Die Deutsche Börse Aktie gehört zu den Profiteuren hoher Volatilität. Geht es an den Kapitalmärkten auf und ab wird mehr gehandelt. Könnte uns die nächste Phase großer Unruhe bevorstehen?
Auch das noch
An der Börse kommt es erstens anders und zweitens als man denkt. Das trifft auf das Jahr 2020 geradezu exemplarisch zu.
Wer hätte vor wenigen Monaten auf neue Allzeithochs gewettet? Vor allem mit dem Wissen, dass es keine V-förmige Erholung der Wirtschaft geben wird.
Aber genau das ist die aktuelle Lage. Die meisten Indizes weisen Rekordstände.
Mutation in England
Zunächst muss man klarstellen, dass Viren andauernd mutieren. Das trifft auch Covid-19 zu. In der Regel führt das nur zu geringfügigen Veränderungen, die keine biologische Relevanz haben.
Inzwischen wurden aber neue Varianten des Virus identifiziert, bei denen das nicht der Fall ist.
Sind die derzeitigen Kurse also noch haltbar?
Beginnen wir mit England. Erst am Wochenende wurde bekannt, dass man im Süden des Landes eine neue Virus-Variante („B.1.1.7“) entdeckt hat.
Diese Version von Corona ist demnach wohl wesentlich ansteckender und breitet sich rasant aus.
Nach ersten Erkenntnissen britischer Wissenschaftler ist die Mutation um 40 – 70% ansteckender als die bisher bekannte Form.
Es gebe aber keine Hinweise darauf, dass sie schwerere Krankheitsverläufe auslöst oder tödlicher ist.
Es sei demnach wahrscheinlich, dass die entwickelten Impfstoffe auch bei dieser Variante wirkt.
Das ist der aktuelle Informationsstand, der aber keineswegs ein abschließendes Bild sein soll oder Vollständigkeit beansprucht.
UPDATE vom 22.12.2020 um 9:29 Uhr:
Die vorläufige Genom-Charakterisierung von B.1.1.7 finden Sie hier: virological.org
Demnach hat die neue Variante drei biologisch relevante Mutationen:
1. Die Mutation N501Y führt zu einer zunehmenden Bindungsaffinität beim Menschen (höhere Ansteckung).
2. Die Spike-Veränderung 69-70del steht im Zusammenhang mit der Umgehung der menschlichen Immunantwort.
3. Die Mutation P681H könnte dem Virus das Eindringen in das respiratorische Epithel erleichtern. (Das respiratorische Epithel ist eine Schicht aus spezialisierten Epithelzellen, welche den größten Teil der Atemwege auskleidet)
Auswirkungen der England-Mutation
Bestätigen sich die bisherigen Erkenntnisse, hat das eine ganze Reihe von ernstzunehmenden Konsequenzen.
Es dürfte nahezu sicher sein, dass sich diese Virus-Variante bereits in anderen Ländern angekommen und daher nicht mehr eindämmbar ist.
Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die Pandemie schneller voranschreiten dürfte als bisher angenommen.
Die Pandemie wird also härter und schneller.
Je stärker die Verbreitung der ansteckenderen Virus-Variante ist, desto schneller werden die Infektionszahlen steigen.
Im schlimmsten Fall wird das das Gesundheitssystem über die Belastungsgrenze hinausbringen.
In Großbritannien sind die Infektionszahlen in den letzten Tagen sprunghaft angestiegen. Mutmaßlich auch durch die Mutation.
Auch noch Südafrika
Derzeit scheint es so, als würden die schlechten Nachrichten einfach nicht aufzuhören.
In Südafrika wurde eine weitere Variante des Corona-Virus entdeckt, die ebenfalls deutlich ansteckender ist.
In den Hotspots des Landes entfielen zuletzt rund 90% der Proben auf den mutierten Virus „501.V2“.
Eine höhere Sterblichkeit zeichnet sich hier bisher nicht ab. Eine Sache macht den Forschern allerdings Sorgen: Bei der neuen Virus-Variante ist der Anteil der jungen Menschen, die schwere Krankheitsverläufe aufweisen, wohl deutlich erhöht.
Südafrikanischen Forschern zufolge ist 501.V2 bereits seit Monaten im Umlauf und wurde jetzt erst entdeckt.
Daher muss man auch in diesem Fall annehmen, dass die Mutation schon lange den Sprung in andere Länder geschafft hat.
Das ist alles andere als erfreulich
Wie geht es weiter?
Steigt die Zahl der Infizierten und/oder der Anteil der schwer Erkrankten erhöht das den Druck auf das Gesundheitssystem nur noch weiter.
Man kann nur hoffen, dass es nicht „so schlimm“ kommt.
Die WHO oder auch Herr Drosten haben jedenfalls vor einer Panikmache gewarnt. Demnach verhalten sich die neuen Corona-Varianten im Hinblick auf Ansteckungswege oder Schwere der Erkrankung kaum oder gar nicht anders als der bisherige Virus.
Dass die neuen Varianten ansteckender sind, hat man bei der WHO allerdings nicht verneint.
Die Lage ist ernst
Noch mehr Ansteckungen können wir derzeit aber wirklich nicht gebrauchen.
Laut Intensivregister ist die Lage auch jetzt schon besorgniserregend. Demnach melden 31,8% der Krankenhäuser, dass in der Intensivbetreuung keine Kapazitäten mehr verfügbar sind.
Weitere 33,0% der Krankenhäuser melden eine hohe Auslastung und wenige verfügbare Betten.
Der wahre Engpass ist aber gar nicht die Zahl der Intensivbetten, es ist das Personal.
Wir haben nicht genug Personal, um auch wirklich alle Betten zu betreiben.
Derzeit kann wohl niemand abschätzen, wie lange der Lockdown andauern wird oder ob sogar noch strengere Maßnahmen beschlossen werden.
Ebenso wenig, wie stark die wirtschaftlichen Auswirkungen sein werden.
Ich wünschte, ich hätte an diesem Montag kurz vor Weihnachten erfreulichere Nachrichten für Sie.
Steigende Volatilität oder sogar ein Crash?
All das könnte zu einer steigenden Volatilität führen. Die Lage könnte durchaus kippen.
Das macht die Aktie der Deutschen Börse aus meiner Sicht zu einem vergleichsweise sicheren Hafen.
Das Papier ist ohnehin ein langfristiger Outperformer und selbst derzeit läuft das Geschäft gut.
In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres ist der Umsatz um 14% auf 2,57 Mrd. Euro gestiegen. Das Ergebnis legte um 8% auf 4,64 Euro je Aktie zu.
Die Deutsche Börse kommt somit auf ein KGVe von 23,3. Das ist fair, in den letzten Jahren war die Bewertung meist ähnlich.
Rücksetzer könnten sich als Gelegenheit herausstellen.
Für antizyklische Investoren sind vor allem drei Marken interessant: Die Unterstützung bei 127 Euro sowie der Bereich zwischen 116 – 120 Euro und die untere Aufwärtstrendlinie nahe 100 Euro.

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