Die Aktie der Deutsche Bank-Investmenttochter DWS Group hatte gerade erst am Mittwoch einen neuen Verlaufsrekord erreicht, doch am Donnerstag brach der Kurs wie vom Blitz getroffen um 13,66 Prozent ein. Auslöser: Die SEC, die US-Börsenaufsicht, ermittelt. Was tun?
Erst einmal sollte man einordnen, was da passiert sein soll. Das „Wall Street Journal“ meldete, dass die Securities and Exchange Commission (SEC), die US-Börsenaufsicht, gegen die DWS Group Ermittlungen eingeleitet habe. Es gehe darum, dass man bei der DWS Group die Versprechungen hinsichtlich „grüner“, nachhaltiger Investment-Tools nicht einhalten würde, sondern da mehr „grün“ beworben sein könnte, als tatsächlich drin ist. Wäre das der Fall, würde das natürlich Strafen nach sich ziehen. Aber:
Ob die Vorwürfe so richtig dargestellt sind, ob sie darüber hinaus überhaupt zutreffend sind und bis wann das geklärt ist, könnte niemand absehen. Dass die Anleger erschrocken reagiert haben, ist nachvollziehbar. Aber ob sie richtig entschieden haben, indem sie die Aktie zu Handelsbeginn des Donnerstags fallen ließen wie eine heiße Kartoffel, wird vorerst unbeantwortet bleiben. Also?
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Expertenmeinung: Also würde es sich anbieten, jetzt erst einmal gar nichts zu tun und sich aufs Beobachten zu verlegen. Ob die Aktie der DWS Group auf dem jetzt so deutlich tieferen Niveau von 36,02 Euro eine Einstiegschance bietet oder da noch einiges an Luft nach unten vorhanden wäre, ist nicht sofort zu beantworten. Also bietet es sich an, zum einen die weiteren Informationen über diese Angelegenheit zu studieren und sich zum anderen pragmatisch auf die Signale der Charttechnik zu stützen.
In Bezug auf die Charttechnik sehen wir, dass der Kurs durch diese Verkäufe zum einen durch die im vergangenen Herbst etablierte Aufwärtstrendlinie und zum anderen durch die 200-Tage-Linie gerutscht ist. Zugleich ist der Trendfolgeindikator MACD, es kann nicht wundern, jetzt klar bärisch. In solchen Situationen erweist es sich meist als die beste Lösung abzuwarten, ob es gelingt, solche wichtigen Unterstützungen, jetzt als Widerstand fungierend, zurückzuerobern, statt darauf zu hoffen, dass die eher leichte Supportlinie bei 35,36 Euro, auf die die Aktie zuläuft, halten wird.
Denn wenn es so kommen sollte, sprich Widerstände wieder zu Unterstützungen werden, wäre das ein klares Signal, dass die Käufer zurückkommen und, wichtiger noch, bärische Trader solche charttechnischen Ankerpunkte nicht verteidigen, sprich dort nicht gezielt durch Leerverkäufe auf den Kurs drücken. Konkret hieße das: Die Aktie müsste über 38,50 Euro schließen, das wäre ein positives Signal, das dann auch, wenn man ihm folgen sollte, die Möglichkeit bietet, einen sinnvoll nahe liegenden Stoppkurs knapp unter die dann ja mit zurückgewonnene 200-Tage-Linie zu platzieren. Allerdings sollte man in Fällen wie diesen einer solchen Aufwärtsbewegung nur trauen, wen sie in Sachen SEC von entsprechend positiven Nachrichten begleitet würde.

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