Generac Holdings Aktie Prognose Die schlechteste Aktie im S&P 500

News: Aktuelle Analyse der Generac Holdings Aktie

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Generac Holdings
ISIN: US3687361044
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Ticker: GNRC --- %

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Teil 3 der Serie zum Thema Gewinner und Verlierer des Jahres. Die schwächsten Aktien kommen in diesem Jahr aus einer Vielzahl von Sektoren.
In den 20 Flops des Jahres entfallen 5 auf Communication Services, jeweils 4 auf zyklische Konsumgüter und Finanzen, 3 auf Technologie und jeweils 2 auf Industriewerte und Healthcare.

Es ist eine bunte Mischung, wie schon im vorherigen Artikel angesprochen, ließ sich 2022 fast nur mit Energie-Unternehmen Geld verdienen.

Den einen oder anderen wird es aber vermutlich wundern, dass die Mehrheit der schwächsten Aktien 2022 nicht aus Technologiewerten besteht.
Das liegt aber vor allem an der Art und Weise, wie S&P die Unternehmen in Sektoren einordnet.

Die wenigsten würden Tesla oder PayPal nicht als Technologiewerte einstufen, die Aktien sind allerdings in den Sektoren „Consumer Cyclical“ und „Financial“ eingeordnet.
Unter dem Strich dominieren Technologieaktien also die Liste der schwächsten Aktien (Link zu Finviz).

Trauriger Spitzenreiter

Der traurige Spitzenreiter ist Generac und das ist mehr als erstaunlich.

Denn Generac ist einer der führenden Hersteller von Stromgeneratoren und Energiespeichern.

Das Unternehmen produziert sowohl stationäre als auch tragbare Stromerzeuger für den Einsatz in verschiedenen Bereichen, einschließlich Wohnhäusern, Gewerbeimmobilien, Industriebetrieben und für den Einsatz bei Katastrophen.

Generac bietet auch eine breite Palette von Produkten und Dienstleistungen für den Betrieb und die Wartung von Stromerzeugern an, einschließlich Generator-Überwachungssysteme und Servicepläne.
Das Unternehmen hat Niederlassungen in den USA, Kanada und in einigen Ländern in Europa und Südamerika.

Man sollte meinen, dass diese Produkte, vor allem Speicher für Solaranlagen aktuell eine hohe Nachfrage verzeichnen und genau das ist auch der Fall.
Und genau das ist das Erstaunliche.

Zurück auf Los

Die erste Frage, die ich mir mit Blick auf derartige Kursverläufe stelle, ist, ob die jeweilige Aktie zuvor ein Outperformer war oder nicht.
In diesem Fall schaut man sich also die Zeit vor 2020 an, also bevor die Aktie komplett durch die Decke gegangen ist, nur um dann wieder zu kollabieren.

Im Fall von Generac kommt man zu einem positiven Ergebnis. Die Aktie hatte sich nach dem Börsengang 2010 bis Ende 2019 ungefähr verzehnfacht.
Generac war zuvor also ein Outperformer.

Schaut man sich die Sache etwas genauer an, stellt man allerdings fest, dass ein bedeutender Teil der Kursgewinne darauf zurückzuführen ist, dass die Bewertung im Zeitverlauf gestiegen ist.
Obendrein war die geschäftliche Entwicklung teilweise auch eher mittelprächtig.

In den letzten Jahren ist es aber zu einer massiven Beschleunigung des Wachstums und gleichzeitig zu größeren Gewinnsprüngen gekommen.

Das dürfte der Hauptgrund und Auslöser für den irrsinnigen Hype um die Aktie gewesen sein, der die Kurse final bis auf 525 USD katapultierte.

Fähnchen im Wind

Die Themen, die zum Absturz beigetragen haben, sind ebenso schnell identifiziert. Die P/E lag am Hoch bei über 50, was wiederum nur dann zu rechtfertigen gewesen wäre, wenn sich das Wachstum von 2020 und 2021 fortgesetzt hätte.

Das war aber vollkommen unrealistisch, denn selbstverständlich lassen sich Gewinnsteigerungen von 28 und 49% nicht einfach wiederholen.

Es sieht sogar danach aus, dass der Gewinn in diesem Jahr um 13% auf 8,40 USD je Aktie sinken dürfte. Das sind jedenfalls die aktuellen Konsensschätzungen.
Auch das dürfte erheblich zu dem laufenden Crash beigetragen haben.

Langsam könnte die Aktie aber interessant sein. Denn das Geschäft wächst weiter und die Analysten haben ihre Gewinnerwartungen für Generac so drastisch reduziert, wie ich es selten gesehen habe.

Vor 6 Monaten hatte man Generac im kommenden Jahr noch ein Ergebnis von über 13 USD je Aktie zugetraut, aktuell sind es nur noch 7,55 USD je Aktie.
Man könnte also durchaus sagen, dass das Sentiment bei Anlegern wie auch Analysten nicht mehr viel schlechter werden kann.

Das hat wiederum dazu geführt, dass das Unternehmen die Erwartungen zuletzt wieder übertroffen hat.
Es wäre also gut möglich, dass hier ein bisschen zu viel Pessimismus herrscht.

Beschleunigung

Denn es ist sicherlich richtig, dass die Nachfrage für Generatoren und Solarspeicher in den letzten beiden Jahren besonders hoch war, doch der Trend hat schon zuvor begonnen.

Bereits ab 2017 lässt sich anhand der Geschäftszahlen eine erhebliche Beschleunigung des Wachstums ablesen.
Von 2017 bis 2019 kletterte der Umsatz von 1,67 auf 2,20 Mrd. USD. Der Gewinn konnte von 3,40 auf 5,06 USD je Aktie gesteigert werden.

In den beiden Folgejahren ging es, getrieben durch die besonderen Rahmenbedingungen (Stürme und Stromausfälle), noch schneller aufwärts.
Im letzten Geschäftsjahr (2021) lag der Umsatz bereits bei 3,74 Mrd. USD und der Gewinn bei 9,63 USD je Aktie.

Das Geschäft wurde durch die besondere Situation in den letzten beiden Jahren sicherlich beflügelt (massive Stromausfälle in den USA 2020 und der massive Sturm im Februar 2021 über Texas), es ist aber nicht der Hauptgrund für den Erfolg.
Die geschäftlichen Fortschritte und die Beschleunigung des Wachstums hatte bereits Jahre zuvor begonnen.

Folgt man dieser These, stellt sich unweigerlich die Frage, ob die Aktie ein interessantes Investment sein könnte.
Das gilt umso mehr, wenn man sich vergegenwärtigt, dass Generac heute wieder auf dem Niveau von Mitte 2019 und nahe dem Crash-Tief von 2020 notiert.
Denn seitdem sind Umsatz und Gewinn schließlich in erheblichem Umfang gestiegen.

Tatsächlich ist die Bewertung heute wesentlich niedriger als am Crash-Tief von 2020.

Ausblick und Bewertung

Prognostiker wie auch Anleger sind inzwischen außerordentlich pessimistisch. Wer kann es ihnen bei diesem Kurssturz auch verübeln?

Die Zahlen von Generac sind allerdings gar nicht so schlecht, zumindest wächst man weiterhin mit erheblichem Tempo.
In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres ist der Umsatz um 31% auf 3,52 Mrd. USD gestiegen.

Das operative Ergebnis ist von 7,07 auf 6,83 USD je Aktie gesunken. Der gemeldete Gewinn ist sogar von 6,27 auf 4,61 USD je Aktie eingebrochen.

Dazu haben viele Faktoren beigetragen, zum Beispiel dass man zu schnell Kapazitäten aufgebaut hat, weil auch Generac selbst mit einem anhaltend hohen Wachstum gerechnet hat.
Ein Teil der Probleme ist aber nicht hausgemacht. Mehr als ein Sechstel des Gewinneinbruchs ist beispielsweise auf die Insolvenz eines Kunden zurückzuführen.

Generac kommt jedenfalls nur noch auf eine forward P/E von 10,7. In den Jahren vor dem Hype und dem Crash lag die P/E durchschnittlich bei 12,5.

Aus dieser Sicht hätte die Aktie durchaus Potenzial, vor allem wenn das Geschäft mit Solarspeichern Fahrt aufnimmt und sich die Schätzungen der Analysten für 2023 als zu niedrig herausstellen.
Das könnte durchaus der Fall sein, denn zuletzt hat Generac die Erwartungen deutlich übertroffen.

Bärenlager

Die Analyse des Jahresverlierers Generac war wirklich eine Achterbahnfahrt. Es gäbe noch sehr viel mehr Themen, die man ansprechen könnte.
Jedenfalls ist die Aktie, obwohl sie von 500 auf 89,63 USD abgestürzt ist, kein absolutes Schnäppchen, welches zeitnah wieder durch die Decke gehen muss.

Es wäre zwar möglich, aber die Bären haben auch eine ganze Reihe von guten Argumenten und die Streubreite der möglichen Szenarien ist sehr groß.

Man könnte sich durchaus die Frage stellen, wie wichtig das Geschäft mit „Clean Energy“, also zum Beispiel Stromspeichern für Solaranlagen wirklich ist, denn aktuell entfallen rund 90% des Unternehmensgewinns auf das Altgeschäft mit Generatoren & Co.

Und dieses Geschäft ist zyklisch. Immer wenn es zu großen Stromausfällen oder Unwettern kommt, schießt die Nachfrage in die Höhe.
Generatoren haben allerdings eine Lebensdauer von 10-15 Jahren und wer einen hat, benötigt so schnell keinen mehr.

Das bedeutet, dass das Geschäft in der Zeit nach größeren Stromausfällen schwächelt, mitunter für 1-2 Jahre.
Es sei denn, das nächste Unwetter kurbelt die Nachfrage an.

Unwetter werden in den USA immer häufiger, was Generac natürlich hilft. Auf der anderen Seite läuft seit zweieinhalb Jahren die größte Modernisierungsrunde des US-Stromnetzes, die es jemals gegeben hat.
Ich hatte die Vorgänge in einer Analyse zu Quanta im Juli 2020 beschrieben. Leider ist nur noch die Einleitung online (Link).

Generac ist ein interessantes Unternehmen und sollte es noch 1-2 Etagen tiefer gehen, könnte sie sich als tolles Investment herausstellen. Doch an dem Punkt sind wir noch nicht angekommen.

Chart vom 23.12.2022 – Kurs: 89,79 Kürzel: GNRC - Wochenkerzen | Online Broker LYNX
Chart vom 23.12.2022 – Kurs: 89,79 Kürzel: GNRC – Wochenkerzen

Mit Blick auf die Charttechnik besteht auch kein Grund zur Eile. Die große Panik ist zwar verflogen, ein belastbarer Boden hat sich allerdings noch nicht ausgebildet.

In den meisten Fällen zieht sich die Bodenbildung nach derartigen Crashs über Monate hinweg. Wir werden sehen, ob das auf dem aktuellen Niveau der Fall sein wird oder doch noch der Support bei 76 USD angesteuert wird.

Positive Signale ergäben sich über 100 und 120 USD. Gelingt ein Anstieg über diese Marken, könnten viele Anleger eine Chance wittern.

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