Wirklich schlecht war die Bilanz des ersten Quartals bei der im DAX notierten Merck KGaA zwar nicht. Aber das deutliche Minus der Aktie zeigt: Den Anlegern war das zu mager, zumal das Unternehmen auch noch die 2025er-Prognose senkte. Hier sollte man vorsichtig bleiben.
Der Umsatz legte bei der „deutschen Merck“ im Berichtszeitraum um 3,1 Prozent zu, das war genau so auch im Vorfeld von den Analysten erwartet worden. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verbesserte sich um 6,8 Prozent, der Gewinn pro Aktie stieg im ersten Quartal um 5,6 Prozent auf 1,69 Euro, was indes etwas weniger war als vermutet.
Das Hauptproblem dürfte man jedoch darin gesehen haben, dass Merck die Gesamtjahresprognose nach unten korrigierte. Beim Umsatz sieht der Konzern eine Wachstumsspanne von 2 bis 6 nach bislang 3 bis 6 Prozent, für das EBITDA werden 2 bis 7 statt bislang 3 bis 8 Prozent Anstieg angepeilt.
Das ist marginal, keine Frage. Aber es ist trotz alledem Wasser auf die Mühlen der Skeptiker, die die Aktie seit Langem fest im Griff haben und die erneut konstatieren können: Die zum x-ten Mal erhoffte Wende zurück zu dynamischem Wachstum ist wieder ausgeblieben. Und genau da liegt eben das Problem, wenn man auf die Aufwärtswende der Aktie wartet:
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Expertenmeinung: Eigentlich dachte man schon Anfang 2023, dass es mit Umsatz und Gewinn im Chemie- und Pharmasektor wieder aufwärts gehen werde. Aber diese Wende zum Besseren musste ein ums andere Mal abgesagt und in die Zukunft verschoben werden. Derweil blieben Umsatz und Gewinn 2023 ebenso wie 2024 deutlich hinter dem starken Jahr 2022 zurück. Und jetzt scheint es, als würde 2025 die aggressive Handelspolitik der USA den Stock darstellen, der zwischen den Speichen des Wachstumsrades steckt.
Irgendwas ist eben immer, dürften sich viele denken, die hier auf die Wende warten. Und solange die Käufer weiterhin keinen Grund haben, dem Braten endlich doch mal zu trauen, haben die Leerverkäufer, sprich die Bären, hier leichtes Spiel. Wir sehen im Chart, dass der Kurs in Relation zu den Zahlen und der kleinen Korrektur des Ausblicks überproportional heftig nachgab, was darauf hindeutet, dass sich hier kaum jemand traute, in fallende Kurse hinein die Hand aufzuhalten.

Hinzu kommt, dass die ohnehin zuletzt nicht gefährdete Abwärtstendenz damit klar bestätigt wurde. Die Merck-Aktie war gar nicht erst bis an die mittelfristig für ein bullisches Signal entscheidenden Hürden herangekommen. Dazu müsste der Kurs die Widerstandszone 132,80 zu 137,50 Euro, die an deren oberem Ende verlaufende, mittelfristige Abwärtstrendlinie und die momentan bei 145,20 Euro verlaufende 200-Tage-Linie überbieten. Und dass das gelingt, ohne dass die Aktie vom derzeitigen Niveau aus noch weiter nachgibt, ist ein Szenario, das nicht wahrscheinlich genug ist, um über einen Griff in dieses fallende Messer nachzudenken.
Quellen:
Quartalsbericht Q1 2025, 15.05.2025: https://www.merckgroup.com/de/news/q1-2025-15-05-2025.html
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