Kion Group Aktie Prognose Kion: Heimlich, still und leise bricht sie aus

News: Aktuelle Analyse der Kion Group Aktie

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Kion Group
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Bei Kion hat es noch nie an Volatilität gemangelt. Die Aktie ist bereits mehrfach abgestürzt, nur um sich dann wieder zu vervielfachen.
Das ist bis zu einem gewissen Grad auch nachvollziehbar, denn das Geschäft von Kion ist konjunkturanfällig.

Was allerdings im vergangenen Jahr vor sich ging, spottet jeder Beschreibung. Der Kurs von Kion stürzte von über 100 auf 18,65 Euro ab.

Wenn die Kursschwankungen so groß sind, wie es hier bereits mehrfach der Fall war, kann man nur zu dem Schluss kommen, dass die Börse zu Überreaktionen neigt.

Chart vom 04.01.2023 - Kurs: 30,50 - Kürzel: KGX - Tageskerzen | Online Broker LYNX
Chart vom 04.01.2023 – Kurs: 30,50 – Kürzel: KGX – Tageskerzen

Inzwischen sieht die Sache aber gar nicht mehr so schlecht aus. Erfolgt jetzt der große Turnaround, so wie es auch in der Vergangenheit schon der Fall war?

Aus technischer Sicht stehen die Chancen nicht schlecht. Im September hatte der Abverkauf ein Ende, seitdem hat sich ein Aufwärtstrend ausgebildet und es kommt zu einer Gegenbewegung.
Zuletzt scheiterten die Bullen mehrfach am Widerstand bei 30 Euro, doch jetzt scheint der Ausbruch endlich geglückt zu sein.

Das könnte jetzt einen Gap-Close in Richtung 33,85 Euro ermöglichen. Darüber wäre sogar Platz bis 37,25 Euro.

Fällt Kion hingegen wieder unter 29,75 Euro, muss mit einem Rücksetzer zum Aufwärtstrend bei etwa 27 Euro gerechnet werden.
Wirklich problematisch wird es für die Bullen allerdings erst, wenn der Support bei 26 Euro durchbrochen wird.

Läuft es wirklich so schlecht

Wer sich nur den Kurs von Kion anschaut, dürfte wohl zu dem Schluss kommen, dass es bei dem Unternehmen geradezu miserabel läuft.
Was sollte sonst einen Kursverfall binnen weniger Monate von über 100 auf unter 20 Euro rechtfertigen?

Um es gleich vorwegzunehmen: Es gibt durchaus Gründe für sinkende Kurse. Kion hatte im Jahresverlauf mit allerlei Problemen zu kämpfen, darunter steigende Kosten, Störungen der Lieferketten, fehlende Teile und Projektverzögerungen.

All das hat Wachstum verhindert und die Profitabilität schwer unter Druck gesetzt. Unter dem Strich wird für das Geschäftsjahr ein Einbruch des Gewinns von 4,34 auf 0,52 Euro je Aktie erwartet.
An der Börse wurde das mit einem Kurssturz in einem ähnlichen Umfang quittiert.

Man könnte durchaus argumentieren, dass die Kursreaktion halbwegs zum Gewinneinbruch passt und somit auch gerechtfertigt ist.
Das führt aus meiner Sicht aber viel zu kurz, denn der Wert eines Unternehmens entscheidet sich eben nicht am Gewinn in diesem Jahr, sondern an dem, was in all den kommenden Jahren noch verdient wird.

Ausblick und Bewertung

Es ist nicht das erste Mal, dass Kion mit Problemen zu kämpfen hat und es wird auch nicht das letzte Mal sein.
Vermutlich wird man die Probleme aber auch wieder überwinden.

Der Grund dafür ist einfach: Die Produkte und Dienstleistungen von Kion sind weiterhin gefragt. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2022 verzeichnete der Spezialist für automatisierte Supply-Chain-Lösungen einen Auftragseingang von 9,17 Mrd. Euro.
Das war mehr als im Vorjahr und deutlich mehr als der Umsatz in diesem Zeitraum.

Darf man den Prognosen Glauben schenken, könnte Kion 2023 bereits wieder 2,20 Euro je Aktie verdienen, im Folgejahr sollen es 3,40 Euro werden.

Sollte das gelingen, würde das KGV in diesem Kalenderjahr auf 13,8 sinken. Kion war selten günstiger und meistens tendierte das KGV eher in Richtung 16-20.

Perspektivisch

Selbstverständlich kann man auch andere Vergleiche anstellen. Kion notiert heute auf dem Niveau von 2013.
Wären in diesem Zeitraum keine substanziellen Fortschritte erzielt worden, wäre das zu rechtfertigen, aber das ist nicht der Fall.

Der Umsatz hat sich von 4,49 auf 10,29 Mrd. Euro mehr als verdoppelt, der Gewinn und freie Cashflow hatten sich zwischenzeitlich fast verdreifacht.
Wer das Geschäftsjahr 2022 eher als Ausrutscher oder zeitweisen Einbruch einstuft, was bei einem zyklischen Unternehmen naheliegend wäre, hat recht gute Argumente für eine bullische Haltung.

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Vorherige Analysen der Kion Group Aktie

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Die am Dienstagabend veröffentlichte Gewinnwarnung der KION Group war ebenso überraschend wie erheblich. Die Anleger ließen die Aktie am Mittwoch fallen wie eine heiße Kartoffel. Dadurch ist der Kurs an eine bemerkenswerte Unterstützung gerutscht.

Diese Anpassung der Prognose für das in Kürze endende dritte Quartal hatte es in sich. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) wird keiner. Statt der 228,9 Millionen Euro, die der Hersteller von Gabelstaplern und Lagertechnik im dritten Quartal 2021 erreichte, rechnet man jetzt mit einem Verlust zwischen 100 und 140 Millionen Euro. Der Auftragseingang werde deutlich unter dem Vorjahresniveau liegen, der Umsatz in etwa auf dem Level des dritten Quartals 2021, als 2,57 Milliarden Euro umgesetzt wurden. Die Gründe lieferte KION gleich mit:

Weiterhin instabile Lieferketten und deutlich gestiegene Kosten haben diese Misere ausgelöst. Wobei das nicht alles ist, denn der Hinweis, dass der Auftragseingang niedriger als im Vorjahr liegen werde, und zwar deutlich, lässt erkennen: Die Rezession ist da, die Kunden halten sich gezielt bedeckt. Dies in Kombination mit den gestiegenen Kosten und den Materialengpässen lässt erwarten, dass das vierte Quartal wohl kaum besser laufen wird.

Man wolle umgehend konsequente Maßnahmen ergreifen, um das Unternehmen wieder zu profitablem Wachstum zu führen, hieß es dazu in der Meldung. Aber das hat, wie das dramatische Minus des Mittwochs in Höhe von 29,65 Prozent unterstreicht, niemanden beruhigt. Denn das klingt fast, als sei die KION Group von dieser Entwicklung überrascht worden, was natürlich nicht gerade ein Argument ist, jetzt auf die Wende zu setzen. Aber:

Expertenmeinung: Jetzt noch auf den Gedanken zu kommen, hier auf die Short-Seite zu setzen, ist nicht nur wegen der Dimension der gestrigen Abgaben eher keine gute Idee. Das zeigt unser Chart, der die gesamte Historie dieser 2013 an die Börse gekommenen Aktie abbildet: Der Kurs ist jetzt in die Zone zurückgefallen, in der der Handel im Sommer 2013 begann. Alles, was seither an Gewinnen aufgelaufen war, ist also dahin, gut drei Viertel seit dem Rekordhoch vom Herbst 2021 verloren. Da noch Short zu gehen, wäre verwegen.

Was zu der Frage führt, ob das nicht jetzt ein Level sein könnte, um die Hand aufzuhalten. Denn wenn das Abwärtspotenzial durch diese historische Supportzone 23,33/25,27 Euro, bestehend aus den Tiefs der Jahre 2013 und 2014, begrenzt sein könnte, ließe sich ja argumentieren: Wenn nicht mehr viel Luft nach unten wäre, muss es doch zwangsläufig nach oben gehen?

Das muss es nicht. Davon abgesehen, dass das Erreichen dieser massiven Unterstützungszone keine Garantie dafür ist, dass die Aktie nicht auch dort hindurchrutschen könnte, müssen ausbleibende Anschlussverkäufe nicht bedeuten, dass eine Rallye ansteht. Wahrscheinlicher wäre jetzt eine volatile Seitwärtsbewegung, die sich unterhalb der Seitwärts-Range zwischen 37,55 und 47,25 Euro abspielt, aus welcher die KION-Aktie durch diese Gewinnwarnung sang- und klanglos herausgefallen ist. Hier wäre es daher eher angebracht, die kommenden Tage und Wochen erst einmal abzuwarten!

KION Group-Aktie:Chart vom 14.09.2022, Kurs 23,77 Euro, Kürzel KGX | Online Broker LYNX
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An der Börse wird es niemals langweilig. Würde eine Rezession Kion besonders hart treffen? Ist der Abverkauf daher gerechtfertigt?

Es ist vollkommen klar, dass wir mehr als genug Probleme haben und wir haben sie hier bei LYNX auch bereits vor Monaten thematisiert.
Vielleicht erinnern Sie sich noch an all die Artikel in denen Formulierungen wie „dunkle Wolken am Horizont“ vorkamen und das lange bevor der Markt eingeknickt ist.

Was seitdem passiert ist, ist dennoch erstaunlich. Bisher läuft es bei den allermeisten Unternehmen gut, die Quartalszahlen der letzten Monate stimmten eher Hoffnungsvoll.
Die Inflation ist zwar hoch, die Verbraucherstimmung gedämpft, die Zinsen steigen, aber bisher ist die Wirtschaft trotzdem erstaunlich Robust.

Eine massive Rezession haben wir allerdings (noch) nicht. Der Markt hat aber bereits so reagiert, als ob es bereits zu einer Rezession gekommen ist oder mit absoluter Sicherheit kommen wird.

Immerhin hat der S&P500 fast ein Viertel an Wert verloren, der Nasdaq 100 sogar fast ein Drittel.
Statistisch gesehen kommen derartige Abverkäufe im S&P500 nur alle vier Jahre vor, beim Nasdaq sogar noch seltener.

Das sollte man sich immer wieder vergegenwärtigen. Die Wegstrecke, die wir zur Unterseite bereits zurückgelegt haben, ist erheblich.

Wegstrecke

Das gilt umso mehr für Kion. Die Aktie ist von über 100 auf derzeit 41,30 Euro eingebrochen.
Der Kurs befindet sich nahezu wieder am Tief von 2020.

Es fällt mir schwer, die Geschehnisse in Worte zu fassen. Aber wer im März 2020 dabei war, der erinnert sich, welche Panik und Weltuntergangsstimmung damals geherrscht hat.

Wie bringt das mit der aktuellen Situation zusammen. Bisher halten sich die Realwirtschaftlichen Probleme in Grenzen.
Um den Absturz zu rechtfertigen, müsste die Lage wieder so dramatisch werden wie damals.

Damit kann man zwar rechnen, aber wie wahrscheinlich ist das? Manch ein Crashprophet predigt derzeit zwar den Untergang des Abendlandes, aber das tun sie immer.

Selbst, wenn…

Das interessante daran ist aber: Selbst, wenn es zu einem erheblichen wirtschaftlichen Einbruch kommt, er ist bereits eingepreist, zumindest bei Kion.

Das zeigt schon die Tatsache, dass die Aktie nicht viel höher steht als am Tief des 2020-Crashs.
Oder aber auch die Tatsache, dass sich der Kurs jetzt wieder auf dem Niveau von 2015 befindet.

Entweder lag die Börse also über Jahre hinweg mit ihrer Bewertung von Kion falsch, oder sie liegt jetzt falsch.
Und was passiert eigentlich, wenn sich all die Krisenszenarien als falsch herausstellen und alles nur halb so schlimm kommt, wie angenommen?

Schauen Sie mal aus dem Fenster. Wenn Ihnen die Medien nicht eintrichtern würden, wie „schlimm“ die Lage doch sei, wären sie selbst darauf gekommen?

An der Börse werden positive Entwicklungen vollkommen überbewertet, was zu rational nicht mehr erklärbaren Booms führt.
Aber es wird eben auch überdramatisiert.

Schauen Sie mal aus dem Fenster. Weltuntergang sichtbar? Bei mir nicht.

Chart vom 21.06.2022 - Kurs: 41,41 Kürzel: KGX - Wochenkerzen | Online Broker LYNX
Chart vom 21.06.2022 – Kurs: 41,41 Kürzel: KGX – Wochenkerzen

Kion ist an dem zentralen Unterstützungsband des letzten sieben Jahre angekommen. Womöglich wird die Aktie auf diesem Niveau wieder ein tief ausbilden.

Irgendwann trifft es alle und derzeit scheint Kion mal wieder an der Reihe zu sein. Der Kurs ist in kürzester Zeit von über 100 auf 60 Euro abgestürzt.

Gabelstapler und andere profane Dinge

In Gesprächen mit Anlegern habe ich immer wieder festgestellt, dass Kion gemeinhin unterschätzt und als Gabelstapler-Hersteller bezeichnet wird. Die Realität sieht aus meiner Sicht anders aus.

Kion ist der weltweit zweitgrößte Anbieter von Gabelstaplern und Lagertechnikgeräten. Darüber hinaus ist man führend in der Optimierung von Materialflüssen durch Supply-Chain- und Automatisierungslösungen. Stichwort Intralogistik 4.0.

Der Trend in Richtung automatisierter Logistikprozesse ist offensichtlich und dürfte sich auf unabsehbare Zeit fortsetzen.
Für Kion bedeutet das: Rückenwind.

Harte Fakten finde ich besser

Doch genug der schönen Worte, lassen wir die Zahlen sprechen. Am Ende kommt es ohnehin nur darauf an.

Kion ist es gelungen, den Umsatz in den letzten zehn Jahren von 4,73 auf 10,29 Mrd. Euro mehr als zu verdoppeln.
Der Gewinn legte von 2,50 auf 4,33 Euro je Aktie zu. Wobei die beiden Vergleichsjahre beim Gewinn jeweils sehr gut waren.

Seit 2014 zahlt man konstant eine Dividende, hatte sie im Zuge der Corona-Krise aber gekürzt. Zwischenzeitlich hatte man bereits 1,19 Euro je Aktie ausgeschüttet, derzeit sind es 0,41 Euro je Aktie.

Da man 2021 ein Rekordjahr hingelegt hat, dürfte die Ausschüttung aber zeitnah wieder deutlich steigen.
Kion hat das auch dementsprechend kommuniziert, daher wird eine Erhöhung auf 1,45 Euro je Aktie erwartet.

Bergab

Kion ist mal wieder deutlich eingebrochen und das hat allerlei Gründe. Es handelt sich um eine zyklische Branche, Rezessionsängste, Krieg, steigende Materialkosten. All das möchte ich nicht kleinreden, aber am Ende sind das temporäre Probleme.

Und das alles ist auch nicht neu. Jedes Unternehmen sieht sich von Zeit zu Zeit mit Herausforderungen konfrontiert.
Der Markt reagiert in diesen Situationen oft mit Kursausschlägen, als würden diese Probleme ewig anhalten.

Dabei geht es meist nur um ein paar belastete Quartale. Und eigentlich sollte doch jedem bewusst sein, dass der Wert eines Unternehmens davon abhängt, was es in den kommenden x Jahren erwirtschaften wird, nicht in einigen Quartalen.

Bei Kion ist es gar nicht so lange her, dass man zuletzt Probleme hatte. In den Jahren 2018 und 2019 hatte man größere Schwierigkeiten mit Zulieferern.
Die Auftragsbücher waren prall gefüllt, aber es fehlten Teile.

Pain today, gain tomorrow

Obwohl abzusehen war, dass Kion kerngesund und die Nachfrage vorhanden war, stürzte die Aktie von 80 auf 40 Euro ab.

Damals hatte ich mehrfach auf die Situation hingewiesen (Link und Link). Es sind nur noch die einleitenden Worte online. Aber darum geht es auch gar nicht.

Es zeigt, wie erfolgreiches Investieren an der Börse funktioniert und wie hart das sein kann. Wer damals eingestiegen ist, konnte problemlos sein Geld verdoppeln und mehr.
Jedoch nicht von heute auf morgen. Man musste zuerst den Schmerz aushalten, denn über Monate hinweg kam es eben nicht zu nachhaltig steigenden Kursen.
Durch den Corona-Crash ging es zeitweise sogar noch unter das Tief von 2019.

Wer antizyklisch investiert wird eben selten sofort dafür belohnt. Daher ist es für die meisten Anleger auch schwierig das wirklich „durchzuziehen“.

Das erinnert mich an ein Zitat von Charlie Munger: „Almost all good businesses engage in pain today, gain tomorrow activities.“

Für Investoren gilt dasselbe.

Chart vom 29.03.2022 Kurs: 60 Kürzel: KGX - Wochenkerzen | Online Broker LYNX
Chart vom 29.03.2022 Kurs: 60 Kürzel: KGX – Wochenkerzen

Ob wir den Boden schon gesehen haben, ist keine ausgemachte Sache. Vermutlich ist es noch zu früh, um sich in größerem Umfang zu engagieren.

Wer hier aber einen Fuß in die Türe stellt und dann bei sinkenden Kursen langsam weiter aufstockt, dem dürfte ein ähnliches Schicksal blühen, wie den Anlegern von 2019: Pain today, gain tomorrow.