Die Aktie des französischen VINCI-Konzerns notiert derzeit da, wo sie vor knapp einem Jahr auch schon stand. Das wäre in einem Umfeld haussierender Aktienmärkte langweilig. Aber derzeit geht es überall bergab … da sind Aktien wie die von VINCI auf einmal spannend!
Grob gesagt ist VINCI einer der weltgrößten Baukonzerne. Da zuckt man zunächst zu Recht zusammen. Bau? Bei derzeit überall deutlich anziehenden Hypothekenzinsen und explodierenden Materialkosten, wenn man das Material überhaupt bekommt? Lieber nicht, normalerweise. Aber VINCI hat eine gewisse Sonderposition inne. Erstens, weil der Konzern vor allem im Bereich öffentlicher Infrastruktur und Einrichtungen baut, in einem Bereich also, der weniger durch die derzeitige Lage gebremst wird. Zweitens, weil VINCI als zweites Standbein Konzessionsnehmer von Autobahnen, Parkhäusern, Stadien, Eisenbahnstrecken und Flughäfen ist.
Dieser Mix funktioniert auch in sukzessiv schwieriger werdenden Zeiten recht gut, zumindest bislang. Für das erste Quartal meldete der Konzern Ende letzter Woche einen satten Umsatzzuwachs von 26 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Mehr an Daten kam zwar nicht, da französische Unternehmen Margen- und Gewinnangaben nur zum Ende eines Halbjahres machen. Aber an der Prognose, beim Nettogewinn im laufenden Jahr über das Ergebnis des starken „Prä Corona“-Jahres 2019 zu kommen, hielt VINCI im Zuge dieser Datenvorlage fest.
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Expertenmeinung: Die Analysten teilen diesen Optimismus und erwarten für 2022 einen Rekordgewinn. Keiner der Experten stuft VINCI als „Verkauf“ ein. Und das durchschnittliche Kursziel liegt derzeit bei 114 Euro und damit deutlich über dem derzeitigen Kursniveau der Aktie. Hinzu kommt eine gute Dividendenrendite von knapp über drei Prozent für das Jahr 2021. Mehr als man derzeit trotz gestiegener Renditen am Anleihemarkt bekommt. Und damit durchaus ein Argument, das Anleger überzeugen könnte.
Was auch der Fall ist, denn während der Gesamtmarkt, sei es der Euro Stoxx 50, in dem VINCI notiert ist, oder der Pariser CAC40 als Heimatindex, seit Jahresanfang kräftig unter Druck steht, notiert die VINCI-Aktie in etwa dort, wo sie das Börsenjahr 2021 beendete. Zugleich zeigt der Chart einen kurzfristigen Aufwärtstrend, der zusammen mit der ins Jahr 2021 zurück reichenden Widerstandszone 96/97 Euro als ein potenziell bullisches, ansteigendes Dreieck gesehen werden kann. Sollte die Nervosität am Gesamtmarkt zunehmen, wäre es keine Überraschung, wenn sich mehr Kapital auf Aktien wie VINCI konzentrieren und der Aktie dadurch zum Ausbruch über diese Widerstandszone verhelfen würde. VINCI mit einem Stoppkurs entlang der Aufwärtstrendlinie zu halten, ggf. im Fall eines Ausbruchs über 97 Euro ein wenig zuzukaufen, dürfte hier also kein Fehler sein.

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