Augen haben, als Orientierungsbasis: den Kurs bzw. den Trend.
Sollten die Bären hier wieder aktiv werden, weil die Aktie die jetzt gerade umkämpfte Widerstandszone 91,00/93,34 Euro nicht überwindet, sollte die Zone 81,00/82,50 Euro danach doch noch fallen, würde man daher wohl mehrheitlich diesem Trend folgen, zumal die Tendenz der Aktie die Stimmung ja bekanntlich sehr massiv beeinflusst. Neue Tiefs würden den Optimismus im Keim ersticken, bevor nicht neue Bilanzdaten Argumente dafür liefern würden. Was indes erst im neuen Jahr anstehen würde, die Bären hätten also Zeit.
Will die Gegenseite das verhindern, muss sie jetzt bullische Fakten schaffen. Schritt 1: Die Porsche-Aktie muss umgehend über 91,00/93,34 Euro hinaus. Schritt 2: Der Kurs muss die Abwärtstrendlinie bei derzeit 99 Euro überwinden. Wenn das in schneller Folge klappen sollte, würden die Bullen die Stimmung im Rücken und nicht gegen sich haben, dann wäre Schritt 3 sogar noch in diesem Jahr eine Möglichkeit: Der Anstieg über die durch die 200-Tage-Linie verstärkte Nackenlinien-Zone der vorherigen, monatelangen Toppbildung im Bereich 106,70/107,35 Euro.
Gelingt das, wäre das ein massiv bullisches Signal und der Weg nach oben frei. Diese bislang kleine Rallye muss also schnell und überzeugend drei weitere Etappen absolvieren, dann wäre das bärische Szenario eindrucksvoll vom Tisch gefegt. Aber bevor nicht zumindest die erste, der Break über 91,00/93,34 Euro, erledigt ist, sollte man das als reine Möglichkeit und keineswegs als ausgemachte Sache ansehen.

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