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Converge Technologies ist eine dieser Geschichten, die es eigentlich nicht geben sollte, die man an der Börse aber immer wieder findet.
Die wenigsten deutschen Anleger dürften jemals von Converge gehört haben, es sei denn, Sie sind schon länger Leser von LYNX Broker.
Wir hatten im Februar 2021 auf die Aktie hingewiesen. Anschließend verdoppelte sich kurzerhand der Kurs.
Auch wenn das Unternehmen weithin unbekannt ist, erzielen die Kanadier inzwischen einen Jahresumsatz von mehr als 2 Mrd. CAD, was umgerechnet rund 1,63 Mrd. Euro entspricht.
Das wäre für sich genommen nicht außergewöhnlich, das enorme Wachstum von Converge ist es jedoch.
Trackrecord
Converge konnte den Umsatz in den letzten fünf Jahren von 53 Mio. auf 1,53 Mrd. CAD steigern.
Der operative Cashflow war in dieser Zeit stets positiv und der freie Cashflow ist es seit 2019 durchgängig.
Der einzige Wehmutstropfen sind die ständigen Kapitalerhöhungen, mit denen das enorme Wachstum bis zu einem gewissen Maß erkauft wird.
Doch selbst um die Verwässerung bereinigt, zeigen die Zahlen eindeutig in die richtige Richtung.
Der Sprung in die Profitabilität ist 2021 gelungen und darf man den Prognosen Glauben schenken, dürfte es auch in großen Schritten weitergehen.
Im Geschäftsjahr 2021 lag der Gewinn noch bei 0,09 CAD je Aktie, im laufenden sollen es 0,20 – 0,50 CAD werden.
Bis 2024 soll das Ergebnis dann auf 0,50 – 0,70 CAD je Aktie klettern.
Es läuft
Der Spezialist für softwareunterstützte IT- und Cloud-Anwendungen ist inzwischen zu einem regelrechten Konglomerat geworden. Die bereits angesprochenen Kapitalerhöhungen wurden in der Vergangenheit vor allem dafür genutzt, sich neue Töchter einzuverleiben.
Inzwischen gehören zu Converge mehr als drei Dutzend Unternehmen (Link), die eine Vielzahl von Services anbieten.
Darunter IT-Lösungen aller Art, IT Consulting, Daten & Analyse, Kommunikation, Cybersecurity, Digitalisierung und vieles mehr.
Einige der Töchter haben ihren Sitz in Deutschland, darunter beispielsweise Deqster und Rednet.
Es ist relativ schwer festzumachen, was Converge überhaupt ist und vermutlich schreckt das auch viele Anleger ab.
Die Zahlen sprechen allerdings eine klare Sprache.
In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres konnte der Umsatz um 71% auf 1,75 Mrd. CAD gesteigert werden.
Allerdings muss man der Vollständigkeit halber erwähnen, dass das organische Wachstum lediglich bei 6% lag und in Q3 bei 13%.
Der Nettogewinn hat sich von 9,3 auf 27,5 Mio. CAD trotzdem nahezu verdreifacht.
Das Ergebnis kletterte von 0,05 auf 0,15 CAD je Aktie, wobei zwei Drittel des Gewinns im letzten Quartal erzielt wurde.
Ausblick und Bewertung
Das bedeutet, dass das untere Ende der bisherigen Schätzungen von 0,20 – 0,50 CAD je Aktie mit großer Wahrscheinlichkeit überschritten wird und das obere Ende schwer zu erreichen ist.
Die weite Spannbreite der Prognosen ist übrigens auch einer der Faktoren, die viele Anleger abschrecken dürften. Die Börse hasst Unsicherheit.
Man darf sich allerdings die Frage stellen, welchen Unterschied es macht, ob der Gewinn in diesem Jahr bei 0,20 oder 0,35 CAD liegen wird und ob es 2024 dann 0,50 oder 0,70 CAD werden.
Am unteren Ende der Spanne liegt die forward P/E aktuelle 19,3 und würde dann binnen zwei Jahren auf 7,7 sinken.
Man muss also keineswegs die bullischen Schätzungen unterstellen, um auf ein aussichtsreiches Chance-Risiko-Verhältnis zu kommen.
Diese These wird zusätzlich untermauert, wenn man einen Blick in die Bilanz wirft. Converge hat keinerlei langfristige Verpflichtungen, dafür aber 248 Mio. CAD an Barmitteln, was wiederum rund 30% des Börsenwerts entspricht.
Wenn Converge noch keine Aktienrückkäufe beschlossen hätte, würde ich es an dieser Stelle empfehlen.
Tatsächlich hat das Unternehmen im Jahresverkauf erstmals keine neuen Aktien ausgegeben und im letzten Quartal mit Buybacks begonnen.
Dafür hat man rund 30 Mio. CAD in die Hand genommen und knapp 2,5% aller ausstehenden Aktien eingezogen. Fährt man in dieser Geschwindigkeit fort, wird sich das sehr bald beim EPS bemerkbar machen.

Das Chartbild ist trotzdem eine Katastrophe, daher sollte man vermutlich eine Bodenbildung abwarten.
Leider ist derzeit schwer abzusehen, wo die stattfinden könnte. Die nächsten wichtigsten Chartmarken sind weit entfernt, auch der Ober- wie auch der Unterseite.
In nördlicher Richtung wäre das 5 CAD. Darüber käme es zu einem bedeutenden Kaufsignal.
In südlicher Richtung liegt die nächste große Unterstützung bei 2,50 CAD. Zuvor kommen allerdings auch noch die Aufwärtstrends ins Spiel, welche bei etwa 2,75 und 3,50 CAD verlaufen.
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