Der im MDAX beheimatete Logistik-Spezialist KION Group steht, was die jüngste Bilanz angeht, durchaus nicht schlecht da. Trotzdem zeigt das Chartbild eine potenzielle Toppbildung. Mit Schuld daran ist eine Kapitalerhöhung. Gelingt es den Bullen, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen?
2020 wird der Umsatz des vor allem durch seine Gabelstapler bekannten Unternehmens nur eine leichte Delle davontragen, der Gewinn wird indes deutlicher nachgeben. Andererseits erwarten die Analysten, dass sich die Gewinne 2021 wieder deutlich denen des Jahres 2019 annähern werden. Das ist insgesamt ein Szenario, das für Investoren spannend wäre. Doch nicht zu jedem Preis. Als sich die Aktie nach dem „Corona-Crash“ des Frühjahres im Oktober dem bisherigen, aus dem Jahr 2017 stammenden Rekordhoch näherte, war das dann einigen doch zu viel des Optimismus. Die Aktie korrigierte den vorherigen Sturmlauf. Das gestaltete sich unproblematisch, Anfang November begann der Kurs schon wieder zu steigen und es wirkte, als wollten die Bullen gleich den nächsten Anlauf unternehmen, das Rekordhoch bei 81,95 Euro anzugehen. Doch dann kam die Meldung über eine Kapitalerhöhung.
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Expertenmeinung: Am 18. November teilte die KION Group mit, man werde das Kapital um gut 13 Millionen Aktien und damit um etwa elf Prozent des bisherigen Kapitals erhöhen. Dabei ging es um eine „klassische“ Kapitalerhöhung, d.h. die Aktien wurden nicht im Eilverfahren an institutionelle Investoren verkauft, sondern den bestehenden Aktionären mit einem Bezugsverhältnis von einer neuen Aktie pro neun alten Aktien angeboten. Diese relativ große Kapitalerhöhung führte dazu, dass die Aktie als Reaktion darauf kurzfristig einbrach und damit der erneute Anlauf an die bisherigen Hochs ausgebremst wurde. Aber die KION Group hielt sich nach dieser Nachricht respektabel – und das bis zum Freitag, nachdem die Kapitalerhöhung am Tag zuvor, dem 3. Dezember, abgeschlossen wurde.
Knapp 96 Prozent der Investoren beteiligten sich an dieser Kapitalerhöhung, deren Erlös zur Reduzierung der Verbindlichkeiten und für weiteres Wachstum gedacht ist. Das ist eine gute Quote. Und obgleich die neuen Aktien zu 62,00 Euro ausgegeben wurden, hielt sich die KION-Aktie stets über diesem Niveau. Das bullische Lager hat somit eine Situation, die allemal auch zu mehr Druck und einem Stimmungsknick hätte führen können, gut überstanden.
Aber noch schwebt das Risiko der Vollendung des potenziellen, großen Topps über der Aktie. Die KION Group muss auf jeden Fall die breite Unterstützungszone 61,50/66,75 Euro sowie die als „Sicherungsseil“ knapp darunter, bei 59,72 Euro, verlaufende 200-Tage-Linie halten. Misslingt das, wäre der Weg nach unten aus charttechnischer Sicht erst einmal frei, das dürften sich die Leerverkäufer nicht entgehen lassen. Um dieses Risiko vom Tisch zu bekommen, müsste die Aktie über 71 Euro schließen und damit den kurzfristigen Abwärtstrend bezwingen. Angesichts einer durchaus ordentlichen 2021er-Perspektive und einer heil überstandenen Kapitalerhöhung ein machbares Ziel … aber man sollte auf der Hut bleiben und nicht unterstellen, dass „schaffen können“ und „schaffen werden“ dasselbe sein muss.

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