Cancom Aktie Prognose CANCOM: Am seidenen Faden … und dünn ist der auch noch

News: Aktuelle Analyse der Cancom Aktie

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Cancom
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Zur Cancom Aktie

Die Halbjahreszahlen des IT-Dienstleisters CANCOM wiesen bei Umsatz und Gewinn starkes Wachstum aus. Doch die Aktie fiel … und das ist immer ein Grund, genau hinzuschauen und zu prüfen, wo das Haar in der Suppe ist, zumal der Kurs charttechnisch auf der Kippe steht.

Das las sich ganz hervorragend, was CANCOM am Dienstag zum ersten Halbjahr zu berichten hatte: Umsatzanstieg um 29,1 Prozent, Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) + 33,4 Prozent. Wieso also fiel die Aktie dann gestern um 4,08 Prozent?

Erstens, weil die Analysten im Schnitt vor allem für das zweite Quartal deutlich mehr erwartet hatten. CANCOM meldete einen Umsatz von 394,7 Millionen in diesem Frühjahresquartal, die Analysten hatten im Schnitt 416,8 Millionen erwartet. Das EBITDA kam im zweiten Quartal auf 25,1 Millionen, die Prognose hatte bei 30,0 Millionen gelegen.

Zweitens, weil ein Teil des Wachstums durch Unternehmenszukäufe entstand und zugleich Aktienrückkäufe den Gewinn pro Aktie stützen, so dass da nicht alles Gold ist, was glänzt.

Und drittens, weil man im Rahmen der Halbjahresbilanz seitens des Unternehmens einräumte: Es könnte besser laufen. Konkret schrieb der Vorstandschef im Zuge der Veröffentlichung unter anderem: „Während die CANCOM Gruppe akquisitionsbedingt ein deutliches Wachstum verzeichnete, war das operative Geschäft geprägt durch eine weiter anhaltende Kaufzurückhaltung bei unseren kleinen und mittelgroßen Kunden im privaten und öffentlichen Bereich.“ Und das vor allem in Deutschland. Aber hätten die Anleger das nicht ahnen können?

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Cancom Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Sie hätten es eigentlich sogar ahnen müssen angesichts der trüben Konjunkturdaten hierzulande und den zuletzt wieder hinter dem Horizont versinkenden Hoffnungsschimmern in vielen Branchen. Aber es scheint, dass viele die Marktrisiken nicht sehen wollten oder unterschätzt haben … und immerhin hatten ja auch die Analysten mehrheitlich mehr erwartet.

So aber bleibt nach der Bilanz das Bild einer einem dynamischen Wachstum nicht zuträglichen Gesamtsituation, auch, wenn das Unternehmen an der bestehenden 2024er-Prognose festhielt. Und das sahen auch die Analysten der DZ Bank so, die noch am selben Tag reagierten, indem sie die CANCOM-Aktie von „Kaufen“ auf „Halten“ herunterstuften und das Kursziel relativ deutlich von 37 auf 32 Euro zurücksetzten. Aber noch ist die Aktie charttechnisch nicht bärisch … noch.

Sie sehen es im Chart: Jetzt hängt die Sache an einem seidenen Faden, der auch noch ziemlich dünn daherkommt. Der Kurs klebt an der mittelfristig entscheidenden Kreuzunterstützung aus Herbst 2023-Aufwärtstrend und 200-Tage-Linie bei 29,30/29,40 Euro. Ein Support, der bereits in der Vorwoche getestet wurde und da noch gerade so eben gehalten wurde. Aber die darauf folgende Gegenbewegung nach oben fiel mager aus … und steht ist die Aktie eben erneut auf der Kippe.

Ob die Käufe so früh erneut in die Tasche greifen, um die Aktie vor einem erneuten Abverkauf zu bewahren, ist daher zumindest offen. Wenn es gelingen würde, CANCOM auf Schlusskursbasis über den Widerstandsbereich 30,74/31,10 Euro zu heben, wäre ein bärisches Szenario erst einmal abgewendet. Aber sobald die Aktie unter dem Tagestief des ersten Tests dieses Kreuz-Supports bei 28,10 Euro schließt, wäre der Weg nach unten offen. Und diese bärische Variante einfach auszuschließen, erscheint nach diesem Zahlenwerk gewagt.

CANCOM Aktie: Chart vom 13.08.2024, Kurs 29,12 Euro, Kürzel: COK | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Quellenangaben: Ergebnis 1. Halbjahr 2024, 13.08.2024:
https://newsroom.cancom.de/news/cancom-gruppe-behauptet-sich-in-herausforderndem-marktumfeld/

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Vorherige Analysen der Cancom Aktie

Cancom befindet sich in einer transformativen Phase. Wird das Potenzial bisher vollkommen unterschätzt? Wo liegen mögliche Kursziele?

Strategische Neuausrichtung: Totale Transformation

Bei Cancom ist vieles in Bewegung. Erst hat man das Großbritannien-Geschäft für 390 Millionen Euro an Telefonica veräußert und dann für 165 Mio. Euro die K-Businesscom AG (KBC) gekauft.

Die Details können Sie hier nachlesen:
Hat die Rallye gerade begonnen? Cancom mit starkem Jahresauftakt

Beide Deals ergeben aus meiner Sicht Sinn, doch abseits davon hat das Unternehmen auch immer wieder für Unruhe gesorgt. Mal wurden Aktien zurückgekauft, dann hat man eine Kapitalerhöhung durchgeführt.
Ein anderes Mal wurde die Prognose bestätigt und nur wenige Tage danach gekürzt.

Das wirkt nicht nur kopflos und hat nicht nur für Kurskapriolen gesorgt, damit verspielt man auch das Vertrauen der Anleger.
Da die Aktie ohnehin schon die Hälfte an Wert verloren hat, kommen derartige Vorgänge besonders ungelegen und sie überschatten die geschäftlichen Erfolge.

Denn die können sich durchaus sehen lassen. Bereits vor einigen Wochen hatten wir darauf hingewiesen, dass das Unternehmen gut in das Jahr gestartet ist und sich bereits die ersten positiven Effekte aus der Übernahme von KBC abzeichnen.

Das steckt dahinter

Cancom dürfte mit der Übernahme gleich mehrere Ziele verfolgen. Man stärkt seine Marktposition in Österreich und der Schweiz, kauft sich 1.650 neue Mitarbeiter und den Kundenstamm von KBC ein und schafft Möglichkeiten zum Cross-Selling.

Das wichtigste Ziel dürfte aber eine Steigerung der Profitabilität von KBC sein, denn zuletzt lag die EBITDA-Marge von KBC bei mageren 5,4 %.

Im ersten Quartal zeigen sich bereits erste Erfolge. Die EBITDA-Marge im Segment International, welches zum größten Teil aus KBC besteht, lag bei 8,3 %. Vor der Übernahme von KBC lag die Marge noch bei 5,4 %.

Mittelfristig dürfte aber nicht nur die Profitabilität im internationalen Geschäft und bei der neuen Tochter zunehmen.
Cancom selbst befindet sich ebenfalls an einem Wendepunkt und verlagert das Geschäft zunehmend in die Cloud. Zuletzt erzielte man in diesem Bereich zwar weniger als ein Viertel des Umsatzes, jedoch zwei Drittel des Gewinns.

Wird das Potenzial vollkommen unterschätzt?

Der Markt scheint das bisher noch nicht verstanden zu haben und das Potenzial nicht richtig einzuschätzen.
Die Deutsche Bank scheint diese Einschätzung neuerdings zu teilen und hat die Aktie von hold auf buy gestuft und das Kursziel von 34 auf 42 Euro angehoben.

Das ist zwar kein guter Grund für den heutigen Kurssprung, aber ich teile die Einschätzung des dortigen Analysten.

In der Empfehlung heißt es, dass der Gegenwind über- und Chancen unterschätzt würden. Darüber hinaus hat die Deutsche Bank ihre Umsatz- und Gewinnerwartungen bis 2026 erhöht.

Einen weiteren Grund zur Freude lieferte Cancom am vergangenen Donnerstag selbst. Das Unternehmen hat eine Dividende von 1,00 Euro je Aktie beschlossen. Wer nach der letzten Analyse eingestiegen ist, kann sich über eine Dividende von etwa 3,5 % freuen.

Ausblick und Bewertung

Damit ist das Potenzial aber nicht mal annähernd ausgeschöpft. Der Gewinn von Cancom dürfte in diesem Jahr um mehr als 30 % auf 1,33 Euro je Aktie steigen. Das KGVe liegt demnach bei 23,8.

Die Konsensschätzungen sehen für das kommende Jahr, je nach Quelle, einen Gewinnsprung auf 1,56 – 1,66 Euro je Aktie vor. Das KGV würde demnach auf unter 20 sinken.

Daher bleibe ich bei meinem Fazit aus der letzten Analyse:
Im Verhältnis zu den vorliegenden Wachstumsraten und in Anbetracht der Möglichkeit weiterer Margensteigerungen sowie den Charakteristiken des Geschäfts ist das wenig.

In den letzten zehn Jahren lag das KGV von Cancom im Durchschnitt bei 31 und am absoluten Tief bei 19,7. Entweder lag über eine Dekade hinweg eine Fehlbewertung vor oder heute.

Cancom Aktie: Chart vom 10.06.2024, Kurs: 31,68 EUR - Kürzel: COK | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Cancom Aktie: Chart vom 10.06.2024, Kurs: 31,68 EUR – Kürzel: COK | Quelle: TWS

Das Chartbild hellt sich zunehmend auf. Aus technischer Sicht wäre jederzeit der Weg in Richtung 32,50 Euro frei. Darüber ergibt sich weiteres Potenzial bis 35 – 36 Euro.
Ein mögliches Investment oder auch ein mittelfristiger Trade zielt jedoch darauf ab, dass der dortige Deckel gesprengt wird, was eine umfassende Rallye einleiten könnte.

Antizyklische Kaufgelegenheiten ergeben sich hingegen zwischen 29 und 27 Euro. Aus Sicht der Bullen wäre es wünschenswert, dass die Aktie den Aufwärtstrend nicht mehr durchbricht.

Damit verdient Cancom sein Geld

Cancom ist ein herstellerunabhängiges IT-Systemhaus mit einem breiten Produkt- und Dienstleistungsspektrum im Bereich IT-Infrastruktur und Professional Services.

Zielgruppe des IT-Dienstleisters sind große und mittelständische Unternehmen. Das Produkt- und Dienstleistungsangebot erstreckt sich über das gesamte Spektrum von Beratung, Erstellung von IT-Konzepten, über die Beschaffung bis hin zur Integration und dem Betrieb der Systeme.

Als Partner von HP, Microsoft, IBM, SAP, Symantec, Citrix, Apple und Adobe verfügt Cancom über Kernkompetenzen in richtungsweisenden IT-Zukunftsthemen wie etwa Cloud Computing.

In der IT-Branche kommt es ständig zu Innovationen und Verbesserungen, eine Produkt-Generation folgt auf die nächste. Das macht Cancom zu einem Profiteur des niemals endenden Wandels, denn egal, ob die Kunden immer technologisch an der Spitze bleiben möchten oder aufholen müssen, es gibt immer etwas zu tun.

Nachfrage besteht also immer und wenn sie zeitweise sinkt, führt das im Anschluss zu Nachholeffekten.
Unternehmen können die eigene IT nicht ewig vernachlässigen.

Cancom ist überzeugend in das Jahr gestartet und erwartet einen stark steigenden Gewinn. Die Aktie hat eine wichtige Hürde übersprungen und ein Kaufsignal ausgelöst.

Alles aus einer Hand

Cancom ist ein herstellerunabhängiges IT-Systemhaus mit einem breiten Produkt- und Dienstleistungsspektrum im Bereich IT-Infrastruktur und Professional Services.

Zielgruppe des IT-Dienstleisters sind große und mittelständische Unternehmen. Das Produkt- und Dienstleistungsangebot erstreckt sich über das gesamte Spektrum von Beratung, Erstellung von IT-Konzepten, über die Beschaffung bis hin zur Integration und dem Betrieb der Systeme.

Als Partner von HP, Microsoft, IBM, SAP, Symantec, Citrix, Apple und Adobe verfügt Cancom über Kernkompetenzen in richtungsweisenden IT-Zukunftsthemen wie etwa Cloud Computing.

In der IT-Branche kommt es ständig zu Innovationen und Verbesserungen, eine Produkt-Generation folgt auf die nächste. Das macht Cancom zu einem Profiteur des niemals endenden Wandels, denn egal, ob die Kunden immer technologisch an der Spitze bleiben möchten oder aufholen müssen, es gibt immer etwas zu tun.

Nachfrage besteht also immer und wenn sie zeitweise sinkt, führt das in Anschluss zu Nachholeffekten.
Unternehmen können die eigene IT nicht ewig vernachlässigen.

Transformativ

Nachdem Cancom Ende 2021 das Großbritannien-Geschäft für 390 Millionen Euro an Telefonica veräußert hatte, schwamm der IT-Dienstleister geradezu in Geld.
Das Kapital hat man eingesetzt, um für etwa 165 Mio. Euro den führenden ITK-Lösungsanbieter Österreichs zu übernehmen (Informations- und Kommunikationstechnik, kurz ITK).

K-Businesscom AG (KBC) hat im zurückliegenden Geschäftsjahr einen Umsatz von 520 Mio. Euro erzielt, jedoch nur ein EBITDA von 28 Mio. Euro. Die Margen sind also mager, man könnte auch sagen „ausbaufähig“.

Cancom dürfte mit der Übernahme gleich mehrere Ziele verfolgen. Man stärkt seine Marktposition in Österreich und der Schweiz, kauft sich 1.650 neue Mitarbeiter und den Kundenstamm von KBC ein und schafft Möglichkeiten zum Cross-Selling.

Cancom befindet sich selbst gerade in einer transformativen Phase und verlagert das Geschäft zunehmend in die Cloud. Zuletzt erzielte der IT-Dienstleister bereits zwei Drittel des Gewinns in diesem Segment, obwohl weniger als ein Viertel des Umsatzes auf die Cloud entfiel.

In Zukunft wird man die Cloud-Services auch den Kunden von KBC anbieten können, was die Margen auch dort deutlich verbessern könnte. Das dürfte zumindest der Plan sein.

Auf dem Prüfstand

Der Deal ergibt aus meiner Sicht Sinn. Doch abgesehen davon hat sich Cancom in den letzten Monaten nicht gerade mit Ruhm bekleckert.
Erst wurden eigene Aktien eingezogen, dann hat man eine Kapitalerhöhung durchgeführt.

Derartige Aktionen wirken kopflos, damit verspielt man das Vertrauen der Anleger. Dasselbe gilt für einen anderen Vorfall, bei dem man die Prognose senken musste, nachdem man sie kurz davor noch bestätigt hatte.

Die geschäftliche Entwicklung ist jedoch solide, Cancom ist gut in das neue Jahr gestartet.
Im ersten Quartal konnte der Umsatz von 317,7 auf 440,6 Mio. Euro gesteigert werden.

Ein Großteil der Zuwächse sind jedoch auf die Übernahme von KBC zurückzuführen, wodurch der Umsatz im Segment International von 19,8 Mio. auf 147,7 Mio. Euro gestiegen ist.

KBC-Übernahme ein voller Erfolg?

Viel wichtiger ist jedoch, dass die EBITDA-Marge in diesem Bereich bei 8,3% lag und von 1,9 auf 12,3 Mio. Euro gestiegen ist. Die Marge ist bereits deutlich höher als sie bei KBC vor der Übernahme war (5,4%).
Das anfangs beschriebene Szenario scheint demnach aufzugehen.

Damit hat man die schwache Entwicklung im Heimatmarkt Deutschland überkompensiert. Hier war der Umsatz von 297,9 auf 292,9 Mio. Euro rückläufig und das EBITDA ist von 22,2 auf 18,1 Mio. Euro gesunken.

In Summe konnte das EBITDA 24,0 auf 30,4 Mio. Euro erheblich gesteigert werden. Der operative Cashflow verbesserte sich sogar von -43,6 auf +56,3 Mio. Euro.

Ausblick und Bewertung

Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr wurde bestätigt. Der Umsatz soll von 1,52 Mrd. auf 1,75 – 2,00 Mrd. Euro und das EBITA von 64,1 auf 75 – 100 Mio. Euro steigen.
Die Spannweite ist vergleichsweise groß, Cancom stellt jedoch in jedem Fall eine erhebliche Steigerung von Umsatz und Gewinn in Aussicht.

Den derzeitigen Konsensschätzungen zufolge soll das Ergebnis im laufenden Geschäftsjahr um 36% auf 1,36 Euro je Aktie steigen.
Cancom kommt demnach auf ein KGVe von 23,9.

Im Verhältnis zu den vorliegenden Wachstumsraten und in Anbetracht der Möglichkeit weiterer Margensteigerungen sowie den Charakteristiken des Geschäfts ist das wenig.

In den letzten zehn Jahren lag das KGV von Cancom im Durchschnitt bei 31 und am absoluten Tief bei 19,7. Entweder lag über eine Dekade hinweg eine Fehlbewertung vor oder heute.

Cancom Aktie: Chart vom 15.05.2024, Kurs: 32,56 - Kürzel: COK | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Cancom Aktie: Chart vom 15.05.2024, Kurs: 32,56 – Kürzel: COK | Quelle: TWS

Mit dem Ausbruch über das Widerstandsband bei 30,00 – 31,25 Euro wurde ein Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 33 und 34,50 – 35,50 Euro ausgelöst. Darüber würde sich das Chartbild nachhaltig aufhellen.