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Der US-Präsident vollzieht eine zumindest verbale Kehrtwende und sieht den Ukraine-Konflikt für Kiew als gewinnbar an, wenn die EU mithilft. Dass das Rüstungsaktien befeuert, wundert nicht. Aber ist es auch klug, bei Aktien wie Hensoldt jetzt noch einzusteigen?
Die in den vergangenen Tagen gemeldeten Verletzungen des Luftraums von NATO-Ländern lenken die Aufmerksamkeit der Anleger wieder vermehrt auf den Rüstungssektor. Und dass Donald Trump jetzt offenbar nicht mehr davon ausgeht, dass der Krieg in der Ukraine auf diplomatischem Weg zu beenden ist, erst recht. Für die Aktie des vor allem für den Verteidigungssektor produzierenden Optoelektronik- und Radarspezialisten Hensoldt führte das am Mittwoch zu einem kräftigen Anstieg von gut acht Prozent.
Aber ist diese Entwicklung, die der US-Präsident nimmt, nicht trotzdem irgendwie neuer Wein in alten Schläuchen? Es hat doch vermutlich kaum jemand nach diesem Treffen in Alaska noch daran geglaubt, dass sich die Lage, die letzten Endes zu einer massiv gestiegenen Bereitschaft zur Stärkung der europäischen Verteidigung führte, doch noch irgendwie am grünen Tisch mit einem Händeschütteln befrieden ließe oder die Sorge, dass die USA als militärische Stütze bröckelt, überzogen sei.
Es war damit zu rechnen, dass dieser Konflikt weitergeht und Europa dabei immer enger angebunden bzw. hineingezogen wird. Und es ist ja längst beschlossen, viel mehr in Verteidigung zu investieren. Deswegen sind ja die Rüstungsaktien, deswegen ist ja Hensoldt, seit Februar dermaßen weit gestiegen. Läuft man da nicht Gefahr, zu spät zu kommen, wenn man auf diesen längst rasant fahrenden Zug noch aufspringt?
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Expertenmeinung: Dieses Risiko ist in der Tat da. Aber „Risiko“ heißt nicht, dass, wer jetzt noch kauft, zwingend auf der Nase landet. Denn richtig ist zwar, dass man bei Hensoldt ebenso wie bei den anderen Rüstungstiteln bereits sehr viel an zukünftig steigenden Umsätzen und Gewinnen vorweggenommen hat. Aber ob das bereits zu viel war oder noch einiges an Luft wäre, sprich die Anleger bereit wären, noch deutlich weiter in die Zukunft zu sehen, ist von den einlaufenden Nachrichten der kommenden Monate ebenso abhängig wie vom Ausblick und dem Auftragseingang der betreffenden Unternehmen. Und das sind nun einmal „Black Boxes“, man kann sich nicht sicher sein, was da kommt. Also?

Also sollte man hier weiterhin folgerichtig agieren, aber weniger in Bezug auf die Nachrichtenlage und deren Auslegung, sondern in Bezug auf das Chartbild. Und da sehen wir im Fall der Hensoldt-Aktie, dass sich die Kursentwicklung der letzten Wochen als nachvollziehbare Basis steigender Kurse anbietet … durchaus mit der Chance, das bisherige Verlaufshoch bei 108,90 Euro zu überbieten.
Die im Juli/August gelaufene Korrektur hat zu einem Test der im Februar etablierten, mittelfristigen Aufwärtstrendlinie geführt. Von dort aus ging es zurück über die 20-Tage-Linie, einem Leitstrahl für kurzfristige Trader, seither führt dieser gleitende Durchschnitt die Aktie. Das ist eine günstige Ausgangsbasis für einen Versuch, den Widerstand aus den beiden Hochs vom Juni und Juli bei 107,00/108,90 zu überwinden. Das muss nicht zwingend klappen, schon gar nicht im ersten Anlauf. Aber bei diesem Chartbild wäre es immerhin eine „folgerichtige“ Möglichkeit.
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