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Es gibt Aktien, bei denen besteht Hoffnung, und andere, bei denen ist Hopfen und Malz verloren.
Und dann gibt es noch die Aktien, die eine so hohe Dividende ausschütten, dass kaum etwas schiefgehen kann. Zumindest scheint es so zu sein.
Lassen Sie uns gemeinsam der Frage nachgehen, zu welcher Kategorie Telefonica Deutschland gehört.
Immerhin bietet der Telekommunikationsanbieter mit mehr als 2 Millionen Breitband- und 40 Millionen Mobilfunk-Kunden mehr als 7% an Dividende.
Das ist ein schlagendes Argument, das gilt in unruhigen Zeiten umso mehr.
Rückblickend hat die Dividende den Aktionären von Telefonica Deutschland allerdings wenig gebracht.
In den letzten fünf Jahren wurde zwar insgesamt eine Dividende von 1,19 Euro an die Anleger ausgeschüttet, im selben Zeitraum ist der Kurs allerdings auch um knapp 2 Euro gesunken.
Ein gutes Geschäft war das nicht. Wenn man Telefonica nicht ganz so lange im Depot hat, sieht die Sache allerdings schon wieder besser aus. Seit 2020 läuft der Kurs immerhin seitwärts.
Das bedeutet, dass man die Dividende auch tatsächlich vereinnahmen konnte, ohne dafür mit Kursverlusten zu zahlen.
Wird das auch in Zukunft möglich sein? Zunächst sollte man sich vielleicht die Frage stellen, wie sinnvoll es überhaupt ist, Unternehmen mit einer Dividende in der Größenordnung von 7% zu kaufen.
Wenn man die Dividende wirklich kassieren kann, ohne dafür im Gegenzug mit sinkenden Kursen zu zahlen, erscheint das als eine gute Idee.
Statistisch gesehen ist das allerdings der sicherste Weg zur Mittelmäßigkeit.
Denn Unternehmen schütten keine 7% aus, weil sie es im engeren Sinne wollen, sondern, weil sie keine sinnvolle Verwendung für die Mittel haben.
Die Unternehmen signalisieren uns also etwas. Sie signalisieren uns, dass sie keine sinnvolle, sprich renditebringende Möglichkeit zum Reinvestieren der freien Mittel haben.
Sie sagen uns: „Bitte, lieber Anleger, nimm Du dieses Geld, denn wir können damit nichts anfangen und es nicht sinnvoll reinvestieren.“
Und genau so sehen dann eben auch die Zahlen aus.
Im Fall von Telefonica Deutschland bedeutet das, dass der Umsatz seit etlichen Jahren stagniert. Die Einnahmen lagen vor fünf Jahren bei 7,50 Mrd. Euro und im letzten Jahr bei 7,53 Mrd. Euro.
Unter dem Strich passiert hier also gar nichts.
Stagnation hört sich nicht sonderlich erfreulich an, in der Realität ist es aber noch viel problematischer als man meinen möchte.
Denn Stagnation bedeutet keineswegs, dass alles beim Alten bleibt. Es gibt schließlich so etwas wie Inflation.
Für Anleger bedeutet Stillstand, dass in der Realität ein Verlust stattfindet, denn natürlich nützt einem eine Rendite nur dann wirklich etwas, wenn sie mindestens den Kaufkraftverlust ausgleicht.
Bei einem stagnierenden Aktienkurs, 7% Dividende und 2% Inflation ist das vielleicht der Fall, bei 10% Inflation aber nicht mehr.

Doch das ist nicht das eigentliche Problem, das eigentliche Problem findet auf Unternehmensseite statt.
Stagniert der Umsatz, bedeutet das, dass es früher oder später zu einer Erosion der Profitabilität kommt. Denn Telefonica Deutschland mag wohl stagnieren, die Gehälter der Angestellten und die Preise der notwendigen Betriebsmittel tun es nicht.
Plötzlich wird aus der Stabilität, die die Stagnation suggeriert, ein Abwärtsstrudel. Und aus einer sicher geglaubten Dividende wird eine schmelzende Ausschüttung.
Genau so ist es auch bei Telefonica Deutschland geschehen.
Vor einiger Zeit zahlte man noch eine Dividende von 0,27 Euro je Aktie, heute sind es allerdings nur noch 0,18 Euro.
Man muss kein Genie sein, um zu erahnen, was mit dem Aktienkurs passieren wird, wenn die Dividende dereinst wieder gekürzt werden muss.
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