Der Gewinn von Sprouts hat sich verdoppelt, das Online-Geschäft sogar verdreifacht. Startet die Aktie jetzt endlich durch? Was kann man erwarten und wie sieht der Ausblick aus?
Diskrepanz
Sprouts gehört zu den wenigen Unternehmen, bei denen sich das Geschäft konstant gut entwickelt und die in den letzten Monaten (oder nach den jeweiligen Analysen) keine größere Rallye vollzogen haben.
Bisher scheint sich das Interesse für die Aktie in Grenzen zu halten. Ich finde das wirklich erstaunlich, denn operativ liefert das Unternehmen konstant ab.
Daher hatte ich mich auch positiv zum Unternehmen geäußert.
In der Analyse finden Sie eine ausführliche Einschätzung der Lage sowie entsprechenden Prognosen.
Sprouts Farmers: Sind Sie bei diesem Trend dabei?
Seitdem sind einige Monate vergangen. Die Aktie pendelt um den damaligen Kurs, unter dem Strich ist aber nicht viel passiert.
Neuigkeiten
Vor wenigen Tagen hat Sprouts Zahlen für das vierte Quartal vorgelegt (Link).
Demnach legte der Umsatz im gerade abgelaufenen Geschäftsjahr um 15% auf 6,50 Mrd. USD zu.
Das Ergebnis hat sich von 1,25 auf 2,43 USD je Aktie nahezu verdoppelt.
Im vierten Quartal lag das Umsatzplus bei 17%. Der Gewinn hat sich von 0,27 auf 0,58 USD je Aktie sogar mehr als verdoppelt.
Das Unternehmen hat in diesen drei Monaten 6 neue Niederlassungen eröffnet. Inzwischen betreibt man 362 Stores.
Darüber hinaus hat man im Jahresverlauf 299 Mio. USD an Schulden getilgt.
Inzwischen tendiert die Nettoverschuldung gegen null und Sprouts kann die Expansion komplette aus dem laufenden Cashflow finanzieren.
So sieht profitables Wachstum aus. Man kann wirklich nicht meckern. Dementsprechend lösten die Zahlen auch einen Kurssprung aus, die Freude hielt allerdings nur kurz.
Fragezeichen
Auf den ersten Blick erscheint das vollkommen unverständlich. Grund dafür dürfte der schwache Ausblick sein.
Für 2021 erwartet man zwar 20 Neueröffnungen, der Umsatz soll allerdings nur leicht steigen und der Gewinn sogar auf 1,78-1,91 USD je Aktie rückläufig sein.
Aktuell entspräche das einer forward P/E von 11,4. Da in den Folgejahren wieder ein Gewinnwachstum von 9-17% erwartet wird, ist das nicht gerade viel.
Abgesehen von der Unsicherheit durch Covid bietet Sprouts aber kaum Anhaltspunkte, warum man derartig verhalten in die Zukunft blickt.
Selbst der Earnings Call gab kaum Aufschluss (Link).
Man kann nur mutmaßen.
Sprouts hat auch in der Vergangenheit meistens sehr konservative Prognosen vorgelegt, daher hat man in den letzten zehn Quartalen auch in neun Fällen die Erwartungen übertroffen.
Das erklärt den schwachen Ausblick aber bestenfalls zum Teil. Man erwartet scheinbar auch Preisdruck beim Wareneinkauf.
Was kommt nach Corona?
Darüber hinaus hatte sich das Online-Geschäft 2020 fast verdreifacht und macht inzwischen fast ein Sechstel der Konzernumsätze aus.
Es wird sich allerdings noch zeigen müssen, ob dieser Trend anhält.
Es wäre jedenfalls sehr erfreulich. Denn Online-Bestellung sind durchschnittlich doppelt so groß wie Einkäufe im Laden.
Daher kann man davon ausgehen, dass die Margen in diesem Segment auch höher sind.
Geht das Online-Geschäft nach Corona wieder zurück, könnte das Druck auf die Margen ausüben.
Unter dem Strich scheint der Ausblick so ziemlich alles an Gegenwind zu reflektieren, den es geben könnte. Die Betonung liegt auf „könnte“.
Wir dürfen gespannt sein, was die nächsten Monate bringen werden. Den Worten der Sprouts-Führungsebene zufolge haben die positiven Trends bisher angehalten.
Dementsprechend hoch ist wohl die Wahrscheinlichkeit für positive Überraschungen.
Die Insider scheinen sich ebenfalls in diese Richtung zu positionieren. Seit August vergangenen Jahres wurde nur gekauft und niemand hat Anteile abgestoßen.
Vielleicht sollte man auf Unternehmensebene analog agieren und wieder Buybacks beschließen. Leisten könnte man es sich.
Chart
Für antizyklische Investoren ist der gesamte Bereich zwischen 21 und 15,50 USD interessant. Da die Bodenbildung noch läuft, kann man schrittweise einsteigen.
Noch befindet sich die Aktie im Dornröschenschlaf.
Über 23 und 25 USD käme es hingegen zu prozyklischen Kaufsignalen. Gelingt ein Ausbruch über 27,50 USD, wäre die Bodenbildung abgeschlossen und der Weg zur Oberseite frei.

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