Zu einer einheitlichen Meinung zu den Aktien großer Energieversorger wie der spanischen Iberdrola kam man das ganze Jahr 2020 über nicht. Einerseits sind Energieversorger in rezessiven Phasen weniger anfällig für einbrechende Unternehmensgewinne. Andererseits geht es mit den Unternehmensgewinnen auch weniger voran, wenn es zu starkem Wirtschaftswachstum kommt. Normalerweise müsste eine solche Aktie daher in einer rezessiven Phase bei stark fallenden Aktienmärkten deutlich stabiler daherkommen, dann aber nach der Wende zurück zum Wachstum im Zuge einer Aktienmarkt-Hausse zurückbleiben. Aber so einfach ist das in diesem Fall eben nicht, denn:
Die Investoren sind sich uneins darüber, wie man mit den zyklischen, konjunktursensiblen Aktien umgehen sollte. Die einen sehen sie als Schnäppchen, weil das Wachstum in Kürze noch stärker sein wird als zuvor, wenn die Pandemie erst einmal Geschichte ist. Die anderen gehen davon aus, dass das Wachstum die „Prä Corona“-Levels selbst dann nicht allzu bald wird erreichen können, wenn die Pandemie vorüber ist. Wobei die Zahl derer, die diesen Zeitpunkt immer weiter nach hinten schieben, zunimmt. Und da sich diese Meinungen recht unversöhnlich gegenüber stehen, haben Aktien wie Iberdrola ihre Rolle als „antizyklische“ Aktien diesmal nicht eingenommen:
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Expertenmeinung: Wer skeptisch bleibt, kauft zwar im Zuge einer Rallye am Gesamtmarkt auch, greift aber dann vor allem zu den defensiveren Aktien wie Iberdrola. Erst, wenn sich die Ansichten eines der beiden Meinungs-Lager bestätigen würde, wäre zu erwarten, dass Iberdrola aus diesem Gleichlauf ausbricht. Was indes jetzt kurz bevorstehen könnte, immerhin häufen sich negative Nachrichten: Die Konjunktur kippt wieder nach unten, die Hilfen seitens Regierungen und EZB wurden in Europa trotzdem nicht gezielt aufgestockt und Virus-Mutationen erschweren die Rückkehr zur Normalität. Da kann eine Aktie wie Iberdrola schnell ins Rampenlicht zurückkehren, zumal es hier charttechnisch nach Ausbruch „riecht“:
Nachdem der Kurs Ende Oktober/Anfang November zwar kurz unter den mittelfristigen Aufwärtstrend gerutscht war, dafür aber vorbildlich genau auf Höhe der 200-Tage-Linie wieder nach oben drehte, erreichte er Mitte November die Widerstandszone 11,35/11,51 Euro, an welcher er Mitte Oktober noch nach unten abgedreht hatte. Diesmal ist es gelungen, sich in dieser Zone festzusetzen, ein grundsätzlich gutes Zeichen aus Sicht des bullischen Lagers. Sollte es gelingen, den Ausbruch mit Schlusskursen über 11,60 Euro relativ eindeutig zu vollziehen, hätten die bullischen Akteure auch noch den in diesem Fall ein neues Kaufsignal generierenden Trendfolgeindikator MACD im Rücken … es sollte daher lohnen, Iberdrola in den kommenden Tagen im Auge zu behalten.

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