Linde liefert, was fast jede Branche braucht – unsichtbar, aber unverzichtbar. Ist die Aktie die perfekte Mischung aus Stabilität und Zukunftspotenzial?
Besser denn je
Linde ist einer der weltweiten Marktführer im Bereich Industrie- und Spezialgase. Seit der Fusion mit dem US-amerikanischen Wettbewerber Praxair im Jahr 2018 und der anschließenden Neu-Notierung an der Börse präsentiert sich das Unternehmen stärker denn je.

Das Geschäftsmodell von Linde ist ebenso einfach wie robust: Es beruht auf der Produktion und dem Vertrieb von Gasen, die für zahlreiche industrielle Prozesse unverzichtbar sind. Zum Kernportfolio gehören Sauerstoff, Stickstoff, Argon, Kohlendioxid und zunehmend auch Wasserstoff.
Falls irgendjemand jemals auf der Suche nach einem möglichen Wasserstoff-Gewinner war oder es derzeit ist, könnte er fündig geworden sein.
Es war und ist nicht notwendig, auf spekulative und massiv unprofitable Unternehmen wie Nel oder Plus Power zu setzen, um am Wasserstoff-Trend teilzuhaben – daher hatte ich unzählige Male vor diesen Unternehmen gewarnt.
Die meisten vermeintlichen Hoffnungsträger sind dem Untergang geweiht. Am Ende werden sich gut kapitalisierte Konzerne den größten Teil vom Kuchen schnappen, nicht die vermeintlichen Hoffnungsträger, deren Forschungsbudgets niedriger sind als die jährlichen Klopapierkosten von Linde.
Warum kleine Wasserstoff-Player kaum eine Chance haben
Unternehmen wie Linde können es sich im Gegensatz zu den kleinen Wettbewerbern problemlos leisten, einen neuen Geschäftsbereich aufzubauen und damit einige Jahre Verluste einzufahren.
Wenn Linde damit jedes Jahr 100 Millionen Euro verbrennt, fällt das bei einem Konzerngewinn von über 6 Milliarden Euro nicht mal groß ins Gewicht.
Wenn Kleinunternehmen jedoch 100 Millionen Euro verbrennen, sind sie unmittelbar dazu gezwungen, Kredite aufzunehmen oder neue Aktien auszugeben. Wohin das führt und welche obszönen Ausmaße das teilweise annimmt, können Sie hier nachlesen:
Nel ASA: Umsatz und Auftragseingang kollabieren und Nikola ist insolvent. Vorbild für Plug Power?
Kommen wir zurück zu Linde, einem Unternehmen, dessen Produkte für viele Branchen unverzichtbar sind, darunter Chemieindustrie, Energiesektor, Gesundheitswesen, Lebensmittelproduktion, Elektronik und die Metallverarbeitung.
Oligopol mit Burggraben
In der Regel sind die Gase von Linde nur ein kleiner Teil der Gesamtkosten, gleichzeitig sind sie aber unverzichtbar und nicht zu ersetzen, was eine gewisse Preissetzungsmacht ermöglicht.
Diese Tatsache wird massiv dadurch verstärkt, dass es sich um ein Oligopol handelt. Mit einem Marktanteil von etwa 33 % ist Linde der klare Weltmarktführer, gefolgt von Air Liquide mit 29 % und Air Products mit 11 %.
Aus Investorensicht sind die Preissetzungsmacht und die Struktur der Branche ein erheblicher Pluspunkt.
Historisch konnte Linde die Preise im Schnitt jährlich um 2,5 % anheben – meist schneller, als die eigenen Kosten stiegen. Hinzu kommt eine tief verwurzelte Kultur der Effizienzsteigerung. Jährlich setzt das Unternehmen tausende kleine Projekte zur Senkung des Energieverbrauchs, zur Optimierung von Lieferketten oder zur Verbesserung der Anlageneffizienz um.
Linde reagiert nicht erst, sobald Probleme auftreten oder die Kosten aus dem Ruder laufen, sondern arbeitet ständig und unaufhörlich an der Effizienz.
Das Unternehmen betreibt weltweit ein engmaschiges Netzwerk von Produktionsanlagen, Pipelines, Tanklagern und Distributionszentren. Dabei gliedert sich das Geschäft in drei Versorgungskanäle: die direkte Pipeline-Anbindung („on-site“), die regelmäßige Belieferung über Tanklastwagen („merchant“) sowie den Vertrieb von Gasen in Flaschen und kleineren Gebinden („packaged“).
Bemerkenswert ist, dass alle Segmente von denselben Produktionsanlagen versorgt werden. Je dichter das Netzwerk an Kunden und Produktionsstätten, desto profitabler arbeitet Linde – Skaleneffekte par excellence.
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Mehr als 13.000 Investoren & Trader folgen mir und meinen täglichen Ausführungen auf Guidants.
Mehr als 65.000 zufriedene Kunden. Ich bin einer davon.