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VMware scheint ein begehrtes Unternehmen zu sein. Vor einigen Jahren schnappte sich Dell eine Mehrheitsbeteiligung, inzwischen ist das Unternehmen aber wieder selbstständig.
Kaum steht man wieder komplett auf eigenen Füßen, scheint der nächste Interessent anzuklopfen.
Berichten zufolge könnte Broadcom an VMware interessiert sein.
Doch wie wahrscheinlich ist das? Welcher Preis ist realistisch? Sollte man darauf wetten? Und was, wenn die Übernahme doch nicht stattfindet?
All diese Fragen erläutern wir im folgenden Artikel.
Wie wahrscheinlich ist eine Übernahme?
Der Markt scheint die Gerüchte sehr ernst zu nehmen, sonst hätte die Aktie von VMware nicht mit einem Kurssprung von 18% reagiert.
Ich denke, der Markt liegt hiermit richtig. VMWare, ein Softwareanbieter für Cloudcomputing und die Virtualisierung von Rechenzentren, würde in das Portfolio von Broadcom passen.
Darüber hinaus passen die Größenverhältnisse. Broadcom ist an der Börse derzeit 223 Mrd. USD wert, VMWare kommt nach dem Kurssprung auf 47,2 Mrd. USD.
Es wäre also vorstellbar, dass Broadcom den Deal über eine Kapitalerhöhung oder Fremdkapital finanzieren könnte.
Da sich der Konzern ohnehin seit Jahren in einer nicht enden wollenden Reihe von Übernahmen befindet, ist die Sache umso mehr vorstellbar.
Der Preis
VMware ist vorbörslich um 18% auf 113 USD gesprungen. Mit welchem Preis die Verkäuferseite zufrieden wäre, darüber lässt sich natürlich nur spekulieren. Dasselbe gilt für die Bereitschaft von Broadcom.
Es dürften aber mit großer Wahrscheinlichkeit mehr als 113 USD sein, wesentlich mehr.
Warum sollten die Aktionäre von VMware einer Übernahme für 113 USD zustimmen, wenn der Kurs vor einem Monat noch bei 136 USD lag?
In vielen Fällen werden bei Übernahmen Durchschnittskurse herangezogen.
Der SMA 20 sowie 50 im Wochenchart liegen beide bei circa 120 USD. Aber es ist wohl eher anzunehmen, dass man bei VMware mindestens 130 USD verlangen wird.
All das ließe sich fundamental auch rechtfertigen. VMware hat zuletzt einen freien Cashflow von 4,0 Mrd. USD erzielt und wurde in den letzten 5-10 Jahren durchschnittlich mit einem P/FCF von 16-17 gehandelt.
Ohne einen Aufpreis zu verlangen, ergibt sich daraus ein Firmenwert von 64 Mrd. USD inklusive der Schulden.
Das entspricht einem Aktienkurs von 135 USD.

Damit wäre eine die Frage „Und was, wenn die Übernahme doch nicht stattfindet?“ auch beantwortet.
Der Preis vom VMware ist auf dem aktuellen Niveau angebracht.
Ein Scheitern des Deals könnte langfristig vielleicht sogar die bessere Rendite bringen.
Langer Atem
In diesem Szenario muss man aber vermutlich einen langen Atem mitbringen. Stellen sich die Übernahmegerüchte als haltlos heraus oder scheitern die Verhandlungen, dürfte der Kurs im ersten Moment wieder absacken.
Darf man den Prognosen aber Glauben schenken und VMware kann den Gewinn in den kommenden beiden Jahren von 7,25 auf knapp 9,00 USD steigern, sollte sich der Kurs auch entsprechend entwickeln.
Beim FCF wird ein Anstieg von 9,40 auf über 11 USD erwartet.
Der Vollständigkeit halber muss man aber erwähnen, dass beide Kennzahlen im laufenden Geschäftsjahr rückläufig sein werden.
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