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Bei Kion hat es noch nie an Volatilität gemangelt. Die Aktie ist bereits mehrfach abgestürzt, nur um sich dann wieder zu vervielfachen.
Das ist bis zu einem gewissen Grad auch nachvollziehbar, denn das Geschäft von Kion ist konjunkturanfällig.
Was allerdings im vergangenen Jahr vor sich ging, spottet jeder Beschreibung. Der Kurs von Kion stürzte von über 100 auf 18,65 Euro ab.
Wenn die Kursschwankungen so groß sind, wie es hier bereits mehrfach der Fall war, kann man nur zu dem Schluss kommen, dass die Börse zu Überreaktionen neigt.

Inzwischen sieht die Sache aber gar nicht mehr so schlecht aus. Erfolgt jetzt der große Turnaround, so wie es auch in der Vergangenheit schon der Fall war?
Aus technischer Sicht stehen die Chancen nicht schlecht. Im September hatte der Abverkauf ein Ende, seitdem hat sich ein Aufwärtstrend ausgebildet und es kommt zu einer Gegenbewegung.
Zuletzt scheiterten die Bullen mehrfach am Widerstand bei 30 Euro, doch jetzt scheint der Ausbruch endlich geglückt zu sein.
Das könnte jetzt einen Gap-Close in Richtung 33,85 Euro ermöglichen. Darüber wäre sogar Platz bis 37,25 Euro.
Fällt Kion hingegen wieder unter 29,75 Euro, muss mit einem Rücksetzer zum Aufwärtstrend bei etwa 27 Euro gerechnet werden.
Wirklich problematisch wird es für die Bullen allerdings erst, wenn der Support bei 26 Euro durchbrochen wird.
Läuft es wirklich so schlecht
Wer sich nur den Kurs von Kion anschaut, dürfte wohl zu dem Schluss kommen, dass es bei dem Unternehmen geradezu miserabel läuft.
Was sollte sonst einen Kursverfall binnen weniger Monate von über 100 auf unter 20 Euro rechtfertigen?
Um es gleich vorwegzunehmen: Es gibt durchaus Gründe für sinkende Kurse. Kion hatte im Jahresverlauf mit allerlei Problemen zu kämpfen, darunter steigende Kosten, Störungen der Lieferketten, fehlende Teile und Projektverzögerungen.
All das hat Wachstum verhindert und die Profitabilität schwer unter Druck gesetzt. Unter dem Strich wird für das Geschäftsjahr ein Einbruch des Gewinns von 4,34 auf 0,52 Euro je Aktie erwartet.
An der Börse wurde das mit einem Kurssturz in einem ähnlichen Umfang quittiert.
Man könnte durchaus argumentieren, dass die Kursreaktion halbwegs zum Gewinneinbruch passt und somit auch gerechtfertigt ist.
Das führt aus meiner Sicht aber viel zu kurz, denn der Wert eines Unternehmens entscheidet sich eben nicht am Gewinn in diesem Jahr, sondern an dem, was in all den kommenden Jahren noch verdient wird.
Ausblick und Bewertung
Es ist nicht das erste Mal, dass Kion mit Problemen zu kämpfen hat und es wird auch nicht das letzte Mal sein.
Vermutlich wird man die Probleme aber auch wieder überwinden.
Der Grund dafür ist einfach: Die Produkte und Dienstleistungen von Kion sind weiterhin gefragt. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2022 verzeichnete der Spezialist für automatisierte Supply-Chain-Lösungen einen Auftragseingang von 9,17 Mrd. Euro.
Das war mehr als im Vorjahr und deutlich mehr als der Umsatz in diesem Zeitraum.
Darf man den Prognosen Glauben schenken, könnte Kion 2023 bereits wieder 2,20 Euro je Aktie verdienen, im Folgejahr sollen es 3,40 Euro werden.
Sollte das gelingen, würde das KGV in diesem Kalenderjahr auf 13,8 sinken. Kion war selten günstiger und meistens tendierte das KGV eher in Richtung 16-20.
Perspektivisch
Selbstverständlich kann man auch andere Vergleiche anstellen. Kion notiert heute auf dem Niveau von 2013.
Wären in diesem Zeitraum keine substanziellen Fortschritte erzielt worden, wäre das zu rechtfertigen, aber das ist nicht der Fall.
Der Umsatz hat sich von 4,49 auf 10,29 Mrd. Euro mehr als verdoppelt, der Gewinn und freie Cashflow hatten sich zwischenzeitlich fast verdreifacht.
Wer das Geschäftsjahr 2022 eher als Ausrutscher oder zeitweisen Einbruch einstuft, was bei einem zyklischen Unternehmen naheliegend wäre, hat recht gute Argumente für eine bullische Haltung.
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