Euronext Aktie Prognose Charlie Munger und Euronext: Lebensweisheiten und Krisengewinner

News: Aktuelle Analyse der Euronext Aktie

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„Wer nicht dazu in der Lage ist, Kursverluste von 50% auszuhalten, verdient die schlechten Resultate, die er haben wird.“ – Charlie Munger. Und wie siehts eigentlich bei Euronext aus?

Für Aktien spricht gar nichts

Alle Welt ächzt unter der aktuellen Krise, den steigenden Energiepreisen, Problemen mit Lieferketten, der Inflation und dem Krieg in der Ukraine.
So manch ein Unternehmen hat bereits pleite angemeldet und vermutlich werden es noch sehr viel mehr.
Uns stehen unschöne Zeiten bevor, das dürfte sicher sein. Aber das wissen wir bereits seit Monaten.

Wenn es in der Wirtschaft nicht rund läuft, und das dürfte absolut sicher sein, dann wird es auch an der Börse holprig.
Das Jahr war für Aktionäre bisher nicht gerade einfach. Im Endeffekt war es fast egal, was man gekauft hat, man wurde dafür bestraft.

Geht das lange genug, findet bei den Anlegern eine Resignation statt. Man wirft bei Aktien das Handtuch oder wendet sich sogar ganz von der Börse ab.
Es ist der ewige Schweinezyklus der Börse. Während Rallyes ist das Interesse groß, geht es abwärts, steigt die Mehrheit wieder aus.

Dass das Angebot die Nachfrage übersteigt, ist ja überhaupt erst der Grund, warum Kurse fallen. Dasselbe gilt natürlich auch umgekehrt.
Das ist auch der Hauptgrund, warum die Masse an der Börse zwingend falsch liegt und kein Geld verdient.

Danke Charlie

Emotional ist das nachvollziehbar. Schaut man sich aktuell auf der Welt und an der Börse um, fallen einem wenig gute Gründe ein, zu kaufen.
Man muss sich aber vergegenwärtigen, dass das allen so geht, vom Privatanleger bis hin zum Fondsmanager.

Wie immer hat Charlie Munger die ganze Sache bereits treffend auf den Punkt gebracht, er sagte sinngemäß:
„Wer nicht dazu in der Lage ist, Kursverluste von 50% auszuhalten, verdient die schlechten Resultate, die er haben wird.“

„If you can’t stomach 50% declines in your investment you will get the mediocre returns you deserve”.

Er weiß, wovon er redet, denn in den Jahrzehnten bei Berkshire Hathaway ist der Kurs von Berkshire mehrfach um mehr als 50% eingebrochen.
Hätte er damals aufgegeben, würde heute niemand seinen Namen kennen. Höchstens vielleicht als mahnendes Beispiel.
Aber Charlie war stoisch genug, an seinen Plänen festzuhalten.

Lassen Sie sich also nicht verunsichern. Auf Regen folgt Sonnenschein.

Wer über ein Investment-Leben hinweg, konsequent während Krisen und Crashs solide Unternehmen kauft, dem wird es gut ergehen.
Davon bin ich so überzeugt, wie es Charlie Munger ganz offensichtlich auch ist.

Börsen sind faktische Monopole und Krisengewinner

Was hat das alles mit Euronext zu tun? Überhaupt nichts. Grundlegende Erkenntnisse sind allerdings sehr viel wertvoller als eine positive oder negative Einschätzung eines Einzelunternehmens.

Außerdem passt diese Erkenntnis auch sehr gut zum Thema Euronext. Denn das Unternehmen war dereinst eine Tochter der Intercontinental Exchange, wurde dann aber wieder eigenständig an die Börse gebracht.

Die letzten Anteile an der Euronext verkaufte man Ende 2014, nachdem die Aktie in diesem Jahr um 23% gestiegen war.
Bei ICE feierte man sich selbst, schließlich hatte man gut verdient.

Der Rest ist Geschichte, der Kurs vervierfachte sich anschließend. In Wirklichkeit hatte sich Intercontinental Exchange Milliardengewinne entgehen lassen.

Warum man die Aktien abgestoßen hat, darüber lässt sich nur mutmaßen. Vermutlich haben die verantwortlichen Manager und Investment-Heinis eine ordentliche Provision kassiert.

Unterdessen verdient Euronext mit den Börsenplätzen in Amsterdam, Brüssel, Dublin, Lissabon, Mailand, Oslo und Paris gutes Geld.
Außerdem, und das ist in der aktuellen Lage sicherlich wichtig, sind Turbulenzen an der Börse für den Betreiber dieser Marktplätze keine schlechte Nachricht, ganz im Gegenteil.

Je volatiler und unruhiger es wird, desto mehr wird gehandelt.

Von Krise keine Spur

Seit 2014 konnte Euronext den Umsatz von 492 Mio. auf 1,29 Mrd. Euro steigern, daran änderte auch Corona nichts.
Die operative Marge ist mit etwa 50% außerordentlich hoch, aber branchentypisch.

Das Ergebnis konnte im selben Zeitraum von 1,54 auf 4,30 Euro je Aktie erheblich gesteigert werden.

Nachdem der Gewinn 2020 um 42% in die Höhe geschnellt war, kommt es seitdem zu einer Art Konsolidierung. Nach dem enormen Interesse am Thema Börse 2020/2021 ist es eher erstaunlich, dass Umsatz und Gewinn auf diesem geradezu künstlich hohen Niveau gehalten werden konnten.

Im laufenden Geschäftsjahr wird ein Ergebnis von 4,35 Euro je Aktie erwartet. Da man in den ersten beiden Quartalen bereits 2,46 Euro je Aktie verdient hat, erscheint das plausibel bis konservativ.

Darf man den Prognosen Glauben schenken, dürften es im Folgejahr bereits 4,75 Euro je Aktie werden.

Damit kommt Euronext dank der angelaufenen Kursverluste nur noch auf ein KGVe von 14,5.
Seit dem Börsengang lag das KGV nie unter 13,8 und im Durchschnitt der letzten fünf Jahre bei 19,0.

Die Dividendenrendite ist mit 3,40% stattlich.

Das hält die Mehrheit aber natürlich nicht davon ab, dennoch das Handtuch zu werfen. Sie sehen den Chart und der sieht wirklich problematisch aus.
Mit Unterschreiten des Aufwärtstrends sowie der Unterstützungen bei 70 und 68 Euro wurden jeweils Verkaufssignale ausgelöst.

Chart vom 23.09.2022 – Kurs: 62,22 Kürzel: ENX - Wochenkerzen | Online Broker LYNX
Chart vom 23.09.2022 – Kurs: 62,22 Kürzel: ENX – Wochenkerzen

Für langfristige Investoren könnten sich dadurch entsprechende Gelegenheiten ergeben.
Die Chancen stehen nicht schlecht, dass jetzt die Unterstützung bei 60 Euro angesteuert wird.

Investoren können zwischen zwei Strategien erwägen. Einen tranchenweisen Einstieg ab 60 Euro, mit der Planung, dass im Zweifelsfall bis hinunter bei 48 Euro aufgestockt wird.
Oder aber vorerst weiter zu beobachten und im Falle einer Bodenbildung zuzuschlagen.

Die meisten Anleger entscheiden sich erfahrungsgemäß für Option 2, verlieren die Aktie dann aber aus den Augen.

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Vorherige Analysen der Euronext Aktie

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Die Inflationsangst geht um, zumindest war das letzte Woche noch der Fall. Jetzt gehen die Kurse plötzlich durch die Decke.
Die Erleichterung darüber groß, dass die FED die Zinsen zwar bis Juli oder September erhöhen, die Lage dann aber neu bewerten will.

Manchmal fragt man sich ernsthaft, was die Erwartungshaltung der Anleger war und was gefeiert wird.
Ist die Mehrheit wirklich davon ausgegangen, dass die FED blind die Zinsen erhöht, unabhängig davon, wie sich die Rahmenbedingungen entwickeln?

Vielleicht wird dieser Rallye-Auslöser auch nur als Grund vorgeschoben, so wie es immer der Fall ist.
Egal was der Markt macht, ob er steigt oder fällt, die klugen Kommentatoren wissen immer warum. Jedoch leider erst im Nachhinein.

Wie viel es einem als Investor nützt, sich mit diesem Day-to-Day-Business auseinanderzusetzen, ist fraglich.
Erfahrungsgemäß führt es eher dazu, dass Anleger auf dieser Basis Fehlentscheidungen treffen.
Stichwort „Information Overflow“.

Die Probleme sind nicht weg

Daher ist es wichtig, sich auf die wirklich wichtigen Themen zu konzentrieren. Der Krieg in der Ukraine ist nicht zu Ende und die Chance auf eine Rezession sind in den letzten Tagen weder gesunken noch gestiegen.

Und die Inflation ist real und keineswegs vom Tisch. Ganz im Gegenteil, womöglich wurde die Lohn-Preis-Spirale bereits derartig stark in Gang gesetzt, dass eine längere Phase erhöhter Inflation wahrscheinlich ist.
Das ist jedenfalls meine These.

Unter dem Strich ist eines klar, die Probleme sind nicht vom Tisch. Es sind dieselben dunklen Wolken am Horizon wie vor 1-2 Wochen, als noch Panik herrschte.

Die Chance, dass es nach der laufenden Erholung nochmal abwärts geht, sind entsprechend hoch.
Es ist schließlich nicht die erste Bärenmarktrallye. Jeder Crash wird von Gegenbewegungen unterbrochen.
Das galt 2008 ebenso wie 2018 und es gilt auch 2022 noch.

Euronext: Krisen und Inflation

Einen Crash oder neue Jahrestiefs, sollte es dazu kommen, können wir nicht verhindern.

Man kann sich aber den Rahmenbedingungen anpassen und sich intelligent positionieren. In Zeiten von erhöhter Inflation schlagen sich Unternehmen am besten, die kein kapitalintensives Geschäftsmodell sowie Preissetzungsmacht haben.

Beides trifft auf Euronext zu. Der Betrieb von Börsenplätzen benötigt nicht viel Kapital und da es sich um monopolistische Strukturen handelt, hat man Preissetzungsmacht.

Darüber hinaus ist die Profitabilität so hoch, dass man auch Krisenzeiten gut überstehen kann. Die operative Marge liegt bei knapp 50%.

In der Realität sieht es aber ohnehin eher so aus, dass Börsenplätze von Krisen und Volatilität profitieren, schließlich steigt dann die Handelsaktivität.

Aus all diesen Gründen hatte ich mich in der Vergangenheit bereits mehrfach positiv zu Euronext geäußert, zuletzt hier:
Euronext: Kann man jetzt zuschlagen?

Seitdem ist kurstechnisch nicht viel passiert. Im selbe Zeitraum sind die meisten Indizes aber um 15-30% eingebrochen, daher gibt es wahrlich Schlimmeres.

Chart vom 30.05.2022 - Kurs: 79,08 Kürzel: ENX - Wochenkerzen | Online Broker LYNX
Chart vom 30.05.2022 – Kurs: 79,08 Kürzel: ENX – Wochenkerzen

Inzwischen ist die Aktie bis zum Aufwärtstrend zurückgekommen und hat dort gedreht. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass die Outperformance anhält, oder ausgehend von dieser Basis sogar eine Rallye eingeleitet wird.

Gelingt ein Anstieg über 80 Euro, kommt es zu einem Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 85 und 90 Euro.

Antizyklische Investoren sollten hingegen darauf hoffen, dass die Aktie abermals in den Bereich zwischen 75 und 70 Euro zurückkommt.

Fällt Euronext allerdings unter 70 Euro, haben die Bullen ihre Chance vorerst vertan.