Die Corona-Krise wird die Automobilhersteller brutal treffen und dadurch deren Zulieferer erst recht. Dessen war man sich im vergangenen Frühjahr gewiss und verkaufte unter anderem HELLA-Aktien sowie die der anderer Automobilzulieferer blind und bestens. Doch es scheint, als hätte man sich da geirrt. Zumindest bei HELLA läuft es derzeit tadellos. Am Donnerstagmorgen legte das Unternehmen die Ergebnisse des zweiten Geschäftsquartals 2020/2021 vor (Geschäftsjahresende 31. Mai). Und bei diesem Zahlenwerk gab es auf den ersten Blick wirklich nichts zu meckern:
In diesem 2. Quartal 2020/2021 gelang es, den Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) von 142 Millionen Euro im 2. Quartal 2019/2020 auf jetzt 213 Millionen Euro zu steigern (+50 Prozent), was vor allem durch eine sehr deutlich gesteigerte EBIT-Gewinnmarge erreicht wurde, die von 8,3 Prozent vor einem Jahr auf jetzt 12,1 Prozent stieg. Zugleich aktualisierte HELLA die Prognose für das gesamte Geschäftsjahr. Man rechnet jetzt mit einem Umsatz zwischen 6,1 und 6,6 Milliarden Euro (Vorjahr 5,8 Millionen) und einer bereinigten EBIT-Marge zwischen sechs und acht Prozent (Vorjahr vier Prozent). Also ein starkes Wachstum … oder?
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Expertenmeinung: Gegenüber dem Geschäftsjahr 2019/2020 schon, nur übersieht man leicht, dass dieses Geschäftsjahr dasjenige war, in das der massive Lockdown vom Frühjahr 2020 fiel. Daher ist es nicht überraschend, dass der Umsatz im laufenden Geschäftsjahr höher erwartet wird. Setzt man die aktuell seitens HELLA avisierten 6,1 bis 6,6 Milliarden Euro aber in Relation zum vorherigen, „normalen“ Geschäftsjahr 2018/2019, so erkennt man, dass diese Prognose immer noch unter den damals erreichten Umsätzen von knapp sieben Milliarden Euro liegt.
Der Aktienkurs, derzeit auf dem höchsten Niveau seit Sommer 2018 und sukzessiv in Reichweite des bisherigen Rekordhochs von 59,15 Euro kommend, preist damit bereits die Rückkehr zu der Profitabilität in der Zeit vor Corona ein, die aber zumindest im Geschäftsjahr 2020/2021 nicht erreicht wird. Läuft in Sachen Konjunktur alles ideal, wäre das womöglich 2021/2022 zu schaffen … aber es wäre nicht ratsam, das in einem Umfeld wie diesem einfach vorauszusetzen.
Die Aktie ist also nicht wirklich billig und zugleich in einem charttechnischen Widerstandsbereich angekommen. Unser Chart auf Wochenbasis zeigt, dass der Kurs seit Wochen im Bereich der oberen Begrenzung des mittelfristigen Aufwärtstrendkanals unterwegs ist, ohne diesen überwinden zu können. Und diese obere Begrenzungslinie nähert sich jetzt dem Widerstand aus den Hochs des Jahres 2018 bei 58,10/59,15 Euro. Denkbar wäre zwar, dass HELLA diese Zone anläuft und testet, aber wer hier schon eine Zeitlang investiert ist, sollte sich dann schon überlegen, bei einem Teil der Position den Gewinn mitzunehmen. Für den Fall, dass den Bullen Geld und/oder Zuversicht ausgehen sollte, wäre es zudem opportun, sich nach unten abzusichern. Hier sticht die Unterstützungszone 49,94/50,85 Euro ins Auge. Würde diese Zone fallen, wäre es, mit Blick auf das sich dann eröffnende, charttechnische Abwärtspotenzial, ratsam, über das Ziehen der Reißleine nachzudenken.

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