Nutrien Aktie Prognose Nutrien: Buyback-Maschine mit 4,8 % Dividende

Nutrien ist der weltweit größte Produzent von Dünger und einer der günstigsten Hersteller. Damit verdient man sich eine goldene Nase.

Der absolute Platzhirsch

Nutrien ist mit einem Marktanteil von etwa 25 % der der weltweit größte Produzent von Kalidünger, sowie der drittgrößte Hersteller von Stickstoffdünger.
Das Unternehmen entstand 2018 durch den Zusammenschluss von Potash Corporation of Saskatchewan und Agrium.

Es ist erstaunlich, dass die Kartellbehörden die Fusion nicht verhindert haben, denn gemeinsam ist man für zwei Drittel der nordamerikanischen Kalisalz-Produktion verantwortlich, bei Phosphat und Stickstoff sind es jeweils 20-25 %.
Gleichzeitig betreibt man das weltweit größte Vertriebsnetzwerk für Düngemittel, Saatgut und andere landwirtschaftliche Gütern.

Die treibenden Kräfte

Das Unternehmen betreibt in sechs Kali-Minen, die zu den weltweit günstigsten Produktionsstandorten gehören.
Der Rohstoff-Sektor ist kapitalintensiv und die Preise sind volatil. Das ist eine schlechte Mischung, doch als Low-Cost-Provider überstehen Unternehmen wie Nutrien auch schwere Zeiten.

Doch von Krise kann ohnehin keine Sprache sein. Die Nachfrage für Düngemittel steigt stetig an, der wachsenden Weltbevölkerung sei Dank.
Doch das ist nur eine der Triebfedern. Die intensive Landwirtschaft sowie der Klimawandel führen dazu, dass die Menge an weltweit verfügbarem fruchtbarem Boden rückläufig ist.
Konflikte wie der Ukraine-Krieg befeuern die Probleme noch zusätzlich, denn die Ukraine gehört unter anderem auch zu den weltweit größten Weizenexporteuren.

Ferner benötigen „moderne“ und ertragsstarke Agrarprodukte eine zunehmende Düngermenge, das gilt insbesondere für Monokulturen.

Die Nachfrage für Dünger ist hoch und das wird sie auf unabsehbare Zeit auch bleiben. Vor allem der Stickstoffdüngermarkt soll zukünftig stark wachsen.

Strategische Schachzüge nach Gewinnexplosion

Gleichzeitig sind die Preise für Düngemittel ab 2021 stark gestiegen. Bei Nutrien hat das zu einer Gewinnexplosion geführt, die ihresgleichen sucht.
Verdiente man 2020 noch 2,29 USD je Aktie, waren es 2021 bereits 7,91 USD und 2022 dann 17,74 USD je Aktie.

Der Gewinn dürfte in diesem Jahr auf etwa 5,50 – 7,50 USD je Aktie sinken, soll sich dann aber auf diesem Niveau einpendeln oder sogar wieder steigen, nicht zuletzt auch durch die Buybacks, die man zwischenzeitlich durchgeführt hat.

Nutrien hat nicht nur kurzzeitig enorme Gewinne eingefahren, man wird es vermutlich auch zukünftig.
Das Unternehmen hat die Geldschwemme genutzt, um in einem gigantischen Umfang eigene Aktien zurückzukaufen.

In den letzten beiden Jahren hat man in Summe etwa 10,8 Mrd. USD verdient, davon wurden 5,5 Mrd. USD in Buybacks gesteckt, wodurch die Zahl der ausstehenden Aktien von 570 auf 508 Millionen Stück reduziert wurde.
Weitere 2,0 Mrd. USD wurden als Dividende ausgeschüttet und 2,0 Mrd. wurden für die Tilgung von langfristigen Verpflichtungen aufgewendet.

Ausblick und Bewertung

In ähnlicher Weise hat sich das im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres fortgesetzt. Nutrien hat in nur drei Monaten 11,8 Millionen eigene Aktien eingezogen, wodurch die Zahl der ausstehenden Aktien auf 496 Millionen Stück gesunken ist.

Für 2023 stellt Nutrien selbst einen Gewinn von 5,50 – 7,50 USD je Aktie in Aussicht. Das ist ein breiter Korridor, in der Branche jedoch nicht unüblich.
Selbst am unteren Ende der Spanne kommt Nutrien lediglich auf eine forward P/E von etwa 10, am oberen Ende auf eine forward P/E von 7,8.

Bisher hat das den Kurssturz aber nicht aufgehalten. Die sinkenden Düngerpreise lasten schwer auf der Stimmung.
Die rückläufigen Kurse haben aber auch ihre Vorteile, denn je tiefer es geht, desto mehr Aktien kann Nutrien zurückkaufen.

Ein relativer Vergleich genügt, um aufzuzeigen, dass die Aktie zumindest relativ betrachtet, günstig ist.
Nutrien notiert heute ziemlich genau auf dem Niveau der Erstnotiz, hat in diesem Zeitraum aber mehr als ein Fünftel aller Aktien eingezogen.

Selbst wenn man alle anderen geschäftlichen Fortschritte und die veränderten Rahmenbedingungen ignoriert, müsste die Aktie eigentlich 25 % höher notieren.

Aus technischer Sicht ist die Aktie bei 53-60 USD an einer zentralen Schlüsselstelle angekommen.

Fällt Nutrien nachhaltig unter 54 USD, haben die Bullen ihre Chance vorerst vertan. In diesem Szenario müssten weitere Kursverluste in Richtung 50 oder 47 USD eingeplant werden.