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Die Inflationsangst geht um, zumindest war das letzte Woche noch der Fall. Jetzt gehen die Kurse plötzlich durch die Decke.
Die Erleichterung darüber groß, dass die FED die Zinsen zwar bis Juli oder September erhöhen, die Lage dann aber neu bewerten will.
Manchmal fragt man sich ernsthaft, was die Erwartungshaltung der Anleger war und was gefeiert wird.
Ist die Mehrheit wirklich davon ausgegangen, dass die FED blind die Zinsen erhöht, unabhängig davon, wie sich die Rahmenbedingungen entwickeln?
Vielleicht wird dieser Rallye-Auslöser auch nur als Grund vorgeschoben, so wie es immer der Fall ist.
Egal was der Markt macht, ob er steigt oder fällt, die klugen Kommentatoren wissen immer warum. Jedoch leider erst im Nachhinein.
Wie viel es einem als Investor nützt, sich mit diesem Day-to-Day-Business auseinanderzusetzen, ist fraglich.
Erfahrungsgemäß führt es eher dazu, dass Anleger auf dieser Basis Fehlentscheidungen treffen.
Stichwort „Information Overflow“.
Die Probleme sind nicht weg
Daher ist es wichtig, sich auf die wirklich wichtigen Themen zu konzentrieren. Der Krieg in der Ukraine ist nicht zu Ende und die Chance auf eine Rezession sind in den letzten Tagen weder gesunken noch gestiegen.
Und die Inflation ist real und keineswegs vom Tisch. Ganz im Gegenteil, womöglich wurde die Lohn-Preis-Spirale bereits derartig stark in Gang gesetzt, dass eine längere Phase erhöhter Inflation wahrscheinlich ist.
Das ist jedenfalls meine These.
Unter dem Strich ist eines klar, die Probleme sind nicht vom Tisch. Es sind dieselben dunklen Wolken am Horizon wie vor 1-2 Wochen, als noch Panik herrschte.
Die Chance, dass es nach der laufenden Erholung nochmal abwärts geht, sind entsprechend hoch.
Es ist schließlich nicht die erste Bärenmarktrallye. Jeder Crash wird von Gegenbewegungen unterbrochen.
Das galt 2008 ebenso wie 2018 und es gilt auch 2022 noch.
Euronext: Krisen und Inflation
Einen Crash oder neue Jahrestiefs, sollte es dazu kommen, können wir nicht verhindern.
Man kann sich aber den Rahmenbedingungen anpassen und sich intelligent positionieren. In Zeiten von erhöhter Inflation schlagen sich Unternehmen am besten, die kein kapitalintensives Geschäftsmodell sowie Preissetzungsmacht haben.
Beides trifft auf Euronext zu. Der Betrieb von Börsenplätzen benötigt nicht viel Kapital und da es sich um monopolistische Strukturen handelt, hat man Preissetzungsmacht.
Darüber hinaus ist die Profitabilität so hoch, dass man auch Krisenzeiten gut überstehen kann. Die operative Marge liegt bei knapp 50%.
In der Realität sieht es aber ohnehin eher so aus, dass Börsenplätze von Krisen und Volatilität profitieren, schließlich steigt dann die Handelsaktivität.
Aus all diesen Gründen hatte ich mich in der Vergangenheit bereits mehrfach positiv zu Euronext geäußert, zuletzt hier:
Euronext: Kann man jetzt zuschlagen?
Seitdem ist kurstechnisch nicht viel passiert. Im selbe Zeitraum sind die meisten Indizes aber um 15-30% eingebrochen, daher gibt es wahrlich Schlimmeres.

Inzwischen ist die Aktie bis zum Aufwärtstrend zurückgekommen und hat dort gedreht. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass die Outperformance anhält, oder ausgehend von dieser Basis sogar eine Rallye eingeleitet wird.
Gelingt ein Anstieg über 80 Euro, kommt es zu einem Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 85 und 90 Euro.
Antizyklische Investoren sollten hingegen darauf hoffen, dass die Aktie abermals in den Bereich zwischen 75 und 70 Euro zurückkommt.
Fällt Euronext allerdings unter 70 Euro, haben die Bullen ihre Chance vorerst vertan.
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Stabilität in stürmischen Zeiten. Bei LYNX selbstverständlich.
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