Von Fox Factory dürften die wenigsten Anleger jemals gehört haben, es sei denn, sie sind im Radsport aktiv. Das Unternehmen gehört zu den führenden Herstellern von Fahrradkomponenten, vor allem Federgabeln, Dämpfer, Sattelstützen, Bekleidung und anderes Zubehör.
Mit der Zeit hat man die Produktpalette deutlich erweitert und stellt inzwischen auch Komponenten, vor allem Federn und Dämpfer, für ATVs, Motorräder, Trucks, den Motorsport (Track Racing) und andere Offroad-Fahrzeuge her.
Das hört sich alles recht unspektakulär an, das Zahlenwerk ist es aber nicht.
Da geht richtig was
Fox Factory konnte den Umsatz in den letzten zehn Jahren von 236 Mio. auf 1,30 Mrd. USD steigern.
Gleichzeitig hat sich die Profitabilität verbessert, die operative Marge kletterte von 11,1 auf 15,2%.
Der Gewinn stieg dementsprechend überproportional von 0,42 auf 3,87 USD je Aktie.
Die Expansion wurde weitgehend aus den laufenden Mitteln finanziert, daher hält sich die Verwässerung der Aktienbasis auch in Grenzen. Die Zahl der ausstehenden Papiere kletterte im selben Zeitraum von 34 auf 42 Millionen Stück.
Die Bilanz ist solide, die Nettoverschuldung hält sich mit 180 Mio. USD in Grenzen.
Daher avancierte Fox Factory zwischenzeitlich zu einem Anlegerliebling. Dass es sich um einen Outperformer handelt, sollte bei den vorliegenden Geschäftszahlen ohnehin klar sein.
Krisengewinner?
Fox Factory wurde nach dem Crash 2020 vor allem auch als Krisengewinner wahrgenommen, was sicherlich zu einem gewissen Maß richtig ist. Das Geschäft wurde dadurch sicherlich befeuert.
Ein Strohfeuer ist allerdings unwahrscheinlich, da die positiven Trends bereits zuvor Bestand hatten.
In den acht Jahren vor Corona konnte man den Umsatz von 236 auf 751 Mio. USD mehr als verdreifachen.
Das Ergebnis konnte von 0,42 auf 2,38 USD je Aktie mehr als verfünffacht werden.
Tatsächlich war der Gewinn im Geschäftsjahr 2020 sogar leicht rückläufig, da man ebenfalls unter den Einschränkungen und Problemen in Lieferketten litt.
Ausblick und Bewertung
Fox Factory ist also sicherlich kein klarer Krisengewinner, wird aber jetzt so abverkauft, als wäre der Erfolg des Unternehmens ein Resultat der Krise.
Wir haben gesehen, dass das nicht richtig ist. Perspektivisch sollte sich das Wachstum fortsetzen.
Daraus ergibt sich inzwischen eine interessante Gesamtkonstellation. Durch die Halbierung der Kurse und der zwischenzeitlich gemachten Fortschritte ist die P/E von 50,2 auf 24,3 implodiert.
Die forward P/E liegt nur noch bei 19,9.
In den letzten fünf Jahren musste man durchschnittlich eine P/E von 34 auf den Tisch legen. Es wäre also durchaus Luft vorhanden.
Die hohe Bewertung der letzten Jahre war durchaus berechtigt, denn die Wachstumsraten lagen ebenfalls bei rund 30% per annum.
Der derzeitige Ausblick kann sich ebenfalls sehen lassen. Im laufenden und dem kommenden Geschäftsjahr werden jeweils Gewinnsprünge um 15-22% erwartet.
Sollte Fox Factory die hohen Erwartungen erfüllen, was plausibel erscheint, wird die Aktie früher oder später wieder in eine Rallye einschwenken.

Aus technischer Sicht wird die Sache ebenfalls zunehmend interessant. Ab 90 USD reihen sich die Supports regelrecht auf und auf diesem Niveau verläuft auch ein mehrjähriger Aufwärtstrend.
Kann die Unterstützung bei 90 USD gehalten werden, könnte das die Basis für eine Trendumkehr sein.
Mögliche Kursziele lägen dann bei 100 sowie 108-112 USD.
Fällt die Aktie hingegen unter 90 USD, muss mit einer Ausdehnung der Korrektur gerechnet werden. Sollte Fox keine schlechten Quartalszahlen oder andere Hiobsbotschaften produzieren, stehen die Chancen aber recht gut, dass irgendwo zwischen 70 und 90 USD ein Boden ausgebildet wird.
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