Kion hat eine komplette Kehrtwende vollzogen, geschäftlich wie auch kurstechnisch. Die Rallye könnte längst nicht zu Ende sein.
Vom Gabelstapler bis zur automatisierten Supply Chain
Kion ist einer der weltweit führenden Anbieter von Intralogistiklösungen, die Nummer eins im Bereich Lagerautomatisierungsgeräte und der zweitgrößte Hersteller von Gabelstaplern.
Das Angebotsspektrum wird durch Automatisierungstechnologie und Softwarelösungen für die Optimierung von Logistik abgerundet.
Zuletzt erzielte man 73 % des Umsatzes im Segment Industrial Trucks & Services und die restlichen 27 % im Bereich Supply Chain Solutions. Das Segment Industrial Trucks & Services umfasst beispielsweise Gabelstapler, Schmalgangstapler, Routenzüge, fahrerlose Transportsysteme sowie Kompaktlager.
Der Bereich Supply Chain Solutions umfasst unter anderem Sortier- und Put-Systeme, Lösungen für die Kommissionierung, Palletiersysteme, Fördertechnik sowie automatisierte Regalsysteme, automatische Kleinteillager und Multi-Shuttle Puffer.
Kion ist dementsprechend ein Profiteur des wachsenden E-Commerce und den damit einhergehenden Herausforderungen der Logistik.
Automatisierte Supply-Chain-Lösungen werden daher immer wichtiger, denn eine effiziente Intralogistik entscheidet heute in vielen Branchen über die Wettbewerbsfähigkeit.
Die Achterbahnfahrt der Aktie: Kions volatiler Weg zum Erfolg
Das Geschäft von Kion ist jedoch anfällig, das haben die letzten Jahre eindrucksvoll gezeigt. Kommt es zu einem wirtschaftlichen Abschwung, bricht der Gewinn zeitweise stark ein.
Aber es gab auch Probleme mit Lieferanten und der Verknappung von Bauteilen, hohen Energiepreisen, steigenden Löhnen und einem Mangel an Fachkräften.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass eine Aktie in solchen Situationen unter Druck kommt, selbst wenn die Probleme nicht hausgemacht sind.
Kion wird aber meisten in einem Umfang abverkauft, der fernab jeglicher Logik ist.
Darauf hatten wir beispielsweise im Januar vergangenen Jahres hingewiesen, damals notierte die Aktie noch bei 30 Euro:
Kion: Heimlich, still und leise bricht sie aus
Bei Kion hat es noch nie an Volatilität gemangelt. Was allerdings im vergangenen Jahr vor sich ging, spottet jeder Beschreibung. Ist das der große Turnaround?
Zum Zeitpunkt der letzten Analyse lag der Kurs bei 40 Euro (Kion: Das ist das nächste Kaufsignal) und die Chancen stehen gut, dass sich die Rallye fortsetzen wird.
Totale Kehrtwende
Denn neben dem Aktienkurs, erholt sich auch das Geschäft dynamisch. Bereits im ersten Quartal konnte der Umsatz wieder leicht gesteigert werden und der freie Cashflow war mit 105 Mio. Euro wieder positiv.
In den darauffolgenden Quartalen verfestigte sich der Trend.
Unter dem Strich wurde im Geschäftsjahr 2023 ein Rekordumsatz von 11,4 Mrd. Euro erzielt werden und der freie Cashflow hat sich von -716 auf +715 Mio. Euro massiv verbessert.
Der Gewinn hat sich von 0,75 auf 2,33 Euro je Aktie verbessert. Kion hat eine echte Kehrtwende vollzogen.
Der freie Cashflow entwickelt sich bei Kion schon immer unstetig. Die erzielten Ergebnisse zeigen jedoch, was möglich ist. Selbst unter Berücksichtigung der Schulden kommt Kion aktuell nur auf einen EV/FCF von 13,8.
Kion hat den starken Cashflow genutzt, um die Schulden zu reduzieren. Im zurückliegenden Geschäftsjahr hat man die Finanzverbindlichkeiten um 23 % auf 1,52 Mrd. Euro reduziert und die Nettoschulden um 27 % auf 1,21 Mrd. Euro.
Investition in die Zukunft
Dadurch ist man für die nächste Krise gewappnet und kann sich fortan wieder stärker auf die Zukunft konzentrieren.
Dazu gehören beispielsweise Investitionen in die Automatisierung und Elektrifizierung der eigenen Produkte. Es wurden konkrete Maßnahmen in die Wege geleitet, um die Produktionsprozesse effizienter gestalten und die Kosten senken.
Darunter beispielsweise Effizienz- und Flexibilisierungsmaßnahmen auf der Zulieferseite, in der Produktion sowie bei der kundenseitigen Preis- und Vertragsgestaltung.
Nach man 2023 einen Umsatz von 11,4 Mrd. Euro, ein bereinigtes EBIT von 791 Mio. Euro und einen freien Cashflow von 715 Mio. Euro erzielt hat, stellt man für 2024 stellt einen Umsatz von 11,2 – 12,0 Mrd. Euro, ein bereinigtes EBIT von 790 – 940 Mio. Euro und einen freien Cashflow von 560 – 670 Mio. Euro in Aussicht.
Den Konsensschätzungen zufolge wird das Ergebnis im laufenden Geschäftsjahr um 36 % auf 3,05 Euro je Aktie steigen.
Kion kommt demnach auf ein KGVe von 16,4 und ein EV/FCF von 16,0.
Die Dividendenrendite liegt derzeit bei 1,88 %, die Ausschüttung ist gut finanziert. Sollten sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht wieder verschlechtern, ist mit einer deutlichen Erhöhung zu rechnen.
Die Kursentwicklung wird sich kurzfristig an der 50-Euro-Marke entscheiden. Fällt die Aktie jetzt per Wochenschluss unter diese Unterstützung zurück, muss mit einer Korrektur bis zum Aufwärtstrend bei 45 Euro gerechnet werden.
Auf diesem Niveau könnte ein antizyklischer Einstieg erwägt werden.
Gelingt hingegen ein direkter Ausbruch über 50 Euro, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit einem ersten Kursziel bei 54-56 Euro. Darüber wäre der Weg in Richtung 60-61 und 65 Euro frei.
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