In diesem Artikel sehen wir uns für Sie an, mit welchen Kreuzfahrt Aktien Sie vom Buchungsboom des Jahres 2024 profitieren könnten, und stellen Ihnen unsere Top Five Kreuzfahrt-Aktien vor. Drei der Werte, Carnival, Royal Carribean Cruises und Norwegian Cruise Line schauen wir uns etwas genauer an.
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- Hohe Ticketpreise und starke Auslastungen trotz Inflation
- Welche Kreuzfahrt-Aktien kaufen?
- Liste der besten Kreuzfahrt-Aktien
- Top-Aktien der Kreuzfahrt Branche
- Beste Kreuzfahrt Aktien Vergleich: Liste nach Performance:
- Die großen drei US-Kreuzfahrtunternehmen Carnival, Norwegian und Royal Caribbean beherrschen den Markt
- Kritik an der Kreuzfahrtbranche: Hohe Umweltbelastungen
- Neuer Trend zur Nachhaltigkeit: Green Cruising
- Fazit: Es heißt wieder „Volle Fahrt voraus“ in der Kreuzfahrt
- Sie möchten in Kreuzfahrt Aktien investieren?
Hohe Ticketpreise und starke Auslastungen trotz Inflation
Die hohe Inflation macht nicht nur das Reisen teurer, sondern führt auch dazu, dass die Menschen weniger Geld für Freizeitausgaben zur Verfügung haben. Das sollte man meinen, doch das Urlaubsbudget klammern viele Menschen offenbar von Einsparungen aus. Die Corona-gebeutelten Kreuzfahrt-Konzerne erleben derzeit einen regelrechten Buchungsboom. Dank hoher Ticketpreise und starker Auslastungen setzt sich die jahrzehntelange Erfolgsgeschichte der Kreuzfahrtbranche nach überstandener Krise offenbar weiter fort.
Welche Kreuzfahrt-Aktien kaufen?
In der folgenden Tabelle haben wir für Sie die relativ überschaubare Aktien-Liste mit den wichtigsten Kreuzfahrt Aktien für das Jahr 2024 und darüber hinaus zusammengestellt. Die drei marktführenden Kreuzfahrt Aktien stellen wir Ihnen anschließend näher vor.
Liste der besten Kreuzfahrt-Aktien
Kreuzfahrt Aktie | Market Cap (Mrd.) | Kurs | Währung | Symbol | ISIN |
---|---|---|---|---|---|
Royal Caribbean Cruises Ltd | 66,05 | 245,66 | USD | RCL | LR0008862868 |
TUI AG | 4,29 | 8,11 | EUR | TUI1 | DE000TUAG505 |
Carnival Corporation & Plc | 29,81 | 25,83 | USD | CCL | PA1436583006 |
Norwegian Cruise Line | 11,61 | 26,40 | USD | NCLH | BMG667211046 |
Lindblad Expeditions Holdings, Inc. | 0,64 | 11,74 | USD | LIND | US5352191093 |
Top-Aktien der Kreuzfahrt Branche
Mit diesen Kreuzfahrt Aktien könnten Sie vom Turnaround der Kreuzfahrtbranche profitieren.
Carnival Corp: Weltmarktführer mit zehn Kreuzfahrtmarken
Der britisch-amerikanische Weltmarktführer Carnival Corp. (ISIN: PA1436583006 – WKN: 120100 – Symbol: CCL – Währung: USD) betreibt mehr als 100 Schiffe, die neben der gleichnamigen Carnival Cruise Line und AIDA Cruises unter neun weiteren Marken wie beispielsweise Princess Cruises, Holland America und Costa Crociere auslaufen. Wenig überraschend verzeichnete Carnival während der Corona-Krise heftigste Umsatzeinbrüche. Im Jahr 2022/23 konnte die Delle jedoch erfolgreich ausgebügelt werden. Das Unternehmen erzielte mit 21,6 Mrd. USD mehr Umsatz als vor der Pandemie. Die Gewinnzone wurde dabei allerdings mit -0,06 USD je Aktie leicht verfehlt. Im laufenden Geschäftsjahr 23/24 soll das laut Marktexperten mit einem erwarteten Gewinn in Höhe von 1,01 USD je Aktie nachgeholt werden. Die Umsatzerlöse sollen dabei um weitere +14 % auf 24,6 Mrd. USD zulegen. Für das kommende Jahr 2024/25 sehen die Analystenschätzungen 25,9 Mrd. USD (+5 %) Umsatz und je Aktie 1,43 USD Gewinn vor.
Nur für hochspekulative Anleger mit starken Nerven
Die im S&P 500 Index notierte Carnival Cruises Aktie, die Anfang 2020 noch bei mehr als 50 USD notierte, stürzte bis Anfang April 2020 in der größten Verkaufspanik um -85 % auf Tiefstkurse bei 7,80 USD ab. Anschließend folgte eine Gegenbewegung auf über 30 USD. Von dort ging es allerdings erneut steil bergab, so dass die Aktie im Herbst 2022 neue Tiefs von 6,11 USD erreichte. Dann allerdings startete eine erneute Aufwärtsbewegung, die den Wert aktuell wieder auf rund 14,60 USD hievte.
Im Vergleich zum Konkurrenten Royal Carribean hinkt Carnival deutlich hinterher. So konsolidiert die Carnival Aktie weiterhin und ist noch immer weit vom Kursniveau vor der Corona-Krise entfernt. Aktuell scheinen die Anleger abzuwarten, ob es dem Unternehmen tatsächlich gelingt, die Gewinnzone nachhaltig zu erreichen. Falls die Erwartungen des Marktes erfüllt werden, so dürfte die weitere Kursentwicklung recht erfreulich verlaufen. Anleger sollten allerdings bedenken, dass eine mögliche Rezession auch in der Kreuzfahrtbranche deutlich zu spüren sein dürfte.
Royal Caribbean Cruises: Die Nummer zwei der Kreuzfahrtbranche
Neben der gleichnamigen Royal Caribbean Flotte betreibt Royal Caribbean Cruises (ISIN: LR0008862868 – WKN: 886286 – Symbol: RCL – Währung: USD) als weltweite Nummer zwei hinter Carnival die Marken Celebrity Cruises und Silversea Cruises. Daneben befinden sich noch die beiden 50 % Beteiligungen TUI Cruises und Holistica Destinations unter dem Dach von Royal Caribbean Cruises. Die restlichen 50 % der TUI Cruises gehören – wenig überraschend – der deutschen TUI AG. Das Gemeinschaftsunternehmen, das im Jahr 2007 gegründet wurde, übernahm im Februar 2020 außerdem den Anbieter von Luxus- und Expeditionskreuzfahrten Hapag-Lloyd Kreuzfahrten, der zuvor eine alleinige Tochtergesellschaft der TUI AG war.
Starker Turnaround im Jahr 2023, Aktie auf Allzeithoch
Die Geschäftsentwicklung von Royal Caribbean glich in der Corona-Pandemie der von Carnival. Zum Krisenhöhepunkt gab es kaum Umsätze und horrende Verluste. Doch anschließend ging es für das Unternehmen erstaunlich rasch wieder bergauf. Im letzten Geschäftsjahr 2023 gab es eine enorme Umsatzsteigerung von +58 % auf 13,9 Mrd. USD, so dass das Vorkrisenniveau von ca. 11 Mrd. USD Umsatz weit übertroffen wurde. Dabei gelang es im Gegensatz zu Carnival auch bereits wieder, nennenswerte Gewinne zu erzielen. Diese lagen 2023 bereits bei 6,31 USD je Aktie. Für das aktuelle Geschäftsjahr 2024 rechnen Marktanalysten mit einer Umsatzsteigerung von +49 % auf 13,2 Mrd. USD und einem Rekordgewinn von 10,89 USD je Aktie (+ 73 %). 2025 werden bei 17,8 Mrd. USD Umsatz (+8 %) dann bereits 12,64 USD (+16 %) Gewinn je Aktie erwartet.
Im Gleichschritt mit den anderen Kreuzfahrt Aktien ging es auch für den Kurs der Royal Caribbean Aktie ab in den Keller. Von etwa 135 USD fiel die Aktie von Royal Caribbean Cruises im Tief bis auf 19,25 USD, bevor eine Erholung einsetzte. Anders als Carnival wurde im Herbst 2022 jedoch kein neues Tief mehr verbucht. Heute notiert die Aktie bei rund 143,25 USD auf einem neuen Allzeithoch und ist damit mit Abstand die stärkste der „Großen Drei“. Trotzdem gilt: Die Royal Caribbean Aktie ist nach den enormen Anstiegen nur etwas für sehr optimistische, risikobewusste Anleger, die sich bei „starkem Wellengang“ wohl fühlen.
Norwegian Cruise Line: Der kleinste der drei Kreuzfahrtriesen
Die Norwegian Cruise Line Aktie (ISIN: BMG667211046 – WKN: A1KBL8 – Symbol: NCLH – Währung: USD) repräsentiert den dritten und kleinsten der drei großen US-Kreuzfahrt-Konzerne. Auch unter dem Dach der Norwegian Cruise Line (NCL) finden sich mehrere internationale Kreuzfahrt-Reedereien: Neben der gleichnamigen Norwegian Cruise Line sind das die Oceania Cruises sowie die Regent Seven Seas Cruises. NCL besitzt neben den drei Kreuzfahrt-Reedereien auch eine eigene Privatinsel namens Harvest Caye vor Belize mit einem exklusiven Resort für seine Kreuzfahrt-Urlauber.
Ist der Dampfer wieder auf Gewinnkurs?
Nach einem Umsatz von 8,5 Mrd. USD und einem Gewinn von 0,39 USD je Aktie im Jahr 2023, rechnen Analysten für 2024 mit einem moderaten Umsatzanstieg auf 9,3 Mrd. USD (+9 %). Dabei soll ein Gewinn in Höhe von 1,34 USD (+244 %) geschrieben werden. Für das Jahr 2025 liegt der Marktkonsens bei 10 Mrd. USD (+7 %) Umsatz und 1,72 USD (+28 %) Gewinn je Aktie.
Auch die Norwegian Cruise Aktie gab von ca. 60 USD im Panik-Tief der Corona-Krise um -85 % bis auf 8,72 USD nach. Heute notiert die Aktie mit 16,20 USD, genau wie die Carnival-Aktie, weit unter den früheren Höchstständen und ist ebenfalls noch in einer Seitwärtsbewegung gefangen. Auch hier scheinen die Anleger abzuwarten, ob der Dampfer tatsächlich wieder voll auf Gewinnkurs bewegt werden kann. Dann könnte sich der aktuelle Kurs als spekulatives Schnäppchenniveau erweisen. Doch auch die Norwegian Cruise Line Aktie ist nur etwas für hartgesottene Anleger, die nicht so schnell seekrank werden.
Beste Kreuzfahrt Aktien Vergleich: Liste nach Performance:
Kreuzfahrt Aktie | Kurs | 52 W Tief | 52 W Hoch | YTD | 6M | 1Y | 5Y |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Royal Caribbean Cruises Ltd | 245,66 | 113,10 | 258,70 | 89,71 % | 58,08 % | 104,02 % | 99,21 % |
Carnival Corporation & Plc | 25,83 | 13,78 | 27,17 | 39,32 % | 56,26 % | 46,51 % | -43,59 % |
Norwegian Cruise Line | 26,40 | 14,69 | 28,64 | 31,74 % | 50,17 % | 43,32 % | -52,36 % |
Lindblad Expeditions Holdings, Inc. | 11,74 | 6,35 | 14,34 | 3,99 % | 58,22 % | 40,94 % | -24,65 % |
TUI AG | 8,11 | 5,06 | 8,72 | 14,77 % | 14,10 % | 16,36 % | -73,83 % |
Die großen drei US-Kreuzfahrtunternehmen Carnival, Norwegian und Royal Caribbean beherrschen den Markt
Der internationale Kreuzfahrt-Markt wird von sehr wenigen Unternehmen dominiert: Die großen drei US-Konzerne Carnival Corp., Norwegian Cruise Line und Royal Caribbean Cruises befördern zusammengenommen 75 % der Passagiere. Unter etlichen Kreuzfahrt-Marken werden von den „Big Three“ touristische Fahrten zu unterschiedlichen Urlaubsdestinationen angeboten. Der deutsche Marktführer AIDA Cruises zählt beispielsweise zur marktführenden Carnival Corp., während TUI Cruises mit der Kreuzfahrtmarke „Mein Schiff“ jeweils zu 50 Prozent der TUI AG und Royal Caribbean Cruises gehört.
Die Nummer vier im Ranking der größten Kreuzfahrt-Konzerne ist die MSC Cruises. Die Schweizer Reederei mit Sitz in Genf befindet sich allerdings in Familienbesitz, so dass es keine MSC Cruises Aktie gibt. Als börsennotiertes Unternehmen wäre ansonsten nur noch die Lindblad Expedition Holdings zu nennen, die eine Flotte von 15 Expeditionsschiffen betreibt. Mit diesen werden exklusive ökotouristische Expeditionskreuzfahrten und Abenteuerreisen mit Reiserouten angeboten, die hautnahe Begegnungen mit der Tierwelt, Natur, Geschichte und Kultur ermöglichen. Die Reisen gehen beispielsweise zu den Falkland Inseln, nach Polynesien oder Patagonien, wo sonst nur wenige Touristen hinkommen.
Kritik an der Kreuzfahrtbranche: Hohe Umweltbelastungen
Doch in der Kreuzfahrt-Branche ist auch nicht alles Gold, was glänzt. Neben der Überlastung einiger beliebter Touristenziele wie beispielsweise Venedig, die von Kreuzfahrt-Touristen regelrecht überschwemmt werden, sind es vor allem Umweltthemen, die der Branche Kritik einbringen. So gelten vor allem ältere Kreuzfahrtschiffe als regelrechte Dreckschleudern. 2019 veröffentlichte die europäische Dachgesellschaft für nachhaltigen Verkehr Transport and Environment eine Studie, wonach allein die Flotte des Kreuzfahrtriesen Carnival im Jahr 2017 entlang Europas Küsten knapp zehnmal so viel Schwefeloxid ausgestoßen haben soll wie alle Pkws auf europäischen Straßen zusammen.
Auch die schlechten Umweltstandards werden zu Recht gerügt. So weist beispielsweise Norwegian Cruise Line in Bezug auf Abwasseraufbereitung, Luftverschmutzung und Sicherung der Wasserqualität laut dem globalen Umweltschutzbund Friends of the Earth unter den 18 größten Kreuzfahrtunternehmen besonders schlechte Werte auf.
Daneben fallen Kreuzfahrtunternehmen auch immer wieder mit Verstößen gegen das Umweltrecht auf. Beispielsweise wurde Carnival in den vergangenen 20 Jahren wiederholt zu zweistelligen Millionenstrafen für illegale Müll- und Abwasserentsorgung im Meer verdonnert.
Neuer Trend zur Nachhaltigkeit: Green Cruising
Doch in der Branche findet mittlerweile offenbar ein Umdenken statt, das Schlagwort lautet „Green Cruising“. So bekam beispielsweise das im Jahr 2018 in Dienst gestellte Carnival-Schiff AIDAnova eine Auszeichnung mit dem Blauen Umweltengel der Bundesregierung, da es sich um das erste Kreuzfahrtschiff der Welt handelt, das mit emissionsarmem Flüssiggas (LNG) betrieben werden kann. Mit der AIDAcosma folgte 2021 bereits ein zweites Schiff, ein drittes soll 2023 folgen. Doch Medienberichten zufolge wird dennoch oft Diesel verwendet, falls dieser günstiger zu haben ist als LNG. Ein grünes Image kann man sich so nicht verdienen.
Große Batteriespeichersysteme werden allerdings bereits an Bord einiger Schiffe getestet und sollen die Kreuzfahrt in Zukunft sauberer und nachhaltiger machen. Es ist zu hoffen, dass sich der Trend des (echten) Green Cruising fortsetzt und immer mehr Schiffe tatsächlich auch umweltfreundlich und emissionsarm betrieben werden.
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Fazit: Es heißt wieder „Volle Fahrt voraus“ in der Kreuzfahrt
Nachdem der Kreuzfahrt-Betrieb zuletzt herbe Rückschläge verzeichnete, könnte die Branche trotz hoher Inflation bald wieder auf Vollbetrieb laufen – vorausgesetzt, es gibt keine Rezession, die einen Strich durch die Rechnung macht. Doch aktuell gibt es dafür – zumindest in der Kreuzfahrtbranche – noch keine Anzeichen, denn die Buchungen schnellen derzeit regelrecht in die Höhe. Trotzdem sollten Anleger den Aktienkursen nicht hinterherrennen. Vor allem, wer an der Börse leicht seekrank wird, sollte also besser nicht mehr an Bord gehen und sich die Entwicklung erst mal vom „sicheren Hafen“ aus ansehen. Neue, spekulative Einstiegsgelegenheiten könnten sich beispielsweise nach einer Konsolidierung ergeben. Wer beispielsweise beim Spitzenreiter Royal Carribean investiert ist, der könnte durchaus über (Teil-) Gewinnmitnahmen nachdenken. Die anderen beiden Werte sind genauso spekulativ, haben aber, was die Kursentwicklung angeht, möglicherweise noch Nachholpotenzial.
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Quellen:
Bloomberg: No Recession in Sight From the Deck of a Cruise Ship (06.05.2024); https://www.bloomberg.com/opinion/articles/2023-05-09/no-recession-in-sight-from-the-deck-of-a-cruise-ship
Yahoo Finance: Analysten-Schätzungen (06.05.2024); https://finance.yahoo.com/
Carnival IR-Webseite (06.05.2024); https://www.carnivalcorp.com/investor-relations/
Royal Caribbean Cruises IR-Webseite (06.05.2024); https://www.rclinvestor.com/