Für den französischen, im Pariser Leitindex CAC40 sowie im Analysten beeindruckt sind, dass VINCI den Umsatz im ersten Quartal stabil halten konnte und deswegen nahezu durchweg weiter eine „Kaufen“-Einschätzung abgeben. Aber sind sie damit nicht womöglich zu zuversichtlich?
VINCI selbst hatte, als man Ende April die Umsätze zum ersten Quartal vorlegte (wie oft bei französischen Unternehmen kommen Angaben wie Marge und Gewinn nur halbjährlich), darauf hingewiesen, dass man für die kommenden Monate mit deutlichen Umsatzverlusten rechne. Und das sagte man nicht nur Ende April, das hat VINCI zuletzt vor vier Wochen noch einmal bekräftigt. Und betont, dass eine konkrete Aussage darüber, wie hoch und nachhaltig die Belastung sein würde, nicht möglich sei. Am 31. Juni will man dann genauer werden, da steht die Halbjahresbilanz mit Umsatz, Gewinn und Marge an, da soll dann auch der Ausblick auf das laufende Jahr präzisiert werden. Wobei natürlich die Unsicherheit bleiben wird. Interessant ist, wie die Anleger mit der Situation umgehen, denn:
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Expertenmeinung: Während die Analysten mit großer Mehrheit bullisch bleiben und deren Kursziele im Schnitt knapp über 90 Euro liegen, hat der Kurs Anfang Juni genau dort, auf dem Niveau des durchschnittlichen Experten-Kursziels, nach unten abgedreht. Viele Aktien notierten derzeit aber, getrieben von der Hoffnung auf die schnelle Rückkehr zur „Prä-Corona“-Wirtschaftsleistung, über den Kurszielen der Analysten. Hier ist man also skeptisch – und womöglich hat man damit Recht. Denn gerade VINCIs Infrastruktur-Schwerpunkt kann dazu führen, dass der Umsatz längere Zeit unter Druck bleibt, weil die meisten Regierungen aufgrund der hohen Aufwendungen zur Stützung von wankenden Unternehmen und in Not geratenen Privathaushalten Projekte zurückstellen, die nicht zwingend erforderlich sind.
Genaues werden wir erst am 31. Juli erfahren, wenn VINCI seine Bücher öffnet. Aber es wäre möglich, dass es schon im Vorfeld zu einer charttechnischen Weichenstellung kommt, wobei das Chartbild derzeit leicht zu Gunsten des bärischen Lagers spricht. VINCI hatte sich zwar Mitte/Ende Mai aus einer der ersten Aufwärtsreaktion folgenden Seitwärtsbewegung nach oben abgesetzt, wurde dann aber präzise an der wichtigen 200-Tage-Linie abgewiesen. Seither ist der Schwung dahin, es gelingt aber immerhin, die Unterstützungszone 76,40/78,50 Euro zu halten. Damit sind die „Trigger“ für einen Ausbruch fixiert: Eine Trading-Chance würde dann vorliegen, wenn VINCI entweder über dem Juni-Hoch bei 91,72 Euro und damit dann auch über der 200-Tage-Linie schließt oder ein Schlusskurs unter 76,40 Euro erreicht wird. Aber wäre das im Vorfeld dieses 31. Juli der Fall, sollte man im Hinterkopf haben, dass die dann anstehende Bilanz zu einer umgehenden, wohl deutlichen, in ihrer Richtung aber nicht vorhersagbaren Reaktion führen wird.
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